Verlorenes Speisermodell aus Kunstschaumstoff Die Erfindung betrifft ein verlorenes Speisermodell aus Kunstschaumstoff im wesentlichen kugelförmiger Aussenkontur und mit einem in seinem oberen Teil ein gelassenen Einschnitt zur Aufnahme eines Luftkerns und einer an der gegenüberliegenden Seite angeordneten, das Modell wenigstens bis zur Hälfte senkrecht durch setzenden Aussparung.
Es ist bereits bekannt, vergasbare, kugelförmige Speisermodelle aus Kunstschaumstoff, die in der Giess- form durch die einfliessende Schmelze vergast und er setzt werden, zur Verhinderung von Lunkerbildungen im Gussstück zu verwenden und zwar in Verbindung mit üblichen Dauermodellen oder auch Modellen des Guss- stücks aus vergasbarem Schaumstoff (Vollformgiessen).
Der Einsatz der bekannten Speisermodelle aus Kunst schaumstoffen ist jedoch mit verschiedenen Nachteilen verbunden, die vorwiegend bei der Massenherstellung der entsprechenden Giessformen auftreten. Durch die beim Einformen des Giessmodells im Formstoff auf tretenden hohen Pressdrücke findet eine elastische De formation des Speisermodells statt. Nach der Druckent lastung am Ende des Einformvorgangs dehnt sich das deformierte verlorene Speisermodell wieder aus, wodurch in vielen Fällen eine Beschädigung oder Zerstörung der Giessform herbeigeführt wird.
Zur Beseitigung dieser Nachteile wurde bereits ein kugelförmiges Speisermodell aus Kunstschaumstoff vor geschlagen, das zur Aufnahme eines am Giessmodell be findlichen zapfenartigen Vorsprungs mit einer Aussparung versehen ist, deren Tiefe um ein vorbestimmtes Mass grösser als die Länge des aus dem Giessmodel vorsprin- genden Zapfens ist. Die Wandstärke im unteren Teil des Speisermodells ist in diesem Falle so gering gehalten, dass der Schaumstoff in diesem Bereich eine ringförmige Stirn fläche bildet, die bei Druckbelastung bleibend verformt wird.
Es soll auf diese Weise das Speisermodell von den beim Einformen wirkenden Kräften nicht mehr elastisch, sondern im wesentlichen plastisch, d.h. bleibend ver formt werden. Inzwischen hat sich jedoch gezeigt, dass in vielen Fällen eine plastische Verformung der Stirnfläche des Speisermodells die erwähnten Nachteile nicht völlig zu beseitigen vermag.
Aufgrund der verhältnismässig nur geringen Mengen des Schaumstoffmaterials an den Stirn flächen wird die elastische Rückfederungskraft des übri gen, in seiner Masse überwiegenden Materials des Speiser- modells nur teilweise kompensiert. Die verbleibenden Restkräfte können in diesen Fällen daher je nach Aus bildung des Giessmodells und Grösse des Speisers auch weiterhin zu einer Beschädigung der Giessform führen.
Schliesslich wurde aus diesen Gründen ein Speisermodell vorgeschlagen, das eine senkrechte Aussparung an seiner Unterseite aufweist, die ggf. stufenartig die Hälfte der Gesamthöhe des Modells durchsetzt, so dass jeweils nur ein Teil des Speiserkörpers dem Einformdruck ausgesetzt ist.
Zur Entlüftung des Speiserraumes während des Giess- vorgangs befindet sich an der Oberseite des Speiser- modells eine Einschnittöffnung für einen Luftkern, die in Verbindung mit der unteren Aussparung steht. Beim Ein formen des Speisermodells mit einem eingepassten Zap fen, Dorn od. dgl. des Giessmodells können mit derarti gen Speisermodellen Beschädigungen der Giessform durch elastische Verformung des Schaumstoffkörpers vermie den werden.
Inzwischen hat sich jedoch bei einer Anzahl von Ab güssen gezeigt, dass bei Verwendung des beschriebenen Modells Fehlstellen am Gussstück auftreten können, die nicht auf Deformationserscheinungen des Schaumstoff materials zurückzuführen sind. So dringt beim Einformen des mit einem Speisermodell verbundenen Giessmodells mitunter in die zwischen beiden Körpern gebildeten Fugen Formstoff ein, der nach der Entformung des Giess- modells zur Verunreinigung des Giesshohlraumes und damit zu Lunkerstellen im späteren Gussstück führt.
Ähnliche Fehlstellen können auch durch eine Zerstörung des aus Formstoff gebildeten Luftkerns beim Lösen des Giessmodells vom Speisermodell während des Entfor- mungsvorganges auftreten. Weiterhin wird durch ein Abbrechen des gegen mechanische Beanspruchungen äus- serst empfindlichen Luftkerns eine ausreichende Belüf tung des nach dem Abguss mit flüssigem Giessmaterial gefüllten Speiserraumes verhindert.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die beschriebe nen Nachteile, die bei der Verwendung der aufgeführten verlorenen Speisermodelle aus Kunstschaumstoff auf treten, zu beseitigen und ein vergasbares Speisermodell zu schaffen, durch das Beschädigungen der Giessform infolge elastischer Rückdehnungserscheinungen des Mo dellwerkstoffs verhindert und gleichzeitig das Auftreten unangebrachter Formstoffanhäufungen im Giessraum ver mieden werden.
Erfindungsgemäss wird das bei einem verlorenen Speisermodell aus Kunstschaumstoff der eingangs er wähnten Art dadurch erreicht, dass die Aussparung in nen durch eine kugelförmig vorgewölbte Schaumstoff wandung gegen die Einschnittsöffnung des Luftkerns ab gegrenzt ist.
Durch die beanspruchte Ausbildung eines Speisermodells werden, da die Verfestigung des Form stoffs während des Einformvorganges hauptsächlich durch eine senkrechte Rüttelbewegung erfolgt und damit Formstoff vorwiegend in die in dieser Richtung gebil deten Trennungsfugen eindringt, Fehlstellen im Guss- stück durch Sandeinschlüsse u.dgl. vermieden. Gleich zeitig wird infolge der Trennung des Luftkerneinschnit- tes vom Aussparungskanal eine Zerstörung des Luftkerns und damit ein Auftreten der oben angegebenen Fehler quellen unterbunden.
Durch die Gestaltung der inneren Abschlusswandung der Aussparung als vorgewölbte Ku gelkappe wird ferner eine ausreichende Deformierbarkeit erreicht, ohne dass die beim Einformen des Speisermo- dells auftretenden Pressdrücke eine Zerstörung des Schaumstoffgefüges zwischen Luftkern und Aussparung herbeiführen.
Um eine genügende Vergasbarkeit des Modellma terials durch die einfliessende Schmelze zu gewährleisten, kann der Kunstschaumstoff aus aufgeschäumtem Po lystyrol bestehen.
In einer weiteren Ausgestaltung des Speisermodells sind dem Schaumstoff Legierungsstoffe, wie metallurgisch wirksame oder gasabgebende Substanzen zur Behand lung des Giessmaterials zugefügt. Die Erfindung soll nachstehend an einem im Längs schnitt dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In der Figur besteht das Speisermodell aus einem kugelförmigen Kunstschaumstoffkörper 1, dessen Boden mit einer zylindrischen Ausnehmung 2 versehen ist, die das Modell senkrecht annähernd auf zwei Drittel seiner Gesamthöhe durchsetzt und an ihrem oberen Ende von einer kugelkappenförmigen Ausbuchtung 4 abgeschlos sen ist.
Die Seitenflächen 5 der Ausbuchtung verlaufen hierbei etwa im rechten Winkel zur senkrechten Wandung 2' der Ausnehmung. Die beim Einformvorgang auftre tenden, vorzugsweise senkrecht wirkenden Pressdrücke bewirken damit nahezu ausschliesslich eine Deformation des Speisermodells im Bereich der kugelkappenförmig vorgewölbten Wandung 4 und führen daher nicht zu einer Beschädigung der Giessform.