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Die
Erfindung betrifft ein Fahrradtandem für zwei Fahrer nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Ein
derartiges Fahrrad ist für
zwei Fahrer vorgesehen, von denen zumindest einer ein Handbiker
ist. Handbiker weisen häufig
Lähmungen
ihrer unteren Extremitäten
auf, wie z.B. Rollstuhlfahrer, wodurch sie als Antriebseinrichtung
keine Tretkurbeln bedienen können,
sondern statt dessen Handkurbeln betätigen, die meist vor ihrem
Oberkörper
angeordnet ist. Fahrer, die sowohl ihre oberen und unteren Extremitäten einsetzen
können,
werden im Folgenden Fußgänger genannt.
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Eine
bekannte Lösung
ist in dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 298 09 101 U1 offenbart. Ein Handbiker
sitzt in Fahrtrichtung vor einem Fußgänger und betätigt Handkurbeln.
Der Fußgänger betätigt Tretkurbeln,
die zusammen mit den Handkurbeln des Handbikers auf das Hinterrad
wirken. Die Lenkung und Bremsung des Fahrradtandems erfolgt über einen
vom Fußgänger zu
bedienen Lenker mit Bremshebeln.
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Nachteilig
an dieser Lösung
ist, dass der Handbiker keinen direkten Einfluss auf die Fahrtrichtung
und eine Bremsung des Fahrradtandems nehmen kann, sondern nur indirekt über den
Fußgänger. Des
Weiteren ist das Lenkverhalten durch den nach hinten geführten Lenker
nachteilig beeinflusst und eine aufwendige Führung der Antriebskette von
den Handkurbeln notwendig.
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Das
französische
Patent
FR 853.194 zeigt z.B.
ein Tandem, das für
2 Fahrer vorgesehen ist. Die Vortriebskraft wird von den unteren
Extremitäten
der beiden Fahrer an Tretkurbeln erzeugt. Dabei treibt jeder der
beiden Fahrer eines der beiden Räder
des Tandems an.
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Die
Patentschrift
FR 931.232 zeigt
ebenfalls ein Fahrrad, bei dem beide Räder angerieben werden. Bei
diesem Fahrrad wird das Vorderrad von den oberen Extremitäten des
Fahrers über
eine Handkurbel angetrieben.
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Bei
den beiden o. g. Fahrrädern
muss der/müssen
die Fahrer gesunde und einsatzbereite untere Extremitäten haben.
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Eine
andere bekannte Lösung
eines Fahrradtandems zeigt die Firma ZOX Bikes aus Erlangen (www.zoxbikes.com)
Diese Lösung
wird über
den vorne sitzenden Fahrer gelenkt und gebremst, wobei zusätzlich seine
Antriebseinrichtung mit dem Vorderrad in Verbindung steht. Auch
diese Lösung
ist nur für zwei
Fußgänger geeignet.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Fahrradtandem für zwei Fahrer
zu schaffen, von denen zumindest einer ein Handbiker ist, wobei
der Handbiker einen möglichst
großen
Einfluß auf
den Fahrprozess nehmen kann.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Fahrradtandem mit den Merkmalen nach dem
Patentanspruch 1 gelöst.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Fahrradtandem übernimmt
der Handbiker die Lenkung des Fahrradtandems. Zusätzlich treibt
der Handbiker mit einer Handkurbel selbständig das Vorderrad an. Über an einer
Vorderradgabel befestigte Fußaufnahmen wird
die Lenkung vom Handbiker gedämpft
und/oder stabilisiert.
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Vorteilhaft
an der erfindungsgemäßen Lösung ist,
dass dem Handbiker sehr viel Verantwortung übergeben wird und dieser somit
direkt in den Fahrprozess integriert ist. Der Handbiker dient nicht mehr
als reine Antriebsunterstützung,
sondern übernimmt
praktisch alleine die Führung
des Fahrradtandems. Gerade bei der Ausführungsform, bei der der zweite
Fahrer ein Fußgänger ist,
wird die sonst geltende Beziehung zwischen einem gehbehinderten und
einem Fußgänger umgedreht.
Nicht mehr der Fußgänger ist
notwendig, damit der Handbiker mitfahren kann, sondern der Handbiker
ist notwendig, damit der Fußgänger mitfahren
kann.
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Des
Weiteren ist vorteilhaft, dass durch die Anordnung und Führung der
Lenkeinrichtung das Lenkverhalten verbessert wird.
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Ferner
sind durch den Allradantrieb von Vorder- und Hinterrad wesentlich
höhere
Geschwindigkeiten als bei nur einem angetriebenen Hinterrad möglich, da
der Fußgänger mit
seiner größeren Kraftentwicklung
den Antrieb des Handbiker nicht überlagert
und somit nicht im Leerlauf handkurbeln lässt. Somit kann jeder der beiden
Fahrer seine eigene Drehfrequenz "fahren".
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Kraft der Fahrer über
Kettenantriebe mit Freilauf auf das Vorder- bzw. Hinterrad übertragen,
die zur Komforterhöhung
mit jeweils einem Ketten- oder Nabenschaltwerk ausgestattet sind.
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Zusätzlich zur
Lenkung übernimmt
bei einer Ausführungsform
der vorne sitzende Handbiker ebenfalls die Bremsung des Fahrradtandems,
wobei vorzugsweise zwei getrennt voneinander funktionierende Bremseinrichtungen
vorgesehen sind, die jeweils auf ein Laufrad wirken. Die Bremseinrichtungen können hydraulische
oder mechanische Felgen-, Trommel- oder Scheibenbremsen sein.
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Um
zu vermeiden, dass sich Schwingungen der Handkurbel bei Betätigung negativ
auf das Fahrverhalten auswirken, kann die Lenkeinrichtung über einen
Lenkungsdämpfer
am Rahmen abgestützt sein.
Das Fahrverhalten lässt
sich weiter verbessern, wenn die Sitzeinrichtung und/oder die Laufräder über Federelemente
mit dem Rahmen verbunden sind.
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Die
Lenkeinrichtung und Sitzeinrichtung des Handbikers ist so einstellbar,
dass eine optimale Position für
den Handbiker erzielt werden kann, so dass individuelle Behinderungsgrade
bzw. Querschnitte des Handbikers berücksichtigt werden können. Bei einer
Ausführungsform
ist neben der Einstellung der Neigung der Lenkeinrichtung ebenfalls
eine Sitzfläche,
eine Sitzlehne, seitliche Führungen,
sowie Fußaufnahmen
der Sitzeinrichtung in der Höhe
und in der Neigung verstellbar. Derartige Verstellmöglichkeiten sind
z.B. über
Klemm-, Gewinde-, Rast- und/oder Schiebeeinrichtungen erreichbar.
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Ein
Umfallen des Fahrradtandems im Stand bzw. bei niedrigen Geschwindigkeiten,
z.B. zu Beginn einer Fahrt, wird bei einer Ausführungsform über zumindest einen Ständer verhindert,
der ab einer bestimmten Geschwindigkeit in eine Ruhestellung übergeht,
in der er vorzugsweise verriegelt wird.
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Die
Gesamtlänge
des Fahrradtandems kann bei einer bevorzugten Ausführungsform
zum Transport über
einen Klappmechanismus reduziert werden.
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Wahlweise
ist die Antriebsvorrichtung für
den hinten sitzenden Fahrer als Tretkurbel oder ebenfalls als Handkurbel
ausgeführt.
Wenn sie ebenfalls als Handkurbel ausgeführt ist, so kann diese von
einem zweiten gehbehinderten Fahrer betätigt werden, was eine zweite
Sitzeinrichtung entsprechend der ersten Sitzeinrichtung erfordert,
oder sie kann von einem Fußgänger betätigt werden,
was grundsätzlich
nur einen Sattel und eine Fußabstützung erfordert.
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Sonstige
vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
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Im
Folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand
schematischer Darstellungen näher
erläutert.
Es zeigt
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1 eine
erste skizzenhafte Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Fahrradtandems,
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2 eine
zweite Seitenansicht ähnlich
der aus 1,
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3 eine
dritte Seitenansicht ähnlich
der aus den 1 und 2, und
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4 eine
vierte Seitenansicht ähnlich
der aus den 1, 2 und 3.
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Die
in 1 gezeigte bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrradtandems 2 ist
im besonderen für
einen Handbiker und einen Fußgänger geeignet.
Dabei werden unter Handbiker solche Fahrer verstanden, die aufgrund
von Behinderungen bzw. Lähmungen
ihrer unteren Extremitäten
diese nicht uneingeschränkt
einsetzten können. Zu
diesen zählen
bspw. Rollstuhlfahrer. Unter Fußgängern werden Fahrer ohne wesentliche
körperliche
Behinderungen verstanden.
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Das
Fahrradtandem 2 hat ein Vorderrad 4 und ein Hinterrad 6,
die an einen Rahmen 8 gelagert sind. An dem Rahmen 8 sind
eine in Fahrtrichtung vordere Sitzeinrichtung 10 für den Handbiker
und eine hintere Sitzeinrichtung 12 für den Fußgänger, sowie eine Handkurbeleinrichtung 14 und
eine Tretkurbeleinrichtung 16 als Antriebseinrichtungen
befestigt. Des Weiteren sind an dem Rahmen 8 eine mit dem
Vorderrad 4 in Verbindung stehende Lenkeinrichtung 18 und
eine vordere und eine hintere Bremseinrichtung 20, 22 angeordnet.
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Das
Vorderrad 4 ist in einer Vorderradgabel 24 aufgenommen.
Die Vorderradgabel 24 ist über ein Steuerkopflager 28 mit
einem oberen und einem unteren Schrägrohr 30, 32 des
Rahmens 8 drehbar verbunden. Das Steuerkopflager 28 hat
ein Steuerkopfrohr 34, an dem die Schrägrohre 30, 32 stirnseitig
angreifen und zwei Lagerplatten 36, 40 die das
Steuerkopfrohr 34 stirnseitig verschließen. Über eine sich axial durch das
Steuerkopfrohr 34 erstreckende Steuerkopflagerachse 42 sind
die Lagerplatten 36, 40 und somit die Vorderradgabel 24 drehbar
an dem Rahmen 8 verbunden.
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Zur
Dämpfung
von Lenkbewegungen ist zwischen der Vorderradgabel 24 und
dem Rahmen 8 ein hydraulischer oder pneumatischer Lenkungsdämpfer 44 angeordnet,
der sich an einem Vorsprung 46 der unteren Lagerplatte 40 und
einer Schulter 48 des unteren Schrägrohres 32 abstützt.
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Die
beiden Schrägrohre 30, 32 sind
mit ihren vom Steuerkopfrohr 34 entfernten Endabschnitten mit
einem relativ aufrecht stehenden Mittelrohr 50 verbunden.
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Das
Hinterrad 6 ist in einer Hinterradgabel 26 des
Rahmens 8 aufgenommen. Die Hinterradgabel 26 ist
mit einem Sattelrohr 52 verbunden, das über ein Oberrohr 54 und
ein Unterrohr 56, die im wesentlichen parallel zueinander
verlaufen, an dem Mittelrohr 50 befestigt sind.
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Gemäß 2 hat
die vordere Sitzeinrichtung 10 für den Handbiker eine Sitzfläche 58,
eine Sitzlehne 60, eine Beckenführung 62 und eine
Oberkörperführung 64.
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Die
Sitzfläche 58 ist
auf einer Sitzflächenstütze 66 angeordnet,
die zur Höhen-
und Neigungsverstellung endseitig in einer Dreh- und Schiebekulisse 68 des
oberen Schrägrohrs 32,
sowie über
eine Klemm- und Schiebekulisse 72 an dem Mittelrohr 50 geführt ist.
Die Sitzflächenstütze 66 ist
zum Längenausgleich
bei der Höhenverstellung
teleskopartig ausgeführt.
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Die
Sitzlehne 60 ist an einer Sitzlehnenstütze 74 angeordnet,
die über
ein Drehgelenk 70 drehbar an der Sitzflächenstütze 66 gelagert ist.
Die Sitzlehnenstütze 74 stützt sich über einen
Querträger 76 an dem
Mittelrohr 50 ab. Der Querträger 76 ist teleskopartig
ausgeführt
und über
eine Klemm- und Schiebekulisse 78 an der Sitzlehnenstütze 74 befestigt,
so dass im Zusammenwirken mit dem Drehgelenk 70 die Neigung
der Sitzlehne 60 verstellbar ist.
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Die
Klemm- und Schiebekulissen 72, 78 sind in dieser
Ausführungsform
prinzipiell als Schellen ausgeführt,
die das Mittelrohr 50 bzw. die Sitzlehnenstütze 74 umgreifen
und entlang diesen verschiebbar sind. Selbstverständlich erlauben
sie ebenfalls Drehungen um ihre eigene Längsachsen, da sonst eine Höhen- und
Neigungsverstellung der Sitzfläche 58 und
der Sitzlehne 60 nicht möglich wäre.
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Die
Beckenführungen 62 sind
seitlich der Sitzfläche 58 angeordnet
und plattenartig ausgeführt. Sie
verhindern ein seitliches Verrutschen des Handbikers bzw. seines
Sitzkissens. Bekannte Beckenführungen 62 sind
z.B. Pelotten von Rollstühlen.
Auf die Beckenführungen 62 kann
verzichtet werden, wenn die Sitzfläche 58 in Form eines
Schalensitzes ausgebildet und seitlich hochgezogen ist.
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Die
Oberkörperführungen 64 sind
seitlich im oberen Bereich der Sitzlehne 60 angeordnet
und ebenfalls plattenartig ausgeführt. Sie stützen den Oberkörper des
Handbikers in seiner aufrechten Sitzlage und verhindern somit eine
seitliche Schieflage des Handbikers. Um die Oberkörperführungen 64 individuell
auf die Größe und den
Querschnitt des Handbikers einstellen zu können, sind sie entlang der Sitzlehne 60 höhenverstellbar.
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Des
Weiteren hat die vordere Sitzeinrichtung 10 vorzugsweise
zwei Fußaufnahmen 80 zur
Aufnahme der Füße des Handbikers,
so dass diese nicht versehentlich mit dem Vorderrad 4 in
Kontakt kommen können.
Die Fußaufnahmen 80 können Schalen,
Schlaufen, Käfige,
Klickverbindungen, usw. sein und sind seitlich des Vorderrad 4 an
der Vorderradgabel 24 angeordnet. Über eine Klemm- und Schiebekulisse 82 sind
die Fußaufnahmen 80 jeweils
höhenverstellbar. Über ein
jeweiliges Drehgelenk 84 kann die Neigung der Fußaufnahmen 80 eingestellt
werden.
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Die
hintere Sitzeinrichtung 12 ist für einen Fußgänger geeignet und hat einen
Sattel 86, der über
eine höhenverstellbare
Sattelstütze 88 mit
dem Rahmen 8 verbunden ist. Die Sattelstütze 88 taucht in
das Sattelrohr 52 ein und wird über Klemmung in ihrer jeweiligen
Position gehalten.
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Gemäß 3 bildet
die Handkurbeleinrichtung 14 die Antriebseinrichtung für den Handbiker. Sie
ist ein Kettenantrieb mit Freilauf und wirkt auf das Vorderrad 4.
Der Antrieb erfolgt über
zwei Handkurbeln 92, von denen nur eine dargestellt ist.
Die Handkurbeln 92 sind diametral zueinander und koaxial
zu einer Drehachse ausgerichtet. Ihre Drehbewegungen werden über ein
Handkurbelzahnblatt 94 und eine Handkurbelkette 96 auf
einen mehrfachen Handkurbelzahnkranz 98 übertragen,
der an der Nabe des Vorderrades 4 befestigt ist. Um auf
verschiedene Gelände-
bzw. Geschwindigkeitsumstände
reagieren zu können,
ist ein Handkurbelschaltwerk 100 zum Umsetzen der Kette 96 am
Zahnkranz 98 vorgesehen.
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Die
Tretkurbeleinrichtung 16 ist die Antriebseinheit für den Fußgänger. Sie
ist ebenfalls ein Kettenantrieb mit Freilauf und wirkt auf das Hinterrad 6. Der
Antrieb erfolgt über
Fußpedalen 102, 122,
die ein Tretkurbelzahnblatt 104 antreiben, das mittels
einer Tretkurbelkette 106 einen mehrfachen Tretkurbelzahnkranz 108,
der an der Nabe der Hinterrads 6 angeordnet ist, in Drehung
versetzen. Zur Komfortsteigerung ist ein Tretkurbelschaltwerk 110 am
Zahnkranz 108 vorgesehen.
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Gemäß 4 dient
die Lenkeinrichtung 18 zur Richtungsänderung des Fahrradtandems 2.
Sie wirkt auf das Vorderrad 4 und wird im wesentlichen von
den Handkurbeln 92, der Vorderradgabel 24 und dem
Steuerkopflager 28 gebildet. Dabei stellen die Handkurbeln 92 einen
Lenker mit zwei Lenkergriffen dar. Somit übernimmt der Handbiker die
Lenkung des Fahrradtandems 2. Bei einer Drehung der Handkurbeln 92 um
die Längsachse
der Vorderradgabel 24 wird diese relativ zum Rahmen 8 um
die Steuerkopflagerachse gedreht, so dass das Vorderrad 4 aus
der Längsachse
des Fahrradtandems 2 gebracht wird und das Fahrradtandem 2 eine
Kurve fahren kann. Vorzugsweise beträgt der maximale Steuerwinkel zwischen
69° und
75°.
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Der
Fußgänger hat
keine Lenkeinrichtung, sondern statt dessen zwei Handgriffe 90,
an denen er sich während
der Fahrt abstützen
kann. Die Handgriffe 90 sind gegenüberliegend und neigungsverstellbar an
einem Handrohr 38 montiert, das in das Mittelrohr 50 eintaucht
und in diesem höhenverstellbar
eingeklemmt ist.
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Die
vordere und hintere Bremseinrichtungen 20, 22 sind
jeweils Felgenbremsen, die an der Vorderradgabel 24 bzw.
der Hinterradgabel 26 befestigt sind. Betätigt werden
die Bremseinrichtungen 20, 22 über Bremshebel 112 an
der Lenkeinrichtung 18, die mittels Bautenzügen 114 mit
der jeweiligen Bremseinrichtung in Verbindung stehen.
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Um
das Fahrradtandem 2 im Stand sicher und aufrecht abstellen
zu können,
um bspw. den Handbiker in die richtige Sitzposition zu bringen,
ist im Bodennahenbereich des Mittelrohrs 50 ein Ständer 116 vorgesehen.
Der Ständer 116 ist über ein Schwenkgelenk 120 schwenkbar
am Rahmen 8 gelagert. In Arbeitsstellung, d.h. im ausgeklappten
Zustand, stützt
er sich über
ein Stützrad 118 am
Boden ab. In Ruhestellung ist das Stützrad 118 vom Boden abgehoben
und etwa parallel zum Unterrohr 56 ausgerichtet. Vorzugsweise
ist ein Verriegelungsmechanismus vorgesehen, durch den der Ständer 116 in seiner
Ruhestellung während
der Fahrt verriegelt ist, so dass er nicht unbeabsichtigt in die
Arbeitsstellung übergehen
kann, was während
der Fahrt zu einem Sturz führen
könnte.
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Bei
einer nicht dargestellten Ausführungsform
können
die Fußaufnahmen 80 ebenfalls
in Längsrichtung
des Fahrradtandem 2 nach vorne ausgerichtet werden, so
dass der Handbiker mit ausgestreckten Beinen sitzt, oder die Fußaufnahmen
in Längsrichtung
des Fahrradtandems 2 nach hinten zu orientieren, so dass
der Handbiker seine Beine stark angewinkelt hat. Zusätzlich können zu
den Fußaufnahmen 80 komplette
Beinführungen
oder Knieführungen
vorgesehen sein, die die Beine vollständig oder zumindest die Knie
schützend
aufnehmen. Derartige zusätzliche
Führungen
können
sich auf einen ruhigeren Lauf auswirken, da die Beine stärker fixiert sind.
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Derartige
individuellen Einstellungsmöglichkeiten
lassen sich weiter vergrößern, wenn
ebenfalls die Lenkeinrichtung 18 bzw. die Handkurbeln 92 höhen- bzw.
neigungsverstellbar sind. Grundsätzlich lässt sich
festhalten, dass je höher
der Querschnitt des Handbikers ist (d.h. je höher sich der gelähmte Bereich
im Rumpf des Handbikers erstreckt), desto höher muss die Drehachse der
Handkurbeln 92 sein.
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Es
ist ebenfalls vorstellbar, die Tretkurbeleinrichtung 16 durch
eine zweite Handkurbeleinrichtung 16, jedoch ohne Lenk-
und Bremsoptionen, zu ersetzen. Diese kann entweder von einem Fußgänger, oder
bei Ausführung
der hinteren Sitzeinrichtung 12 entsprechend der vorderen
Sitzeinrichtung 10 von einem zweiten Handbiker betätigt werden.
Weiterhin können
die Antriebseinrichtungen 10, 12 durch Kettenkästen gegen
Verschmutzung geschützt
sein.
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Des
Weiteren können
die Kettenantriebe durch Riemen- oder
Kardanantriebe ersetzt und die mehrfach Schaltwerke 100, 110 durch
Nabenschaltungen ausgetauscht werden.
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Ebenso
ist es vorstellbar, die Bremseinrichtungen 20, 22 als
mechanische oder hydraulische Trommel- oder Scheibenbremsen auszuführen oder die
Bremseinrichtungen 20, 22 als unterschiedliche Systeme
mit z.B. einer hydraulischen Scheibenbremse für das Vorderrad 4 und
einer mechanischen Felgenbremse für das Hinterrad 6 auszuführen.
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Die
Klemm- und Schiebemechanismen 72, 78 können selbstverständlich durch
rast- oder gewindeartige Mechanismen ersetzt werden.
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Der
Ständer 116 kann
derart ausgeführt
sein, dass er erst ab einer bestimmten Geschwindigkeit in seine
Ruhestellung übergeht,
so dass dieser zu Beginn einer Fahrt das Fahrradtandem 2 so
lange abstützt,
bis der Handbiker und der Fußgänger eine
notwendige Balance gefunden haben.
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Der
Lauf des Fahrradtandems 2 lässt sich zusätzlich durch
Federungselemente zwischen den Laufrädern 4, 6 bzw.
den Sitzeinrichtungen 10, 12 und dem Rahmen 8 beruhigen.
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Aus
Transportgründen
kann ein Klappmechanismus vorgesehen sein, mittels dem der Rahmen 8 zusammenklappbar
und somit die Länge
des Fahrradtandems 2 wesentlich verkürzbar ist.
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- 2
- Fahrradtandem
- 4
- Vorderrad
- 6
- Hinterrad
- 8
- Rahmen
- 10
- vordere
Sitzeinrichtung
- 12
- hintere
Sitzeinrichtung
- 14
- Handkurbeleinrichtung
- 16
- Tretkurbeleinrichtung
- 18
- Lenkeinrichtung
- 20
- vordere
Bremseinrichtung, Felgenbremse
- 22
- hintere
Bremseinrichtung, Felgenbremse
- 24
- Vorderradgabel
- 26
- Hinterradgabel
- 28
- Steuerkopflager
- 30
- oberes
Schrägrohr
- 32
- unteres
Schrägrohr
- 34
- Steuerkopfrohr
- 36
- Lagerplatte
- 38
- Handrohr
- 40
- Lagerplatte
- 42
- Steuerkopflagerachse
- 44
- Lenkungsdämpfer
- 46
- Vorsprung
- 48
- Schulter
- 50
- Mittelrohr
- 52
- Sattelrohr
- 54
- Oberrohr
- 56
- Unterrohr
- 58
- Sitzfläche
- 60
- Sitzlehne
- 62
- Beckenführung
- 64
- Oberkörperführung
- 66
- Sitzflächenstütze
- 68
- Dreh-
und Schiebekulisse
- 70
- Drehgelenk
- 72
- Klemm-
und Schiebekulisse
- 74
- Sitzlehnenstütze
- 76
- Querträger
- 78
- Klemm-
und Schiebekulisse
- 80
- Fußaufnahme
- 82
- Klemm-
und Schiebekulisse
- 84
- Drehgelenk
- 86
- Sattel
- 88
- Sattelstütze
- 90
- Handgriff
- 92
- Handkurbel
- 94
- Handkurbelzahnblatt
- 96
- Handkurbelkette
- 98
- Handkurbelzahnkranz
- 100
- Handkurbelschaltwerk
- 102
- Fußpedal
- 104
- Tretkurbelzahnblatt
- 106
- Tretkurbelkette
- 108
- Tretkurbelzahnkranz
- 110
- Tretkurbelschaltwerk
- 112
- Bremshebel
- 114
- Bautenzug
- 116
- Ständer
- 118
- Stützrad
- 120
- Schwenkgelenk
- 122
- Fußpedale