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FRIEDRICH CLEFF IN BARMEN-RITTERSHAUSEN (RAUENTAL).
Vorrichtung zum Färben, Bleichen, Beizen, Waschen oder Trocknen von Geweben.
Das Färben, Beizen etc. von Geweben in der Weise, dass die Flüssigkeit durch ein in der Wandung durchlochtes, das Gewebe tragendes Rohr gedrückt wird, ist ebenso bekannt, wie die Behandlung der Gewebe auf einem im Flüssigkeitsbottich drehbaren Wickelgestell, auf welchem das Gewebe über zwischengelegte Stäbe in spiralförmigen Windungen aufgewickelt ist.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet nun eine Vorrichtung zum Färben, Bleichen, Beizen oder Waschen von Geweben oder Textilstoffen, mit welcher die vorbezeichneten Arbeitsweisen vereinigt miteinander zur Ausführung gebracht werden. Zu diesem Zwecke ist die Vorrichtung mit einem Wickeigestell ausgerüstet, bei welchem ein oder beide Seitenstücke Hohlkörper sind, deren Hohlräume mit einem gleichfalls hohlen, zur Einführung der Flüssigkeit dienenden Drehzapfen in Verbindung stehen und zwischen welche Seitenstücke durchlöcherte rohre parallel zur Achse der Drehzapfen herausnehmbar eingesetzt sind, die mit einem oder mit beiden hohlen Seitenstücken bezw. den hohlen Drehzapfen kommunizieren und über welche von der Mitte ans das zu behandelnde Gewebe in spiralförmigen Windungen geleitet werden kann.
Mit der gekennzeichneten Vorrichtung ist es ermöglicht, in einer bisher nicht erreichten Vollkommonbeit auf das Gewebe einzuwirken, da dieses in jeder einzelnen Wicklung von der durch die Löcher der Rohre unter Druck ausströmenden Flüssigkeit von beiden Seiten kräftig beeinflusst und infolge der Drehung des Wickels auch von der den Behälter füllenden, durch die beständige Ausströmung in vollkommenster Weise aufgerührten Flüssig- keit bespült wird, so dass eine durchaus gleichmässige Durchfärbung oder Durchtränkung zustande kommt.
Auch wird die Dauer der Behandlung gegen alle bisherigen Färbemethoden weaentlich herabgesetzt und es kann jede Qualität von Ware, indem diese beim Arbeiten vor schädlichen Einflüssen völlig geschützt ist, die geringste wie die beste gleich gut und schnell behandelt werden. Endlich gewährt die Vorrichtung auch den Vorteil, dass sie bei Anwendung eines verschliessbaren Behälters zum Trocknen der Textilstoff im luftverdünntcn Raum benutzt werden kann.
In den Zeichnungen ist die neue Vorrichtung dargestellt. Fig. 1 zeigt eine obere Ansicht der Vorrichtung, Fig. 2 ist ein Längenschnitt nach A-B und Fig. 3 ein Querschnitt nach C-D der Fig. 1. In Fig. 4 ist in grösserem Massstabe der mittlere Teil des Wickelgostells im Querschnitt dargestellt. Fig. 5 zeigt zwei sich gegenüberstehende Hohlarme des Wickelgestells mit den zwischenliegenden Rohren in der Ansicht, Fig. 6 ist ein
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gesetzten Wickelgestell.
Die Seitenstücke sind durch eine volle Achse d fest vereinigt und besitzen in der Mittollinie der Achse stehende hohle Zapfen f, welche in die Hohlräume der SeitenstUcke b münden und in welche verschiebbare Rohrstücke g eingeschraubt werden können, welche in den Gefässwandungen durch Stopfbüchsen abgedichtet, drehbar ein- lagert sind. Die parallel zur Achse d laufenden Rohre c stehen an einem oder an beiden Enden mit den Hohlräumen der Seitenteile b in Verbindung, so dass die durch die Rohre 9 und die hohlen Seitenteile b unter Druck eintretende Flüssigkeit in die Rohre c gelangt
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hohlen Scheiben oder wie in den Zeichnungen dargestellt, auch nur aus hohlen, radial stehenden Armen bestehen, an welche die Rohre c mit ihren Enden angeschlossen sind.
Die Zahl der Arme kann natürlich verschieden sein, ebenso die Zahl der zwischen je zwei sich gegenüberstehenden Armen der Seitenstücke eingelagerten Rohre ; zweckmässig werden, wie bei dem gezeichneten Beispiel, sechs Arme für jedes Seitenstück vorgesehen und die Rohre, damit die Windungen des über sie geleiteten Gewebestückes h einen kleinen Abstand voneinander erhalten, paarweise zwischen den Armen angebracht und die Rohre der einen Reihe gegen die Rohre der anderen Reihe versetzt, wie es aus den Fig. 3,4 und 6 ersichtlich ist.
Jedes Rohr ist an einem Ende offen und wird mit demselben auf einen der Stutzen i aufgesteckt, nachdem es mit l1nm anderen geschlossenen Ende in eine am gegenüberliegenden Arme des anderen Seitenstückes angebrachte Büchse k eingesteckt
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und diese entsprechend der Länge des Stutzens i zurückgedrückt wurde. Die Büchse k führt sich auf Stiften l und wird durch Federn m gegen das eingesetzte Rohrende gepresst, wodurch das andere Ende auf dem Stutzen i sicher gehalten wird. Bei dem in der Zeichnung veranschaulichten Beispiel geht die von beiden Seiten durch die.
Rohre 9 durch eine Pumpe p oder in anderer Weise unter Druck zugeführte Flüssigkeit oder Flotte, mit welcher das Gewebe behandelt werden soll, in die hohlen Arme der Seitenstücke und aus diesen in den betreffenden angeschlossenen Satz von Rohren ; die Einrichtung kann aber auch so getroffen werden, dass nur ein Seitenstück des Wickelgestells als Hohlkörper eingerichtet ist, in welchem Falle dann die Einsatzbüchsen k natürlich nur an dem gegenüberliegenden. massiven Seitenstück angeordnet sind.
Ferner sei noch erwähnt, dass auch bei beiderseits hohlen Seitenstücken an beiden
Enden offene Rohre Verwendung finden können. Alsdann erhält die Büchse k eine offene
Verlängerung, welche in den Hohlraum des Seitenstückes hineinragt und sich mit dem eingesetzten Rohr in den Hohlraum um ein Stück, welches der Länge des Aufsteck- stutzens i entspricht, hineinbewegen lässt. Bei dieser Einrichtung würde also die Flüssigkeit von beiden Seiten den Rohren zugeführt. Um die Auflagefläche des Gewebes auf den
Rohren zu verringern, können diese gewollt oder kanneliert sein.
Die Aufbringung der zu behandelnden Gewebe oder Textilstoffe auf das Wickelgestell geschieht am besten, wenn dasselbe aus dem Behälter a herausgehoben ist, wozu geeignete
Vorrichtungen angeordnet werden können. Die Rohre werden in dem der Achse am nächsten liegenden Kreis zuerst eingelegt, das Gewebe aufgewickelt und immer über die weiter ein- gelegten Rohre in spiralförmigen Windungen fortgeleitet, bis das ganze Gewebestück von dem Wickelgestell aufgenommen ist.
Je nach der Dichtigkeit des Gewebes und der Art der Behandlung können auch mehrere Wicklungen über jeden einzelnen Rohrkreis vor- genommen werden. Das bewickelte Geste ! ! wird nun in den mit der Behandlungsflüssigkeit gefüllten Behälter a in eine Lage eingesetzt, dass die Rohre 9 in die Achszapfen f ein- geschraubt werden können. Die Verbindung der Rohre 9 mit den Druckrohren o der
Pumpe ist durch StopfbUchsen,. vermittelt, in welchen die Rohre 9 drehbar und ver- schiebbar sind.
Wird die Pumpe p, welche die Flüssigkeit oder Flotte am Boden des Ge- fässes entnimmt, in Betrieb gesetzt, so wird die Flotte durch die Druckrohre o in beide Seitpnst. ücke b h und in die Rohre c gedrückt und strömt aus den feinen Durchlochungen derselben, wie es in Fig. 4 an einer Stelle des Wickelgestells angedeutet ist, auf und unter das Gewebe.
Dieses wird zugleich mit dem Gestell durch Riemen oder anderen Botril. 1J in der Flotte in Umdrehung versetzt und ist es ohne weiteres einleuchtend, dass durch die allseitig aus den Rohren strömende Flüssigkeit und die beständige Bewegung des Gewebes in der Flüssigkeit des Behälters in gründlichster. durchdringendster und gleichmässigster Weise auf das Gewebe eingewirkt und der Arbeitsvorgang schnell beendet werden ntuss.
Soll das (iewebe getrocknet werdet), so kann dies gleichfalls mittels des Wickelgestells geschehen, indem dasselbe in einen luftdicht verschiebbaren Behälter zwischen
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