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Foulard Das Färben im Foulard breitet sich immer mehr aus und ist
dazu berufen, den Jigger sowie das Färben im Bottich zu ersetzen.
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Bekanntlich weist das Färben im Jigger folgende Nachteile auf: Es
kann nicht im fortlaufenden Betrieb vorgenommen wenden. Bekanntlich hat die häufige
Hin- und Herbewegung des Gewebes durch das Bad mit aufeinanderfolgendem Aufwickeln
und Abwickeln einen beträchtlichen Zeitverlust und Dehnungen des Gewebes zur Folge.
Eis kommt häufig vor, daß sich die Gewebekanten oxydieren und eine andere Farbe
als der Rest des Gewebes annehmen. Obwohl der Jigger eine sehr kleine Leistung hat,
ist der Preis einer derartigen Maschine sehr hoch und steht in keinem Verhältnis
zu ihrer Leistung.
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Bei @ der Färbung in Bottichen ist das Gewebe schlauchförmig gelegt,
so daß stets die Gefahr von Brüchen und von Farbabweichungen auf den Seiten des
Gewebes besteht, Außerdem erfolgt dieser Vorgang im allgemeinen in einem geschlossenen
Kreis und erfordert eine längere Zeit.
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Das Färben mit dem Fonlard ist in den letzten Jahren voll entwickelt
worden und hat eine immer weitere Verbreitung gefunden. Von dem ursprünglich für
das Färben benutzten lotrechten Foulard ist man zu dem waagerechten Foulard übergegangen,
wobei man zur Verringerung des Volumens
des Färbebades dieses zwischen
den Walzen angeordnet hat, an deren Enden abdichtende Flansche angebracht wurden.
Diese Anordnung würde die ideale Lösung bilden, wenn sie nicht folgende Nachteile
aufweisen würde: Die Höhe des Bades hängt von dem Durchmesser der Walzen ab und
kann nicht einen dem Halbmesser derselben entsprechenden Wert übersteigen:-Nun erfordern
aber gewisse Färbebäder, insbesondere die mit direkten Farbstoffen, eine Tränkungstemperatur,
die bisweilen in der Nähe -des Siedepunktes liegt, und es ist schwierig oder sogar
unmöglich, die Gummiwalzen auf diese Temperatur zu bringen und auf ihr zu halten.
Zur Vermeidung des ersten Nachteiles, d. h. zur Vergrößerung der Durchlauflänge
des Gewebes durch das Bad, hat man die Zahl der Bäder #zu vergrößern gesucht, indem
man z. B. Foulards mit drei Walzen herstellte, welche zwei Bäder bildeten; dies
stellt jedoch .keineswegs eine zweckmäßige Lösung dar, da gewisse Gewebe sich beim
Übergang von einem Bad in das andere verkürzen oder dehnen, so daß Führungsschwierigkeiten
entstehen. Außerdem wird auf diese Weise keine Lösung der Aufgabe der Temperaturregelung
erhalten.
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. Diese Nachteile werden dadurch daß den nebeneinanderliegenden Walzen
seitliche Dichtungsflansche zugeordnet werden, welche erfindungsgemäß oberhalb der
Walzen erheblich verlängert sind, wobei außerdem beheizbare Querwände vorgesehen
sind, deren Seitenkanten und unteres Ende sich dicht gegen -die Dichtungsflansche
bzw. den Umfang der Walzen legen.
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,Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
beispielshalber erläutert.
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Fig. i ist eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung; Fig. - ist eine um go° gegen die Fig. i verschobene Teilansicht; Fg.
3 ist ein Grundriß.
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In der Zeichnung isind i und 2 drehbare Walzen, welche auf in Lagern
3 und 4 gelagerten Achsen il bzw. 2a sitzen. Während die Lager 3 ortsfest sind,
sind die Lager 4 mit eitler beliebigen Vorrichtung 5 verbunden, mittels welcher
sie einem Druck ausgesetzt werden können, welcher die Walze 2 gegen die Walze i.
drückt.
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Mit den Walzen i und 2 wirken in. an sich bekannter Weise seitliche
Dichtungsflansche, von denen nur ein einziger, nämlich der Flansch 6, in der Zeichnung
dargestellt ist, so zusammen, daß ein Trog zur Aufnahme eines Farbstoffes od. dgl.
entsteht.
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Erfindungsgemäß sind die Flansche 6 erheblich über den Umfang der
Walzen i und 2 hinaus verlängert. Außerdem sind seitliche Wände 7 und 8 vorgesehen,
welche sich etwa .parallel zu den Achsen ra und 2a erstrecken und so ausgebildet
sind, daß sich ihre Seitenkanten dicht gegen die Dichtungsflansche 6 legen, wähnend:
sieh ihre unteren Enden abdichtend gegen die- Walzen i und 2 legen. Hierfür wird
das untere Ende der Wände 7 und 8 durch besondere Teile g bzw. io gebildet, welche'
sich der Form der Walzen i und 2 anschmiegen und mit der entsprechenden eigentlichen
Wand über elastische Glieder i i bzw. 12 verbunden sind.
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Zur dichten Andrückung der Teile g und io gegen die Walzen 2 bzw.
i. sind z. B. parallel zu den Wälzen i und 2 liegende Traversen 13 und 14 vorgesehen,
welche von- einer gewissen Zahl von mit Flügelmuttern 17 bzw. 18 verfsehenen Gewindespindeln
15 und 16 :durchdrungen werden. Zugfedern ig .bzw. 2ö sind an dem unteren Ende der
Wände 7 und 8 und- an den Gewindespindeln 15 und 16 befestigt. Durch Regelung der
Stellung zier Flügelmuttern 17 und 18 auf den Gewindespindeln 15 und 16 kann
ein regelbarer Zug auf die. Wände 7 und 8 ausgeübt werden. Das obere Ende derselben
ist umgebogen und an Achsen 21 bzw. z2 aufgehängt, auf deren Enden Festznehmuttern2ia
aufgeschraubt sind, so daß sie gleichzeitig zur Verstärkung der Dichtungsflansche
6 dienen. Die Achsen 2i und 22 bilden so Schwenkachsen für die Wände 7 und 8, so
daß die Teile g und io gegen die Walzen 2 und i durch den Zug der Federn, ig bzw.
Zo angedrückt werden, welche eine leichte Verschwenkung der Wände 7 und 8 um die
Achsen 21 bzw. 22 bewirken.
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Der so zwischen den Walzen i -und 2, den Dichtungsflanschen 6, den
Wänden 7 und 8 und den zugeordneten Teilen g und io sowie ii und i2 gebildete Vorratsbehälter
wird mit einer Behandlungsflüs;sigkeit, z. B. einer Farbflüssigkeit, mit Hilfe von
Rampen 23 gespeist, denen die Flüssigkeit durch eine Leitung 2,4 zugeführt wird.
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Gewisse Flüssigkeiten, insbesondere Farbstoffe, müssen auf eine bestimmte
Temperatur gebracht werden. Hierfür bilden die Wände 7 und 8 die Innenseiten von
Heizkästen 25 bzw. 26, welche z. B. mit Dampf durch Leitungen 27 bzw. 2$ gespeist
werden, wobei die Abfuhr des Kondenswassers durch Rohrstutzen 29 bzw.
30 erfolgt.
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An sich ist es bei der Naß,behand@lung vonTextilgut bekannt, das Gut
zwischen beheizten Wänden hindurchzuführen.
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Bei einem Foulard zum Färben von Geweben tritt dieses bei 3 i .in
den Farbstoflbehälter 32 ein, läuft zwischen den Walzen i und 2- hindurch, wo es
ausgedrückt wird und verläßt denFoülard bei 33.
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,Nach den obigen Ausführungen ist die Arbeitsweise der Vorrichtung
klar: Der Behälter 32 wird zunächst mit der betreffenden Flotte bis zu dem gewünschten
Niveau gefüllt. Hierauf wird der nicht dargestellte selbsttätige Mechanismus zum
Komstanthalten des Niveaus eingestellt, so daß er dieses auf der gewünschten Höhe
hält. Das Bad wird dann auf diegewünschte Temperatur gebracht, indem Dampf in die
Kästen 25 und 26 mittels der Leitungen 27 _bzw. 28 eingelassen wird. Sobald das
Bad seine Temperatur erreicht hat, wird das Gewebe bei 31 in das Bad eingeführt.
Die Vorrichtung ist dann betriebsbereit.
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Die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen Foulards ist im Prinzip die
gleiche wie die der be-
kannten Foulards, weist jedoch gegenüber diesen folgende
hauptsächliche Vorteile auf:
Der Weg des Gewebes in dem Bad ist
erheblich länger, so daß das Gewebe Zeit hat, sich durch und durch zu tränken. Nach
dieser vollständigen Tränku:ng wird das Gewebe zwischen den Walzen i und 2 ausgedrückt,
wodurch das Eindringen der Farbstoffe in das Innere der Faser vollendet wird. Es
ist zu bemerken, daß die Länge des Weges mit einem .sehr kleinen Badvolumen erzielt
wird. Die durch die Kästen 25 und 26 gebildete Heizvorrichtung gestattet, beständig
die beste Temperatur des Bades aufrechtzuerhalten. Infolge der konstanten Heizung
des Bades sowie der fortlaufenden Speisung desselben mit frischem Farbstoff durch
die Leitung 24 bleiben die Betriebsbedingungen genau konstant, so daß vollkommen
gleichmäßige Ergebnisse selbst an sehr langen Gewebestücken erzielt werden können.
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Natürlich kann die Erfindung abgewandelt werden. So kann z. B. die
Dichtigkeit der unteren Ränder der Seitenwände dadurch herges.t@llt werden, daß
diese einfach schaberförmig zugespitzt werden, so daß sie eine gesteigerte Elastizität
erhalten.
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Ferner kann die Heizung des Bades auf andere Weise bewirkt werden
und z. B. durch elektrische Widerstände, eine ruhende, von einer Heizschlange durchdrungene
Flüssigkeit oder auf andere Weise erfolgen. Die beiden schwenkbaren Querwände und
die diesen zugeordnete Heizvorrichtung können durch eine kastenförmige Anordnung
ersetzt werden, deren Unterkante dicht gegen den Umfang der Walzen gedrückt wird.
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Wie bereits ausgeführt, kann ein Speisemechanismus bekannter Bauart
ein konstantes Niveau der Färberflotte aufrechterhalten. Es kann auch ein Thermostat
vorgesehen werden, welcher in das Bad eintaucht und eine gleichmäßige Temperatur
desselben aufrechterhält, indem er das die Leitungen 27 und 28 steuernde Ventil
betätigt. Anstatt unabhängige Teile zu bilden, können die Rampen zur Speisung des
Bades mit den Seitenwänden 7 und 8 ein Stück bilden. In diesem Fall bildet ein Teil
der Wand eine :mit dem Innern des Behälters 22 in Verbindung stehende Speiserampe.