DE3639298A1 - Perforier-injektionsvorrichtung mit innerem stosskoerper - Google Patents
Perforier-injektionsvorrichtung mit innerem stosskoerperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Perforier-Injektionsvorrichtung,
die in der Lage ist, stabile Wände zu durchstoßen und durch
diese Wandung ein Fluid zu versprühen. Die Vorrichtung ist
im wesentlichen dazu bestimmt, von Sicherheitskräften oder
Feuerwehrleuten benutzt zu werden.
In vielen Fällen, wo es auf eine schnelle Intervention an
kommt, kann es von Interesse sein, ein aktives Fluid durch
eine stabile Wandung hindurch, wie z.B. durch eine Trenn
wand eines Gebäudes oder durch eine geschlossene Tür hin
durch zu injizieren. Dies kann z.B. der Fall sein, wenn es
gilt, in einer Räumlichkeit oder im Innenraum eines
Flugzeugs verbarrikadierte Personen zu neutralisieren, in
dem ein Fluid mit sofortiger psychologischer Wirkung in
jiziiert wird oder bei der Bekämpfung eines Brandes in
einer bestimmten Räumlichkeit, indem ein Löschfluid ein
gespritzt wird.
Die z.B. in dem FR-Patent 24 77 423 beschriebenen Apparate,
die zur Zeit den Einsatzkräften zur Verfügung gestellt
werden, ermöglichen es nacheinander, jedoch fast gleich
zeitig, eine stabile Wandung zu perforieren und ein
aktives Fluid durch diese Wandung hindurch zu injiziieren,
indem ein handliches tragbares Gerät verwendet wird, das
zuverlässig ist und dem Anwender eine absolute Sicherheit
bietet. Während jedoch diese Perforier-Injektionsvorrich
tung mit der Hand festgehalten wird und in Kontakt mit
einer zu widerstandskräftigen Wandung, die nicht durch
bohrt werden kann, aktiviert wird, wird der Schub der Gase
nicht unterbrochen und das mobile Organ des Perforierers,
das bei der Berührung mit der Wandung blockiert, wirkt als
Anschlag, so daß die gesamte Perforier-Injektionsvorrich
tung nach hinten zurückgestoßen wird.
Diese bekannten Perforier-Injektionsvorrichtungen, insbe
sondere die in dem FR-Patent 24 77 423 beschriebene Vor
richtung weisen auf:
- - einerseits einen Kolben,
- - der in einem Zylinder angeordnet ist, mit dem er eine Antriebskammer bildet, die stromauf zu dem Kolben ge legen ist und durch ein Hochdruck-Antriebsfluid ge speist werden kann und
- - dessen stromab gelegene Stange in dem stromab gelege nen Teil des Zylinders gleiten kann, wobei diese Stange rohrförmig ist und einen Injektionskanal bildet,
- - und andererseits einen Zylinder
- - der eine Einlaßöffnung für das aktive Fluid aufweist,
- - der nur dann mit der Zuführleitung in Verbindung steht, wenn der Kolben sich ungefähr in Anschlag stellung am stromab gelegenen Ende des Zylinders befindet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Perforier
leistung einer Perforier-Injektionsvorrichtung zu er
höhen, ohne dabei den Druck und/oder den Durchsatz an
Hochdruck-Antriebsfluid zu steigern, was jeweils zu
einem zu heftigen Rückstoß führen könnte, der eine Ge
fahr für den Anwender darstellen könnte. Vorteilhafter
weise soll in dem Fall, in dem das Antriebsfluid mittels
einer pyrotechnischen Ladung erzeugt wird, die Menge des
verwendeten Pulvers erzeugt werden und einen ungefähr kon
stanten Initialrückstoß erzeugen, der unabhängig von
der Härte der zu durchstoßenden Wandung ist.
Diese Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst. Die erfindungs
gemäße Perforier-Injektionsvorrichtung ist dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen der Stirnwand des Kolbens und
einer Quelle eines Hochdruck-Antriebsfluids ein Stoß
körper angeordnet ist, wobei dieser Körper ursprünglich
von der Stirnseite des Kolbens entfernt gehalten wird
und in dem Zylinder gleiten kann.
Genauer gesagt ist ein Teil des Stoßkörpers zylindrisch
und weist einen Außendurchmesser auf, der im wesentlichen
gleich dem Durchmesser des Zylinderkopfes ist. Anderer
seits ist das Verhältnis (PM/PP) zwischen dem Gewicht (PM)
des Stoßkörpers und dem Gewicht (PP) des gesamten Kol
bens im Intervall mit den Grenzen 0,1 und 0,8 und vorzugs
weise zwischen 0,2 und 0,4 gelegen. Es wurde in der Tat
festgestellt, daß Stoßmassen mit kleinem Durchmesser, z.B.
dem Durchmesser einer Geschoßkugel, selbst einer Geschoß
kugel großen Kalibers es nicht ermöglichten, die Perforier
leistung einer Perforier-Injektionsvorrichtung zu stei
gern, ohne gleichzeitig die Menge des propulsiven Pulvers
zu erhöhen.
Vorteilhafterweise weist das stromauf gelegene Ende des
Stoßkörpers ein dichtendes Ausrichtelement auf, das einen
effizienteren Druckanstieg in der weiter stromauf gelege
nen Antriebskammer ermöglicht und andererseits ist ein
Innenrohrring zwischen dem Stoßkörper und dem stromauf
gelegenen Teil des Zylinders angeordnet, das in seinem
stromab gelegenen Bereich eine Kammer aufweist, die über
eine Öffnung mit der Außenluft in Verbindung steht. Das
Innenrohr kann insbesondere ein Distanzrohr für den Kolben
bezüglich des Stoßkörpers darstellen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform haben der Bereich
stromab zum Stoßkörper und der Bereich stromauf der Stirn
wand des Kolbens einen Durchmesser, der kleiner als der
Innendurchmesser des Innenrohres ist, was den Ausstoß der
zwischen dem Stoßkörper und der Stirnwand des Kolbens ein
geschlossenen Luft erleichtert und die Wiederverwendung
dieser Elemente selbst nach mehreren aufeinanderfolgenden
Stößen ermöglicht.
Vorteilhafterweise bildet der Zylinder einen Spezialgewehr
lauf und der Bereich,der am weitesten stromauf bezüglich
der Antriebskammer liegt, weist eine Kammer zum Einlegen
einer gaserzeugenden Patrone auf.
Die erfindungsgemäße Perforier-Injektionsvorrichtung weist
im wesentlichen folgende Vorteile auf:
- - einerseits ist der Rückstoßeffekt vermindert, was umso mehr von Vorteil ist, da es nun möglich ist, den Außen durchmesser der Perforier-Injektionsvorrichtung zu ver ringern, so daß diese geschultert betätigt werden kann,
- - und andererseits ist das Durchstoßvermögen wesentlich erhöht, da die Stoßmasse ein dichtendes Ausrichtelement aufweist, das hinreichend widerstandsfähig ist und da der stromauf gelegene Teil des Zylinders Auslaßöffnungen enthält.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die einzige
Figur näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine besondere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Perforier-Injektionsvorrichtung.
Die gezeigte Perforier-Injektionsvorrichtung weist einen
Speziallauf auf, der auf das einläufige Gewehr 8 montiert
ist, von dem nur der Vorderteil teilweise gezeichnet ist.
Der Speziallauf besteht außen aus zwei Teilen des Zylin
ders der Perforier-Injektionsvorrichtung, wobei der
stromauf gelegene Teil 2 dieses Zylinders in den Metall
körper 10 des Gewehrs geschraubt ist und in einen Holz
schaft des Gewehrs eingelassen ist. Der stromab gelegene
Teil 3 des Zylinders ist wiederum mit dem freien Ende
des stromauf gelegenen Teils 2 verschraubt und weist eine
Ausbuchtung auf, in der die Einlaßöffnung 3 a für das
aktive Fluid eingearbeitet ist, wobei diese Öffnung durch
ein Innengewinde verlängert wird, das den Anschluß an
einen Zufuhrschlauch für das aktive Fluid ermöglicht.
Der Kolben 1, dessen Stirnseite 1 b in dem stromab gelege
nen Teil 3 des Zylinders gleiten kann, wird anfangs in
Anlage auf dem Innenrohr 6 gehalten, das ein Distanzrohr
zwischen der Ausrichtscheibe 5 und diesem stromab gele
genen Teil 3 des Zylinders bildet. Das Innenrohr 6 weist
stromab bezüglich dem Ende des Stoßkörpers 4 eine Kammer
und drei radiale Perforierungen auf, die vom Boden dieser
Kammer aus ausgehen und in einer ringförmigen Nut münden,
die in den stromauf gelegenen Teil des Zylinders einge
arbeitet sind, wobei der Zylinder mit drei Auslaßöff
nungen 7 für Luft und Verbrennungsgase versehen ist.
Die Ausrichtscheibe 5 weist eine ringförmige Schwächungs
nut auf, die das Abscheren der Scheibe vereinfacht,
deren stromab gelegener Mittelteil in den Stoßkörper 4
eingeschraubt ist, dessen stromauf, gegenüber dem
Flammenrohr 12 gelegener Mittenbereich ausgehöhlt ist
und wobei das Flammenrohr 12 stromauf durch eine Kammer
begrenzt ist, die das Einlegen einer gaserzeugenden
Patrone 9 ermöglicht.
Die Vorrichtung funktioniert folgendermaßen: Nachdem eine
gaserzeugende Patrone aus Messing mit 1 g Pulver auf
Nitrocellulosebasis in die dafür vorgesehene Kammer des
Speziallaufes eingeführt worden ist und nachdem das
Gewehrschloß verschlossen ist und das Auslösesystem
aktiviert wurde, genügt ein einfaches Ziehen am Auslöse
hahn 13, um die Perforier-Injektionsvorrichtung zu akti
vieren. Die Gase, die nach dem Einschlagen des Patronen
bodens erzeugt werden, werden durch das Flammenrohr 12
in die Antriebskammer gepreßt und bewirken den Vorschub
der Ausrichtungsscheibe 5 mit einer Verzögerung der
Größenordnung von 1 msec. Der Stoßkörper 4, dessen Gewicht
150 g beträgt, wird wie ein Geschoß beschleunigt und
seine Vorwärtsbewegung komprimiert die Luft, die zuvor
zwischen dem Stoßkörper und dem Bereich 1 c stromauf zur
Stirnwand des Kolbens vorhanden ist und verdrängt diese
in Richtung auf die Innenverkleidung des Innenrohres 6
und die Auslaßöffnungen 7. Der Druckanstieg dieser Luft
löst die Vorwärtsbewegung des Kolbens aus. Während der
stromab gelegene Bereich des Stoßkörpers an der Stirn
wand des Kolbens anstößt, wird die kinetische Energie
des Stoßkörpers auf den Kolben übertragen, dessen rohr
förmige Stange, die Wandung, auf der die Perforier-
Injektionsvorrichtung angelegt wurde, perforiert und so
bald die Nut 1 d im Kolbenkopf die Einlaßöffnung 3 a er
reicht wird das aktive Fluid auf der anderen Seite der
Wandung verteilt, wobei dieses aktive Fluid lediglich
eine Flüssigkeit oder ein Gas sein kann, auch ein Pulver
mit sehr kleiner Körnigkeit.
Beim Einsatz des erfindungsgemäßen Stoßkörpers ist der
Rückstoßeffekt des Gewehres, den der Schütze erfährt,
wesentlich begrenzter und konstanter, da der Rückstoß
praktisch lediglich von der Zündung der Patrone 9 her
rührt und unabhängig von den Durchstoßbedingungen der
Wandung, bzw. ggf. eines nicht vollständigen Durchstoßens
der Wandung ist. Das Auswerfen des Kolbens wird erhalten
durch den Stoß des Stoßkörpers 4 und daher durch die Über
tragung der kinetischen Energie dieser Masse auf den Kol
ben und nicht direkt über den Druck, den das Verbrennungs
gas auf den Kolben ausübt. Die Antriebskammer, die das
Hochdruckgas aufnimmt, steht über Auslaßöffnungen 7 mit
der Atmosphäre in Verbindung und zwar ein wenig vorher
oder etwas später, nachdem der Stoßkörper 4 die Stirnwand
1 b des Kolbens berührt hat.
Während Vergleichsversuchen, bei denen jeweils gleiche
Kolben und gaserzeugende Patronen verwendet wurden, war
es immer möglich, gleichzeitig ein Blech von 2 mm Dicke
aus weichem Stahl und eine Komposit-Holzplatte mit 40 mm
Dicke zu durchstoßen, wobei ein Stoßkörper mit einem Ge
wicht von 150 g verwendet wurde, wohingegen die einfache
Verwendung einer Antriebskammer ohne Stoßkörper es nie
mals ermöglicht hat, daß die Stange ein einfaches 2 mm
dickes Blech aus weichem Stahl durchquert. Lediglich
die pyramidenförmige Spitze dieser Stange hat das Stahl
blech durchquert.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Perforieren einer widerstandsfähigen Wan
dung und zum Injizieren eines aktiven Fluids durch diese
Wandung, mit
- - einerseits einem Kolben (1),
- - der in einem Zylinder (2, 3) angeordnet ist und mit diesem eine Antriebskammer, die stromauf zum Kolben angeordnet ist, begrenzt, die mit einem Hochdruck- Antriebsfluid gespeist werden kann, und
- - dessen Stange (1 a), die stromab angeordnet ist, in dem stromab gelegenen Bereich (3) des Zylinders gleit bar angeordnet ist, wobei diese Stange rohrförmig ist und den Injektionskanal bildet, und
- - andererseits einem Zylinder (2, 3),
- - der eine Einlaßöffnung (3 a) für das aktive Fluid auf weist und
- - der die Zufuhrleitung nur dann mit dem Injektionskanal verbindet, wenn der Kolben (1) sich im wesentlichen in Anschlagposition am stromab gelegenen Ende des Zylin ders befindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stoßkörper (4) zwischen dem Kopf (1 b) des Zylin
ders und einer Hochdruck-Antriebsfluidquelle angeordnet
ist, wobei dieser Stoßkörper anfangs vom Kolbenkopf beab
standet gehalten wird und im Zylinder (2, 3) gleiten kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stoßkörper (4) zylinderförmig ist und einen Durch
messer aufweist, der im wesentlichen gleich dem Durchmesser
des Kopfes (1 b) des Kolbens ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis (PM/PP) zwischen dem Gewicht (PM) des
Stoßkörpers (4) und dem Gewicht (PP) des gesamten Kolbens
(1) zwischen 0,1 und 0,8 liegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis (PM/PP) zwischen 0,2 und 0,4 liegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das stromauf gelegene Ende des Stoßkörpers (4) ein ab
dichtendes Ausrichtelement (5) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Innenrohr (6) zwischen dem Stoßkörper (4) und dem
stromauf gelegenen Teil (2) des Zylinders angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der stromauf gelegene Teil (2) des Zylinders eine
Kammer stromab aufweist, die mit der Außenluft mittels
Auslaßöffnungen (7) in Verbindung steht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Innenrohr (6) ein Distanzrohr zur Positionierung
des Kolbens (1) bezüglich des Stoßkörpers (4) darstellt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der stromab gelegene Bereich (4 a) des Stoßkörpers und
der stromauf gelegene Bereich (1 c) des Kopfes des Kolbens
einen Durchmesser aufweisen, der jeweils kleiner als der
Innendurchmesser des Innenrohrs (6) ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinder (2, 3) einen Spezialgewehrlauf (8) bildet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der am weitesten stromauf gelegene Teil der Antriebs
kammer eine Kammer zur Halterung einer gaserzeugenden
Patrone (9) aufweist.
Applications Claiming Priority (1)
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