Verfahren zur Herstellung von Gussstücken und verlorenes Modell zu dessen Ausführung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel lung von Gussstücken unter Verwendung verlorener Giessmodelle .oder Losteile aus geschäumten Kunststof fen, die durch das Giessmaterial praktisch rückstands- los vergasbar sind, und ein, verlorenes Modell zu dessen Durchführung.
Es ist bereits bekannt, verlorene, vergasbare Giess- modelle oder Losteile, wie Speisermodelle und dgl. aus geschäumten Kunststoffen, die in eine Giessform ein gebracht und durch das eingegossene Schmelzmaterial vergast und ersetzt werden, zu verwenden. Der Einsatz derartiger vergasbarer Modelle kann jedoch mit Nach teilen, die zu Fehlern am Gussstück oder einer Zerstö rung der Giessform führen, verbunden sein.
So kommt es bei der Verwendung derartiger vzrgasbarer Giess- teile mitunter bei zu geringer Vergasungsgeschwindig- keit des eingeformten Modells zu einem nur teilweise Vergasen des Kunstschaumstoffes und damit zur Aus bildung schlackenartiger Oberflächenverunreinigungen am Gussstück.
Beim Einsatz von Losteilen, wie Rip pen, Ansätzen oder auch Teilen des Anschnitt- und Steigersystems, beispielsweise Zuläufen, Speisern und dgl. in: Verbindung mit dem Hohlformgiessen, treten z. T. noch grössere Schwierigkeiten auf, weil hier mit Sanden geringer Gasdurchlässigkeit gearbeitet wird, wodurch die bei der Vergasung des verlorenen Losteils entstehenden Gase nicht rasch genug entweichen kön nen.
Die Schmelze füllt in diesem Falle zunächst recht schnell die hohlgeformten Querschnitte der Form, so dass infolge ihrer damit verbundenen Abkühlung die Vergasung der eingelegten Losteile aus Kunstschaum stoffen nur teilweise oder gar nicht erfolgt.
Es ist .daher bereits vorgeschlagen worden, die Modelle zur Verminderung der zu vergasenden Schaumstoffmenge schalenförmig auszubilden oder nach ihrer Einformung in der Giessform Entlüftungs kanäle anzubringen und diese bis an das Modell heran zuführen. Die Anordnung .derartiger Entlüftungskanäle in der Giessform, insbesondere durch das sogenannte Luftstechen als Abschluss des Formvorgangs, ist jedoch recht umständlich und entbehrt beispielsweise beim Vollformgiessen der erforderlichen Genauigkeit.
Ausserdem können die bei der Vergasung des Schaum stoffmodells entstehenden Gase durch diese Entlüf tungskanäle erst dann entweichen, wenn die einströ mende Schmelze das verlorene Modell bereits vollstän dig oder nahezu vollständig vergast hat.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die dargelegten Nachteile, die bei den bekannten Giessverfahren unter Verwendung verlorener Modelle oder Losteile auftreten, zu beseitigen sowie ein Modell zu schaffen, das eine rasche Vergasbarkeit des Schaumstoffs gewährleistet.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass Kernstäbe oder Kernrohre in die Modelle oder Losteile aus vergasbarem Schaumstoff eingeführt und mit die sen zusammen eingeformt und vor dem Abguss aus der Giessform entfernt werden.
Die Erfindung soll nachstehend an zwei im Schnitt dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigen: Fig. 1 einen Formkasten mit eingesetztem verlore nem Modell aus geschäumtem Kunststoff, Fig. 2 einen Formkasten mit eigesetztem Losteil nach Entfernung des Dauermodells.
In Fig. 1 ist in einem Formkasten 1 ein verlorenes Modell 2 aus vergasbarem Schaumstoff eingelegt. Die flüssige Schmelze wird in die Eingiessleitung 3, die mit einem rohrförmigen Schaumstoffteil 3' ausgestattet ist, eingegossen und vergast damit nacheinander das Teil 3' und. das Modell 2.
Die entstehenden Verbrennungs- gase können sofort nach dem Einguss durch den Hohl raum 3" des Schaumstoffteils entweichen und werden durch die Entgasungskanäle 4a, 4b, 4c, die in diesem Falle bis auf den Boden des verlorenen Modells ge führt werden, nach oben in die im Formsand 5 vorge sehenen Entlüftungskanäle 6a, 6b, 6c und damit in die Atmosphäre abgeführt.
Es ist hierbei selbstverständ lich, dass eine genügende Entgasung auch bei Kanälen erfolgt, die nur bis kurz über .die Bodenfläche des Modells geführt werden, da der Schaumstoff nach dem Eingiessen der flüssigen Schmelze bereits weitgehend am Boden vergast und somit Verbindungen zu den Kanälen entstehen lässt. In Kanal 4a ist ein während des Einformvorgangs im Modell eingeführter Kernstab 7 abgebildet, der vor dem Abguss leicht in senkrechter Richtung nach oben herausgezogen werden kann.
In Fig. 2 ist ein mit einem Entlüftungskanal verse henes verlorenes Losteil 1 in einer Hohlform 2a, 2b, angeordnet. Die flüssige Schmelze wird wie in Fig. 1 durch eine Eingussleitung 3 von unten an den durch eine Teilungsebene 7 getrennten Formkasten 6 heran geführt.
Zur einwandfreien Vergasung es Schaum Stoffs beim Steigen der Schmelze können die entstehen den Verbrennungsgase mit genügender Geschwindig- keit in den von der Schmelze noch nicht erreichten Teil der Hohlform 2b abgeführt werden, der mit einem durch den Formsand 4 geführten Entlüftungskanal 5 mit der Aussenatmosphäre verbunden ist. Zur direkten Abführung der Verbrennungsgase ist hier, wie es in schwierigen Fällen manchmal nötig ist, im Losteil ebenfalls ein Kernstab 8 angeordnet, der :gleichzeitig zur Fixierung des Losteils am Dauermodell während des Formvorgangs dienen kann.
Durch die dargestellte Anwendung der beschriebenen Lasteile und dgl. wird auch bei diffizil ausgebildeten Modellen eine einwand freie Herstellung des Gussstücks gewährleistet.
Durch das gemeinsame Einformen der Schaum stoffmodelle mit z. B. in diese .eingepassten, nicht kom- pressiblen Kernstäben oder Kernrohren aus Holz, Metall o.
dgl., die nach Beendigung des Einformvor- gangs leicht zu entfernen sind, wird durch die damit verbundene Ausbildung durchgehender Entgasungska- näle, die mit der Aussenatmosphäre über Lüftungska- näle im Formsand in Verbindung ,stehen, eine weit höhere Vergasungsgeschwindigkeit des Schaumstoffma- terials und somit eine vollständige Vergasung derselben erreicht.
Gleichzeitig wird hierbei durch die miteinge- formten Kernstäbe und dgl. die Gefahr einer Deforma tion des verlorenen Modells beim Formvorgang ver mindert. Die Abmasse und die Profilierung der Kern- stäbe, Kernrohre und sonstiger Hilfsmittel, die bei- spielsweise beim Einsatz rieselfähiger, d. h.
ungebunde ner Formstoffe, auch aus geschäumtem Polystyrol be- stehen können, sind hierbei der Grösse und der Ausbil dung des Schaumstoffmaterials des Modells .anzupassen.
Gemäss dem Mittel zur Ausführung des Verfahrens sind. somit bei vergasbaren Modellen, Lastedlen und dergleichen an den Stellen grösserer Materialan- sammlungen .sowie in der vorgesehenen Lauf- bzw.
Steigrichtung der Schmelze Kanäle angeordnet, die auch miteinander verbunden sein können und zur Ab- fuhr der Verbrennungsgase des durch die. einlaufende Schmelze vergasten und ersetzten Schaumstoffmaterials dienen.
Auf diese Weise wird die Ausbildung von Oberflächenfehlern am Gussstück sowie eine nur un vollständige Ausfüllung der Form mit dem Giessmate- rial infolge der durch eine zu geringe Vergasungsge schwindigkeit des verlorenen Teiles bedingten vorzeiti gen Abkühlung der Schmelze oder der Entwicklung eines zu grossen Gasdruckes zwischen Schmelze und vergasendem Modell vermieden.
Durch die .im Kunststoffmodell gleichmässig bzw. ungleichmässig verteilten Substanzen kann eine nach trägliche Legierung des Gussmaterials noch während des Giessvorgangs erfolgen.