DE3705594C1 - Einrichtung zur Abdeckung der Zylindergrube eines Zylinders einer Rotationsdruckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Abdeckung der Zylindergrube eines Zylinders einer Rotationsdruckmaschine mit einem mittels einer sich parallel zur Zylinderachse erstreckenden Stellspindel in radialer Richtung einstellbaren, an seiner Außenseite als ein Abschnitt der Zylinder-Mantelfläche ausgebildeten Einsatzstück.

Zur radialen Bewegung von Einsatzstücken zur Aufspannung von biegsamen Druckplatten ist es aus der DE-PS 6 40 262 bekannt, die Stellschrauben für das Einsatzstück mittels Kegelzahnrädern von einer Stellwelle aus zu betätigen. Hier wird zwar eine gleichmäßige Betätigung aller Stellschrauben beim Drehen der Stellspindel erreicht. Eine genaue Einstellung des Einsatzstückes in radialer Richtung ist weder vorgesehen noch möglich, da dieses stets soweit bewegt werden muß, bis es die Druckplatte gegen den Rand der Zylindergrube preßt. Auch ist nur die Abstützung am Rand der Zylindergrube geeignet, die im Betrieb auftretenden Stoßkräfte aufzunehmen.

Eine Einrichtung, die eine Einstellung der Höhenlage des Einsatzstücks ermöglicht, ist aus der DE-PS 2 36 935 bekannt. Zur Einstellung des Einsatzstücks in radialer Richtung sind hier zwei Stellschrauben vorgesehen, die sich mit dem einen Ende am Zylinder abstützen, während das andere Ende in das Einsatzstück eingeschraubt ist. Die Einstellung dieser Stellschrauben kann praktisch nur bei abgenommenem Einsatzstück erfolgen, eine genaue Höheneinstellung des Einsatzstücks ist nur durch mehrmaliges Probieren möglich.

Aus der DE-PS 7 01 996 ist weiterhin eine Abdeckeinrichtung für eine breite Zylindergrube mit einem segmentförmigen, die Plattenspannmittel nach außen abdeckenden Einsatzstücke bekannt. In zwei Gewinde im Einsatzstück greift je eine Gewindespindel ein. Jede Gewindespindel ist dabei mittels einer zur Zylinderachse parallelen Stellwelle über Kegelzahnräder zur radialen Bewegung des Einsatzstückes drehbar. Eine genaue Höhenlage des Einsatzstückes ist wegen des unvermeidlichen Spiels in den die Stellkraft übertragenden Gewinde- und Zahnverbindungen schwer einstellbar. Außerdem können im Betrieb auf das Einsatzstück wirkende Stoßkräfte die getroffene Einstellung verändern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Gattung so auszubilden, daß das Einsatzstück einfach und spielfrei auf eine genaue Höhenlage in der Zylindergrube einstellbar ist und diese Lage während des Betriebes nicht ändert.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch Anwendung der Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs 1 erreicht.

Die Erfindung ist nicht nur bei Rotationstiefdruckmaschinen zur Sicherstellung einer einwandfreien Rakelfunktion anwendbar, sondern auch bei anderen Rotationsdruckmaschinen, insbesondere für Offset- oder Dilithodruck, um schlagartige Änderungen des Andrucks zwischen zwei Zylindern beim Grubendurchlauf zu vermeiden. Diese schlagartigen Änderungen des Andrucks führen zu Streifen unterschiedlicher Farbintensität auf den Druckexemplaren.

Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. In dieser zeigt

Fig. 1 eine Teildarstellung eines aufgeschnittenen Zylinders,

Fig. 2 die erfindungsgemäßen wesentlichen Teile in einem Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1,

Fig. 3 einen Teilschnitt durch einen Einsatzkörper.

Der insgesamt mit 1 bezeichnete Zylinder, bei dem es sich um einen Gummituchzylinder einer Offset-Rotationsdruckmaschine handelt, weist eine Zylindergrube 2 auf, in der zwei Spannspindeln 3 zur Festlegung und Spannung der beiden Enden eines Gummituchs 4 angeordnet sind. Die Zylindergrube 2 ist an beiden Seiten durch je eine Stirnwand 5, von der nur eine dargestellt ist, abgeschlossen.

In die Zylindergrube 2 ragt weiterhin eine sich parallel zur Achse des Zylinders 1 erstreckende Stellspindel 6 hinein, die in der Mitte des Zylinders einen Stellnocken 7 aufweist. Die Stellspindel 6 ist am einen Ende in der Stirnwand 5 und am anderen Ende in einem fest mit dem Zylinder verbundenen Lager 8 gelagert. Die Stellspindel 6 weist einen Bund 9 auf, der an der Innenseite der Stirnwand 5 anliegt. Das durch die Stirnwand 5 nach außen ragende Ende der Stellspindel 6 trägt einen Mehrkantansatz 10 und ist außerdem mit einem Gewinde 11 versehen, auf das eine Klemmutter 12 aufschraubbar ist. Zwischen der Klemmutter 12 und der Stirnwand 12 ist eine Unterlegscheibe 13 angeordnet.

Der Stellnocken 7 greift mit einem engen Laufsitz in eine Bohrung 14 eines Einsatzstücks 15 ein, so daß er sich spielfrei in der Bohrung 14 drehen kann. Die Außenfläche des Stellnockens 7 hat Kreisform und liegt exzentrisch zur Mitte der Spindel 6. Bei richtiger Plazierung ergibt diese Konstruktion den Vorteil, daß gleiche Drehwinkel des Stellnockens annähernd gleiche radiale Stellwege des Einsatzstücks bewirken.

Das Einsatzstück 15 besteht aus einem Innenteil 16, das die Bohrung 14 aufweist, und einem Außenteil 17, dessen Außenseite 18 als ein Abschnitt der Mantelfläche des Zylinders 1 ausgebildet ist. Der Außenteil 17 weist an beiden Stirnseiten 19 je einen Flansch 20 auf. Durch jeden Flansch 20 greift eine Schraube 21 die in ein Gewinde im Innenteil 16 einschraubbar ist. Nach Lösen der Schrauben 21 kann der Außenteil 17 durch die Zylindergrube 2 nach außen entfernt werden. Nunmehr kann das Gummituch 4 abgenommen bzw. ausgewechselt werden. Zur genauen Positionierung trägt der Außenteil 17 einen Ansatz 22, der in eine entsprechende Nut 23 in der Oberseite des Innenteils 16 eingreift. Um eine unerwünschte Verdrehung des Innenteils 16 bei abgenommenem Außenteil zu verhindern, weist dieser einen Ansatz 24 auf, der in eine Nut 25 des Zylinders 1 eingreift.

Das Einsatzstück 15 erstreckt sich nur über einen kurzen Abschnitt der Länge der Zylindergrube 2. Dabei entspricht die Breite des Einsatzstücks 15 der Breite des Stellnockens 7. Anstelle eines Einsatzstücks können auch zwei oder mehr Einsatzstück vorgesehen sein. Zweckmäßig ist dann unmittelbar neben dem Stellnocken ein Lager angeordnet, um eine Durchbiegung der Stellspindel unter den auf das Einsatzstück wirkenden Kräften und damit eine Lageveränderung der Außenseite des Einsatzstücks zu verhindern.

Zur Einstellung der Höhenlage der Außenseite 18 wird die Klemmutter 12 gelöst und dann die Stellspindel 6 mittels eines den Mehrkantansatz 10 übergreifenden Schlüssels gedreht. Hierbei bewegt der Stellnocken 7 das Einsatzstück 15 etwa in radialer Richtung. Hat die Außenseite 18 des Einsatzstückes 15 die gewünschte Länge erreicht, wird die Klemmutter 12 wieder angezogen und damit die Stellspindel 6 mit dem Einsatzstück 15 festgelegt.

Claims (3)

1. Einrichtung zur Abdeckung der Zylindergrube eines Zylinders einer Rotationsdruckmaschine mit einem mittels einer sich parallel zur Zylinderachse erstreckenden Stellspindel in radialer Richtung einstellbaren, an seiner Außenseite als ein Abschnitt der Zylinder-Mantelfläche ausgebildeten Einsatzstück, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein eine kreisförmige Außenfläche aufweisender, exzentrisch auf die Stellspindel (6) fest aufgesetzter Stellnocken (7) vorgesehen ist und der Stellnocken (7) mit engem Laufsitz in eine Bohrung (14) des Einsatzstücks (15) eingreift.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellspindel (6) einen an einer Innenseite einer Stirnwand (5) des Zylinders (1) anliegenden Bund (9) und ein vor der Außenseite der Stirnwand (5) angeordnetes Gewinde (11) für eine Klemmutter (12) zur Feststellung der Stellspindel (6) sowie einen Mehrkantansatz (10) zur Drehung der Stellspindel (6) aufweist.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzstück (15) einen Innenteil (16), der die Bohrung (14) enthält, und einen Außenteil (17) umfaßt und die beiden Teile (16, 17) mittels Flanschen (20) vor den Stirnseiten (19) des Außenteils (17) durchsetzender, in den Innenteil (16) eingreifender Schrauben (21) miteinander lösbar verbunden sind.