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Die Erfindung betrifft ein Zweirad gemäß dem Oberbegriff
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des Anspruchs 1.
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Ein bekanntes Zweirad der gattungsgemäßen Art (DE-PS 614 296) ist
grundsätzlich als umwandelbarer Tretrolle vorgesehen, der von größeren Kindern als
Fahrrad und von kleineren Kindern als einfacher Roller benutzt werden kann.
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Um hierbei den üblichen Roller, der durch Abstoßen mit dem Fuß vorwärtsbewegt
wird und zwei Räder sowie ein Fußbrett aufweist, in ein Fahrrad umzuwandeln, ist
es erforderlich, durch einen in der Mitte des Fußbrettes befindlichen Ausschnitt
von unten ein mit Tretkurbeln versehenes drittes Rad einzufügen und hinter diesem
dritten Rad einen Sitz in das Fußbrett einzuschieben bzw. einzustecken. Eine derartige,
mit drei Rädern versehene Anordnung ist jedoch lediglich auf ideal ebener Fahrbahn
funktionstüchtig, da nur im Idealfall alle drei Räder die Fahrbahn berühren.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Zweirad der gattungsgemäßen
Art mit geringem konstruktivem Aufwand in einfach funktionstüchtiger Weise derart
auszugestalten, daß es insbesondere für Kinder vielseitig verwendbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen
angegeben.
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Aufgrund der erfindungsgemäß vorgesehenen Ausgestaltung des Zweirades
ist der Vorteil gegeben, daß das Zweirad
mit nur wenigen Zubehörteilen
auf dreifach verschiedene Weise verwendet werden kann, nämlich als Tretroller, als
reines Laufrad und als Fahrrad. Hierbei ist die jeweilige Umgestaltung des Zweirades
außerordentlich einfach, wobei sich keinerlei schwerwiegende Montageprobleme ergeben.
Damit ist durch das erfindungsgemäß Zweirad gewährleistet, daß dieses über einen
langen Zeitraum hinweg für Kinder ein attraktives Spiel-, Bewegungs- und Sportgerät
darstellt, da es in seiner Ausgestaltung als Tretroller, als Laufrad und als Fahrrad
nacheinander genutzt werden kann.
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Die Umwandlung des Zweirades vom Roller zum Laufrad bzw.
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vom Laufrad zum Fahrrad -erfolgt hierbei durch nur jeweils kleine
Veränderungen, wobei der Vorteil der jeweiligen konstruktiven Umwandlung darin zu
sehen ist, daß durch Hinzufügen von Teilen jeweils eine weitere funktionale Nutzung
erreicht wird. Die vorherige Funktion bleibt hierbei in leicht eingeschränkter Form
erhalten, so daß es für das das Zweirad benutzende Kind immer noch möglich ist,
die jeweils vorherige Funktion bei Wunsch ebenfalls in Anspruch zu nehmen.
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Das erfindungsgemäße Zweirad, das grundsätzlich mit einem Fußbrett
bzw. Trittbrett zur Nutzung als Tretroller ausrüstbar ist, wird demgemäß durch Hinzufügen
eines Sattels zur Nutzung als Laufrad vorgesehen, das seinerseits durch Hinzufügen
eines Kettenantriebes zur Nutzung als Fahrrad dient.
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Soweit das erfindungsgemäße Zweirad in seiner ersten Stufe als Tretroller
ausgestaltet ist, ist es zum Antreiben mit einem Bein verwendbar und fördert als
erste Balanceübung einen natürlichen Drang des Kindes. Durch
Hinzufügen
eines Sattels kann ddnn der Roller nach wie vor als Roller, jedoch vor allen Dingen
auch als Laufrad zum Antreiben mit beiden Beinen genutzt werden.Hierbei wird durch
die Ausgestaltung des Zweirades als Laufrad dessen Funktion als Roller durch den
hinzugefügten Sattel bewußt etwas eingeschränkt, so daß für das Kind in beabsichtigter
Weise die Attraktivität des Zweirades als Roller gegenüber früher vermindert und
somit das Kind angehalten ist, das Zweirad nunmehr in vermehrter Form äls Laufrad
zu nutzen. Das Kind verstärkt dabei seine Balancefähigkeit, indem es auf dem Sattel
sitzend fährt.
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Gleichzeitig besteht jedoch auch noch die Möglichkeit, die schon sicher
erlernte Vorfunktion der Nutzung des Zweirades als Roller zur Verfügung zu haben,
was dem naturlichen Sicherheitsbedürfnis des Kindes entgegenkommt.
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Schließlich wird in der dritten Stufe der Ausgestaltung des Zweirades
das Laufrad zum Fahrrad, indem ein Tretlager mit Pedalen und einem auf das Hinterrad
wirkenden Kettenantrieb hinzugefügt wird, so daß dann das Fahrrad zum Antreiben
mit den beiden kreisförmig bewegten Beinen dient. Die Funktion des Laufrades wird
durch die vorstehenden Pedale bewußt etwas eingeschränkt, so daß damit die Attraktivität
der vorherigen Laufradfunktion vermindert und dem Kind die Fahrradfunktion des Zweirades
nähergebracht wird. Die vorherigen Funktionen des Zweirades zur Nutzung als Roller
sowie zur Nutzung als Laufrad stehen jedoch auch bei der Ausgestaltung des Zweirades
als Fahrrad selbstverständlich nach wie vor weiter zur Verfügung, so daß auch bei
dieser Ausgestaltungsform dem natürlichen Sicherheitsbedürfnis des Kindes in ausreichender
Weise Rechnung getragen wird.
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Es ist daher insgesamt als Vorteil anzusehen, daß die Antriebsart
der jeweils nachfolgenden Ausgestaltungsstufe auf ein und demselben Gerät leicht
erlernt werden kann und gleichzeitig die jeweiligen Vorfunktionen erhalten bleiben,
so daß das Sicherheitsgefühl erhöht wird.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
Diese zeigt in: Fig. 1 das Zweirad gemäß der Erfindung in der Ausgestaltung als
Tretroller in Seitenansicht und Fig. 2 im Querschnitt gemäß Linie II-II nach Fig.
1; Fig. 3 das erfindungsgemäße Zweirad in der Ausgestaltung als Laufrad in Seitenansicht
und Fig. 4 im Querschnitt gemäß Linie IV-IV nach Fig. 3; Fig. 5 das Zweirad in der
Ausgestaltung als Fahrrad in Seitenansicht und Fig. 6 im Querschnitt gemäß Linie
VI-VI nach Fig. 5.
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Wie aus der Zeichnung, insbesondere aus Fig. 1 und 2, ersichtlich,
stellt das dargestellte Zweirad in seiner Grundausgestaltung einen Tretroller dar,
der in der üblichen Weise mit zwei an einem Rahmen 1 drehbar gelagerten Rädern 2,3,
einer höhenverstellbaren Lenkstange 4 und einem Fuß-bzw. Trittbrett 5 versehen ist.
Das Trittbrett 5 weist unterseitig in der aus Fig. 1 und 2 ersichtlichen Weise Befestigungsmittel
6 auf, die zur lösbaren Festlegung des Trittbrettes 5 an einem bodennahen Rahmenteil
7 dienen
und aus mit Scharnieren versehenen Rohrschellen, Klammern
usw. bestehen können. das bodennahe Rahmenteil 7 besteht beim dargestellten Ausführungsbeispiel
aus zwei im wesentlichen horizontal verlaufenden Verbindungsstangen zwischen dem
Vorderrahmen 1a und dem Hinterrahmen 1b des Zweiradrahmens 1. Wie aus Fig. 1 ersichtlich,
ist hierbei der Hinterrahmen 1b derart ausgestaltet, daß er, ausgehend vom bodennahen
Rahmenteil 7, U-förmig gebogen ist, wobei das freie Ende des oberen, in Fahrtrichtung
nach vorn gerichteten U-Schenkels über eine weitgehend aufrechte Strebe 8 mit dem
unteren U-Schenkel verbunden ist. Diese Strebe 8 kann in später noch zu erläuternder
Weise mit unterschiedlicher Neigung angeordnet werden, wobei zu diesem Zweck der
untere U-Schenkel des Hinterrahmens 1b mehrere, im Abstand voneinander angeordnete
Durchgangslöcher 9a aufweist, in denen wahlweise, beispielsweise mittels einer Schraube
od.
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dgl., das untere Ende der Strebe 8 festgelegt werden kann.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist bei der Ausgestaltung des Zweirades
als Tretroller die Strebe 8 mit ihrem unteren Ende auf der Höhe des mittleren von
drei Durchgangslöchern 9a festgelegt.
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Der derart ausgestaltete Tretroller ist bei der Ausfthrungsform gemäß
Fig. 3 und 4 durch Hinzufügen eines höhenverstellbaren und schwenkbaren Sattels
10 zu einem Laufrad umgewandelt, wobei es zur Fortbewegung eines derartigen Laufrades,
wie bekannt, lediglich erforderlich ist, daß sich das auf dem Sattel 10 sitzende
Kind mit seinen beiden Beinen gleichzeitig oder abwechselnd am Boden abstößt.
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Wie besonders deutlich aus Fig. 3 ersichtlich, ist der Sattel 10 in
üblicher Weise mit einer Halterungsstange 11 versehen, die höhenverstellbar in die
rohrförmige Strebe 8
eingesteckt und dort in der gewünschten Sattelhöhe
festgelegt ist. Die Schwenkbarkeit des Sattels 10 ist grundsätzlich in Richtung
der Längsachse des Laufrades gegeben, und zwar dadurch, daß je nach Wunsch einerseits
das untere Ende der Strebe 8 auf der Höhe eines beliebigen Durchgangsloches 9a des
unteren Hinterrahmenschenkels festgelegt andererseits werden kann, während/das obere
Ende der Strebe 8 ein Langloch 9c aufweist, in das eine Schraube, die ein Durchgangsloch
9b des oberen Hinterrahmenschenkels durchsetzt, eingreift. Durch das Langloch 9c
werden somit die veränderlichen Abstände zwichen dem oberen Durchgangsloch 9b und
den unteren Durchgangslöchern 9a des Rahmens 1 ausgeglichen.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist das untere Ende der Strebe
8 auf der Höhe des hintersten Durchgangsloches 9a festgelegt. Bei Wunsch ist es
selbstverständlich möglich, das Fußbrett 5 durch einfaches Lösen der Befestigungsmittel
6 vom bodennahen Rahmenteil 7 abzunehmen, jedoch ist dies grundsätzlich nicht erforderlich,
um dem Kind die Möglichkeit zu geben, das Zweirad in der Ausgestaltung gemäß Fig.
3 und 4 nicht nur als Laufrad, sondern auch noch als Tretroller zu benutzen.
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Das Laufrad gemäß Fig. 3 kann durch Hinzufügen eines Tretlagers mit
Pedalantrieb und Kettentransmission ohne weiteres in ein Fahrrad verwandelt werden.
Zu diesem Zweck ist das Zweirad in der aus Fig. 5 und 6 ersichtlichen Ausgestaltung
als Fahrrad mit einer Tretkurbeleinrichtung 12 versehen, die ein Antriebskettenrad
13 aufweist. Dieses ist über eine Kette 14 mit einem der Achse 15 des Hinterrades
3 zugeordneten Kettenrad 16 verbunden. Dieses Kettenrad 16 kann, wie auch aus Fig.
1 und 3 ersichtlich, bleibend an der Hinterradachse 15 befestigt sein, da es bei
Verwendung des Zweirades als Tretroller gemäß Fig. 1 oder als Laufrad gemäß Fig.
3 die jeweilige Funktion nicht stört, andererseits jedoch, wenn das Zweirad als
Fahrrad ausgerüstet werden
soll, einen Montagearbeitsgang erspart.
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Das Antriebskettenrad 13, das in der üblichen Weise mit zwei Pedalen
17 versehen ist, ist über bekannte Befestigungsmittel 18 an einem Auge 19 der Strebe
8 festgelegt, wobei die St-rebe 8 beim dargestellten Ausführungsbeispiel mit ihrem
unteren Ende auf der Höhe des vordersten Durchgangsloches 9a, gesehen in Fahrtrichtung,
festgelegt ist.
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Auch bei dieser Ausführungsform ist es selbstverständlich möglich,
das Fußbrett 5 durch einfaches Lösen der Befestigungsmittel 6 vom bodennahen Rahmenteil
abzunehmen. Dies ist jedoch grundsätzlich nicht erforderlich, um dem Kind die Möglichkeit
zu geben, das Zweirad in der Ausgestaltung gemäß Fig. 5 und 6 nicht nur als Fahrrad
und gemäß Fig. 3 und 4 als Laufrad zu benutzen, sondern auch noch weiterhin als
Tretroller gemäß Fig. 1 und 2 zu verwenden.
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