DE3639313C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entformen von Spritzgießteilen.

Aus der DE-OS 31 06 952 ist ein Metallgießverfahren bekannt, mit dessen Hilfe ein Hohlkörper mit einwärts geneigter Seitenwand hergestellt werden kann. Bei diesem bekannten Verfahren wird zum Öffnen der Form nach dem Füllen des Formhohlraums in einem ersten Schritt eine Kernbasis um eine gewisse Strecke nach unten bewegt, wobei sich der vordere Teil eines Formhohlraumkörpers gleichzeitig vom hinteren Teil dieses Formhohlraumkörpers trennt. Dadurch kann der Kern um eine bestimmte Strecke bewegt werden. Bei diesem ersten Schritt des Formungsverfahrens wird der Formhohlraumkörper durch eine Druckfeder oder einen Rastklinkenmechanismus zusammengehalten. In einem zweiten Schritt wird die Kernbasis mit dem Kern weiterbewegt, wobei gleichzeitig der vordere Teil des Formhohlraumkörpers über einen Hebel und einen zugehörigen Schraubenbolzen angehalten wird. Nach Anhalten des vorderen Teils des Hohlraumkörpers vollziehen Formkernelemente eine durch die Schräge des Kerns und die Neigung von Stiften vorgegebene Zwangsbewegung. Gleichzeitig werden ein Kernringelement und der vordere Teil des Formhohlraumkörpers um eine gewisse Strecke voneinander getrennt. Die Strecke ist dabei jedoch wesentlich kleiner als die Länge des geformten Gegenstandes. Nach dem Öffnen der Form liegt der geformte Gegenstand an den Wandungen des Kernringelements an, und die Formkernelemente, welche in ihrer zusammengeklappten Position verharren, ragen noch in das Innere des frisch geformten Gegenstandes. Da keine Auswerferstifte vorgesehen sind, muß das gebildete Formteil von außen manuell entnommen werden. Diese manuelle Entnahme ist dabei jedoch noch dadurch erschwert, daß die zusammengeklappten äußeren Kernelemente noch in den geformten Gegenstand eingreifen.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren zum Entformen von Spritzgießteilen so auszugestalten, daß die Entnahme des Formteils auf möglichst einfache Weise automatisch erfolgt.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 2 gelöst. Beim erfindungsgemäßen Entformungsverfahren wird unter Ausnutzung des natürlichen Schrumpfungsvorgangs des gebildeten Formteils ein automatisches Ausstoßen ermöglicht, wenn der Kern wieder in den Formhohlraumkörper hineinbewegt wird. Da sich der Kern dabei wieder in der aufgeklappten Position befindet, kann er nicht mehr in das Innere des gebildeten Formteils eindringen, sondern stößt das Formteil aus dem Formhohlraum aus.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf einen mittels des Verfahrens herstellbaren Gitterkasten,

Fig. 2 einen Teilschnitt längs der Linie 4-4 von Fig. 1 und

Fig. 3a bis 3c schematische Ansichten einer Form zur Herstellung eines Gitterkastens gemäß Fig. 1, wobei die Form in diesen Figuren jeweils im Längsschnitt und in verschiedenen Arbeitsschritten dargestellt ist.

Der mittels des zu beschreibenden Verfahrens beispielsweise herzustellende Gegenstand ist ein rechteckiger Gitterkasten 39, wie er in Fig. 1 dargestellt ist. Die Draufsicht in Fig. 1 zeigt den mit Öffnungen versehenen Boden des rechteckigen Gitterkastens, während Fig. 2 einen Teilschnitt längs der Linie 4-4 von Fig. 1 zeigt, wobei verdickte Wandungsglieder 41 in bestimmten Fällen Öffnungen und in anderen Fällen stegartige Glieder 43 zeigen können.

Wie Fig. 3A zeigt, können der Formkörper 62 und der Kern 64 in zueinander offen und geschlossen stehende Stellungen bewegt werden, wobei die erste Trennstelle 66 und der Formhohlraum 60 gebildet werden. Um den Formkörper und den Kern zwischen geöffneten und geschlossenen Stellungen zu bewegen, können herkömmliche Mittel verwendet werden. Der rechteckige Gitterkasten 39 wird in dem Formhohlraum 60 durch eine Formmasse, die durch einen Eingußkanal 68 eindringt, geformt.

Nach Erhärtung der Formmasse, die den Gitterkasten 39 bildet, öffnen sich der Formhohlraum und die Formteile nehmen die in Fig. 3B gezeigten Positionen ein.

Der Kern 64 weist eine innere Kernbasis 70 und äußere Kernelemente 72 auf, die nach innen gleiten können, wenn sie sich in Längsrichtung verschieben, wobei sie sich von der inneren Oberfläche des Gitterkastens 39 lösen. Der Gitterkasten 39 bewegt sich also zusammen mit dem Formkörper 62.

Der Formkörper 62 weist ein vorderes Teil 74 und ein rückwärtiges Teil 76 auf, die beweglich sind und von hydraulischen oder pneumatischen Zylindern 78 zwischen geöffneten und geschlossenen Stellungen bewegt werden. In Fig. 3C ist dargestellt, wie das vordere Teil 74 durch die Zylinder 78 wieder in Berührung mit dem Kern 64 gebracht worden ist, das vordere Teil 74 hat sich dabei vom hinteren Teil 76 entfernt. Dieses bewirkt, daß die Kernbasis 70 und die Kernelemente 72 versuchen, wieder in das Innere des Gitterkastens 39 einzudringen. Jedoch ist dies nicht mehr möglich, wenn dieser abgekühlt und um ein vorherbestimmtes Maß geschrumpft ist. Statt dessen wird der Gitterkasten 39 durch das Zusammenfahren des vorderen Teils 74 und des Kerns 64 rückwärts in den Zwischenraum zwischen dem vorderen Teil 74 und dem hinteren Teil 76 geschoben; der Gitterkasten 39 fällt dabei zwischen den entsprechenden Teilen aus der Form heraus. Im vorderen Teil 74 können verjüngte Gleitelemente 80 Verwendung finden, um die Ausstoßbewegung des Gitterkastens 39 und seine Trennung von den Gleitelementen 80 zu erleichtern, weil die Gleitelemente nach außen gleiten, während sie sich nach hinten in einer zu den Kernelementen 72 analogen Weise bewegen. Dieses kann besonders dann zur Ausführung kommen, wenn der Gitterkasten 39 nach außen vorstehende Teile 81 aufweist, die so lange in den äußeren Oberflächen der Formkammer festgehalten werden, bis sie von den verjüngten Gleitelementen 80, die solche äußeren Oberflächen bilden und nach hinten und auswärts gleiten, freigegeben werden.

Anschließend können der Kern 64 und das vordere Teil 74 wieder zusammengefahren werden, um wieder die Positionen von Fig. 3A einzunehmen, woraufhin ein erneuter Formvorgang erfolgen kann.

Zur Ausrichtung der verschiedenen Teile der Form passen sich Führungsstäbe 82, 84 in zugehörige Löcher 86, 88 ein; während des Formungsvorgangs wird dadurch eine Steifigkeit in Querrichtung bewirkt.

Claims (2)

1. Verfahren zum Entformen von Spritzgießteilen, bei dem nach dem Füllen eines mit einem zusammenklappbaren Kern versehenen Formhohlraums mit Formmasse und dem Erkaltenlassen der Formmasse der Kern zusammenklappt und aus dem Formhohlraum entfernt wird, das Formteil im Formhohlraum verbleibt und bei dem dann der bei weiterer Abkühlung des Formteils erfolgende Schrumpf abgewartet wird, so lange, bis die Innenabmessung des Formteils kleiner ist als die Außenabmessung des inzwischen wieder aufgeklappten Kerns, und bei dem nach rückwärtigem Öffnen des Formhohlraums das Formteil durch das Rückführen des Kerns in den Formhohlraum ausgestoßen wird.

2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Formkörper (62) mit einem ersten Teil (74) und einem zweiten Teil (76), wobei diese beiden Teile (74, 76) zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Stellung beweglich sind, einen zur Bildung des Formhohlraums (60) in den Formkörper (62) beweglichen Kern (64) mit einer Kernbasis (70) und darauf verschiebbar angebrachten äußeren Kernelementen (72), die zum Zusammenklappen des Kerns (64) beim Trennen der Form längs einer ersten Trennstelle (66) auf der Kernbasis (70) nach innen gleiten, und einen Antrieb (78) zum Bewegen des ersten Teils (74) des Formkörpers (62) zum Kern (64) unter Trennung vom zweiten Teil (76) des Formkörpers (62) und unter Mitnahme des Formteils (39), wobei bei dieser Bewegung der Kern (64) eine Ausstoßwirkung auf das Formteil (39) ausübt.