DE19801461C2 - Dreiradfahrzeug - Google Patents

Dreiradfahrzeug

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Description

Die Erfindung betrifft ein Dreiradfahrzeug nach dem Ober­ begriff von Patentanspruch 1. Es handelt sich dabei insbesondere um ein mechanisch durch Muskelkraft zu betreibendes Dreiradfahrzeug insbesondere für Kinder und Jugendliche, ohne jedoch auf diese Kriterien beschränkt zu sein.
In der Praxis und in der Literatur sind Dreiradfahrzeuge in vielfältiger Bauart und Funktionalität bekannt. Die wesent­ lichen Unterschiede der insoweit allgemein bekannten Drei­ radfahrzeuge bestehen in der Anordnung des Einzelrades vorne oder hinten bzw. der zwei parallel auf einer Achse an­ geordneten Laufräder hinten oder vorne. Entsprechend sind auch die Antriebsarten ausgebildet und angeordnet.
Ein typisches herkömmliches Dreiradfahrzeug ist beispiels­ weise aus der DE 36 32 286 C2 bekannt. Ein zentrales Einzel­ vorderrad besitzt auf der Drehachse das Tretlager mit Tret­ kurbeln zu beiden Seiten. Dieser Antrieb wirkt demnach durch kreisende Bewegung der Tretkurbeln direkt auf das vordere Einzelrad, das außerdem direkt mit der Lenksäule und den daran befestigten Lenkarmen oder Lenkhebeln verbunden ist. Die zentralen Funktionen sind also komplett in dem einzelnen Vorderrad vereinigt. Die Vorderradgabel greift an einem zentralen Rohrrahmen an, an dem im hinteren Bereich der Sitz des Dreiradfahrzeuges in Höhe und Abstand zum Lenker variabel einstellbar angebracht ist. Im Endbereich und noch hinter dem Sitz befindet sich die Querachse zur Aufnahme der im seitlichen Abstand angeordneten hinteren Laufräder. Eine auf ein Hinterrad wirkende Bremse und ein Gepäckträger oder eine Kippmulde vervollständigen im wesentlichen dieses bekannte Dreiradfahrzeug, das aufgrund der lange bewährten Bauart relativ kippsicher ist.
Aus der DE 297 02 541 U1 ist ein Dreiradfahrrad bekannt, das mit einem zentralen, in der Laufachse des Fahrzeugs an­ geordneten einzelnen Hinterrad und zwei seitlich beab­ standeten, auf gleicher Achse montierten Vorderrädern ausgerüstet ist. Die beiden Vorderräder sind mit einer Querstange als Lenker miteinander verbunden. Der Antrieb erfolgt über Pedale, die über eine Kurbel auf ein vorderes Zahnrad wirken, das seinerseits mit einer Kette und einem entsprechenden Kettenradgetriebe verbunden ist und auf das einzelne Hinterrad als Antriebsrad wirkt. Die Sitzposition liegt etwa mittig zwischen der Vorderrad- und der Hinterrad­ achse. Dieses Dreiradfahrrad ist insgesamt technisch auf­ wändig gestaltet und zeichnet sich offenbar dadurch aus, dass der Radrahmen durch zwei neutral gespannte Biegefedern drehbar mit der zweirädrigen Vorderachse verbunden ist.
Ferner ist zum Beispiel in der DE 8 32 408 C ein Dreirad­ fahrzeug offenbart, auf dem der Oberbegriff von Patent­ anspruch 1 basiert. Dieses bekannte Dreiradfahrzeug weist in einer beschriebenen Ausführungsform einen zentralen Rahmen; ein in einer Vorderradgabel gelagertes lenkbares Vorderrad, wobei ein Gabelschaft der Vorderradgabel im Rahmen gelagert und mittels einer Lenkeinrichtung drehbar ist; und zwei auf einer gemeinsamen Achse im Abstand zu­ einander angeordnete Hinterräder, von denen zumindest ein Hinterrad durch Muskelkraft über eine Antriebsvorrichtung antreibbar ist, auf. Die Antriebsvorrichtung besteht aus einem am Rahmen um eine starre Achse schwenkbar angeordneten Pendelhebel, der mit seinem der Achse abgewandten Bereich mit Übertragungsorganen zur Übertragung der Antriebskraft auf zumindest eines der Hinterräder in Wirkverbindung steht. Die Lenkeinrichtung ist in Form einer herkömmlichen schwenk­ baren Lenkstange ausgebildet.
Außerdem ist aus der DE-PS 5 30 354 eine spezielle Lenk­ vorrichtung für Spielfahrzeuge bekannt, die grundsätzlich auch in einem Dreiradfahrzeug der DE 8 32 408 C einsetzbar wäre. Diese Lenkvorrichtung ist in entsprechenden Haltevorrichtungen am Rahmen des Fahrzeugs gehalten und weist eine Lenksäule auf, die an ihrem einen Ende ein Lenkrad drehfest aufnimmt, während an ihrem entgegengesetzten Ende ein als Zahnrad ausgebildetes Getrieberad drehfest befestigt ist, welches mit einem Zahnbogen der Lenkradgabel kämmt, um eine Drehbewegung des Lenkrades in eine Drehbewegung der Vorderradgabel zu überführen.
Der Vollständigkeit halber wird noch auf die FR 712 017 verwiesen. Diese Druckschrift zeigt einen speziellen Antrieb für verschiedenartige Fahrzeuge. Die Antriebsvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem beidfüßig zu betätigendem Pedal, das über einen Treibriemen mit einem Antriebsrad des Fahrzeugs in Wirkverbindung steht und gegen die Kraft einer Feder vom Fahrer nach vorne bewegt wird, um das Antriebsrad in Drehung zu versetzen. Die vom Fahrer auszuführende Antriebsbewegung entspricht somit im wesentlichen der Bein­ bewegung beim Rudern.
Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Dreirad­ fahrzeug der eingangs genannten Art weiterzuentwickeln, das dem Fahrer einen einfachen und kraftsparenden Lenkvorgang ermöglicht. Darüber hinaus soll mit einfachen technischen Mitteln eine hohe Funktionalität und Sicherheit gewähr­ leistet und dem Fahrer, insbesondere Kindern, ein großes Spiel- und Freizeitvergnügen bei optimaler Fortbewegungs­ möglichkeit und sportlicher Ertüchtigung geboten werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Dreiradfahrzeug mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 19 beschrieben.
Das erfindungsgemäße Dreiradfahrzeug bietet eine Reihe von Vorteilen. Das Dreiradfahrzeug geht von dem einzelnen Vorderrad und den beiden hinteren und auf einer Achse liegenden Hinterrädern aus. Dadurch wird in bekannter Weise eine einfache und optimal wirksame Lenkung und gleichzeitig eine erhöhte Kippsicherheit bei Kurvenfahrten oder Fahrten auf schrägem Untergrund erreicht. Der Antrieb erfolgt auf die Hinterräder, die durch die Sitzposition belastet sind und dadurch eine gute Kraftübertragung von den Rädern auf die Fahrbahn bringen. Da die Sitzposition relativ niedrig zwischen den beiden Hinterrädern angeordnet ist, ergibt sich ein vorteilhaft niedriger Schwerpunkt des Fahrzeuges.
Die Lenkung erfolgt über ein Lenkrad auf eine Lenksäule, die über ein Reibradgetriebe auf die Vorderradgabel wirkt. Die Drehbewegung des Lenkrades wird direkt oder entsprechend dem Aufbau des Reibradgetriebes indirekt, d. h. mit Übersetzung, auf das vordere Laufrad übertragen.
Der Antrieb erfolgt über einen um eine starre Achse schwenkbar angeordneten Schwenkarm. Das bedeutet, dass der Fahrer mit beiden Füßen/Beinen eine gleichgerichtete, parallele Schwenkbewegung über den Schwenkarm ausübt. Diese Schwenk- bzw. Tretbewegung geschieht gegen die Kraft einer Rückholfeder, die auf die Antriebskette wirkt. Das andere Ende der Antriebskette steht mit dem Schwenkarm in Wirk­ verbindung. Die somit an beiden Enden angebundene Antriebskette ist um ein Kettenrad auf der Hinterradachse gelegt. Es ist demzufolge keine Endloskette mit mindestens zwei Kettenrädern notwendig, sondern es reicht ein Kettenrad mit einer verkürzten, endseitig angeschlossenen Antriebs­ kette.
Die Bewegung der Beine/Füße des Fahrers ist nicht un­ natürlich und entspricht im wesentlichen dem Bewegungsablauf der Beine beim Rudern. Neben einer Stärkung der Bein­ muskulatur erfolgt ein Training der Bauchmuskulatur in spielerischer Weise. Dieses Dreiradfahrzeug bietet sich deshalb auch als stationäres Trainingsgerät an.
Einzelheiten der Erfindung sind anhand des Ausführungs­ beispiels nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 das Dreiradfahrzeug als Systemskizze in der Seiten­ ansicht;
Fig. 2 eine Rückansicht des Dreiradfahrzeuges gemäß Pfeilrichtung II in Fig. 1;
Fig. 3 eine Schnittansicht des Fahrzeugsystems gemäß der Linie III-III in Fig. 1;
Fig. 4 eine Schnittansicht des Fahrzeugsystems gemäß der Linie IV-IV in Fig. 1;
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Lenkung des Dreiradfahrzeugs gemäß Pfeilrichtung V in Fig. 1;
Fig. 6 eine Schnittansicht auf den hinteren Rahmenteil gemäß der Linie VI-VI in Fig. 1;
Fig. 7 eine Seitenansicht mit leichter Perspektive des Dreiradfahrzeuges.
Das Dreiradfahrzeug 1 weist einen zentralen, etwa von der Vorderradachse 2 bis zur Hinterradachse 3 durchgehenden Rahmen 4 auf, der im vorderen Bereich zur Aufnahme der Lenksäule 5 zwei zueinander beabstandete, im wesentlichen senkrecht aufstehende Haltestege 6 besitzt. Die Haltestege 6 sind mit dem Rahmen 4 verschweißt, wobei natürlich auch andere bekannte Verbindungstechniken wie Schrauben, Nieten, Löten, Muffen, Kleben usw. möglich sind. Der Rahmen 4 verläuft von vorne nach hinten unter einem Winkel 7 zwischen 5 bis 30° zur ebenen Fahrbahn 9 bzw. zur Waagerechten 8. Das vordere Endstück des Rahmens 4 nimmt dabei eine höhere Position über der Fahrbahn 9 bzw. über den Radachsen 2, 3 ein als das hintere Endstück. Der Rahmen 4 und die Halte­ stege 6 bestehen in bevorzugter Weise aus einem rechteckförmigen Hohlprofil aus Metall (Stahl, Eisen oder andere). Es können selbstverständlich auch andere Hohl- oder Voll­ profile aus unterschiedlichen Werkstoffen eingesetzt werden. Wichtig sind allein die Tragfähigkeit, Festigkeit, Biege­ festigkeit und auch die Steifigkeit gegen Verwindungen des Rahmens 4 in der Längsachse des Dreiradfahrzeugs 1 und des Rahmens 4 selbst.
Das vordere Stirnende des Rahmens 4 ist an die Lagerhülse 10 für die senkrechte Lenkstange 11 fest angeschlossen. Das hintere Stirnende des Rahmens 4 ist an einer hinteren Quer­ strebe 12 befestigt. Die Querstrebe 12 nimmt in Verbindung mit einem im Abstand vor ihr liegenden Quersteg 13 den Sitz 14 und die Hinterradgabeln 15 auf. Der Quersteg 13 ruht ebenfalls auf dem Rahmen 4 und bildet zusammen mit der Querstrebe 12 und den parallel zum Rahmen 4 angeordneten Verlängerungen 16 einen rechteckförmigen Tragrahmen 17. Die inneren und äußeren Verlängerungen 16 dienen gleichzeitig der Befestigung von Schutzhauben 18 über den hinteren Rädern 19, wie dies in Fig. 7 deutlich erkennbar ist.
Die senkrechte Lenkstange 11 nimmt die Vorderradgabel 20 drehfest auf, die ihrerseits auf der Vorderradachse 2 steht. Auf der Vorderradachse 2 lagert das Vorderrad 21. Dieses einzige Vorderrad 21 befindet sich aufgrund der dar­ gestellten und soweit oben erläuterten Konstruktion in zentraler Verlängerung des Rahmens 4 und gleichzeitig auf der Mittelachse zwischen den beiden Hinterrädern 19. Das Vorderrad 21 und die beiden Hinterräder 19 bilden in der Draufsicht ein Systemdreieck.
Über die Lenkeinrichtung 22 mit dem zentralen Vorderrad 21 informiert die Draufsicht von Fig. 5 in Ergänzung der Fig. 1 und 7. Das nach oben aus der Lagerhülse 10 herausragende Ende 23 der senkrechten Lenkstange 11 ist drehfest mit einem Halter 24 verbunden, der an einen vor der senkrechten Lenk­ stange 11 und oberhalb des Endes 23 der Lenkstange 11 liegenden Querhalter 25 angeschlossen oder mit diesem einstückig ausgebildet ist. Der Querhalter 25 ist mit seinen beiden Endbereichen an eine Lenkgabel 26 angeschlossen. Die Lenkgabel 26 besteht aus zwei unter einem spitzen Winkel verlaufenden Armen 27, die in ihrem Schnittpunkt 28, der vor der Lenkstange 11 und fahrzeugmäßig vor dem Querhalter 25 liegt, fest miteinander verbunden sind. In den freien End­ bereichen nehmen die Arme 27 eine die Arme 27 verbindende Steuerkurve 29 auf, die als Flachbahn mit einem gekrümmten bzw. gebogenen Verlauf zwischen den Armen 27 ausgebildet ist. Auf der Oberseite der Steuerkurve 29 läuft eine Reib­ rolle oder ein Reibrad 30, die bzw. das drehfest mit der Lenksäule 5 verbunden ist. Um jederzeit eine ausreichend große Reibkraft zwischen der Reibrolle 30 und der Steuer­ kurve 29 aufzubringen, ist der Bereich des Schnittpunktes 28 der Arme 27 der Lenkgabel 26 unter die Kraft einer Feder 31 gestellt, die mit ihrem unteren Ende an einem Halter 32 an der Lenkstange 11 angeschlossen ist. Diese drehfeste An­ bindung der Feder 31 an der Lenkstange 11 erlaubt ein wirkungsvolles Arbeiten der Feder ohne Verdrehung um ihre Längsachse, weil sich der obere Schnittpunkt 28 und der untere Halter 32 als die beiden Fixpunkte der Feder 31 synchron mit der Drehbewegung der Lenkstange 11 mitbewegen.
Die Feder 31 übt auf die Arme 27 in deren Schnittpunkt 28 eine Zugkraft aus, die sich über die Mittelabstützung der Lenkstange 11 als zweiarmiger Hebel auf die freien Enden der Arme 27 überträgt.
Die Lenksäule 5 lagert in zwei beabstandeten Lagern 33, die von den Haltestegen 6 des Rahmens 4 aufgenommen sind. Die Lenksäule 5 verläuft unter einem leichten Winkel nach oben, so dass Lenksäule 5 und Rahmen 4 einen spitzen Winkel bilden, dessen Schnittpunkt vor der Lenkstange 11 liegt. An das Endstück der Lenksäule 5 ist ein Lenkrad 34 mit einer Querspeiche 35 befestigt. Eine Drehbewegung des Lenkrades 34 führt demzufolge zu einer Drehung der Lenksäule 5 und damit zu einer synchronen Drehbewegung der Reibrolle 30. Aufgrund der vorstehend geschilderten Andruckkraft der Reibrolle 30 auf die Steuerkurve 29 und der geeigneten Oberfläche der Reibrolle 30 wird die Drehbewegung der Reibrolle exakt und im wesentlichen ohne Schlupf bei Normalfahrt auf die Steuerkurve 29 übertragen. Die Steuerkurve 29 dreht sich mit den Armen 27 der Lenkgabel 26 um die Lenkstange 11, und nimmt diese bei der Drehung mit, wodurch eine Lenkbewegung schließlich auf das Vorderrad 21 des Dreiradfahrzeugs 1 übertragen wird.
Die Reibkraft zwischen der Reibrolle 30 und der Steuerkurve 29 ist einstellbar. Dies kann mittels unterschiedlicher vorgenannter Federn 31 und auch durch unterschiedliche Oberflächeneigenschaften und Werkstoffe von Reibrolle 30 und Steuerkurve 29 geschehen. Vorteilhafterweise besteht die Reibrolle 30 aus einer Metallhülse mit aufgebrachtem bzw. aufgeschrumpftem Kunststoffmantel mit vorbestimmter Ober­ flächenrauigkeit und Abnützung.
Die Einstellung der Reibkraft wird sicherstellen, dass eine direkte Lenkung bei normaler Fahrt mit dem Dreiradfahrzeug 1 auf normalem Untergrund, wie Asphalt, Sand, Steine, Planten usw. gewährleistet ist. Bei einem festen Hindernis dagegen kann ein leichtes Durchrutschen zwischen Reibrolle 30 und Steuerkurve 29 gewünscht und aus der Sicht der Fahr­ sicherheit richtig sein.
Im Lenkrad 34 kann ein Knopf oder dergleichen für die Abgabe eines Signaltons integriert werden. Ein Signalton kann andererseits auch durch anderweitig am Dreiradfahrzeug 1 angebrachte Mittel, wie Luftball mit Horn oder dergleichen, erzeugt werden.
Für den Antrieb des Dreiradfahrzeugs 1 ist ein auf die Hinterräder 19 wirkendes Kettenradgetriebe 36 vorgesehen. Statt eines Kettenradgetriebes 36 sind auch andere Getriebe­ arten, beispielsweise Seilzug- oder Riemenzuggetriebe ein­ setzbar.
An den zweiten Haltesteg 6 des Rahmens 4, der im wesent­ lichen nahe oder unmittelbar vor dem Lenkrad 34 angeordnet ist, ist zu beiden Seiten ein Schwenkarm 37 angelenkt, an dessen parallelen, freien Enden jeweils nach außen (zu den Seiten des Rahmens 4) abgewinkelte Tretstege 38 vorgesehen sind. Es handelt sich also gemäß Fig. 1 und 3 um einen Schwenkarm 37 mit zwei parallel im Abstand des zwischen ihnen liegenden Rahmens 4 angeordneten Armen, die im Haltesteg 6 um eine gemeinsame Achse 39 schwenkbar sind und unterhalb des Rahmens 4 durch einen Querarm 40 fest mit­ einander verbunden sind. An diesen Querarm 40 greift etwa mittig das eine Ende der Antriebskette 41 an.
Die Antriebskette 41 greift in die Zähne eines auf der Hinterradachse 3 gelagerten Kettenrades 42 ein und um­ schließt das Kettenrad 42 um etwa 180°. Vom Kettenrad 42 wird die Antriebskette 41 nach Umschlingung wieder nach vorne in Richtung zum Schwenkarm 37 geführt. Das andere Ende der Antriebskette 41 ist hier mit einem Ende eines Doppel­ hebels 43 verbunden. Der Doppelhebel 43 ist um eine Achse 44 schwenkbar. Sein entgegengesetztes Ende ist durch eine (Zug-)Feder 45 beaufschlagt, deren Ende fest mit dem Rahmen 4 oder Teilen 55 des Rahmens 4 verbunden ist.
Durch eine Schwenkbewegung der Tretstege 38 um die Achse 39 in Richtung zum Vorderrad 21, was durch die Beinbewegung (Muskelkraft) eines Fahrers (Kindes) bewirkt wird, wird die Antriebskette 41 nach vorne mitgenommen. Dabei wird das Kettenrad 42 in Drehung versetzt. Mit dem Kettenrad 42, das drehfest auf der Hinterradachse 3 angeordnet ist, dreht auch die Hinterradachse 3 und die mit dieser wiederum drehfest verbundenen hinteren Laufräder 19. Die Antriebskette 41 wird gleichzeitig mit ihrem anderen Ende in Richtung zum Ketten­ rad 42 bewegt. Dabei wird der Doppelhebel 43 entgegen der Kraft der Feder 45 um die Achse 44 geschwenkt. Das bedeutet, dass einerseits die Tretbewegung des Fahrers immer gegen die Kraft dieser Feder 45 erfolgt, und dass andererseits bei Nachlassen oder Beenden der Tretbewegung die Antriebskette 41 automatisch wieder in ihre Ausgangslage (Fig. 1) zurück­ gebracht wird. Durch einen im Kettenrad 42 bzw. zwischen Kettenrad 42 und Hinterradachse 3 eingesetzten Freilauf ist diese Bewegung der Antriebskette 41 möglich, ohne dass bei deren Rücklauf nennenswerte Bremskräfte auf die Hinterräder 19 einwirken. Der Fahrer übt also zur Fortbewegung bzw. zum Antrieb des Dreiradfahrzeugs 1 ständig eine mit beiden Beinen gleichzeitig auszuübende Bewegung aus, wobei eine Kraftanstrengung immer nur nach vorne erforderlich ist, während das Zurückschwenken durch die Feder 45 vorgenommen wird.
Eine Sonderheit des Kettenradgetriebes 36 besteht darin, dass das Kettenrad 42 auf einer Halbwelle 46 montiert ist, die von einem (linken) Hinterrad 19 bis über die Mitte zwischen beiden Hinterrädern 19 hinausragt und auf der Hinterradachse 3 liegt. Das freie Ende der Halbwelle 46 ist durch einen Haltearm 47 geschalten bzw. gelagert, der am Rahmen 4 oder an Teilen des Rahmens 4 befestigt ist. Diese Antriebsart, die mit wenigen technischen Mitteln auskommt, ist aus Fig. 2 deutlich erkennbar. Dabei wird die Dreh­ bewegung vom Kettenrad 42 auf die Halbwelle 46 und von dort auf eines der Hinterräder 19, im Beispiel auf das linke Hinterrad 19, übertragen. Das zweite Hinterrad 19 (rechts) läuft bei der Fortbewegung des Dreiradfahrzeugs 1 frei mit.
Natürlich kann anstelle des einen Kettenrades 42 auch ein Kettenradgetriebe 36 aus mehreren fest miteinander ge­ kuppelten Getrieberädern stehen (nicht gezeigt), um dadurch eine andere Kraft- und/oder Geschwindigkeitsübertragung von der Tretbewegung des Fahrers auf die Antriebsräder 19 zu erzielen. Die Getrieberäder können aber auch durch ein eingesetztes Schaltelement/Gangschaltung (nicht gezeigt) miteinander nach Wahl des Fahrers kuppelbar sein. Als Getriebe sind sowohl Schaltgetriebe mit mehreren ineinander greifenden Getrieberädern bzw. Kettenrädern als auch Planetenradgetriebe einsetzbar. Solche Getriebearten sind in der Fahrradtechnik allgemein bekannt und brauchen hier deshalb im Detail nicht weiter erläutert zu werden.
In den Fig. 2, 3 und 4 sind die Lager einheitlich mit 48 bezeichnet, obwohl diese Lager zur Lagerung der Hinterrad­ achse bzw. der Halbwelle 46 jeweils unterschiedlich in der Bauweise sein können. Im Regelfall werden der Beanspruchung entsprechende Wälzlager zum Einsatz kommen.
Sowohl aus der Rückansicht gemäß Fig. 2 als auch aus der Gesamtansicht nach Fig. 7 ist der Sitz 14 des Dreirad­ fahrzeugs 1 zwischen den Hinterrädern 19 zu erkennen. Ferner sind aus diesen Figuren die Schutzhauben 18 über den Hinterrädern 19 ersichtlich, die von den Verlängerungen 16 getragen und gehalten werden.
Mit 49 ist die Rückenlehne des Sitzes 14 bezeichnet. Die Rückenlehne 49 wird in Position über dem Sitz und gegen eine rückwärts gerichtete Anlehnkraft durch zwei parallele Holme 50 gehalten. Die Holme 50 sind an der hinteren Querstrebe 12 befestigt und verlaufen zunächst aus der Fahrzeugrückseite heraus, um dann durch Biegung wieder zurückzulaufen bis gegen die Rückseite der Rückenlehne 49. Diese Konstruktion gewährleistet einen optimalen Halt der Rückenlehne 49 mit leicht federnder Eigenschaft.
Auf der vorzugsweise rechten Fahrzeugseite befindet sich ein Bremshebel 51 mit oberem Griffknopf 52. Der Bremshebel 51 ist auf einer rahmenfesten Achse 53 gelagert und besitzt am hinteren, dem Griffknopf 52 abgewandten Ende, das nach der Achse 53 angeordnet ist, einen Bremskörper, der gegen das Reifenprofil eines Hinterrades 19 andrückbar ist, um eine Bremskraft auszuüben. Dies erscheint als die einfachste Art einer Betriebsbremse für das Dreiradfahrzeug 1. Natürlich sind auch andere Bremsarten anbaubar, wie beispielsweise eine Felgenbremse oder eine Scheibenbremse mit erhöhtem konstruktivem und baulichem Aufwand. Bei einer Scheiben­ bremse würde die Bremsscheibe sinnvollerweise auf der Hinterradachse 3 montiert werden. Außer einer ein- oder beidseitigen Bremseinrichtung mit Wirkung auf die Hinter­ räder 19 ist ebenso auch eine Vorderradbremse denkbar, die wiederum die oben bereits geschilderten Bauarten aufweisen kann und vom Fahrer einfach bedienbar ist. Eine solche einfache Bedienung ist aus ähnlicher Position wie der Bremshebel 51 denkbar oder aus einer Position nahe dem Lenkrad 34.
Für Richtungsanzeigen können mechanisch ausklappbare Winker eingesetzt werden, die im vorderen, mittleren oder hinteren Bereich des Dreiradfahrzeugs 1 anbringbar sind (nicht gezeigt) und das Fahrvergnügen, aber auch die Fahrsicherheit erhöhen. Die Winker können seitlich ausstellbare Arme oder Hebel sein, die mechanisch über Gestänge oder Seilzug bedienbar sind.
Schließlich kann zusätzlich zum manuellen Antrieb auch ein motorischer Hilfsantrieb (nicht gezeigt) eingerichtet sein, oder es kann anstelle eines manuellen Antriebs grundsätzlich ein Motorantrieb vorgesehen sein. Als Antriebsmotoren können Elektromotoren oder auch geeignete Brennkraftmotoren zum Einsatz kommen. Die Antriebskraft kann dabei vom Motor über Getriebe auf die Hinterradachse 3 mit drehfesten Hinter­ rädern 19 wirken oder durch Reibradgetriebe direkt auf die Hinterräder 19 (das Vorderrad 21) wirksam sein.
Ferner kann es vorteilhaft sein, das Dreiradfahrzeug 1 in an sich für Fahrräder bekannter Weise mit einer Front- oder/­ und Rückbeleuchtung, einschließlich sogenannter Katzenaugen und einschließlich einer Pedal- und Seitenleuchte in den Speichen der Räder 19, 21 auszustatten. Sämtliche für Fahrräder möglichen und geforderten Sicherheitseinrichtungen sind auch bei dem neuen Dreiradfahrzeug 1 anwendbar.
Bezugszeichenliste
1
Dreiradfahrzeug
2
Vorderradachse
3
Hinterradachse
4
Rahmen
5
Lenksäule
6
Haltestege
7
Winkel
8
waagerechte
9
Fahrbahn
10
Lagerhülse
11
Lenkstange
12
Querstrebe
13
Quersteg
14
Sitz
15
Hinterradgabel
16
Verlängerung
17
Tragrahmen
18
Schutzhauben
19
Hinterräder
20
Vorderradgabel
21
Vorderrad
22
Lenkeinrichtung
23
Ende Lenkstange
24
Halter
25
Querhalter
26
Lenkgabel
28
Schnittpunkt
29
Steuerkurve
30
Reibrolle
31
Feder
32
Halter
33
Lager
34
Lenkrad
35
Querspeiche
36
Kettenradgetriebe
37
Schwenkarm
38
Tretstege
39
Achse
40
Querarm
41
Antriebskette
42
Kettenrad
43
Doppelhebel
44
Achse
45
Feder
46
Halbwelle
47
Haltearm
48
Lager
49
Rückenlehne
50
Holme
51
Bremshebel
52
Griffknopf
53
Achse
55
Rahmenteil

Claims (19)

1. Dreiradfahrzeug, mit
einem zentralen Rahmen (4);
einem in einer Vorderradgabel (20) gelagerten lenkbaren Vorderrad (21), wobei ein Gabelschaft (Lenkstange 11) der Vorderradgabel (20) im Rahmen (4) gelagert und mittels einer Lenkeinrichtung (22) drehbar ist; und
zwei auf einer gemeinsamen Achse (3) im Abstand zu­ einander angeordneten Hinterrädern (19), von denen zumindest ein Hinterrad (19) durch Muskelkraft über eine Antriebsvorrichtung antreibbar ist, wobei die Antriebs­ vorrichtung einen am Rahmen (4) um eine starre Achse (39) schwenkbar angeordneten Schwenkarm (37) oder Hebel aufweist, der mit seinem der Achse (39) abgewandten Bereich mit einem Antriebselement (41) in Wirkverbindung steht, welches zur Übertragung der Antriebskraft auf zumindest eines der Hinterräder (19) dient,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lenkeinrichtung (22) eine in zwei beabstandeten Lagern (33) in Haltestegen (6) des Rahmens (4) gelagerte Lenksäule (5) aufweist, die an ihrem einen Ende ein Lenkrad (34) oder einen Lenkhebel drehfest aufnimmt, während an ihrem entgegengesetzten Ende ein als Reib­ rolle oder Reibrad ausgebildetes Getrieberad (30) dreh­ fest befestigt ist, das mit einer Steuerkurve (29), die durch Federunterstützung (Feder 31) gegen das Getriebe­ rad (30) anliegt, in einer Getriebeverbindung steht, wobei die Steuerkurve (29) mit dem Gabelschaft (Lenk­ stange 11) in drehfester Verbindung steht.
2. Dreiradfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (37) durch zwei jeweils an den Außenseiten des Rahmens (4) verlaufende und parallel zueinander angeordnete Seitenholme gebildet ist, deren freie Enden auf der starren Achse (39) am Rahmen (4) schwenkbar angelenkt sind, während die der starren Achse (39) abgewandten Enden jeweils seitlich vom Rahmen (4) weg abgebogen sind und Tretstege, Pedale (38) oder dergleichen bilden, und dass die zwei Seitenholme im Abstand vor den Tretstegen (38) durch einen Querarm (40) fest miteinander verbunden sind.
3. Dreiradfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Querarm (40) des Schwenkarms (37) das Antriebselement (41) angelenkt ist.
4. Dreiradfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (41) eine Antriebskette ist, die vom Anlenkpunkt am Querarm (40) um ein Kettenrad (42) geführt ist, welches sich auf der Hinterradachse (3) des Dreiradfahrzeugs (1) befindet, und dass die Antriebskette (41) mit ihrem abgewandten freien Ende an einem zweiarmigen Hebel (43) gelenkig angeschlossen ist, der um eine Achse (44) schwenkbar ist und dessen zweiter Hebelarm unter der Wirkung einer Feder (45) steht.
5. Dreiradfährzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (43) U-förmig ausgebildet ist, wobei sein Quersteg eine Einrichtung zur gelenkigen Anbindung der Antriebskette (41) aufweist, während die Seitenstege im parallelen Abstand zueinander zu den beiden Außenseiten des Rahmens (4) verlaufen und auf der gemeinsamen Achse (44) im Rahmen (4) lagern und zumindest ein Seitensteg endseitig eine Feder (45) aufnimmt, die an Teilen (55) des Rahmens (4) fest angeschlossen ist.
6. Dreiradfährzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kettenrad (42) auf einer Welle (46) drehfest angeordnet ist, die auf der Hinterradachse (3) liegt und eine drehfeste Verbindung zu zumindest einem der Hinter­ räder (19) bildet.
7. Dreiradfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kettenrad (42) etwa mittig zwischen den beiden Hinterrädern (19) angeordnet ist.
8. Dreiradfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (46) von einem der Hinterräder (19) aus­ gehend das Kettenrad (42) aufnimmt und nach dem Ketten­ rad (42) in einem endseitigen Wellenstummel ausläuft, der in einer Halterung im Rahmen (4) lagert.
9. Dreiradfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kettenrad (42) eine Rücklaufsperre mit Überhol­ freilauf aufweist.
10. Dreiradfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (41) mit einem wahlweise schaltbaren oder fest eingestellten Kettenradgetriebe in Wirkverbindung steht.
11. Dreiradfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterräder (19) mit einer Rücklaufsperre ver­ sehen sind.
12. Dreiradfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der zentrale Rahmen (4) im rückwärtigen Bereich mit zwei in Rahmenlängsrichtung beabstandeten Querstreben bzw. Querstegen (12, 13) fest verbunden ist, auf denen der Sitz (14) des Dreiradfahrzeugs (1) zwischen den Hinterrädern (19) und über der Hinterradachse (3) angeordnet ist.
13. Dreiradfahrzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass in Anordnung zum Sitz (14) eine Rückenlehne (49) vorgesehen ist, die von zwei parallelen Holmen (50) gehalten ist, die mit der hinteren Querstrebe (12) am Rahmen (4) befestigt sind.
14. Dreiradfahrzeug nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz (14) in der Höhe über der Hinterradachse (3) und/oder in seiner Position in Längsrichtung des Rahmens (4) verstellbar ist.
15. Dreiradfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass an die beiden sich gegenüberliegenden Enden der Querstrebe (12) und des Quersteges (13) Verlängerungen (16) der Hinterradgabeln (15) in paralleler Ausrichtung zum zentralen Rahmen (4) vorgesehen sind, an welche Schutzhauben (18) für die Hinterräder (19) angeschlossen sind.
16. Dreiradfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine auf zumindest eines der Hinterräder (19) wirkende Feststell- und/oder Betriebsbremse (Bremshebel 51) vorgesehen ist.
17. Dreiradfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Dreiradfahrzeug (1) an jeweils geeigneter oder vorgeschriebener Position Warneinrichtungen in Form von optischen und/oder akustischen Elementen her­ kömmlicher Bauart angeordnet sind.
18. Dreiradfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass es als stationäres Fahrzeug für Trainings- und Fitnessübungen in entsprechendem Aufnahmerahmen fest­ stehend verwendbar ist.
19. Dreiradfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Hinterräder (19) zusätzlich durch einen Antriebsmotor antreibbar ist.
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