DE4237525C2 - Fahrrad, insbesondere Liegerad - Google Patents
Fahrrad, insbesondere LiegeradInfo
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- B62K3/02—Frames
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Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrrad, insbesondere Liege
rad, mit einem Antrieb nach Art eines Zugmittelge
triebes, bestehend aus einem auf der Nabe des Vorder
rades gehalterten Abtriebsrad sowie einem über Kurbeln
beaufschlagbaren Antriebsrad, das derart oberhalb des
Vorderrades angeordnet ist, daß der antreibende Ab
schnitt des Zugmittels im wesentlichen seitlich parallel
zur Lenkachse des Vorderrades und in deren unmittelbaren
Nähe verläuft.
Ein Fahrrad mit einem derartigen Antrieb ist aus der
DE 81 38 175 U1 bekanntgeworden. Dieses bekannte Fahrrad
ist sowohl mit einem konventionellen, auf das Hinterrad
wirkenden Fußantrieb versehen, bei dem das zugehörige
Tretlager in bekannter Weise am unteren Endbereich des
Rahmens gehaltert ist, als auch mit einem zusätzlichen
Handkurbelantrieb, der auf das Vorderrad wirkt. Dieser
Handkurbelantrieb ist bei dem bekannten Fahrrad an
stelle des Lenkers angeordnet und übernimmt zugleich
die Funktion des Lenkers. Ein vergleichbares Fahrrad
ist darüber hinaus auch aus der DE 79 23 165 U1
bekanntgeworden, wobei im Fall dieses bekannten Fahr
rades, um die Lenksicherheit zu erhöhen, die Achse des
auf das Vorderrad wirkenden Kurbelantriebes außermittig
nach vorn zur Lenkung versetzt angeordnet ist. Beiden
bekannten Fahrrädern ist dabei das auch bereits von den
sogenannten Hochrädern sowie von frontgetriebenen
Kinderdreirädern bekannte Problem gemeinsam, daß bei
dieser Art des Vorderradantriebes über die Kurbeln
erhebliche Querkräfte auf das Antriebsrad einwirken,
die den Lenkvorgang nachhaltig beeinträchtigen können.
Neben dieser speziellen Gattung von Fahrrädern mit
kombiniertem Vorder- und Hinterradantrieb sind in
jüngerer Zeit die sogenannten Liege- oder Sesselräder
bekanntgeworden. Diese finden aufgrund der bequemen und
ermüdungsfreien Sitzposition, die sie gegenüber konven
tionellen Fahrrädern bieten, zunehmendes Interesse. Die
weit zurückgelehnte Haltung, die der Fahrer eines
derartigen Fahrrades einnimmt, macht es bei diesen
üblicherweise über das Hinterrad angetriebenen Fahr
rädern erforderlich, die Tretkurbeln des Antriebes so
weit nach vorn zu verlagern, daß sie sich, in Fahrt
richtung gesehen, noch vor den Lenkergriffen befinden.
Dies führt dazu, daß das Zugmittel, welches das von den
Tretkurbeln beaufschlagte Antriebsrad mit dem an der
Nabe des Hinterrades befestigten Abtriebsrad verbindet,
in der Regel wesentlich länger sein muß als bei her
kömmlichen Fahrrädern. Als Zugmittel dient dabei in der
Regel eine Kette, wenngleich im Prinzip, wie teilweise
bereits bei konventionellen Fahrrädern, auch Zahnriemen
Verwendung finden könnten. In jedem Fall stellt die
übergroße Länge des Zugmittels einen wesentlich Nach
teil bei den derzeit in Gebrauch befindlichen Liege-
oder Sesselrädern dar, insbesondere stellt sie ver
gleichsweise hohe Anforderungen an die Verwindungs
steifigkeit des Rahmens.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein derartiges Fahrrad so
auszubilden, daß die Antriebseinheit möglichst kompakt
aufgebaut ist und einen möglichst geringen konstruk
tiven Aufwand erforderlich macht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Fahrrad mit
den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Sie greift dabei zurück auf das Prinzip des Vorderrad
antriebes bei Fahrrädern, wie es sowohl aus der Früh
zeit dieses Verkehrsmittels, etwa von den sogenannten
Hochrädern oder dem sogenannten "Känguruh" bekannt ist,
wie es aber auch aus den bereits genannten Druck
schriften sowie aus DE 88 02 324 U1 bekanntgeworden
ist, bei denen der Antrieb über eine zugleich zum
Lenken dienende Handkurbel erfolgt, die mit der Gabel
des Vorderrades verbunden ist.
Während diesen bekannten Vorderradantrieben für Fahr
räder gemeinsam ist, daß beim Lenken die Antriebs
kurbeln und das von diesen beaufschlagte Antriebsrad
mit verschwenkt werden, ist das Antriebsrad bei dem
Fahrrad nach der Erfindung fest mit
dem Rahmen verbunden, z. B. über ein Tretlager. Eine Lenkbewegung führt in diesem
Fall zwar zu einer Verwindung des Zugmittels zwischen
dem feststehenden Antriebsrad und dem zusammen mit dem
Vorderrad verschwenkten Abtriebsrad. Da dieses Zug
mittel, vorzugsweise eine Kette oder ein Zahnriemen,
insbesondere mit seinem die Zugkraft übertragenden
Bereich jedoch im wesentlichen parallel zur Lenkachse
verläuft, bleibt die Lenkung frei von Rückwirkungen,
die aus der Antriebskraft resultieren könnten, und die
Lenkbewegung wird somit nicht beeinträchtigt. Je nach
der Tordierbarkeit des Zugmittels, bei einer Kette
beispielsweise durch das Spiel der Kettenglieder ge
geben, ist dabei ein Mindestabstand zwischen dem
Antriebs- und dem Abtriebsrad vorzusehen. Ein feder
belastetes Spannrad bzw. eine Spannrolle drücken den
rücklaufenden Abschnitt des Zugmittels möglichst nahe
an den antreibenden Abschnitt heran und erzeugen
zugleich die erforderliche Vorspannung der Kette bzw.
des Zahnriemens. In jedem Fall werden bei dem Fahrrad
nach der Erfindung die auf das Antriebsrad einwirkenden
Querkräfte vom Rahmen aufgenommen, so daß dieses Fahr
rad beispielsweise problemlos freihändig gefahren
werden kann.
In vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Fahrrades liegt das Abtriebsrad zusammen mit der
Vorderradnabe zwischen den Ausfallenden der Vorderrad
gabel und die Gabel ist so geformt, daß sie bei einer
Lenkbewegung die Kette bzw. den Zahnriemen nicht
berührt.
Das Fahrrad nach der Erfindung zeichnet sich dabei
durch seinen einfachen Aufbau aus. Der Fortfall des auf
das Hinterrad wirkenden Antriebes macht es zugleich auf
einfache Weise möglich, das erfindungsgemäße Fahrrad
mit einer Hinterrad-Federung sowie mit einer Teil- bzw.
Vollverkleidung zu versehen.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Liegefahrrad mit Vorderradantrieb in
seitlicher Ansicht und
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des
Vorderradbereiches eines solchen Fahr
rades.
Das in Fig. 1 dargestellte Fahrrad besteht aus einem
Rahmen 1, einer an diesem gelenkig befestigten Halte
rung 2 für bin Hinterrad 3, einem Sitz 4, einem Lenker
5, einer mit diesem verbundenen Gabel 6 zur Aufnahme
eines Vorderrades 7 sowie einer auf das Vorderrad 7
wirkenden Antriebseinheit, die, wie bei Fahrrädern
üblich, nach Art eines Zugmittelgetriebes aufgebaut
ist. Sie setzt sich zusammen aus einem Antriebsrad 8,
einem fest mit der Nabe 9 des Vorderrades 7 verbunde
nen, als Abtriebsrad 10 fungierenden Zahnrad oder Ritzel
sowie einem zwischen diesen beiden Elementen endlos
umlaufenden Zugmittel 11, z. B. einer Kette. Das Antriebsrad 8 mit Tretlagerwelle 17 ist über ein
Tretlager 12 fest mit dem Rahmen 1 verbunden und wird
über zwei mit Pedalen 13 und 14 versehene Kurbelarme 15
und 16 betätigt.
Wie aus den Figuren ersichtlich, ist das Tretlager 12
gegenüber der Lenkachse L in etwa um den Radius des
Antriebsrades 8 in Fahrtrichtung nach vorn versetzt
angeordnet, so daß der zwischen den Punkten A und B
liegende antreibende Abschnitt der Kette, in Fig. 2
durch aufwärts gerichtete Pfeile kenntlich gemacht,
praktisch parallel zur Lenkachse L verläuft. Die Punkte C
und D entsprechen dabei den Punkten B und A, liegen
jedoch auf der dem Antriebsrad 8 abgewandten Seite des
Rahmens 1.
Der zurücklaufende Abschnitt der Kette 11 wird von
einem schwenkbar gehalterten federbelasteten Spannrad
18 beaufschlagt, das bewirkt, daß dieser Abschnitt über
einen möglichst weiten Bereich annähernd parallel und
möglichst eng benachbart zum antreibenden Abschnitt A-B
der Kette läuft.
Wie weiterhin aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist die Gabel
6 über einen bogenförmig ausgebildeten Bereich 19 so
weit aus dem Bereich der Lenkachse L heraus nach
rückwärts verlagert, daß die Kette, insbesondere der
antreibende Abschnitt A-B bei eingeschlagener Lenkung
nicht die in diesem Fall rechte Gabelscheide berührt. Wird
das Vorderrad um die Lenkachse L verschwenkt, dann
folgt auch das Abtriebsrad 10 dieser Schwenkbewegung und
bewegt sich dabei auf dem in Fig. 2 angedeuteten, in
der Ebene der Nabenachse N der Nabe 9 liegenden Kreisbogen. Da die
Zugkraft über den Abschnitt A-B der Kette über
tragen wird, bleibt die Lenkung praktisch frei von Rück
wirkungen aus den Antrieb. Bei dieser Lenkbewegung wird
der Abschnitt A-B der Kette 11 um den Einschlagwinkel
verwunden. Aufgrund der durch den vorgesehenen Abstand
zwischen dem Antriebsrad 8 und dem Zahnrad 10 gegebenen
Länge des Abschnittes A-B und wegen des ohnehin stets
vorhandenen Spiels zwischen den einzelnen Ketten
gliedern ist dies ohne negative Auswirkungen auf die
Lauf- und Lenkeigenschaften möglich.
Abschließend sei darauf hingewiesen, daß es durch die
Verlegung des Antriebes an das Vorderrad auf einfache
Weise möglich ist, zwischen der Halterung 2 für das
Hinterrad 3, die in diesem Fall als Schwinge ausge
bildet ist, und dem Rahmen 1 bzw. dem Sitz 4 ein
einfaches Federelement 20 vorzusehen, wodurch der
Komfort eines derartigen Fahrrades nachhaltig ver
bessert wird.
Im Rahmen der Erfindung ist es selbstverständlich
möglich, anstelle der Kette einen Zahnriemen zu
verwenden, der zwischen entsprechend ausgebildeten An-
und Abtriebsrädern angeordnet ist. Weiterhin kann die
Gabel 6 anstatt nach hinten auch nach vorn gegenüber
der Lenkachse L geneigt angeordnet sein.
Claims (7)
1. Fahrrad, insbesondere Liegerad, mit einem Antrieb
nach Art eines Zugmittelgetriebes, bestehend aus
einem auf der Nabe des Vorderrades gehalterten
Abtriebsrad sowie einem über Kurbeln beaufschlag
baren Antriebsrad, das derart oberhalb des Vorder
rades angeordnet ist, daß der antreibende Abschnitt
des Zugmittels im wesentlichen seitlich parallel zur
Lenkachse des Vorderrades und in deren unmittelbaren
Nähe verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß das
Antriebsrad (8) am Rahmen (1) gehaltert ist.
2. Fahrrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit dem Antriebsrad (8) verbundenes Tret
lager (12) in etwa um den Radius des Antriebsrades
(8) in Fahrtrichtung nach vorn gegenüber der Lenk
achse (L) versetzt am Rahmen (1) gehaltert ist.
3. Fahrrad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der rücklaufende Abschnitt des Zug
mittels (11) über ein Spannelement in geringem Ab
stand und in etwa parallel zum antreibenden Ab
schnitt (AB) geführt ist.
4. Fahrrad nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abtriebsrad (10) zwischen
den Ausfallenden einer das Vorderrad (7) halternden
Gabel (6) auf der Nabe (9) des Vorderrades (7)
angeordnet ist und daß die Gabel (6) unter einem
Winkel zur Lenkachse (L) verläuft.
5. Fahrrad nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gabel (6) mit einem bogenförmigen Bereich
(19) gegenüber der Lenkachse (L) zurückgesetzt
angeordnet ist.
6. Fahrrad nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zugmittel (11) aus einer
Kette besteht und daß das An- und Abtriebsrad
(8, 10) jeweils als Zahnrad ausgebildet ist.
7. Fahrrad nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zugmittel (11) aus einem
Zahnriemen besteht.
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DE19924237525 DE4237525C2 (de) | 1992-11-06 | 1992-11-06 | Fahrrad, insbesondere Liegerad |
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DE4237525A1 DE4237525A1 (de) | 1994-05-11 |
DE4237525C2 true DE4237525C2 (de) | 1995-07-06 |
Family
ID=6472285
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DE19924237525 Expired - Fee Related DE4237525C2 (de) | 1992-11-06 | 1992-11-06 | Fahrrad, insbesondere Liegerad |
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DE (1) | DE4237525C2 (de) |
Cited By (1)
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DE8138175U1 (de) * | 1981-12-30 | 1982-09-23 | Dreyer, Willy, 2811 Asendorf | Fahrrad mit hand- und fussbetrieb |
DE8802324U1 (de) * | 1988-02-23 | 1988-04-14 | Schiefele, Georg, 8909 Ursberg, De |
-
1992
- 1992-11-06 DE DE19924237525 patent/DE4237525C2/de not_active Expired - Fee Related
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