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Die
Erfindung betrifft ein Kombinationsfahrrad, bei dem mindestens eine
obere Standardfahrposition und eine untere Fahrposition, insbesondere Liegeposition,
einstellbar sind.
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Um
ermüdungsfrei
Fahrrad fahren zu können,
ist es vorteilhaft, wenn unterschiedliche Fahrpositionen eingenommen
werden können.
Weiterhin ist eine Standardfahrposition zum Bergauffahren und zum
Fahren in der Stadt vorteilhaft, während eine Liegeposition zum
Fahren mit geringem Windwiderstand bei ebenen Strecken vorteilhaft
ist.
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Aus
der
DE 38 37 018 C2 ist
ein Fahrrad mit einem Rahmen und einem daran zwischen einer vorderen
und hinteren Position schwenkbeweglich gelagerten, mit einem Sattel
verbundenen Sitzrohr bekannt geworden, wobei sich beim Verschwenken
des Sitzrohres in die hintere Position der Sattel in Richtung Hinterrad
und das Tretlager nach oben bewegen. Die schwenkbewegliche Lagerung
des Sitzrohres erfolgt über
ein gegenüber
diesem Sitzrohr rückversetzt
angeordnetes erstes Gelenk, wobei in der mittleren Schwenklage des
Sitzrohres das erste Gelenk mit dem am Sitzrohr angeordneten Tretlager
und der Hinterachse eine Linie bildet. Der Sattel ist über ein
zweites Gelenk mit dem Sitzrohr verbunden und über schwenkbare Stützstangen
in der gewünschten Lage
gehalten. Dieses Fahrrad ist relativ kompliziert aufgebaut. Um dem
Fahrer in beiden Sitzpositionen einen Zugang zum Tretlager zu verschaffen,
muss das Tretlager mit verschwenkt werden.
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Aus
der
DE 299 11 911
U1 ist ein Fahrrad mit mindestens einem Vorderrad und mindestens
einem Hinterrad bekannt geworden, die über einen ein Hauptrohr aufweisenden
Rahmen miteinander in Verbindung stehen, mit einem Sitz, der in
mindestens eine hohe und mindestens eine tiefe Position verstellbar
ist, und mit einem ein Tretlager aufweisenden Koppelantrieb zum
Antrieb des Vorderrades oder des Hinterrades, wobei das Tretlager
in mindestens zwei Positionen arretierbar ist.
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In
der
DE 197 39 945
A1 ist ein mit einer Hinterradschwinge und einem Vorderradantrieb
versehenes Fahrrad beschrieben, welches sich sowohl als Liegerad
als auch als Fahrrad mit aufrechter Sitzposition verwenden lässt. Die
Konvertierung wird durch ein spezielles Federelement übernommen,
das längenverstellbar
ausgebildet ist.
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Ein
konvertierbares Fahrrad, welches für den Gebrauch als Liegefahrrad
oder als Fahrrad mit normaler Sitzposition umkonfigurierbar ist,
ist in der WO 01/72 575 A1 beschrieben.
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Aus
der US 2001/0045724 A1 ist ein Fahrrad bekannt, welches zwei Rahmenteile
aufweist, die zum Umbau des Fahrrads entweder voneinander getrennt
oder zueinander verschwenkt werden können. U. a. ist es möglich, das
Fahrrad zu einem Tandem zu konfigurieren, wobei zwei durch Muskelkraft
angetriebene Antriebe vorgesehen sind, die sich an unterschiedlichen
Rahmenteilen befinden. Zumindest einer der Antriebe weist ein Getriebe
auf und steht mit dem anderen Antrieb über eine Antriebswelle in Verbindung.
Das Fahrrad ist nicht dazu geeignet, während des Fahrens umkonfiguriert
zu werden.
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Aus
der
DE 695 07 806
T2 ist ein mittels Schwingpedalen bewegtes Fahrrad bekannt,
das einen Profilrahmen aufweist, der vorn mit einem auf der Höhe des Vorderrads
angebrachten Tretkurbelantrieb und an einem Steuerrohr mit einem
Lenker versehen ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kombinationsfahrrad der eingangs
genannten Art dahin gehend weiterzubilden, dass das Fahrrad in jeder
Fahrposition vom Benutzer bequem angetrieben und die Fahrposition
während
der Fahrt geändert werden
kann.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch ein Kombinationsfahrrad mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1. Mit einem derartigen Fahrrad kann der Fahrkomfort
erhöht
werden, da durch Wechseln der Fahr- bzw. Sitzposition unterschiedliche
Belastungen am Körper
des Benutzers auftreten. Die Antriebe weisen vorzugsweise Tretlager
auf. In einer oberen Standardfahrposition kann das Fahrrad mit einem unteren
Antrieb angetrieben werden. Die Fahrposition entspricht dabei im
Wesentlichen der Fahrposition, wie sie bei herkömmlichen Fahrrädern anzutreffen
ist. In einer unteren Position kann ein oberer Antrieb verwendet
werden, um das Fahrrad anzutreiben. Dadurch kann nahezu eine Liegeposition
und damit eine aerodynamisch besonders günstige Fahrposition eingenommen
werden. Das erfindungsgemäße Fahrrad
kann konstruktiv relativ einfach aufgebaut werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Antriebe unabhängig voneinander betreibbar
sind, wobei die Antriebe über
Freiläufe
oder Kupplungen voneinander entkoppelt sind. Dies bedeutet, dass,
wenn ein Antrieb angetrieben wird, der zweite Antrieb nicht mit angetrieben
werden muss. Wenn sich also die Pedale des einen Antriebs drehen,
können
die Pedale des anderen Antriebs still stehen. Ein unnötiger Kraftaufwand
durch den Benutzer wird vermieden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn ein dritter Antrieb vorgesehen ist, wobei
einer der Antriebe als Handantrieb ausgebildet ist. Der dritte Antrieb
kann insbesondere am Lenker bzw. in Lenkernähe angeordnet sein. Dadurch
ist es möglich,
einen Antrieb mit den Füßen anzutreiben
und den dritten Antrieb mit den Händen anzutreiben. Die Hände unterstützen dadurch
den Fußantrieb
und lenken gleichzeitig.
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Durch
die zueinander schwenkbaren Rahmenteile können die unterschiedlichen
Fahrpositionen eingestellt werden. Insbesondere sind die beiden Rahmenteile
so zueinander schwenkbar angeordnet, dass eine Sattelverstellung
zur Erreichung der unterschiedlichen Antriebe nicht notwendig ist.
Dies kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass zwei Antriebe
an dem ersten Rahmenteil angeordnet sind. Durch Verschwenken des
ersten und zweiten Rahmenteils kann die Sitzposition des Benutzers
im Wesentlichen vertikal abgesenkt bzw. erhöht werden. In allen möglichen
Sitzpositionen ist durch die Anordnung von beiden Antrieben am ersten
Rahmenteil sichergestellt, dass wenigstens ein Antrieb vom Benutzer
bequem erreichbar ist.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Position des Tretlagers eines Antriebs
verstellbar ist, insbesondere entlang einer Führungskurve verstellbar ist.
Somit kann der Antrieb individuell auf einen Benutzer eingestellt
werden.
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Am
ersten Rahmenteil ist ein Hinterrad und am zweiten Rahmenteil ein
Vorderrad angeordnet. Durch diese Maßnahme wird der Abstand zwischen den
Rädern
beim Verschwenken des ersten und zweiten Rahmenteils geändert. Insbesondere
weisen die Räder
bei einer oberen Sitzposition einen geringeren Abstand zueinander
auf. Das gesamte Fahrrad wird dadurch kürzer und wendiger. Dies ist
insbesondere für
den Stadtverkehr besonders vorteilhaft. Andererseits bedeutet dies,
dass bei einer unteren Sitzposition die Räder einen größeren Abstand
zueinander aufweisen und dadurch eine insgesamt niedrigere Fahrposition
erreicht wird.
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Vorzugsweise
weist das Vorderrad einen geringeren Durchmesser als das Hinterrad
auf. Durch diese Maßnahme
wird die Wendigkeit des Fahrrads verbessert. Außerdem wird dadurch die Anordnung eines
Tretlagers für
eine untere Fahrposition erleichtert.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn ein schwenkbarer Lenker vorgesehen ist,
der in unterschiedlichen Positionen arretierbar ist. Diese Verstellbarkeit
des Lenkers liefert dem Benutzer einen weiteren Freiheitsgrad in
der Wahl seiner Fahrpositionen. Insbesondere lassen sich dadurch
mindestens fünf
Fahrpositionen einstellen. In einer ersten Position, die der Standardposition
entspricht, ist der Lenker nach vorn gekippt, die Sitzposition oben
und die Füße bewegen
die Pedale eines unteren Antriebs. In einer zweiten Position ist
der Lenker nach hinten gekippt, eine untere Sitzposition eingenommen
und die Füße bewegen
die Pedale eines oberen Antriebs. In einer dritten Position, die
einer aufrechten Sitzposition entspricht, kann der Lenker nach hinten
gekippt sein, die Sitzposition sich in einer oberen Stellung befinden
und die Füße die Pedale
eines unteren Antriebs bewegen. In einer vierten Position, die einer Komfortposition
entspricht, ist der Lenker nach hinten gekippt, der Sattel in einer
oberen Sitzposition und die Füße bewegen
die Pedale des oberen Antriebs. Bei einer fünften Position kann der Lenker beliebig eingestellt
sein. Der Sattel befindet sich in einer oberen Sitzposition, die
Füße bewegen
die Pedale des unteren Antriebs und die Hände unterstützen den mit den Füßen betriebenen
Antrieb durch einen dritten, als Handantrieb ausgebildeten Antrieb
und lenken gleichzeitig. Variationen dieser Positionen sind selbstverständlich auch
denkbar, da der Lenker in unterschiedlichen Positionen arretierbar
ist und das erste und zweiten Rahmenteil in unterschiedlichen Schwenkstellungen
zueinander arretierbar sein können.
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Wenn
an dem zweiten Rahmenteil ein höhenverstellbarer
Sattel angeordnet ist, kann das Fahrrad auf Benutzer unterschiedlicher
Körpergröße eingestellt
werden. Alternativ oder zusätzlich
kann eine Einstellung auf unterschiedliche Benutzer durch unterschiedliche
Stellungen der Rahmenteile zueinander erfolgen.
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Bei
einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass der
Sattel zwei zueinander schräge
Sitzflächen
aufweist. Dies ermöglicht
dem Benutzer ein bequemes Sitzen in allen Fahrpositionen. Dabei
kann eine Sitzfläche
im Wesentlichen horizontal ausgerichtet sein und die zweite Sitzfläche sich
daran nach hinten unter einem Winkel anschließen. Die zweite, schräge Sitzfläche kann
dabei den Sattel gegenüber
einem Standardsattel verlängern, sodass
auch in einer unteren Fahrposition eine bequeme Sitzposition möglich ist.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine Dämpfungseinrichtung
zwischen dem ersten und zweiten Rahmenteil vorgesehen. Durch die
Dämpfungseinrichtung
wird zum einen ein Aufschlagen des zweiten Rahmenteils auf das erste Rahmenteil
vermieden, wenn von einer oberen in eine untere Fahrposition gewechselt
wird. Zum anderen können
dadurch Stöße und Schläge in einer
unteren Fahrposition aufgenommen werden, wodurch der Fahrkomfort
erhöht
wird. Die Dämpfungseinrichtung
kann beispielsweise als Feder, Gasdruckfeder oder Elastomer ausgebildet
sein.
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Vorzugsweise
ist eine Verriegelungseinrichtung zum Verriegeln des zweiten mit
dem ersten Rahmenteil in einer unteren Fahrposition vorgesehen. Dadurch
wird ein unbeabsichtigtes Zurückschwingen des
zweiten Rahmenteils in eine obere Fahrposition verhindert.
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Wenn
die Verriegelungseinrichtung federbelastet ist, kann sie in Grenzen
nachgeben. Somit wird das Einrasten einer Rastnase erleichtert.
Da zwischen der Rastnase und einem Bolzen der Verriegelungseinrichtung
ein Spiel vorgesehen ist, wird die Funktion der Dämpfungseinrichtung
zwischen dem ersten und zweiten Rahmenteil nicht beeinträchtigt.
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Da
sich die Verriegelungseinrichtung vorzugsweise in etwa unterhalb
des Sattels befindet, ist diese zum Entriegeln relativ schwer zugänglich.
Deshalb ist es vorteilhaft, wenn ein Entriegelungsmechanismus oder
zumindest ein Bedienelement desselben zum Entriegeln der Verriegelungseinrichtung, insbesondere
am Lenker, vorgesehen ist. Der Entriegelungsmechanismus muss nicht
notwendigerweise am Lenker angeordnet sein, sollte für den Benutzer jedoch
einfach zu erreichen sein. Der Entriegelungsmechanismus kann über einen
Seilzug oder Schaltdraht oder eine Hydraulik mit der Verriegelungseinrichtung
in Verbindung stehen.
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Vorteilhafterweise
ist eine das zweite Rahmenteil gegenüber dem ersten Rahmenteil in
mindestens einer oberen Sitzposition abstützende Stütze vorgesehen. Durch die Stütze wird
verhindert, dass das zweite Rahmenteil versehentlich in eine untere
Fahrposition abkippt. Weiterhin lässt sich durch die Stütze, die
unterschiedliche Stellungen einnehmen kann, eine Höhenverstellung
der Fahrposition bzw. eine Größenanpassung
an Fahrer unterschiedlicher Größe vornehmen.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Stütze an dem
zweiten Rahmenteil schwenkbar angeordnet ist. Dadurch ist es möglich, dass
die Stütze
selbsttätig
durch ein elastisches Element unterstützt beim Wechseln von einer
unteren in eine obere Fahrposition in eine Stützposition schwenkt. Durch
diese Maßnahme
kann die Stütze besonders
einfach in verschiedene Stützpositionen gebracht
werden. Um von einer oberen Fahrposition in eine untere Fahrposition
zu gelangen, reicht es aus, die Stütze etwas zu entlasten und
nach hinten in Richtung Sattel zu verschwenken. Insbesondere kann
vorgesehen sein, dass sich die Stütze an einem im ersten Rahmenteil
vorgesehenen Anschlag, insbesondere einer Nase, abstützt.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der
Schwenkpunkt der Stütze vom
Sattel gesehen vor einem Abstützpunkt
am ersten Rahmenteil angeordnet sind. Bei einer vertikalen Belastung
der Stütze
wird durch diese Maßnahme auch
eine horizontale Kraft erzeugt, die die Stütze gegen einen Anschlag, insbesondere
eine Nase, am ersten Rahmenteil drückt. Dies bedeutet auch, dass mit
steigendem Fahrergewicht die horizontal wirkenden Kräfte ansteigen
und die Stütze
somit sicher in ihrer Position bleibt und das zweite Rahmenteil
zuverlässig
abstützt.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein
zwischen dem ersten und zweiten Rahmenteil wirkendes elastisches
Element vorgesehen, das die Schwenkbewegung des zweiten Rahmenteils
von einer unteren in eine obere Fahrposition unterstützt. Somit
ist es besonders einfach möglich,
während
des Fahrens die Fahrposition zu ändern.
Das elastische Element wirkt dabei zusätzlich in zweierlei Weise.
Bei einem Wechsel von einer oberen in eine untere Fahrposition verhindert
das elastische Element ein zu schnelles Absenken des zweiten Rahmenteils
und damit ein starkes Aufschlagen auf das erste Rahmenteil. Das
elastische Element kann weiterhin Stöße und Schläge in der unteren Fahrposition
aufnehmen und trägt
daher zum Fahrkomfort bei. Das elastische Element kann beispielsweise
als Feder, Gasdruckfeder oder Elastomer ausgebildet sein. Insbesondere
kann das elastische Element am ersten Rahmenteil angeordnet sein und über einen
Seilzug oder eine gelagerte Verbindung mit dem zweiten Rahmenteil
oder der mit dem zweiten Rahmenteil in Verbindung stehenden Gabel verbunden
sein.
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Der
Komfort des Kombinationsfahrrads wird erhöht, wenn eine Rückenlehne
vorgesehen ist. Die Rückenlehne
ist insbesondere für
eine untere Fahrposition vorteilhaft.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung kann hinter der Rückenlehne
ein Staufach vorgesehen sein. Dies ermöglicht es einem Benutzer, verschiedene
mitgeführte
Utensilien besonders einfach aufzubewahren. Vorzugsweise ist das
Staufach verriegelbar und/oder abschließbar. Dadurch erfolgt eine Diebstahlsicherung,
wenn das Fahrrad abgestellt wird. Das Staufach muss beim Abstellen
daher nicht geleert werden.
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Das
Gewicht des Kombinationsfahrrads kann vermindert werden, wenn die
Rahmenteile aus Faserverbundwerkstoffen, die beispielsweise Karbonfasern,
Glasfasern oder Aramid enthalten, Stahl, Metalllegierungen oder
Aluminium hergestellt sind.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgende
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung, anhand der Figur der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale
können
je einzeln für
sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante
der Erfindung verwirklicht sein.
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Ein
Ausführungsbeispiel
ist in der schematischen Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden
Beschreibung erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine Seitenansicht des Kombinationsfahrrads.
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Das
Kombinationsfahrrad 1 umfasst ein erstes Rahmenteil 2 und
ein zweites dazu über
einen Schwenkpunkt 3 schwenkbar angeordnetes Rahmenteil 4.
Das erste Rahmenteil 2 weist einen ersten Antrieb 5 mit
einem Tretlager und Pedalen 6 sowie einen zweiten Antrieb 7 mit
einem Tretlager und Pedalen 8 auf. Der erste und zweite
Antrieb 5, 7 sind über eine erste Kette 9 miteinander
verbunden. Der erste Antrieb 5 ist über eine Kette 10 mit
Ritzeln 11 eines Hinterrads 12 verbunden. Das
Hinterrad 12 ist am ersten Rahmenteil 2 angeordnet.
Die Antriebe 5, 7 weisen jeweils mindestens einen
Freilauf auf (im Ausführungsbeispiel
weist der Antrieb 5 zwei Freiläufe auf), sodass mit jedem
Antrieb 5, 7 das Kombinationsfahrrad 1 angetrieben
werden kann, ohne dass der jeweils andere Antrieb 5, 7 mit
bewegt werden kann oder muss. Bei der in der Figur gezeigten oberen Fahrposition
wird ein Benutzer vorzugsweise den ersten Antrieb 5 verwenden.
Das zweite Rahmenteil 4 ist mit der Gabel 13 verbunden
und somit auch mit dem Vorderrad 14. Der Durchmesser des
Vorderrads 14 ist kleiner als der Durchmesser des Hinterrads 12. An
die Gabel 13 schließt
sich ein Lenker 15 an, der um einen Schwenkpunkt 16 schwenkbar
und in verschiedenen Positionen arretierbar ist. Am Lenker 15 kann
eine Drehgriffschaltung vorgesehen sein. In der Figur ist weiterhin
ein dritter Antrieb 17 erkennbar, der als Handantrieb ausgebildet
ist und über
eine Kette 18 mit dem zweiten Antrieb 7 in Verbindung steht.
Dabei sind der Antrieb 17 und der Antrieb 7 mit einem
weiteren Freilauf ausgebildet, sodass bei Betrieb eines der Antriebe 5, 7, 17 keiner
der jeweils anderen Antriebe 5, 7, 17 mit
betrieben werden muss, andererseits die Antriebe 5, 7 durch
den Antrieb 17 unterstützt
werden können.
Das zweite Rahmenteil 4 stützt sich am ersten Rahmenteil 2 über eine
Stütze 19 ab.
Die Stütze 19 ist
an einem Drehpunkt 20 schwenkbar am zweiten Rahmenteil 4 gelagert. Über ein
Stützelement 21 stützt sich
die Stütze 19 an
einem Anschlag 22, der als Nase ausgebildet ist, am ersten
Rahmenteil ab. Der Drehpunkt 20 ist vom Sattel 23 aus
gesehen vor dem Stützelement 21,
d. h. vor einem Abstützpunkt
angeordnet. Aufgrund dieser Anordnung wird bei einer vertikalen
Belastung des Sattels 23 das Stützelement 21 gegen
den Anschlag 22 gedrückt.
Um das Kombinationsfahrrad 1 in eine untere Fahrposition
zu verschwenken, muss ein Benutzer die Stütze 19 in Richtung
Sattel 23 wegschwenken, nachdem er den Sattel 23 entlastet
und sein Gewicht auf die Pedale 6 verlagert hat. Dadurch bewegt
sich das zweite Rahmenteil 4 im Wesentlichen vertikal nach
unten, wo es durch eine Dämpfungseinrichtung 24 abgebremst
wird. In der unteren Fahrposition kann das zweite Rahmenteil 4 über eine Verriegelungseinrichtung 25 verriegelt
werden. Die Verriegelungseinrichtung 25 ist durch eine
Feder 26 federbelastet, sodass ein Bolzen der Verriegelungseinrichtung 25 durch
eine Rastnase 37 nach hinten gedrückt werden kann und anschließend die
Rastnase 37 automatisch hintergreift. Zum Lösen wird
der Bolzen gegen die Federkraft nach hinten bewegt. Der Sattel 23 weist
zwei Sitzflächen 27, 28 auf,
wobei die Sitzflächen 27, 28 schräg zueinander
verlaufen. Die Sitzfläche 28 dient
insbesondere zum bequemen Sitzen des Benutzers in einer unteren
Fahrposition. Für die
untere Fahrposition ist eine Rückenlehne 29 vorgesehen,
hinter der ein Staufach 30 vorgesehen ist. Um von einer
unteren Fahrposition in eine der oberen Fahrpositionen zu gelangen,
muss die Verriegelungseinrichtung 25 gelöst werden.
Dies geschieht über
einen Entriegelungsmechanismus, der am Lenker 15 angeordnet
ist und über
einen Seilzug 39 oder eine Hydraulik mit der Verriegelungseinrichtung 25 in Verbindung
steht. Je nachdem, welches Stützelement 21, 31, 32 an
dem Anschlag 22 anliegt, werden unterschiedliche obere
Fahrpositionen eingenommen.
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Es
ist ein Anschlag 38 vorgesehen, der die Schwenkbewegung
des zweiten Rahmenteils 4 beim Wechsel von einer unteren
in eine obere Fahrposition beschränkt. Der Anschlag 38 kann
als austauschbares Teil ausgestaltet sein, sodass für unterschiedlich große Benutzer
unterschiedliche obere Fahrpositionen eingestellt werden können. Vorzugsweise
sind die unterschiedlichen Anschläge 38 auf die Stützelemente 21, 31, 32 abgestimmt,
wobei die Stützelemente 21, 31, 32 nicht
auf einem Kreisbogen liegen. Vielmehr ist der Abstand vom Drehpunkt 20 zum Stützelement 32 größer als
der zum Stützelement 31 oder 21.
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An
dem ersten Rahmenteil 2 ist ein elastisches Element 33 angeordnet,
das im Ausführungsbeispiel
als Gasdruckfeder ausgebildet ist. Ein Kolben ist nicht sichtbar
in einem Zylinder 34 angeordnet und ist mit einer Kolbenstange 35 verbunden,
die wiederum über
einen Seilzug 36 mit der Gabel 13 verbunden ist.
Wird also das zweite Rahmenteil 4 nach unten verschwenkt,
so wird die Gabel 13 und damit das Vorderrad 14 nach
rechts ausgelenkt und dadurch ein Gas oder Luft innerhalb des Zylinders 34 durch
den Kolben komprimiert. Dadurch wird die Bewegung des Sattels 23 nach
unten etwas abgebremst. Andererseits wird der Fahrer beim Wechseln von
einer unteren in eine obere Fahrposition dabei unterstützt, das
zweite Rahmenteil wieder nach oben zu bewegen, da das Gas im Zylinder 34 bestrebt
ist, sich auszudehnen. Das elastische Element 33 kann aber
auch so konstruiert sein, dass es auf Druck reagiert. Dies bedeutet,
dass das elastische Element 33 (Federelement oder dergleichen)
sich zusammenziehen möchte.
Der Antrieb kann entlang der Führung 40 verschoben
und arretiert werden.
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Mit 41 ist
eine Bremseinrichtung bezeichnet, die in einer unteren Fahrposition
wirksam wird und ein unbeabsichtigtes bzw. ungewolltes Drehen der Kurbelarme 42 verhindert,
oberhalb eines eingestellten oder einstellbaren Werts die Kurbelarme 42 für eine Bewegung
jedoch wieder freigibt.