<B>Einrichtung zur Behandlung von Gewebebahnen mittels Flüssigkeiten,</B> z. B. zum Entfetten, Färben oder Imprägnieren. Zum Färben von (lewebebahnen führte inan diese bisher, nachdem die Entfettung vor genommen wurde, durch eine mit erwärmter, in Bewegung gehaltener Farbflüssigkeit ge füllte Wanne, wobei die Bahnen von einer ersten auf eine zweite Rolle gewickelt werden. Der Arbeitsprozess wird alsdann bei in um gekehrter Richtung laufender Gewebebahn wiederholt, was mehrmals geschehen kann, bis die Gewebe den gewünschten Farbton ange nommen haben und zwecks Trocknung ent fernt werden können.
Ein mehrmaliges Ein tauchen der Gewebe in die Farbflüssigkeit ist notwendig, denn die letztere vermag die Stoff- fasern nur verhältnismässig langsam zu durch dringen. Auch bei andern Behandlungen von Geweben, wie zum Beispiel Entfetten und Imprägnieren, ist es notwendig, die Stoff fasern finit der zu behandelnden Flüssigkeit in innigen Kontakt zu bringen, und wie beim Färben sind deshalb zur Erzielung guter Resultate mehrere zeitraubende Arbeitsgänge notwendig.
Uni demgegenüber den Arbeitsprozess zu beschleunigen, zeichnet sich die erfindungs- gemässe Einrichtung zur Behandlung von Ge webebahnen mittels Flüssigkeiten dadurch aus, dass in einem Behälter wenigstens ein finit Durchlässen versehenes hohles Auflagestück sowie Leitorgane für die zu behandelnde C'e- uebebahn angeordnet sind, dass ferner ein Flüssigkeitsförderer vorgesehen ist, welcher mit dem Hohlraum des Auflagestückes kom muniziert, das Ganze derart,
dass im Behälter befindliche Flüssigkeit kontinuierlich durch eine über das Auflagestück gleitende Ge webebahn hindurehgesaugt werden kann.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist die erfindungsgemässe Einrichtung in einer bei spielsweisen Ausführungsform dargestellt, und es zeigen: Fig.1 schematisch einen senkrechten Schnitt durch den Behälter und Fig. ? eine perspektivische Ansieht des Saugaggregates ohne Behälter.
Die Einrichtung besitzt eine Wanne 10 .aus lIetallbleeh. welche in dein aus Winkel eisen gebildeten Traggestell 11 angeordnet. ist.. Inner- respektiv ausserhalb der Wanne sind sechs parallel zueinander verlaufende Rollen angeordnet. Zwei unter sieh gleiche Rollen 12 liegen über der Wanne, und zwar je über einer Längsseite der Wanne. Die Rollen 1\? sind in den Supporten 13 heraushebbar ge lagert, welche mit dem Gestell 11 verbunden sind.
Die Schenkel 1-I der Supporte 13 weisen an den Enden Lageröffnungen 15 auf, welche zur Aufnahme der Enden der Rollen 12 dienen. Zwei Rollen 16 sind drehbar im Ober teil der Wanne angeordnet, and zwar je eine nahe der betreffenden Seitenwand. Zwei wei tere Rollen 17 sind drehbar nahe dem Boden der Wanne 10 vorgesehen. Eine oder beide Rollen 12 werden durch einen nicht darge- stellten Motor angetrieben und bewegen sieh in Gegenrichtung zueinander. Es sind ferner in der Zeichnung nicht dargestellte Bremsen angebraeht, durch welehe die Drehbewegung der einen oder beider Rollen 12 gebremst werden kann.
Ein Auslaufrohr 18 geht. vom Boden der Wanne 10 aus und kann dureh den Pfropfen 19 geschlossen werden.
In der M anno 10 sind zwischen den Rollen 16 und 17 parallel. zu diesen verlaufend zwei Saugrohre 20 angebracht. Die Saugrohre 20 sind durch die eine Schinalseitenwand der Wanne 10 geführt und in dieser festgelegt. Die Kappen 21 (Fig.2) schliessen die Saug rohre 20 an den freien Enden ab, während auf den andern Enden Plansehen '? 2 sitzen, die an der betreffenden Schmalseitenwand der Wanne befestigt sind. Die Flanschen 22 nehmen auch die Enden des Verbindungs rohres 23 auf, so dass die beiden Saugrohre 20 miteinander kommunizieren.
In den End- teilen des Verbindungsrohres 23 ist je ein Hahn 23a montiert.
Die Saugrohre 20 liegen so, dass eine Gewebebahn 24, die zum Beispiel auf der linken Rolle 12 (Fig. 1) aufgewunden ist, über die linke Rolle 16 nach unten, dann über die innere Seite des linken Saugrohres 20 innenseits herum, dann uni die linke Rolle 17 und um die rechte Rolle 17 aufwärts, dann aussenseits um das rechte Saugrohr 20, dann innenseits über die rechte Rolle 16 und schliesslich über die rechte Rolle 1.'' geführt -erden kann.
Die beiden Saugrohre '?0 weisen eine Mehrzahl von in Abständen zueinander angeordneten Schlitzen 25 auf (Fig, 2), und zwar befinden sich diese Schlitze an den Stellen, welche mit der Gewebebahn in Be rührung kommen. Diese Schlitze 25 verlaufen schräg, die obern und untern Enden derselben übergreifen einander, so dass alle Teile der (ewebebalin zumindestens über einen der Sehlitze führen.
Wenn die Gewebebahn in der in Fig.1 dargestellten Weise verläuft, so wird also die eine Seite derselben über das linke Saugrohr geführt und mit demselben in Berührung, gebracht, während die andere Seite über das rechte Saugrohr geführt ist und wiederum mit demselben in Berührung gebracht wird.
Damit die wirksame Länge jedes Saug rohres 20 in Vbereinstimmung mit deal Breite der zu behandelnden CTewebebabn gebraeht werden kann, sind vier Büehsen 26 auf den Saugrohren c-ersehiebbar angeordnet. Jede Büehse ist einem Saugrohrende zugeordnet.
Jede Büebse besitzt an der innern Stirnseite einen Ringflanseli 27 und weist einen Schlitz ''8 auf, dureli welehen eine Haltefeder 29 greift, welche auf das dazugehörige Saug rohrende drückt und durch Friktionswirkung eine Haftung- bewirkt, die zwecks Versehiebens durch Einwirken von Hand aufgehoben wer den kann.
An den Büelisen 26 sind nach <B> < </B> -iiissen gerichtete flexible Bänder 30 zum Beispiel ans CTunnni vorgesehen, die sich in den Behandlungsflüssigkeiten nicht zersetzen. Jedes Band 30 deckt eine entsprechende An zahl Schlitze 25 ab, wenn die zugehörige Büchse 26 auf dem Saugrohr nach innen ge schoben wird. Ani Ende der Saugrohre be finden sieh Führungen 31, durch welche die Bänder :30 cerseliiebbar geführt sind.
In das Verbindungsrohr 23 mündet zwi schen den Hähnen 23a ein Zuführungsrohr 32, in welchem ein Hahn 33 und ein Filter 34 eingebaut sind. 35 ist eine Druckwasserlei tung, welche zwischen dem Hahn 33 und dem Filter 34 in das Zuführungsrohr 32 mündet. In der Wasserleitung 35 ist ein Hahn 36 ein geschaltet. Die Ausgangsseite des Filters 34 ist dureli ein Rohr 37 mit der Pumpe 38 ver bunden und letztere wird dureli einen Motor 39 angetrieben.
Ein Rüeklaufrohr :I0 verbindet die Dreckseite der Pumpe 38 mit dem Boden -der Wanne 10, und zwar im Mittelteil der selben. Ein Zwischenrohr 41, in dem der Hahn 4 2 eingebaut. ist, verbindet das Rohr 37 mit dem Rüeklaufrohr -10. Ist der Hahn 42 offen, so wird die Pumpe 38 mehr oder weniger übergangen. Ein Manometer 43 ist an das Rohr 37 angeschlossen.
Angenommen, es sei eine Gewebebahn zu entfetten und liernaeli zu färben, so wird die Gewebebahn zuerst auf eine Rolle 12 ge- wickelt, die in die Lageröffnung 15 eines Schenkels 14 gebracht worden ist; alsdann wird diese aufgewickelte Geweberolle zum Bei spiel in den linken Support 13 (Fig. 1) gelegt. Der Endteil der Gewebebahn wird alsdann über die Teile 16, 20, 17 gelegt. und auf der rechten Rolle 12 aufgewickelt, wie in Fig.1 dargestellt. Nun wird die Wanne 10 bis über die Saugrohre 20 mit. einer Entfettungsflüs- sigkeit gefüllt.
Die Haltefedern 29 werden von Hand betätigt und die Büchsen 26 auf den Saugrohren 20 verschoben, bis die Flanschen 27 den Kanten der Gewebebahn 24 anliegen. Die Schlitze 25 sind nun durch die Gewebe bahn 24 und durch die Büchsen 26 sowie die Bänder 30 überdeckt. Der Motor 39 setzt die Pumpe 38 in Tätigkeit. Die Hähne 36 und 42 sind geschlossen, die Hähne 23a und 33 dagegen offen und die reeht.sseitige Rolle 12 dreht sich so, dass die Gewebebahn durch die Wanne hindurchgezogen wird.
Die links seitige Rolle 12 wird gebremst, um eine ent sprechende Spannung der Gewebebahn zwi schen den Rollen 12 herbeizuführen; während die Gewebebahn sich durch die Flüssigkeit in der Wanne 10 bewegt, wird gleichzeitig Ent: fettungsflüssigkeit durch die unter der Ge webebahn liegenden Schlitze der Saugrohre angesaugt. Beim linken Saugrohr durchdringt dabei die Entfettungsflüssigkeit die Gewebe bahn von der einen und beim rechten Saug rohr von der andern Seite. Die der Wanne durch die Saugrohre entzogene Flüssigkeit wird durch das Rücklaufrohr 40 am Boden zurückgeführt.
Die Gewebeabfälle und Fremd körper, welche in die Saugrohre 20 gelangen, werden durch den Filter 34 ausgeschieden. Die Durchdringung des Gewebes mit Flüssig keit und die Entfettung des Gewebes erfolgt bei der beschriebenen Einrichtung rasch und gründlich. Wenn ein delikates Gewebe ver arbeitet wird, so kann die Saugwirkung durch entsprechendes Öffnen des Hahnes 42 auf die gewünschte Stärke reduziert werden. Der Saugdruck lässt sich jederzeit am Manometer 43 ablesen. Durch Betätigung der Hähne 23a kann die Saugwirkung in den Saugrohren 20 unabhängig voneinander reguliert werden. Wenn die Gewebebahn 24 von der links- seitigen Rolle 12 abgewickelt ist, so wird die Bewegung der rechtsseitigen Rolle 12 still gelegt.
Der Pfropfen 19 des Ablaufrohres 18 wird dann entfernt, um die Entfettungsflüs- sigkeit abziehen zu lassen. Hernach wird der Hahn 33 geschlossen, der Hahn 36 dagegen geöffnet, so dass das Wasser der Wasser leitung 35 unter Druck rasch in den Filter 34, die Pumpe 38, die Röhren 37, 41 und 40 flutet und die Wanne 10 auswäscht. Der Hahn 36 wird dann geschlossen, so dass die Wasser leitung 35 ausgeschaltet ist. Der Pfropfen 19 wird wieder in die gezeichnete Stellung ge bracht und der Hahn 33 geöffnet.
Die Gewebe bahn wird dann von der rechtsseitigen Rolle auf die linksseitige Rolle geführt, wie vorbe- schrieben und in Fig. 1 dargestellt. Die VN anno 10 wird mit. erhitztem Färbeextrakt bis über die Saugrohre. 20 gefüllt und die Operation wird in vorbeschriebener Weise wiederholt, um die Gewebebahn zu färben. Das Gewebe kann durch die Wanne zwei oder mehrmals geführt werden, um bei der Färbung den ge wünschten Farbton zii erreichen.
Die rasche Durchdringung der Flüssigkeit durch die Gewebebahn macht es aber normalerweise nicht notwendig, solche Arbeitsgänge in früher üblicher Anzahl zu wiederholen. Die kontinuierliche Ejektion des Farbenextraktes in den untern Teil der Wanne 10 durch das Rücklaufrohr 40 bewirkt ein Umwälzen des Farbextraktes und verhindert die Ablagerung von Partikeln. Wenn das Färben beendet und der Farbenextrakt aus der Wanne ausge flossen ist, so können der Filter, die Pumpe, die Rohre und die MTanne, wie vorangehend erwähnt, ausgespült werden. Alsdann kann wieder eine Gewebebahn 24 in der erläuterten Art durch die Wanne 10 geführt und ein, neuer Arbeitsgang in der beschriebenen Weise durchgeführt werden.
Es kann auch nur ein Saugrohr oder es können mehr als zwei Saugrohre vorgesehen sein. An Stelle der Schlitze 25 können in den Saugrohren 20 andersgeformte Öffnungen respektiv Durchbrechungen angebracht sein. Das Rücklaufrohr 40 kann einige Abzwei- gungen besitzen, die in dem Boden der Wanne 7.0 an verschiedenen Stellen einmünden.
Auch könnte das Rüeklaufrohr in der Längsrich. tung der Wanne über deren Boden verlaufen und finit einer Mehrzahl von Ausflussöffnun- gen, durch welche die Flüssigkeit in die Warme geleitet wird, versehen sein.