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Georg Bräuer und Alfred Künzel in Altona. Die Erfindung bezieht sich
auf eine Schnittmaschine für Leder, bei der ein Kreismesser mit einem Drehtisch
zusammen arbeitet. Um eine derartige Maschine in besonderer Weise zum Schärfen von
Hinterkappen und Egalisieren von Sohlen geeignet zu machen, werden gemäß der Erfindung
die auf der Oberseite des Drehtisches angeordneten Werkstücke durch eine an sich
bekannte Riffelwalze niedergehalten, die nachgiebig gelagert ist und durch am Drehtisch
vorgesehene
Hubflächen angehoben wird, wenn das Werkstück in ihren Bereich gelangt, bei weiterem
Vorschub des Werkstückes unter Federdruck wieder gesenkt wird. Bei der Schärfung
von Hinterkappen werden dann die Werkstücke in auf dem Drehtisch angeordnete muldenförmige
Matrizen eingelegt, in die sich eine kleine Walze legt, deren Länge kleiner ist
als die Werkstückbreite und die auf ihrer Drehachse radial zum Drehtisch unter der
Einwirkung von an diesem angebrachten Kurvenflächen derart verschoben wird, daß
diejenige Kante des Werkstückes, an der die Schneidwirkung des Kreismessers beginnt,
möglichst nahe an ihr vorbeigeführt wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Abb. i ist ein senkrechter Schnitt durch die Vorrichtung, Abb. 2 ein Schnitt nach
Linie A-B der Abb. i, wobei diese nach Linie C-D abgebrochen gedacht ist. Abb. 3
ist ein Teilschnitt durch die Vorrichtung in einer Richtung etwa senkrecht zum Schnitt
nach Abb. i. Abb. 4 ist eine Draufsicht auf die Vorrichtung, wobei das Kreismesser
und sein Antrieb weggelassen sind.
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Der Antrieb der Vorrichtung erfolgt von einer am Fuße des Maschinengestells
i gelagerten Welle 2 aus, die mittels Riementriebes in Drehung versetzt wird und
ihre Bewegung ihrerseits durch eine Riemenscheibe 3, einen Riemen4 und eine Riemenscheibe
5 auf die etwa in der Mitte des Maschinengestells i gelagerte Welle 6 überträgt.
Diese trägt eine Stufenscheibe 7, von der aus durch Riemen 8 und Stufenscheibeg
der Antrieb der die Schnecke io tragenden Welle ii (Abb. 4) erfolgt.
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Um den mittleren festen Oberteil 12 des Maschinengestells i dreht
sich ein ringförmiger Drehtisch 13, der an seinem Umfang einen in die Schnecke io
eingreifenden Zahnkranz 14 trägt. Auf dem Drehtisch 13 sind die Matrizen 15 mit
Hilfe einer lösbar mit dem Drehtisch 13 verbundenen mehrteiligen Ringunterlage 16
angeordnet. In diese Matrizen 15 werden die zu bearbeitenden Werkstücke 17 (Abb.
4) eingelegt.
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Um die Werkstücke 17 in den Matrizen niederzuhalten, ist zunächst
eine konische Riffelwalze x8 vorgesehen, die radial zum Drehtisch auf an dessen
Drehung nicht teilnehmenden Teilen des Maschinengestells i gelagert ist. Das innere
Lager ig der Walze 18 liegt auf _ dem mittleren festen Teil 12 des Maschinengestells
i ; das äußere Lager 2o der Walze 18 ist derart ausgebildet, daß das darin gelagerte
Walzenende gegen Federdruck anhebbar ist, sobald an der Ringunterlage 16 vorgesehene
Hubflächen 21 von unten gegen das Walzenende wirken. Der Antrieb der Walze 18 erfolgt
mittels eines Ritzels 22 von einem Zahnkranz 22a aus, der am Innenumfang des Drehtisches
i3 vorgesehen ist. Die Hubflächen 2i für die Walze 18 sind derart angeordnet, daß,
sobald das Werkstück 17 in den Bereich der Walze 18 gelangt, diese angehoben wird,
um gleich darauf beim weiteren Fortschreiten des Werkstückes 17 unter Federdruck
wieder auf dieses gesenkt zu werden und es in der Matrize 15 niederzuhalten.
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Es ist ferner noch eine zweite Walze 23 (Abb.4) vorgesehen, die sich
innerhalb der Matrizenmulde bewegt und auf ihrer Antriebsachse 24 derart gegen den
Druck der Feder 25 und unter der Einwirkung von Kurvenflächen 26 an der Ringunterlage
16 radial verschiebbar ist, daß diejenige Kante des Werkstückes 17, an der die Schneidwirkung
des Kreismessers einsetzt, möglichst nahe an der Walze 23 entlang läuft. Das innere
Lager 27 der Walze 23 ist gleichfalls auf dem festen Teil i2 des Maschinengestells
angeordnet, während das äußere Lager 28 ähnlich wie das Lager 2o der Welle 18 gestaltet
ist, d. h. ein Anheben des äußeren Endes der Achse 24 unter der Einwirkung der Hubflächen
21 gestattet. Die radiale Verschiebung der Walze 23 auf der Achse 24 geschieht durch
eine fest damit verbundene geflanschte Hülse 29, deren Endfläche sich gegen die
Kurvenfläche 26 anlegt. Die Verbindung zwischen der Walze 23 und der geflanschten
Hülse 9,9 mit der Achse 24 ist eine solche durch Nut und Feder. Die Achse
24 mit der Walze?.,
erhält ihre Drehbewegung gleichfalls von dem Zahnkranz
22a aus mittels eines Ritzels 24a.
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Das so in den Matrizen 15 gelagerte und festgehaltene Werkstück 17
gelangt nun unter ein sich im wesentlichen in einer horizontalen Ebene drehendes
Kreismesser 30 (Abb. i), dessen Drehachse 31 in einem auf dem Teil 12 des Maschinengestells
i befestigten Bock 32 gelagert ist. Der Antrieb der Messerachse 31 erfolgt gleichfalls
von der Hauptantriebswelle 2 aus, und zwar mittels des durch eine mittlere Öffnung
des Maschinengestells i hindurchgehenden Riemens 33, der Riemenscheibe 34, der Zwischenwelle
35 und der Zahnräder 36 ünd 37. Die Drehebenen des Drehtisches 13 und des Kreismessers
3o sind in einem kleinen Winkel gegeneinander geneigt, der derart nach den Schneidenstellen
des Kreismessers 30 zu konvergiert, daß dessen Drehbewegung durch das unter
ihm weiter fortschreitende Werkstück nicht behindert wird.
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In der Drehrichtung des Werktisches hinter dem Kreismesser kann gegebenenfalls
noch eine zweite Riffelwalze 38, wie in Abb. 4 strichpunktiert dargestellt, angeordnet
sein, um den Widerstand auszugleichen, der dem glatten Vorschub des Werkstückes
17 durch das Kreismesser 3o entgegengesetzt wird.
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Abb.3 läßt eine Auswerfervörrichtung erkennen, die in Tätigkeit tritt,
sobald das Werkstück
17 das Kreismesser 30 verlassen hat.
Die Matrize 15 ist zu diesem Zweck mit einer Bohrung versehen, in die ein am ringförmigen
Drehtisch i3 angeordneter federnder Bolzen 39 eindringen kann. Gegen diesen schlägt
im geeigneten Augenblick ein zweiter federnder Bolzen 40, der durch einen federnden
Sperrstift 41 normalerweise in seiner Ruhelage gehalten wird. Die Auslösung des
Sperrstiftes 41 geschieht mit Hilfe eines bei 42 angelenkten Hebels 43, der zur
gegebenen Zeit von Nocken 44 (Abb.4) erfaßt wird, die am Umfang der Ringunterlage
1d vorgesehen sind. Schnellt nun nach Auslösung seiner Sperrung 41 der Bolzen 40
unter der Wirkung seiner Feder 45 vor, so drückt er den Auswerfer 39 gegen die Unterseite
des in der Matrize 15 enthaltenen Werkstückes und hebt dieses aus. Gleichzeitig
wird aber durch diese Bewegung des Bolzens 40 unter Vermittlung des zweiarmigen
Hebels 46 das freie Ende des Winkelhebels 47 gleichfalls in die Bahn der locke 44
gebracht. Bei weiterem Fortschreiten dieser drückt sie also gegen das freie Ende
-des Winkelhebels 47 und zieht damit den Bolzen 4o wieder in seine Ruhelage zurück,
in der er durch den alsdann einschnappenden Sperrstift 41 von neuem gesperrt wird.