DE3837018C2

DE3837018C2 - Fahrrad mit verschiedenen Sitzpositionen

Info

Publication number: DE3837018C2
Application number: DE19883837018
Authority: DE
Inventors: Reinhard Docter
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1988-10-31
Filing date: 1988-10-31
Publication date: 1998-01-22
Anticipated expiration: 2008-11-01
Also published as: DE3837018A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Fahrrad mit einem Rahmen und einem daran zwischen einer vorderen und einer hinteren Position schwenkbeweglich gelagerten, mit einem Sattel verbundenen Sitzrohr, wobei sich beim Verschwenken des Sitzrohres in die hintere Position der Sattel in Richtung Hinterrad und das Tretlager nach oben bewegen.

Fahrräder der eingangs bezeichneten Gattung sind aus der Druckschrift DE-PS 79 935 bekannt. Zum Einstellen der Sitzpositionen wird das am Rahmen gelagerte Sitzrohr so geschwenkt, daß der Sattel in Richtung des Hinterrades und das Tretlager nach oben bewegt wird, so daß dem Fahrer mehrere Sitzpositionen ermöglicht werden.

Aus der Druckschrift DE 28 45 295 A1 ist eine vom Lenker aus über einen Hebel mittels eines Bowdenzuges zu bedienende Arretierung einer Sattelhalterung in verschiedenen Einstellungsstufen bekannt.

Aus der Druckschrift US 24 82 472 ist ein Liegefahrrad mit einer Sattelverstellung und einem schwenkbaren Lenker bekannt, wobei bei dem bekannten Liegefahrrad eine Sattelverstellung und eine Schwenkbarkeit des Lenkers nach hinten vorgesehen ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrrad der eingangs bezeichneten Gattung so zu gestalten, daß sowohl eine aufrechte als auch eine liegende Sitzposition des Fahrers ermöglicht ist.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die schwenkbewegliche Lagerung des Sitzrohres über ein gegenüber diesem Sitzrohr rückversetzt angeordnetes erstes Gelenk erfolgt, wobei in der mittleren Schwenklage des Sitzrohres das erste Gelenk mit dem am Sitzrohr angeordneten Tretlager und der Hinterachse eine Linie bildet, daß der Sattel über ein zweites Gelenk mit dem Sitzrohr verbunden ist und über schwenkbare Stützstangen in der gewünschten Lage gehalten ist, und daß der Lenker über ein drittes Gelenk nach hinten schwenkbar ist.

Bei dem erfindungsgemäßen Fahrrad kann somit der Fahrer wahlweise zwischen einer aufrechten bis zu einer liegenden Sitzposition wählen. Der Vorteil des erfindungsgemäßen Fahrrades besteht darin, daß man im Stadtverkehr eine aufrechte Sitzposition einnehmen kann, um so eine bessere Übersicht im Verkehr zu haben, daß man besser gesehen wird und somit eine gute Wendigkeit gegeben ist. Auf ländlichen Fahrstrecken, insbesondere bei Gegenwind, ist die liegende Fahrposition des Fahrers wegen der besseren Aerodynamik von Vorteil.

Zwischen der aufrechten und liegenden Fahrposition sind auch Zwischenstufungen wählbar. Das hat auch den Vorteil, daß der Fahrer durch die verschiedenen Sitzpositionen nicht so schnell ermüdet.

Weitere Ausgestaltungen mit den entsprechenden Vorteilen ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Fahr rades,

Fig. 2 eine Seitenansicht des schwenkbaren Lenkers des Fahrrades gemäß Fig. 1,

Fig. 3 eine Teildarstellung des Fahrrades gemäß Fig. 1 mit dem Sattel und der schwenkbaren Stützstange,

Fig. 4 eine Seitenansicht des Lenkers gemäß Fig. 2 in einer geschwenkten Position und

Fig. 5 eine Seitenansicht des Sattels mit seiner Stütz stange gemäß Fig. 3 in einer nach hinten ge schwenkten Position.

Fig. 1 zeigt ein Fahrrad mit einem Rahmen und mit einem daran zwischen einer vorderen und einer hinteren Position schwenkbeweglich gelagerten, mit einem Sattel 4 verbundenen Sitzrohr 1, das kein fester Bestandteil des Fahrradrahmens ist, sondern durch ein rückversetzt angeordnetes Gelenk 7 schwenkbar am Rahmen gelagert ist.

Um das Gelenk 7 läßt sich das Sitzrohr 1 nach hinten schwenken. Beim Schwenken des Sitzrohres 1 wird der Sattel nach hinten in Richtung des Hinterrades bewegt und senkt sich dabei ab. Das Tretlager 6 bewegt sich dabei nach oben. In der mittleren Schwenklage des Sitzrohres 1 bildet das erste Gelenk 7 mit dem am Sitzrohr 1 angeordneten Tretlager 6 und der Hinterradachse 16 eine Linie, um beim Einstellen der Sitzposition eine Kettenverlängerung der Antriebskette zu vermeiden. Die gewählte Schwenklage des Sitzrohres 1 wird über eine Arretierstange 3, nach Art einer Zahnstange, festgelegt. Die in einem Aufnahmerohr 2 verlaufende Arretierstange 3 verbindet das Sitzrohr 1 an seinem oberen Bereich teleskopförmig mit dem Fahrgestell. Die Arretierung wird über einen Hebel am Lenker, einen Bowdenzug und einen damit verbundenen, am Aufnahmerohr 2 gelagerten und mit der Arretierstange 3 in Eingriff bringbaren Arretierkeil 13 betätigt. Die Arretierstange 3 weist eine Feder 18 auf, wodurch das Sitzrohr 1 im hinteren Schwenkbereich auf einfachste Weise federgedämpft ist.

Die Arretierung des Sitzrohres 1 greift nur nach hinten ein, so daß ein schnelles Aufsteigen des Fahrers von der liegenden zur aufrechten Position möglich ist.

Der Sattel 4 auf dem Sitzrohr 1 ist mit einem Gelenk 5 verbunden, so daß der Sattel über schweiikbare Stützstangen 8 in einer fahrgerechten Position gehalten wird. Die gleiche Anordnung trifft auch für den Gepäckträger zu, der hier nicht weiter dargestellt ist.

Der Lenker 9 ist um ein Gelenk 17 schwenkbar angeordnet und ist teleskopartig verlängerbar. Der schwenkbare Lenker 9 wird über ein Zahnrad 11 und einen in dieses Zahnrad 11 eingreifenden Nasenhebel 12 in der gewünschten Position arretiert, wobei der Nasenhebel 12 von einem Hebel am Lenker 9 aus über einen Bowdenzug betätigbar ist. Aus Gründen der Unfallverhütung ist das Zahnrad 11 und der Nasenhebel 12 mit einem Faltenbalg ummantelt. Als Arretierung für das Verschwenken des Lenkers nach vorn ist ein Endanschlag vorgesehen.

Claims

1. Fahrrad mit einem Rahmen und einem daran zwischen einer vorderen und einer hinteren Position schwenkbeweglich gelagerten, mit einem Sattel (4) verbundenen Sitzrohr (1), wobei sich beim Verschwenken des Sitzrohres (1) in die hintere Position der Sattel (4) in Richtung Hinterrad und das Tretlager nach oben bewegen, dadurch gekennzeichnet, daß die schwenkbewegliche Lagerung des Sitzrohres (1) über ein gegenüber diesem Sitzrohr (1) rückversetzt angeordnetes erstes Gelenk (7) erfolgt, wobei in der mittleren Schwenklage des Sitzrohres (1) das erste Gelenk (7) mit dem am Sitzrohr (1) angeordneten Tretlager (6) und der Hinterradachse (16) eine Linie bildet, daß der Sattel (4) über ein zweites Gelenk (5) mit dem Sitzrohr (1) verbunden ist und über schwenkbare Stützstangen (8) in der gewünschten Lage gehalten ist, und daß der Lenker (9) über ein drittes Gelenk (17) nach hinten schwenkbar ist.

2. Fahrrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das schwenkbare Sitzrohr (1) über eine in einem Aufnahmerohr (2) teleskopförmig geführte und festlegbare Arretierstange (3) mit dem Rahmen verbunden ist.

3. Fahrrad nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenklage des Sitzrohres (1) über einen Hebel am Lenker (9), einen Bowdenzug und einen damit verbundenen, am Aufnahmerohr (2) gelagerten und mit der Arretierstange (3) in Eingriff bringbaren Arretierkeil (13) in Stufen festlegbar ist.

4. Fahrrad nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierstange (3) eine Feder (18) aufweist, wodurch im hinteren Schwenkbereich das Sitzrohr (1) federgedämpft ist.

5. Fahrrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sattel (4) über die schwenkbaren Stützstangen (8) in der Waagerechten gehalten wird.

6. Fahrrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gepäckträger über schwenkbare Stützbeine in der Waagerechten gehalten wird.

7. Fahrrad nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der schwenkbare Lenker (9) über ein Zahnrad (11) und einen in dieses eingreifenden Nasenhebel (12) arretierbar ist, wobei der Nasenhebel (12) von einem Hebel am Lenker (9) aus über einen Bowdenzug betätigbar ist.

8. Fahrrad nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnrad (11) und der Nasenhebel (12) mit einem Faltenbalg ummantelt sind.

9. Fahrrad nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierung des Lenkers (9) nur gegen ein Verschwenken nach hinten wirkt, während für das Verschwenken nach vorne ein Endanschlag vorgesehen ist.

10. Fahrrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenker (9) sich teleskopförmig verlängern läßt.