DE3631249A1 - Patrone - Google Patents
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
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- F42D3/00—Particular applications of blasting techniques
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B12/00—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material
- F42B12/02—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect
- F42B12/36—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect for dispensing materials; for producing chemical or physical reaction; for signalling ; for transmitting information
- F42B12/46—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect for dispensing materials; for producing chemical or physical reaction; for signalling ; for transmitting information for dispensing gases, vapours, powders or chemically-reactive substances
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Description
Die Erfindung betrifft eine Patrone nach dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1.
Eine derartige Patrone, die eine Treibladungskammer und
eine Flüssigkeitskammer enthält, ist aus DE-PS 29 07
759 bekannt. Die bekannte Patrone erzeugt nach dem An
zünden der in der Treibladungskammer enthaltenen Treib
ladung einen scharfen Flüssigkeitsstrahl, der zum Ent
rosten, Reinigen und Lösen oder Zerstören von Verbin
dungselementen, beispielsweise von Maschinenteilen,
Schraubverbindungen, Nieten o. dgl. benutzt wird. Die
Patrone wird in ein mit einem Schlagbolzen versehenen
Handgerät eingesetzt und auf das zu behandelnde oder zu
zerstörende Verbindungselement gerichtet. Sie kann auch
für die Materialzerstörung und Nachzerkleinerung großer
Gesteinsstücke eingesetzt werden. Die Flüssigkeits
kammer ist von der Treibladungskammer durch eine Mem
bran getrennt, die durch den Druck der Verbrennungsgase
zerstört wird, bevor das in der Flüssigkeitskammer ent
haltene Wasser aus dem Auslaß ausgetrieben wird. Die
bekannte Patrone eignet sich zur Erzeugung eines kurz
zeitigen Wasserstrahls, wobei der Wasserstrahl aller
dings nur auf die Oberfläche des zu behandelnden Objek
tes einwirkt.
Dieser Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine
Patrone nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 neue
Anwendungen zu finden, bei denen die Patrone den für
diese Anwendungen bisher gebräuchlichen Einrichtungen
überlegen ist.
Eine erste Lösung dieser Aufgabe ist im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegeben. Hiernach wird an
dem zu zerlegenden Objekt eine Sackbohrung angebracht
und die von der Patrone erzeugte Flüssigkeitsäulse wird
axial in die Sackbohrung eingeleitet. Der Druck dieser
Flüssigkeitssäule entspricht für eine gewisse Zeit im
wesentlichen dem in der Treibladungskammer erzeugten
Explosionsdruck. Dieser Druck erhöht sich beträchtlich
infolge einer Stoßwelle, die am Ende der Sackbohrung
reflektiert wird. Versuche haben gezeigt, daß der Druck
hinter der reflektierten Stoßwelle etwa zehnmal höher
ist als der Druck davor und Werte in der Größenordnung
von 10 000 bar annehmen kann. Läuft ein Stoß durch ein
gasförmiges oder flüssiges Medium, so ist der Druck
hinter dem Stoß beträchtlich höher als der Druck vor
dem Stoß. Für Flüssigkeiten beispielsweise Wasser gilt
in erster Näherung, daß das Druckverhältnis größer oder
gleich 10 ist.
Da der Spitzendruck sich hinter dem reflektierten Stoß
befindet, ist es von entscheidender Bedeutung, daß der
reflektierte Stoß in einen Bereich hohen Drucks läuft.
Dieser Bereich hohen Drucks in der Flüssigkeitssäule
wird erzeugt, indem die Flüssigkeitssäule mit einem
Kolben vorgespannt wird. Die dazu erforderliche Kraft
entsteht aufgrund des Druckaufbaus in der Treibladungs
kammer, die gleichzeitig die Brennkammer bildet. Da der
Kolben eine Geschwindigkeit hat, ist die Länge der Flüs
sigkeitssäule veränderlich. Die Flüssigkeitssäule muß
solange zeitlich aufrechterhalten werden, wie der re
flektierte Stoß für das Durchlaufen der Flüssigkeits
säule benötigt. Durch die Verwendung eines Kolbens wird
die Flüssigkeitssäule "vorgespannt", da der Kolben
während des Durchlaufens des Kolbenweges ständig eine
Druckkraft auf die Flüssigkeitssäule ausübt. Bei Ver
wendung einer Membran, die durch das Entzünden der
Treibladung vorzeitig zerstört wird, ist eine Vor
spannung der Flüssigkeitssäule in dem Sinne nicht mög
lich. Bei einer Membran wird ein großer Teil der er
zeugten Energie an der Mediengrenze zwischen Brenngasen
und Flüssigkeit in Turbulenzen umgesetzt und nicht als
kinetische Energie auf die Flüssigkeitssäule über
tragen. Bei der erfindungsgemäßen Patrone läuft der
reflektierte Stoß mit einer Geschwindigkeit, die größer
ist als die Schallgeschwindigkeit, durch die druckmäßig
vorgespannte Flüssigkeitssäule. Dieser Zustand wird nur
einige Mikrosekunden lang aufrechterhalten.
Da das Zerlegen des Objektes mit einem kurzzeitig wir
kenden extrem hohen Flüssigkeitsdruck von innen er
folgt, wird das Objekt lediglich "gespalten" und nicht
"gesprengt". Beim üblichen Sprengen, bei dem das Aus
einandertreiben mit Gasdruck erfolgt, fliegen die Teile
des Objekts in weitem Umkreis umher, so daß erhebliche
Gefährdungen für Personen und Sachen entstehen. Beim
Zerlegen durch kurzzeitigen Flüssigkeitsstoß bricht das
Objekt lediglich auseinander, ohne daß die Umgebung
gefährdet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit Vorteil auch
unter Tage für den Streckenvortrieb und zur Zerkleine
rung von Gesteinsbrocken anwendbar, weil keine herum
fliegenden Teile entstehen und das Zerlegen mittels
Flüssigkeitssäule erfolgt, die eine zündfähige Atmos
phäre nicht anzündet. Es entsteht kein Mündungsfeuer.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein hoher Zer
legungsdruck extrem kurzzeitig wirksam, so daß selbst
größte Objekte gefahrlos zerlegt werden können.
Bei einer zweiten Variante der Erfindung wird die oben
genannte Aufgabe mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils des Patentanspruchs 2 gelöst. Hier wird die
Patrone zum Unschädlichmachen von Kampfmitteln benutzt.
Üblicherweise werden Bomben, Minen u. dgl., die nicht
ohne weiteres entschärft werden können, gesprengt, was
eine erhebliche Gefährdung darstellt. Erfindungsgemäß
wird die genannte Patrone auf das zu beseitigende
Kampfmittel gerichtet, wobei der Flüssigkeitsstrahl
gezielt auf das Kampfmittel gerichtet wird. Dadurch
kann entweder der Zündmechanismus zerstört oder die
Ladung durch Befeuchtung mit der Flüssigkeit unschäd
lich gemacht werden. Wenn das Kampfmittel beispiels
weise eine Hohlladung ist, wird durch die Flüssigkeits
säule die Form der Hohlladung zerstört, wodurch die
Hohlladung ihre strahlbildende Wirkung verliert.
Die Patrone ist gemäß einer dritten Variante der Erfin
dung, die durch die im kennzeichnenden Teil des Patent
anspruchs 3 angegebenen Merkmale charakterisiert ist,
als Kampfmittel einsetzbar. Die Flüssigkeit wird hier
bei nicht nur zum Druckaufbau benutzt sondern gleich
zeitig zum Entflammen des zu bekämpfenden Objekts. Als
zündbare Flüssigkeit kann beispielsweise ein Monergol,
oder ganz allgemein ein Flüssigtreibstoff verwendet
werden. Das Anzünden der Flüssigkeit sollte erst erfol
gen, nachdem sich die Flüssigkeitssäule aufgebaut hat.
Der Kolben ist derart ausgebildet, daß er beim Erreichen
seiner vorderen Endstellung definiert berstet, wobei
die Flüssigkeit von den heißen Brenngasen der Treib
ladung entzündet wird. Weiter ist beabsichtigt, die in
der mit einem nichtberstenden Kolbenteller vorgespann
ten Flüssigkeitssäule auf hohem Niveau vorliegenden
thermodynamischen Größen, wie Druck und Temperatur, für
die Selbstzündung der Flüssigtreibstoffsäule zu nutzen,
was infolge des damit verbundenen Druckaufbaus eine
weiter gesteigerte Wirkung im Ziel bewirkt.
Die erfindungsgemäße Patrone kann nicht nur in Verbin
dung mit einem Handgerät verwendet werden, sondern auch
in Verbindung mit Flugkörpern, wie Geschossen und Rake
ten. Beispielsweise können Kampfhubschrauber bekämpft
werden, indem die Patrone durch einen Flugkörper an den
Kampfhubschrauber herangebracht und entweder außerhalb
des Hubschraubers oder nach Durchschlagen der Außenhaut
angezündet wird. Dadurch wird der Hubschrauber in Brand
gesetzt, so daß nicht nur ein Einschußloch entsteht,
sondern der Hubschrauber insgesamt kampfunfähig gemacht
wird.
Ferner ist die erfindungsgemäße Patrone auch für Unter
wasseranwendungen benutzbar, um Unterwasserminen funk
tionsunfähig zu machen, z. B. Haftminen an Schiffen.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Patrone und
Fig. 2 bis 7 in zeitlicher Folge das Funktionsprinzip
und den physikalischen Ablauf bei der ersten
Variante der Erfindung, wobei jeweils zusätz
lich der örtliche Druckverlauf dargestellt
ist.
Gemäß Fig. 1 weist die Patrone 10 ein langgestrecktes
zylindrisches Gehäuse 11 auf, das am rückwärtigen Ende
durch einen Metallfuß 12 beispielsweise aus Messing
abgeschlossen ist. Der Metallfuß 12 enthält die Anzünd
vorrichtung 13. Im Inneren des Gehäuses 11 ist vor dem
Metallfuß 12 eine an beiden Enden offene rohrförmige
Hülse 14 angeordnet, die die Treibladungskammer 15 ent
hält, welche mit der Treibladung 16 gefüllt ist. Die
Treibladungskammer 15 ist am vorderen Ende durch den
Kolben 17 begrenzt, der unter Abdichtung durch einen
Kolbenring 18 längsverschiebbar in der Hülse 14 sitzt.
Der Kolben 17, der einen Treibspiegel bildet, ist hohl,
wobei der Kolbenraum 19 zur Treibladung 16 hin offen
ist. Das vordere Ende des Kolbens 17 ist als Berstwand
20 ausgebildet, die unter der Wirkung der Treibgase
zerbricht, wenn der Kolben am vorderen Ende seiner Lauf
bahn gegen einen Anschlag stößt. Dieser Anschlag wird
von dem kegelstumpfförmigen Faltverschluß 21 gebildet,
an dessen Ende sich die Auslaßmöglichkeit 22 befindet.
In der Flüssigkeitskammer 23, die vor dem Kolben 17 im
Inneren des Gehäuses 11 gebildet ist, ist die Flüssig
keit 24 enthalten. Diese Flüssigkeit 24 ist von dem
Kolben 17 dadurch getrennt, daß sie entweder in einem
Beutel enthalten ist oder daß zwischen der Flüssigkeit
und dem Kolben eine Membran vorhanden ist. Wichtig ist,
daß der Kolben 17 eine vordere starre Stirnfläche hat,
die die Flüssigkeit aus der Flüssigkeitskammer 23 aus
treibt.
In der Wand des Gehäuses 11 sind Entlüftungsbohrungen
25 vorgesehen.
Die Patrone 10 wird gemäß Fig. 2 in eine Abschußvor
richtung 30 eingesetzt, die die Patrone vollständig um
schließt und am vorderen Ende einen Kopf 31 aufweist,
der mit einem kegelstumpfförmigen Durchlaß versehen
ist. Der Kegelwinkel des Durchlasses 32 ist größer als
derjenige des Faltverschlusses 21, der in dem Durchlaß
32 angeordnet wird. Durch den im Inneren der Patrone 10
entstehende Druck wird der Faltverschluß 21 aufgewei
tet, so daß er sich gegen die Wand des Durchlasses 32
legt. Der Durchmesser des aus der Vorrichtung 30 aus
tretenden Flüssigkeitsstrahls wird dann durch den
Durchmesser der Austrittsöffnung 33 am vorderen Ende
des Kopfes 31 bestimmt. Die Vorrichtung 30 ist so aus
gebildet, daß sie das Gehäuse 11 der Patrone 10 von
außen her abstützt, so daß keine Aufweitung des Ge
häuses erfolgt und die gesamte durch die Treibladung
erzeugte Energie ausschließlich nach vorne geleitet
wird.
Die Vorrichtung 30 wird mit dem Kopf 31 im Abstand von
dem zu zerlegenden Objekt 34 angeordnet. Das Objekt 34
ist mit einer Sackbohrung 35 versehen worden, auf die
die Auslaßöffnung 33 axial gerichtet ist.
In dem Zustand der in Fig. 2 dargestellt ist, herrscht
über die gesamte Länge der Vorrichtung und der Sackboh
rung 35 Atmosphärendruck. In der oberen Darstellung ist
entlang der Abszisse der Weg x entlang der Längsachse
und auf der Ordinate der Druck p aufgetragen.
Nach Anzünden des Treibladungspulvers in der Treibla
dungskammer 15 steigt der Druck p im Mikrosekunden
bereich auf etwa 1/3 des Maximalwertes an. Erst jetzt
setzt sich der Kolben 17 in Bewegung, was in Fig. 2
dargestellt ist. Da die Flüssigkeit als inkompressibel
angesehen werden kann, wird der Faltverschluß 21 eben
falls wenige Mikrosekunden nach dem Anzünden der Treib
ladung geöffnet. Die Information, daß der Kolben 17
anfängt, sich zu bewegen, wird mit Schallgeschwindig
keit zum Faltverschluß 21 übertragen. Die Wirkung des
sich in der Treibladungskammer 15 aufbauenden Zeitinte
grals der Kraft sowie die im Treibladungspulver enthal
tene Energie werden zu entsprechenden Anteilen über den
Kolben 17 auf die Flüssigkeit übertragen und erteilen
ihr eine Anfangsgeschwindigkeit.
Fig. 4 zeigt, daß der Druck in der Treibladungskammer
15 auf etwa 900 bar angestiegen ist, was einem Anteil
von etwa 2/3 des Maximalwertes entspricht. Aus der Aus
laßöffnung 33 tritt eine Flüssigkeitssäule 36 aus. Da
bei wird die dem Flüssigkeitsdruck entsprechende Kraft
von dem Kolben 17 übertragen. Der Kolben bewegt sich
weiter nach vorne, wodurch die Flüssigkeitssäule 36
eine Geschwindigkeit erhält, die höher ist als die
Geschwindigkeit des Kolbens 17. Das Durchmesserverhält
nis von Flüssigkeitskammer 23 und Auslaßöffnung 33
beträgt hier etwa 3 : 1. Der Druck in der Flüssigkeits
kammer 23 ist etwa gleich demjenigen in der Treib
ladungskammer 15. Im vorderen Bereich der Treibladungs
kammer fällt der Druck infolge von Druckverlusten
geringfügig ab. Die Druckdarstellungen in den Fig. 2
bis 7 sind nicht maßstäblich, sondern zeigen jeweils
nur den qualitativen Druckverlauf.
Fig. 5 zeigt, wie der Druck in der Treibladungskammer
15 und in der Flüssigkeitskammer 23 auf etwa 1300 bar
ansteigt. Der Kolben 17 bewirkt weiterhin die Übertra
gung auf die in der Sackbohrung 35 "stehende" Flüssig
keitssäule 36. Ausgehend vom Kolben 17 breiten sich nun
Störungen 37 nach vorne aus, die einander nachlaufen,
sich einholen, aufsteilen und nach einer gewissen Lauf
länge eine Stoßfront bilden. Die Geschwindigkeit der
Stoßfront ist größer als die Schallgeschwindigkeit. Die
Stoßfront bewegt sich in die in der Sackbohrung 35
stehenden Flüssigkeitssäule 36 hinein.
Fig. 6 zeigt den Zustand, in dem der Druck in der Treib
ladungskammer 15 den Maximalwert erreicht, während der
Kolben 17 seine vordere Endstellung noch nicht erreicht
hat. Die Stoßfront wird an der Stirnwand der Sackboh
rung 35 reflektiert und läuft als reflektierte Stoß
front 37 zurück. Hinter der reflektierten Stoßfront 37
ist der Druck wesentlich höher als vor der reflektier
ten Stoßfront, beispielsweise 10 000 bar. Die reflek
tierte Stoßfront 37 läuft in ein Gebiet hinein, in dem
bereits ein hoher Druck herrscht. Das Ansteigen des
Druckes innerhalb der Stoßfront 37 erfolgt über einen
starken Druckgradienten, so daß der Druck sich in der
Stoßfront sprunghaft ändert.
Durch den Druckstoß bzw. durch die hohe Druckbelastung
hinter dem reflektierten Stoß wird das Objekt 34 zer
legt. In den Fig. 6 und 7 ist zur Verdeutlichung des
weiteren Druckverlaufs das Objekt 34 jedoch unzerstört
dargestellt.
In dem in Fig. 7 dargestellten Zustand ist die Zeit
soweit fortgeschritten, daß der Druck in der Treibla
dungskammer das Maximum längst durchlaufen hat. Der
Kolben ist am vorderen Ende seines Weges zerstört
worden und nicht mehr dargestellt. Sowohl der aktuelle
Druck in der Treibladungskammer als auch der sehr hohe
Druck in der Sackbohrung 35 werden aufgezehrt. Dies
geschieht dadurch, daß aufgrund des Abstandes der Vor
richtung 30 vom Objekt 34 von außen Expansionswellen 38
in die Vorrichtung 30 und die Sackbohrung 35 hinein
laufen und ferner dadurch, daß aufgrund des hohen
Drucks in der Sackbohrung das Objekt 34 aufgebrochen
ist und eine zusätzliche Expansionswelle 39 in das
Gebiet des hohen Drucks hineinläuft.
Durch Verwendung einer Flüssigkeit 24, die entzündbar
ist, kann die Druckwirkung noch erhöht werden. Dabei
überlagert sich dem hohen Druckniveau, das hinter dem
reflektierten Stoß 37 entsteht, eine zusätzliche Druck
spitze infolge der Zündung der Flüssigkeit.
Claims (3)
1. Patrone mit einem langgestreckten Gehäuse (11),
einer rückwärtigen Treibladungskammer (15), einer
der Treibladungskammer (15) vorgelagerten Flüssig
keitskammer (23) und einer am vorderen Ende der
Flüssigkeitskammer vorgesehenen Auslaßmöglichkeit
(22) für die Flüssigkeit (24),
gekennzeichnet durch
ihre Verwendung zum Zerlegen von Objekten (34),
deren Zugfestigkeit wesentlich geringer ist als
ihre Druckfestigkeit, z. B. von Gestein, Beton,
Mauerwerk u. dgl., wobei in dem Objekt (34) eine
Sackbohrung (35) erzeugt und die Patrone (10),
die zwischen Treibladungskammer (15) und Flüs
sigkeitskammer (23) einen axial verschiebbaren
starren Kolben (17) enthält, mit ihrem Auslaß in
axialem Abstand von der Sackbohrung (35) ange
ordnet und gezündet wird.
2. Patrone mit einem langgestreckten Gehäuse (11),
einer rückwärtigen Treibladungskammer (15), einer
der Treibladungskammer (15) vorgelagerten Flüs
sigkeitskammer (23) und einem am vorderen Ende
der Flüssigkeitskammer vorgesehenen Auslaßmög
lichkeit (22) für die Flüssigkeit (24),
gekennzeichnet durch
ihre Verwendung zum Unschädlichmachen von Kampf
mitteln, wie Bomben, Minen, Hohlladungen u. dgl.,
wobei die Patrone (10) zwischen Treibladungs
kammer (15) und Flüssigkeitskammer (23) einen
axial verschiebbaren starren Kolben (17) enthält.
3. Patrone mit einem langgestreckten Gehäuse (11),
einer rückwärtigen Treibladungskammer (15), einer
der Treibladungskammer (15) vorgelagerten Flüssig
keitskammer (23) und einem am vorderen Ende der
Flüssigkeitskammer vorgesehenen Auslaß (22) für
die Flüssigkeit (24),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit (24) eine durch Druck und/
oder Wärme bzw. durch Kontakt mit der entzündeten
Treibladung (16) entzündbare Flüssigkeit ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863631249 DE3631249C2 (de) | 1986-09-13 | 1986-09-13 | Verfahren zum Zerlegen von Objekten, aus insbesondere Gestein, Beton oder Mauerwerk |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863631249 DE3631249C2 (de) | 1986-09-13 | 1986-09-13 | Verfahren zum Zerlegen von Objekten, aus insbesondere Gestein, Beton oder Mauerwerk |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3631249A1 true DE3631249A1 (de) | 1988-03-24 |
DE3631249C2 DE3631249C2 (de) | 1995-11-09 |
Family
ID=6309556
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863631249 Expired - Fee Related DE3631249C2 (de) | 1986-09-13 | 1986-09-13 | Verfahren zum Zerlegen von Objekten, aus insbesondere Gestein, Beton oder Mauerwerk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3631249C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0412433A1 (de) * | 1989-08-07 | 1991-02-13 | Mauser-Werke Oberndorf GmbH | Patrone zum Austreiben von Flüssigkeiten unter Druck |
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EP0581668A1 (de) * | 1992-07-29 | 1994-02-02 | ETAT FRANCAIS Représenté par le délÀ©gué général pour l'armement | Gegenstand zum unschädlich machen von Explosivladungen, insbesondere von improvisierten Explosivladungen mit einer harten Hülle |
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CH434070A (de) * | 1964-04-03 | 1967-04-15 | Georg Dr Groetsch | Verfahren zum grobstückigen Brechen von Grobblöcken oder zur Erzeugung von Aushub in gewachsenem Boden und Patrone zur Durchführung des Verfahrens |
DE2907759C2 (de) * | 1979-02-28 | 1982-06-16 | Bergwerksverband Gmbh, 4300 Essen | Vorrichtung zum Entrosten, Reinigen und Lösen oder Zerstören von Verbindungselementen |
-
1986
- 1986-09-13 DE DE19863631249 patent/DE3631249C2/de not_active Expired - Fee Related
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FR2694391A1 (fr) * | 1992-07-29 | 1994-02-04 | France Etat Armement | Dispositif de neutralisation d'engins explosifs, notamment d'engins explosifs improvisés à enveloppe résistante. |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3631249C2 (de) | 1995-11-09 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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