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Vorrichtung zum Trocknen von Papierbahnen, insbesondere von gefärbtem,
gemustertem oder marmoriertem Papier. Zweck der Erfindung ist, auf mechanischem
Wege und in fortlaufenden Bahnen hergestelltes, gefärbtes, gemustertes . oder marmoriertes
Papier nach schnellem Setzen und Mischen der Farben rasch zu trocknen und zu glätten,
um das Auslaufen oder Färben zu verhindern und besonders schöne und künstlerische
Effekte zu erzielen.
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Zu diesem Zwecke wird eine Vorrichtung benutzt, bei der das Befeuchten,
das Auftragen der Farben und .das Trocknen in einem ununterbrochenen Arbeitsgang
erfolgt. Benutzt wird hierzu eine stark geheizte, mit einem Drahtgewebe belegte
Metallplatte, wobei das Drahtgewebe die ununterbrochen bewegte Papierbahn trägt.
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Die von einer Rolle ablaufende Papierbahn wird zunächst von einer
Vorrichtung: zum Auftragen der Grundfarben mit einem aus einer starken oder schwachen
Farblösung oder Wasser bestehenden Flüssigkeitsüberzug, dann in Form von Flecken
oder Tupfen mit den aufzutragenden Farben versehen und hierauf zum raschen Trocknen
und -Glätten über die heizbare, mit dem Drahtgewebe belegte Metallplatte geführt.
Das endgültige Trocknen kann durch Luft geschehen. Zuletzt folgt dann das übliche
Aufrollen.
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In den Zeichnungen zeigen in Abb. i und a im Schnitt j e einen Teil
-der neuen Vorrichtung, Abb. 3 einen Schnitt nach Linie 2-a der Abb. a, Abb. 4 eine
Draufsicht auf .die Vorrichtung nach Abb. i. .
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i ist die ablaufende Papierrolle, 2 die Vorrichtung für das Auftragen
der Grunldfart en, und 3 und 4 sind die Färbvorrichtungen, welche die Papierbahn
mit :den Farbflecken versehen. -,Gemäß der Erfindung wird .die bewegte Papierbahn,
nachdem sie mit den Farbflecken
betupft ist, über eine stark geheizte
Platte 5 aus Metall, z. B. galvanisiertes Eisenblech, das vorteilhaft gekrümmt sein
kann, geführt. Auf der Oberfläche dieser Platte 5 ist ein Drahtgewebe 6 aufgelegt.
Die Papierbahn wird über die Platte unter kräftigem Zug seitens der Trommel 7 geführt,
so daß sie sich weder werfen kann, noch sich Blasen bilden können.
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Durch die Platte 5 wird die Papierbahn einer beträchtlichen Hitzeeinwirkung
unterworfen, die mit Hilfe einer Anzahl Gasbrenner 8 erhalten wird.
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Jeder Brenner 8 reicht quer über die Platte 5 und richtet seine dünnen
Strahlen unmittelbar auf die untere Fläche der Metallplatte 5. Die Aufgabe des Drahtgewebes
6 bestellt darin, die Heizwirkung auf das Papier zu verteilen und auszugleichen,
nicht nur auf Grund der Wärmeleitung entlang der Drähte des Gewebes, sondern insbesondere
mit Hilfe der Luftpartien zwischen den Gewebemaschen. Die Papierbahn wird dadurch
sehr rasch getrocknet und durch das Pressen auf .dem Drahtgewebe, welches wie ein
Plätteisen wirkt, unter Entfernung der letzten Nässe geglättet, so daß ein schnelles
Setzen der Farben erzielt wird, ohne hierbei das Papier oder die 1# arben zu beschädigen.
Bei Herstellung von Achat- oder Marmorflecken spielt der Schnelligkeitsgrad der
Trocknung eine besonders wichtige Rolle, da die aufgespritzten Farbenpartien nur
bis zu einem .gewissen Grade verlaufen dürfen.
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Die Temperatur kann sehr hoch gehalten werden, so daß die Wirkung
des Plättens wie bei Verwendung einer flachen Metallfläche zur Geltung kommt.
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Damit das Papier bei etwaigem Anhalten der Vorrichtung nicht überhitzt
wird, ist eine Abhebevorrichtung vorgesehen, welche die Papierbahn in diesem Falle
von dem Drahtgewebe 6 abhebt. Sie besteht aus unter der Papierbahn befindlichen
Querstäben 9 (Abb. 3), die an Armen io hängen, welche durch horizontale Verbindungsstangen
11 (Abb. 2 und 3) miteinander verbunden und an Stützen 12 angelenkt sind. Bei Zug
in der Längsrichtung auf eine der Stangen i i werden die Arme io um ihre Drehpunkte
in die punktiert gezeichnete Stellung geschwungen, wobei ihre Querstäbe 9 die Papierbahn
so weit anheben, daß ein Überhitzen derselben vermieden wird. Behufs Erzielung dieser
Längsbewegung der Stangen i i sind zwei Glieder 13 (Abb.2) auf einem gemeinschaftlichen
Zapfen 1.4. angelenkt und an eine senkrechte Gleitstange 15 angeschlossen, so daß
bei entsprechender Auf- und Abbewegung der Stange 15 die an die Stange i i angelenkten
Glieder 13 die für das Anheben der Papierbahn erforderliche wagerechte Bewegung
ausführen. Feststellbare Anschläge 16 Lesorgen das Festhalten der Hebevorrichtung
in jeder gewünschten Stellung.
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Um die Papierbahn beim Anhalten der Trockenvorrichtung auch von der
Vorrichtung zum Auftragen der Grundfarben abzuheben, ist noch eine zweite Abhebevorrichtung
vorgesehen, welche sowohl zwangläufig von der vorerwähnten Abhebevorrichtung als
auch nur für sich bewegt werden kann. In der dargestellten Ausführung ist eine unterhalb
der Papierbahn durchgezogene Querstange 17 zwischen den beiden Walzen der Auftragsvorrichtung
2 angeordnet, welche mit ihren Enden an drehbar gelagerten Gliedern 18 (von denen
in der Zeichnung nur eines erscheint) befestigt ist. An das andere Ende der Glieder
18 ist je ein Hebel i9 angelenkt, welcher im Gestell derart drehbar gelagert ist,
daß er von einem auf einem Arm io vorgesehenen Anschlag 2o bewegt wird, falls dieser,
an der Stütze 12 der ersten Abhebevorrichtung hängende und an clie letztere Abhebevorrichtung
angelenkte Arm ausschwingt. Auf das freie Ende des oder der Hebel ig wirkt ein Anschlag
21 (Abb. i), mittels welchen die zweite Abhebevorrichtung in ihrer Tiefstellung
gehalten wird. Die Trommel 7, über welche die getrocknete und geglättete Papierbahn
läuft, ist gleichfalls geheizt. Nach Verlassen dieser Trommel passiert die Papierbahn
eine Anzahl Ventilatoren, durch deren Luftzufuhr das Papier gekühlt und etwa noch
vorhandene Nässe entfernt wird.