DE36690C - Verschiebbare Kurbelstangen für Fahrräder - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

Eine Verlängerung der Kurbelstangen bei Velocipeden, um die treibende Kraft an einen gröfseren Hebelarm angreifen zu lassen, brachte den Nachtheil, dafs der Fahrende bei dem Rückgange der Kurbel einen unnöthig grofsen Bogen mit den Beinen beschreiben mufste, so dafs die dadurch entstehende Ermüdung die Vortheile des längeren Hebelarmes wieder aufhob. Man mufste sich daher mit einer bestimmten Länge der Kurbelstange begnügen, bei welcher die Nachtheile der längeren Bahn die Vortheile des längeren Hebelarmes nicht verringerten. Um die Kurbelstange ohne Nachtheil länger machen zu können, habe ich dieselbe so construirt, dafs sie eine bestimmte Länge annimmt, während die Kraft an ihr .wirkt, dafs sie aber automatisch sich verkürzt, während der Fufs des Fahrenden den Kreis nach hinten beschreibt. Diese Construction ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt, und zwar giebt Fig. 1 eine Ansicht von vorn, Fig. 2 eine solche von der Seite, Fig. 3 eine schematische Darstellung des Velocipedes, an welchem die Kurbelstange angebracht ist. A ist die Achse des Velocipedenrades, B und C sind die beiden Theile, aus welchen die Kurbelstange besteht und welche sich durch die Schlitze G G¹ und die Bolzen HH¹ derart verstellen lassen, dafs die Kurbelstange bald länger und bald kürzer wird.

Der Theil B ist mit der Achse A fest verbunden, während der Theil C den Fufstritt D trägt. Aufserdem sind an C zwei Zapfen mit Rollen JJ angebracht, welche letztere die Leitstange E von beiden Seiten berühren, die mit den stabilen Theilen des Velocipedes fest verbunden ist. Die Leitstange E hat zum Theil die Form eines Kreisbogens, erweitert sich jedoch auf der einen Seite hin ellipsenförmig und bewirkt dadurch das Verlängern und Verkürzen der Kurbelstange.

Sobald die Kurbelstange bei ihrer Umdrehung die Verticale durch die Achse überschritten hat und die treibende Kraft an ihr zu wirken beginnt, verlängert sie sich, so dafs das Drehmoment ein bedeutend gröfseres wird. Kurz bevor die Kurbelstange die Verticale durch die Achse zum zweiten Male passirt, beginnt die Verkürzung derselben, so dafs der Fahrende von jetzt ab nur mit dem Bein denselben Bogen beschreibt, welchen er bei den bis jetzt üblichen Velocipeden gewöhnt ist. Also rindet die Verlängerung des Hebels nur während der Kraftäufserung statt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   In der Richtung ihrer Längenachse verschiebbare Kurbelstangen für Fahrräder, deren Verschiebung bei der Umdrehung um die Achse A durch die mit dem Gestelle des Fahrrades verbundene Leitcurve E bewirkt wird.