DE3641778C1 - Apparatus for travelling on ropes or cables of structures, in particular for travelling on the bridge cables of suspension and cable-stayed bridges - Google Patents
Apparatus for travelling on ropes or cables of structures, in particular for travelling on the bridge cables of suspension and cable-stayed bridgesInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Gerät zum Befahren von Seilen
oder Kabeln bei Bauwerken, insbesondere zum Befahren der
Brückenkabel von Hänge- und Schrägseilbrücken mit einem mittels
Rollen auf dem Brückenkabel abgestützten und längs des Brücken
kabels verfahrbaren Wagen, mit einer am Wagen aufgehängten Ar
beitsbühne und mit einem über eine Umlenkrolle zu einer Haspel
geführten Zugseil für den Wagen.
Hänge- und Schrägseilbrücken müssen gemäß DIN 1076 in regel
mäßigen Abständen einer Überprüfung unterzogen werden. Dies gilt
insbesondere auch für die Brückenkabel von derartigen Brücken,
die als Zugglieder dienen. Zum Überprüfen der Brückenkabel gibt
es spezielle Befahrgeräte, die auf den Kabeln verfahrbar sind.
Auf diese Weise kann durch Befahren des Brückenkabels eine di
rekte Kontrolle vorgenommen werden, wobei gleichzeitig auch Re
paraturarbeiten durchgeführt werden können.
Ein bekanntes Gerät zum Befahren der Brückenkabel von Hänge- und
Schrägseilbrücken ist das sogenannte Köhlbrand-Inspektionsgerät.
Es besteht aus einem längs des Brückenkabels verfahrbaren Wagen,
der endseitig mit Rollen versehen ist, die durch einen Bügel
miteinander verbunden sind. Unterhalb dieses Wagens ist eine
Arbeitsbühne in Form eines Arbeitskorbes aufgehängt. Der Antrieb
des Wagens zusammen mit der Arbeitsbühne erfolgt über ein Zug
seil, das am Wagen angreift und über eine Umlenkrolle am Pylon
zu einer Haspel geführt ist. Durch Betätigen der Haspel wird der
Wagen entweder das Brückenkabel heraufgezogen oder hinabgelas
sen.
Bei diesem bekannten Befahrgerät ist von Nachteil, daß die
Rollen des Wagens, auf denen sich dieser auf dem Brückenkabel
abstützt, die Beschichtung auf dem Brückenkabel verletzen. Die
durch die Rollen auftretenden mechanischen Beanspruchungen gel
ten sowohl für frische und noch nicht durchgetrocknete Beschich
tungen als auch für ältere Beschichtungen, die bereits durchge
trocknet sind. Dies ist insbesondere aufgrund der Unkenntnis
über die langfristigen Alterungsvorgänge derartiger Beschich
tungen kritisch. Darüber hinaus sind bei dem bekannten Befahrge
rät Querbewegungen nicht auszuschließen, was ebenfalls zu mecha
nischen Beanspruchungen der Beschichtung des zu kontrollierenden
Brückenkabels führt. Insgesamt besteht somit bei dem bekannten
Befahrgerät die Gefahr, daß die Beschichtung oder gar das
Brückenkabel selbst beim Befahren verletzt wird.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, ein Befahrgerät für Brückenkabel von Hänge- und Schräg
seilbrücken zu schaffen, das beim Befahren die Brückenkabel und
deren Beschichtungen so gering wie möglich mechanisch bean
sprucht und breite Anwendungsmöglichkeiten besitzt und das darü
ber hinaus sicher ist.
Als technische Lösung wird mit der Erfindung vorge
schlagen, daß der Wagen ein vorderes und ein hinteres Fahrwerk
aufweist, an denen die Arbeitsbühne aufgehängt ist und die je
weils ein an einer Schwinge gelagertes Rollenpaar mit hinterein
ander angeordneten Rollen besitzen, wobei die Schwinge um eine
quer zur Förderrichtung des Wagens horizontale Achse frei
schwenkbar gelagert ist, daß die Fahrwerke jeweils seitliche
Führungsrollen aufweisen, die den Wagen seitlich am Brückenkabel
abstützen und daß am Wagen eine Bremseinrichtung angeordnet ist,
die bei Erschlaffen oder Reißen des Zugseils den Wagen selbsttä
tig festhält.
Durch die erfindungsgemäß ausgebildeten Fahrwerke mit an
Schwingen gelagerten Rollenpaaren wird die mechanische Bean
spruchung des zu befahrenden Brückenkabels und dessen Beschich
tung sehr gering gehalten, so daß keine Verletzungen zu befürch
ten sind. Durch die schwenkbar gelagerten Schwingen sowohl am
vorderen als auch am hinteren Fahrwerk passen sich die Rollen
optimal der Oberflächenbeschaffenheit des Brückenkabels an.
Durch die seitlich am Fahrwerk angeordneten Führungsrollen wer
den darüber hinaus Quer- und Pendelbewegungen des Befahrgerätes
vermieden. Insbesondere wird durch die Führungsrollen verhin
dert, daß Teile des Wagens am Brückenkabel entlangstreifen und
dieses verletzen. Der seitliche Kontakt erfolgt lediglich über
die schonenden Führungsrollen. Schließlich hat das erfindungs
gemäße Befahrgerät den Vorteil, daß durch die am Wagen angeord
nete Bremseinrichtung ein hoher Sicherheitsstandard gewähr
leistet ist, da diese bei Erschlaffen oder gar Reißen des Zug
seils selbsttätig das Befahrgerät festhält, so daß ein Absturz
ausgeschlossen ist.
Vorzugsweise besitzen die Fahrwerke jeweils zwei hintereinander
angeordnete Rollenpaare. Dadurch wird die Flächenpressung der
Rollen noch weiter vermindert, was ein noch schonenderes Befah
ren des Brückenkabels ermöglicht. Dies wird dadurch begünstigt,
daß die Rollen der Rollenpaare nicht starr am Wagen angeordnet,
sondern an Schwingen gelagert sind, so daß durch Unebenheiten im
Brückenkabel an dieser Stelle keine erhöhten Flächenpressungen
auftreten können. Die Schwingen überfahren das Brückenkabel ge
wissermaßen in einer Berg- und Talfahrt.
Ein noch schonenderes Befahren ergibt sich dann, wenn in einem
weiteren Merkmal der Erfindung vorgeschlagen wird, daß die Rol
len der Rollenpaare als auf der gleichen Achse nebeneinander
laufende Zwillingsrollen ausgebildet sind. Die Zwillingsrollen
erweisen sich dann als günstig, wenn die Brückenkabel aus Ein
zelkabeln bestehen, so daß jeweils eine Rolle einer jeden Zwil
lingsrolle auf einem entsprechenden Einzelkabel fahren kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Rollen der Rol
lenpaare und gegebenenfalls die seitlichen Führungsrollen Luft
reifen auf. Diese haben den Vorteil, daß sie sehr schonend auf
dem Brückenkabel abrollen und insbesondere auch eine geringe
Flächenpressung ermöglichen. Dies gilt insbesondere für die Rol
len der Rollenpaare, auf denen das Gesamtgewicht des Befahrgerä
tes ruht. Es ist zwar auch vorteilhaft, wenn die seitlichen Füh
rungsrollen Luftreifen aufweisen, doch können diese beispiels
weise auch Kunststoffrollen sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Arbeitsbühne als
Stufenbühne ausgebildet, die im wesentlichen parallel zum
Brückenkabel verläuft. Durch die Ausbildung der Arbeitsbühne als
Stufenbühne ist über die gesamte Länge des Befahrgerätes eine
Inspektion des Brückenkabels möglich, da die Plattform der Stu
fenbühne gewissermaßen parallel zum Brückenkabel verläuft.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist unterhalb der Arbeits
bühne eine zweite Arbeitsbühne an Seilen vertikalbeweglich ange
ordnet. Dies erweist sich bei den herkömmlichen Hänge- und
Schrägseilbrücken als sehr vorteilhaft, da bei diesen im allge
meinen mehrere Brückenkabel vom mittleren Pylon ausgehen und
parallel nach unten verlaufen. Wenn das Befahrgerät am obersten
Brückenkabel angebracht wird, können durch Ablassen der unteren
Arbeitsbühne die darunter liegenden Brückenkabel kontrolliert
und repariert werden. Die Vertikalbewegung der unteren Arbeits
bühne und die Längsbewegung der oberen Arbeitsbühne entlang des
obersten Brückenkabels erlaubt somit die Besichtigung und Bear
beitung aller Brückenkabel an jeder Stelle des Dreiecks zwischen
der Pylonspitze, dem Pylonfuß und dem Anschlagpunkt des oberen
Brückenkabels auf der Brückenbahn.
Vorzugsweise ist die vertikalbewegliche Arbeitsbühne geteilt,
wobei jeweils eine Einzelarbeitsbühne auf jeder Seite des
Brückenkabels angeordnet ist. Dies hat den Vorteil, daß die ver
tikalbewegliche Arbeitsbühne ohne weiteres abgelassen werden
kann, ohne daß die Brückenkabel unterhalb des obersten Brücken
kabels, auf dem sich der Wagen mit der oberen Arbeitsbühne be
findet, im Weg sind, da die Einzelarbeitsbühnen zwischen sich
gewissermaßen einen Spalt bilden, der die unteren Brückenkabel
aufnimmt. Weiterhin können, da auf beiden Seiten der Brückenka
bel jeweils eine Einzelarbeitsbühne angeordnet ist, die Brücken
kabel ohne weiteres von beiden Seiten kontrolliert werden.
Darüber hinaus erweist sich dies von Vorteil, wenn vom Pylon je
weils zwei nebeneinander liegende Brückenkabel ausgehen und das
Befahrgerät auf dem einen Brückenkabel verfahren wird. Durch die
beiden Einzelarbeitsbühnen auf jeder Seite des Brückenkabels
können somit unter Umständen beide Brückenkabel gleichzeitig
kontrolliert werden, wobei die Einzelarbeitsbühne zwischen den
beiden Brückenkabeln für die Inspektion desjenigen Brückenkabels
dient, auf dem das Befahrgerät nicht läuft.
Vorzugsweise hängt die vertikalbewegliche Arbeitsbühne mit ihren
Seilen an Ausgleichsbügeln, die an der Unterseite der oberen Ar
beitsbühne angeordnet sind. Durch diese Ausgleichsbügel wird
eine gleichmäßige Lastverteilung erzielt.
Für die Vertikalbewegung der unteren Arbeitsbühne weist diese
vorteilhafterweise Winden für die Seile auf.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Befahrgerätes wird vor
geschlagen, daß die Bremseinrichtung zwei Halbschalen mit Brems
belägen an einander gegenüberliegenden Seiten des Brückenkabels
aufweisen, die an Bügeln nach innen in Richtung Brückenkabel
verschwenkbar sind, daß an den Bügeln zumindest eine Zugfeder
angreift, die die Halbschalen in die Bremsstellung zu ver
schwenken versucht und daß an den Bügeln in entgegengesetzter
Richtung zur Zugfeder ein Bowdenzug angreift, der mit seinem an
deren Ende am Zugseil befestigt ist und die Halbschalen entgegen
der Kraft der Zugfeder in ihrer Grundstellung hält. Durch eine
derartige Bremseinrichtung ist ein selbständiges Abstoppen des
Befahrgerätes bei Erschlaffen oder bei Reißen des Zugseils mög
lich. Sollte das Zugseil erschlaffen oder gar abreißen, ent
spannt sich der Bowdenzug, so daß die Zugfeder zur Wirkung kommt
und die Halbschalen mit ihren Bremsbelägen an das Brückenkabel
anpreßt. Die Verwendung einer Zugfeder in Kombination mit einem
Bowdenzug stellt eine ebenso sichere wie auch einfache tech
nische Lösung zur Realisierung einer selbsttätigen Bremseinrich
tung dar.
Vorteilhafterweise bilden die Bügel und die Halbschalen jeweils
Parallellenker, bei denen die Halbschalen in jeder Verschwenk
stellung der Bügel parallel zum Brückenkabel ausgerichtet sind.
Durch die Parallellenker ist jederzeit gewährleistet, daß die
Bremsbeläge mit ihrer gesamten Wirkungsfläche am Brückenkabel
zur Anlage kommen, so daß eine sehr hohe Reibwirkung der Brems
beläge und damit ein sehr guter Bremseffekt erzielt wird.
Schließlich wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß zwischen
den Bügeln Verbindungsstege angeordnet sind. Durch diese Verbin
dungsstege sind die Bewegungen der Bügel miteinander gekoppelt,
so daß eine sehr gleichmäßige Betätigung der Bremseinrichtung
möglich ist. Insbesondere ist es dadurch möglich, daß die Zugfe
der nur am vordersten und der Bowdenzug nur am hintersten Bügel
angreift.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der Zeichnungen, in denen
eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Befahr
gerätes für Brückenkabel von Hänge- und Schrägseilbrücken darge
stellt ist. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Ansicht einer Schrägseilbrücke mit
einem Gerät zum Befahren der Brückenkabel;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Befahrge
rätes;
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in
Fig. 2;
Fig. 4 eine Seitenansicht des Fahrwerks des Be
fahrgerätes;
Fig. 5 eine Draufsicht auf das Fahrwerk in Fig.
4;
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI in
Fig. 4;
Fig. 7 einen Schnitt entlang der Linie VII-VII in
Fig. 4;
Fig. 8 eine Ansicht von oben auf die Bremsein
richtung des Befahrgerätes;
Fig. 9 einen Schnitt entlang der Linie IX-IX in
Fig. 8;
Fig. 10 einen Schnitt entlang der Linie X-X in
Fig. 9;
Fig. 11 eine Ansicht in Richtung XI in Fig. 9.
In Fig. 1 ist eine Schrägseilbrücke 1 dargestellt. Diese besitzt
einen mittleren Pylon 2, von dem Brückenkabel 3 ausgehen und
schräg nach unten parallel zueinander zur Brückenbahn 4 hin
verlaufen, wo sie verankert sind. Dabei sind jeweils vier
Brückenkabel 3 auf jeder Seite übereinander angeordnet, wobei
sie - wie in Fig. 3 zu erkennen ist - als Zwillingsbrückenkabel
ausgebildet sind.
In Fig. 1 ist zu erkennen, daß auf dem obersten Brückenkabel 3
ein Befahrgerät 5 zum Befahren dieses obersten Brückenkabels 3
angeordnet ist. Dieses Befahrgerät 5 ist in Fig. 2 in vergrößer
tem Maßstab dargestellt und soll auch anhand dieser Zeichnung
erläutert werden.
Das Befahrgerät 5 besteht aus einem auf dem Brückenkabel 3 ver
fahrbaren Wagen 6, unterhalb dem eine Arbeitsbühne 7 aufgehängt
ist, die als Stufenbühne ausgebildet ist. Der Wagen 6 besitzt
ein vorderes und ein hinteres Fahrwerk 8, das jeweils aus zwei
Seitenblechen 9 besteht, wie insbesondere in den Fig. 4 bis 7 zu
erkennen ist. Zwischen diesen parallelen Seitenblechen 9 sind
auf Achsen 10 Schwingen 11 frei schwenkbar gelagert. Diese
Schwingen 11 weisen an ihren freien Enden selbst Achsen 12 für
Rollen 13 auf, wobei auf einer Achse 12 jeweils zwei Rollen 13
gelagert sind und dadurch Zwillingsrollen bilden. Die beiden
Schwingen 11 jedes Fahrwerks 8 bilden mit ihren Rollen 13 je
weils Rollenpaare 14, wobei bei jedem Fahrwerk 8 jeweils zwei
Rollenpaare 14 hintereinander angeordnet sind, wie insbesondere
in Fig. 4 und 5 zu erkennen ist. Die Fahrwerke 8 lagern mit ihren
Rollenpaaren 14 auf dem jeweils zu befahrenden Brückenkabel 3.
An den Seitenblechen 9 sind zusätzlich seitliche Führungsrollen
15 vorgesehen, die seitlich am Brückenkabel 3 anliegen. In dem
dargestellten Ausführungsbeispiel sind diese Führungsrollen 15
Kunststoffrollen, doch können sie ebenfalls als Rollen mit einer
Luftbereifung ausgebildet werden, entsprechend den Rollen 13 der
Rollenpaare 14.
An den beiden Fahrwerken 8 ist an seitlich überstehenden Zapfen
16 die darunter liegende Arbeitsbühne 7 befestigt. Diese Zapfen
16 sind am besten in Fig. 5 zu erkennen, allerdings sind dort
die Befestigungselemente zum Anbringen der Arbeitsbühne 7 wegge
lassen. In den Fig. 4 bis 7 ist das reine Fahrwerk 8 darge
stellt. Die Verbindung der beiden Fahrwerke 8 erfolgt lediglich
durch die Arbeitsbühne 7 über die Zapfen 16.
Durch Austausch der Achsen 10 und der Verbindungsstange zwischen
den Seitenblechen 9 durch Achsen und Verbindungsstangen mit an
deren Längen kann der Abstand zwischen den Seitenblechen 9 ver
ändert und damit das Fahrwerk 8 auf einfache Weise an andere
Querschnitte der Brückenkabel 3 angepaßt werden, so daß das Be
fahrgerät 5 universell einsetzbar ist.
Im mittleren Bereich des Wagens 6 ist eine Bremseinrichtung 17
vorgesehen, die weiter unten noch näher erläutert werden wird.
Unterhalb der Arbeitsbühne 7 ist eine weitere Arbeitsbühne 18
angeordnet, die aus zwei Einzelarbeitsbühnen 18′, 18′′ besteht
und die in vertikaler Richtung unterhalb der Arbeitsbühne 7 be
weglich ist. Zu diesem Zweck sind an der Unterseite der oberen
Arbeitsbühne 7 Ausgleichsbügel 19 an den vier Ecken fest ange
ordnet, was insbesondere in Fig. 3 zu erkennen ist. An den
freien Enden dieser Ausgleichsbügel 19 sind Seile 20 befestigt,
an deren unteren Enden die Einzelarbeitsbühnen 18′, 18′′ hängen.
Die Höhenverstellbarkeit der unteren Einzelarbeitsbühnen 18′,
18′′ wird dadurch erreicht, daß Winden 21 an den Einzelarbeits
bühnen 18′, 18′′ die Seile 20 aufwickeln bzw. abwickeln können.
Die beiden Seile 20 eines Ausgleichsbügels 19 werden dabei von
einer gemeinsamen Winde 21 betätigt, wobei zum Zuführen des
einen Seils 20 zur Winde 21 eine Umlenkrolle 22 dient. Die Aus
gleichsbügel 19 gewährleisten eine gleichmäßige Lastverteilung
der unteren Einzelarbeitsbühnen 18′, 18′′.
Mit den beiden Einzelarbeitsbühnen 18′, 18′′ können die einander
benachbarten Brückenkabel 3 gleichzeitig kontrolliert und gege
benenfalls repariert werden, obwohl das Befahrgerät 5 nur auf
dem einen Brückenkabel 3 läuft. So ist es mit der mittleren Ein
zelarbeitsbühne 18′′ in der Mitte zwischen den beiden benachbar
ten Brückenkabeln 3 möglich, das in der Zeichnung rechte
Brückenkabel 3 zu überprüfen, obwohl dieses nicht eigens mit
einem Befahrgerät 5 versehen ist.
Die Betätigung des Befahrgerätes 5 erfolgt folgendermaßen:
An dem Pylon 2 zugewandten Ende des Wagens 6 ist ein Zugseil 23
befestigt und über eine Umlenkrolle 24 am Pylon 2 zu einer
Haspel 25 auf der Brückenbahn 4 geführt. Durch Betätigen dieser
Haspel 25 wird das Zugseil 22 entweder auf- oder abgewickelt und
damit das Befahrgerät 5 nach oben gezogen oder aufgrund der
Schwerkraft wieder nach unten gelassen. Dies ist in Fig. 1 durch
den Doppelpfeil P angedeutet. Auf diese Weise kann das oberste
Brückenkabel 3 über seine gesamte Länge befahren werden.
Die Überprüfung der unteren Brückenkabel 3 erfolgt durch Ablas
sen oder Heben der unteren Arbeitsbühne 18, wie ebenfalls in
Fig. 1 durch den Pfeil P′ angedeutet ist. Durch Betätigen der
Winden 21 an den beiden Enden der jeweiligen Einzelarbeitsbühnen
18′, 18′′ werden diese angehoben oder abgesenkt. Auf diese Weise
kann die untere Arbeitsbühne 18 bis auf die Brückenbahn 4 hinab
gelassen werden. Um dem Bedienungspersonal die Zutrittsmöglich
keit zur unteren Arbeitsbühne 18 zu ermöglichen, ist die obere
Arbeitsbühne 7 vorzugsweise mit einer Bodenklappe versehen.
Durch die Rollenpaare an den Fahrwerken 8 wird ein schonendes
Befahren der Brückenkabel 3 ermöglicht, ohne daß die Gefahr be
steht, daß die Beschichtung der Brückenkabel 3 oder gar die
Brückenkabel 3 selbst beschädigt werden. Die seitlichen Füh
rungsrollen 15 verhindern darüber hinaus, daß seitliche Teile
des Wagens 6 am Brückenkabel 3 entlangstreifen und ebenfalls zu
einer Verletzung führen. Um darüber hinaus zu verhindern, daß
unter sehr ungünstigen Umständen das Fahrwerk bzw. die Fahrwerke
8 vom Brückenkabel abheben, sind unterhalb des Brückenkabels 3
zusätzlich noch Rollen 26 zwischen den Seitenblechen 9 ange
ordnet, die einen gewissen Abstand zur Unterseite des
Brückenkabels 3 aufweisen, wie in Fig. 7 erkennbar ist. Diese
bestehen bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus Kunst
stoff.
Um einen Absturz des Befahrgerätes 5 bei einem möglichen Riß des
Zugseils 23 zu verhindern, gibt es grundsätzlich zwei Möglich
keiten. Zum einen kann das Zugseil 23 doppelt ausgeführt sein,
wobei das zweite Zugseil dann als reines Sicherheitsseil dient.
Zum anderen kann eine spezielle Bremseinrichtung vorgesehen wer
den. Diese Variante ist bei dem dargestellten Ausführungsbei
spiel verwirklicht und soll im folgenden näher erläutert werden.
Die Bremseinrichtung 17 besteht aus zwei abgewinkelten Halbscha
len 27, wie insbesondere in Fig. 10 zu erkennen ist. Diese
Halbschalen 27 befinden sich seitlich am Brückenkabel 3 an
einander gegenüberliegenden Seiten. Auf der zum Brückenkabel 3
hin gerichteten Seite weisen sie Bremsbeläge 28 auf. Jede der
Halbschalen 27 ist an zwei U-förmigen Bügeln 29 gelenkig ange
ordnet, wobei die freien Enden dieser U-förmigen Bügel 29 an der
gegenüberliegenden Seite des Brückenkabels 3 an einer vertikalen
Achse 30 verschwenkbar gelagert sind. Die beiden Bügel 29 bil
den somit mit der dazugehörigen Halbschale 27 einen Parallellen
ker, d. h. bei Verschwenken der Bügel 29 in die eine oder in die
andere Richtung bleibt die Halbschale 27 parallel zum Brücken
kabel 3 ausgerichtet. Nach einer genügend großen Verschwenkbe
wegung der Bügel 29 kommen die Bremsbeläge 28 der Halbschalen 27
seitlich am Brückenkabel 3 zur Anlage. Die unteren Schenkel der
U-förmigen Bügel 29 sind durch Verbindungsstege 31 miteinander
gelenkig verbunden, wobei die Verbindungsstege 31 in Richtung
des Brückenkabels 3 ausgerichtet sind.
An dem in den Zeichnungen ganz linken Bügel 29 greift eine Zug
feder 32 an. An ihrem anderen Ende ist die Zugfeder 32 am Wagen
6 befestigt. Wie in Fig. 8 zu erkennen ist, sind zwei Zugfedern
32 parallel nebeneinander angeordnet. Sie versuchen die Halb
schalen 27 der Bremseinrichtung 17 an ihren Bügeln 29 so zu ver
schwenken, daß sie nach innen seitlich am Brückenkabel 3 zur
Anlage kommen. Dem wirkt auf der anderen Seite bei dem in der
Zeichnung rechten Bügel 29 ein Bowdenzug 33 entgegen, dessen
Funktionsweise am besten in Fig. 9 zu erkennen ist.
Zwischen zwei Halterungen 34, 34′ am Wagen 6 ist mit einer be
stimmten Länge eine Führung 35 angeordnet. In dieser Führung 35
ist ein Kabel 36 geführt, das mit seinem einen Ende am in der
Zeichnung rechten Bügel 29 und mit seinem anderen Ende am Zug
seil 23 an einer Anlenkeinrichtung 37 befestigt ist. Im straffen
Zustand des Zugseiles 23, wenn das gesamte Gewicht des Befahrge
rätes 5 daran hängt, ist das Kabel 36 des Bowdenzuges 33 eben
falls gespannt. Diese Zugspannung wirkt der Zugkraft der Zugfe
der 32 entgegen und hält die Bügel 29 mit ihren Halbschalen 27
in ihrer Grundstellung. Sobald das Zugseil 23 erschlafft oder
gar reißt, bricht die Zugspannung im Kabel 36 des Bowdenzuges 33
zusammen, so daß der Bowdenzug 33 nicht mehr der Kraft der Zug
feder 32 entgegenwirken kann. In diesem Fall zieht die Zugfeder
32 die Bügel 29 zu sich hin und bewirkt eine Schwenkbewegung, so
daß die Bremsbeläge 28 der Halbschalen 27 seitlich am Brückenka
bel 3 zur Anlage kommen und das Befahrgerät 5 in seiner Abwärts
bewegung abbremsen. Dabei werden durch das Eigengewicht des Be
fahrgerätes 5 die Bremsbeläge 28 der Halbschalen 27 zusätzlich
fest an das Brückenkabel 3 angepreßt. Dadurch wird eine unkon
trollierte Abfahrt auf dem Brückenkabel 3 vermieden.
Das beschriebene Befahrgerät 5 ist gleichermaßen für andere Bau
werke einsetzbar, die Seile oder Kabel besitzen, die gewartet
werden müssen. Derartige Bauwerke sind beispielsweise Zeltdach
konstruktionen, die an Kabeln aufgehängt sind.
- Bezugszeichenliste
1 Schrägseilbrücke
2 Pylon
3 Brückenkabel
4 Brückenbahn
5 Gerät
6 Wagen
7 Arbeitsbühne
8 Fahrwerk
9 Seitenblech
10 Achse
11 Schwinge
12 Achse
13 Rolle
14 Rollenpaar
15 Führungsrolle
16 Zapfen
17 Bremseinrichtung
18 Arbeitsbühne
18′ Einzelarbeitsbühne
18′′ Einzelarbeitsbühne
19 Ausgleichsbügel
20 Seil
21 Winde
22 Umlenkrolle
23 Zugseil
24 Umlenkrolle
25 Haspel
26 Rolle
27 Halbschale
28 Bremsbelag
29 Bügel
30 Achse
31 Verbindungssteg
32 Zugfeder
33 Bowdenzug
34 Halterung
34′ Halterung
35 Führung
36 Kabel
37 Anlenkeinrichtung
P Pfeil
P′ Pfeil
Claims (12)
1. Gerät (5) zum Befahren von Seilen oder Kabeln bei Bauwerken,
insbesondere zum Befahren der Brückenkabel (3) von Hänge- und
Schrägseilbrücken (1)
mit einem mittels Rollen (13) auf dem Brückenkabel (3) abge stützten und längs des Brückenkabels (3) verfahrbaren Wagen (6),
mit einer am Wagen (6) aufgehängten Arbeitsbühne (7) und
mit einem über eine Umlenkrolle (24) zu einer Haspel (25) ge führten Zugseil (23) für den Wagen (6),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wagen (6) ein vorderes und ein hinteres Fahrwerk (8) aufweist, an denen die Arbeitsbühne (7) aufgehängt ist und die jeweils ein an einer Schwinge (11) gelagertes Rollenpaar (14) mit hintereinander angeordneten Rollen (13) besitzen, wobei die Schwinge (11) um eine quer zur Förderrichtung des Wagens (6) horizontale Achse (10) frei schwenkbar gelagert ist,
daß die Fahrwerke (8) jeweils seitliche Führungsrollen (15) aufweisen, die den Wagen (6) seitlich am Brückenkabel (3) ab stützen, und
daß am Wagen (6) eine Bremseinrichtung (17) angeordnet ist, die bei Erschlaffen oder Reißen des Zugseils (23) den Wagen (6) selbsttätig festhält.
mit einem mittels Rollen (13) auf dem Brückenkabel (3) abge stützten und längs des Brückenkabels (3) verfahrbaren Wagen (6),
mit einer am Wagen (6) aufgehängten Arbeitsbühne (7) und
mit einem über eine Umlenkrolle (24) zu einer Haspel (25) ge führten Zugseil (23) für den Wagen (6),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wagen (6) ein vorderes und ein hinteres Fahrwerk (8) aufweist, an denen die Arbeitsbühne (7) aufgehängt ist und die jeweils ein an einer Schwinge (11) gelagertes Rollenpaar (14) mit hintereinander angeordneten Rollen (13) besitzen, wobei die Schwinge (11) um eine quer zur Förderrichtung des Wagens (6) horizontale Achse (10) frei schwenkbar gelagert ist,
daß die Fahrwerke (8) jeweils seitliche Führungsrollen (15) aufweisen, die den Wagen (6) seitlich am Brückenkabel (3) ab stützen, und
daß am Wagen (6) eine Bremseinrichtung (17) angeordnet ist, die bei Erschlaffen oder Reißen des Zugseils (23) den Wagen (6) selbsttätig festhält.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahr
werke (8) jeweils zwei hintereinander angeordnete Rollenpaare
(14) besitzen.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rollen (13) der Rollenpaare (14) als auf der gleichen Achse
(12) nebeneinander laufende Zwillingsrollen ausgebildet sind.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Rollen (13) der Rollenpaare (14) und gegebenen
falls die seitlichen Führungsrollen (15) Luftreifen
aufweisen.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Arbeitsbühne (7) als Stufenbühne ausgebildet
ist, die im wesentlichen parallel zum Brückenkabel (3) ver
läuft.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß unterhalb der Arbeitsbühne (7) eine zweite Arbeits
bühne (18) an Seilen (20) vertikalbeweglich angeordnet ist.
7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die verti
kalbewegliche Arbeitsbühne (18) geteilt ist, wobei jeweils
eine Einzelarbeitsbühne (18′, 18′′) auf jeder Seite des
Brückenkabels (3) angeordnet ist.
8. Gerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
vertikalbewegliche Arbeitsbühne (18) mit ihren Seilen (20) an
Ausgleichsbügeln (19) hängt, die an der Unterseite der oberen
Arbeitsbühne (7) angeordnet sind.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß für die Vertikalbewegung der unteren Arbeitsbühne
(18) diese Winden (21) für die Seile (20) aufweist.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net,
daß die Bremseinrichtung (17) zwei Halbschalen (27) mit Bremsbelägen (28) an einander gegenüberliegenden Seiten des Brückenkabels (3) aufweist, die an Bügeln (29) nach innen in Richtung Brückenkabel (3) verschwenkbar sind,
daß an den Bügeln (29) zumindest eine Zugfeder (32) angreift, die die Halbschalen (27) in die Bremsstellung zu verschwenken versucht, und
daß an den Bügeln (29) in entgegengesetzter Richtung zur Zug feder (32) ein Bowdenzug (33) angreift, der mit seinem ande ren Ende am Zugseil (23) befestigt ist und die Halbschalen (27) entgegen der Kraft der Zugfeder (32) in ihrer Grundstel lung hält.
daß die Bremseinrichtung (17) zwei Halbschalen (27) mit Bremsbelägen (28) an einander gegenüberliegenden Seiten des Brückenkabels (3) aufweist, die an Bügeln (29) nach innen in Richtung Brückenkabel (3) verschwenkbar sind,
daß an den Bügeln (29) zumindest eine Zugfeder (32) angreift, die die Halbschalen (27) in die Bremsstellung zu verschwenken versucht, und
daß an den Bügeln (29) in entgegengesetzter Richtung zur Zug feder (32) ein Bowdenzug (33) angreift, der mit seinem ande ren Ende am Zugseil (23) befestigt ist und die Halbschalen (27) entgegen der Kraft der Zugfeder (32) in ihrer Grundstel lung hält.
11. Gerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügel
(29) und die Halbschalen (27) jeweils Parallellenker bilden,
bei denen die Halbschalen (27) in jeder Verschwenkstellung
der Bügel (29) parallel zum Brückenkabel (3) ausgerichtet
sind.
12. Gerät nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den Bügeln (29) Verbindungsstege (31) angeordnet
sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863641778 DE3641778C1 (en) | 1986-12-06 | 1986-12-06 | Apparatus for travelling on ropes or cables of structures, in particular for travelling on the bridge cables of suspension and cable-stayed bridges |
AT317287A AT395255B (de) | 1986-12-06 | 1987-12-02 | Geraet zum befahren der brueckenkabel von haengeund schraegseilbruecken |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863641778 DE3641778C1 (en) | 1986-12-06 | 1986-12-06 | Apparatus for travelling on ropes or cables of structures, in particular for travelling on the bridge cables of suspension and cable-stayed bridges |
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Publication Number | Publication Date |
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ID=6315641
Family Applications (1)
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