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PInzer-Spreng-Brand-Geschol3 Die Erfindung bezieht sich auf ein Panzer-Spreng-Brand-Geschoß
mit einem hohlen Panzerdurchschlagskern und einer im Panzerrchschlagskern angeordneten
pjrotecnischen Ladung, welche erst nach dem Eindringen des Geschosses ins Ziel zur
Wirkung gelangt.
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Neben Geschossen, die in der Geschoßspitze unter einer Hülle eine
pyrotechnische Füllung, hinter dieser Füllung einen Durchschlagskern und dahinter
wiederum eine pyrotechnische Ladung, vornehmlich eine Brandmasse aufweisen, sind
auch Geschosse bekannt, bei denen.wenigstens eine zur Wirkung vorgesehene pyrotechnische
Ladung innerhalb des Panzerdurchschlagskernes angeordnet ist, wozu der Durchschlagskern
als Hohlkörper ausgebildet und vornehmlich so mit Sollbruchstellen versehen ist,
daß die innerhalb des Panzerdurchschlagskernes vorgesehene, beim Zielaufschlag entzündete
pyrotechnische Ladung, erst nach dem Durchschlagen der Panzerung, im Ziel entweder
im Bereich der Geschoßspitze nach vorn austritt oder aber mit den von hinten nach
vorn streifenförmig aufreißenden Geschoßmantelteilen und -splitteia radial bzw.
kegelig streuend im Zielraum verteilt wird.
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Die geeignete Einstellung der Durchschlagsfähigkeit des Geschosses
auf die Zielpanzerung wird neben entsprechend tiefen Sollbruchstellen vor allem
durch einen vorgegebenen ilärteverlauf bzw. eine Wandstärkenabnahme des Panzerdurchschlagskerns
von der Spitze nach hinten erzielt Ein Geschoß dieser Art erzeugt mittels der unter
der ballistischen haube vor dem Panzerdurchschlagskern angeordnete Brandmasse an
der Zieloberfläche Aufsclagbran; es durchschlägt aber auch starke PanBerungen und
entzün;iet noch mehrere Meter hinter dieser Panzerung brennbares Gut mittels der
im Panzerdurchschlagskern vorgesehenen pyrotechnischen
Ladung.
Trifft allerdings ein solches Geschoß auf nicht gepanzerte, dafür aber gegebenenfalls
mehrfach geschottete Ziele auf, so wird wohl die oben erwähnte Aufschlagbrandwirkung
erzielt, dann aber bleibt das Geschoß gegebenenfalls in der Schottung stecken oder
es durchschlägt das Zielobjekt, ohne mit seiner pyrotechnischen Hauptladung zur
Wirkung zu gelangen; der Panzerdurchschlagskern gelangt nicht zur Zerlegung, die
innerhalb des Panzerdurchschlagskernes vorgesehene pyrotechnische Ladung wird nicht
entzündet bzw. glimmt lediglich im Kern langsam aus, ohne Brand zu entfachen. Eine
Schüttung vorerwähnter Art weisen beispielsweise moderne Kampfflugzeuge auf.
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Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, ein Geschoß der eingangs beschriebenen
Art so auszubilden, daß es zur Bekämpfung vor allem von Kampfflugzeugen im Luft-Luft-
oder Boden-Luft-Einsatz geeignet ist; es soll sowohl die Eigenschaft des panzerbrechenden
Brand- als auch die eines hochempfindlichen Sprenggeschosses in sich vereinigen.
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Um dies zu erreichen, wurde bereits vorgeschlagen, zum Wirksammachen
der innerhalb des Panzerdurchschlagskernes angeordneten pyrotechnischen Ladung beim
Auftreffen des Geschosses auf nicht gepanzerte, leicht durchdringbare Ziele, im
Heck des Geschosses, vornehmlich hinter der pyrotechnischen Ladung einen hochempfindlichen,
verzögert wirksam werdenden Bodenzünder vorzusehen, der nach dem Eindringen des
Panzerdurchschlagskernes ins Ziel den Panzerdurchschlagskern mittels eines Sprengsatzes
zerlegt und die pyrotechnische Ladung zündet sowie gleichmäßig im Ziel verteilt.
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Zur Erzielung der erforderlichen Ansprechempfindlichkeit des Bodenzünders
ist es notwendig, nicht nur seine Teile präzise zu fertigen, sondern auch empfindlich
einzustellen; hierdurch verliert der Zünder bzw das Geschoß an Funktionssicherheit,
es wird störanfälliger und neigt zum Blindgehen.
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Nach der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch vermieden, daß zum
Zünden der pyrotechnischen Ladung im Falle eines Auftreffens des Geschosses auf
ein nicht gepanzertes, leicht durchdringbares Ziel, im
Kopfteil
einer auf den Panzerdurchschlagskern aufgesteckten bzw. aufgeschraubten, ballistischen
Zünderhaube ein verzögert wirksam werdender Aufschlagzünder vorgesehen ist, der
bein Zielaufschlag einen Primärdetonator ansticht, der seinerseits verzögert, d'h
erst nach dem Eindringen des Panzerdurchschlagskernes ins Ziel, über einen Sekundärdetonator
die im Panzerdurchschlagskern angeordnete pyrotechnische Ladung zündet, die ihrerseits
den Panzerdurchschlagskern zerlegt und mit den Splittern des Durchschlagskernes
im Ziel verteilt wird.
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Zusätzlich zu dieser Sprengbrandladung kann im Panzerdurchschlagskern,
vornehmlich in dessen Bodenschraube eine über die pyrotechnische Ladung zündbare
Brandtablette vorgesehen sein.
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Zur Erzielung der Zündverzögerung kann der Panzerdurchschlagskern
mit einer zentrischen Kopfbohrung versehen sein, in die von oben der Primärdetonator
und von unten, zu einen die pyrotechnische Ladung aufnehmenden Innenhohlraum hin,
eine Sekundärladungshülse eingesetzt ist, an deren Grund der Sekundärdetonator vorgesehen
ist, über dem besagte Hülse einen Gasexpansionsraun aufweist, der mit der Kopfbohrung
über eine enge Drosselbohrung verbunden ist.
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Zur Sicherung des Geschosses gegen vorzeitige Zündung kann der Aufschlagzünder
mit einer Spiralbandsicherung und zum Vermeiden von Blindgängern bei Nichtauftreffen
auf ein Ziel mit einer Selbstzerlegereinrichtung versehen sein Elnzelheiten gehen
aus der Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
hervor.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Panzer-Spreng-Brand-Geschoß
nach der Erfindung in vergrößertem Maßstab und Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Einzelheit
des Geschosses entsprechend einem Schnitt entlang der Linie II - II in Fig i, gegenüber
Fig. 1 weiter vergrößert.
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Das Geschoß nach Fig. i besteht aus einem Panzerdurchschlagskern 1,
welcher aus einen besonders legierten Geschoßstahl gefertigt und mit von vorn nach
hinten abnehmender Härtung versehen ist. Der Panzerdurchschlagskern 1 weist innen
einen Hohlraum 2 auf, der sich nach vorn zu einem zylindrischen Sackloch 3 verjüngt,
an das sich eine zentrische, durch die Spitze des Durchschlagskern 1 verlaufende
Bohrung 4 anschließt.
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In besagte Bohrung 4 ist von oben ein Primärladungsdetonator 5 ein
gedrückt. Im Sackloch 3 befindet sich eine Sekundärladungshülse 6, welche beispielsweise
aus Aluminium besteht und deren innere Ausdehnungskammer 20 mit der Bohrung 4 durch
eine zentrische Drosselbohrung 7 verbunden ist. Von unten ist in die Sekundärladungshülse
6 ein Sekundärdetonator 8 eingesetzt, welcher unmittelbar an eine in den Hohlraum
2 eingefüllte pyrotechnische Ladung 9 angrenzt. Diese Ladung 9 besteht vornehmlich
aus Sprengstoff.
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Nach hinten ist der Hohlraum 2 mittels einer Bodenschraube 10 verschlossen,
die aus einem weicheren Werkstoff als der Panzerdurchschlagskern 1, vornehmlich
aus Aluminium gefertigt ist. Die Bodenschraube 10 weist eine zentrische Ausnehmung
il auf, in die eine Brandtablette 12 eingelegt und die zur pyrotechnischen Ladung
9 hin mit einem Filzpfropf 13 abgedeckt ist. Außen ist der Durchschlagskern 1 in
bekannter Weise mit einem Führungsring 14 aus Sintereisen o.dgl. versehen.
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Auf die etwa ogival verlaufende Spitze des Panzerdurchschlagskernes
1 ist eine als Zünderhaube ausgebildete, ballistische Haube 15 aus Aluminium aufgestekt
bzw. aufgeschraubt. Aus deren Spitze steht ein über ein Scherglied vornehmlich einen
Scherbund 17 gesicherter StöDelkopf 16 vor, der in einer zylindrischen Ausnehmung
31 der Zünderhaube 15 axial verschiebbar geführt ist. In eine hintere Sacklochbohrung
IB des Stößelkopfes 16 ragt eine Zündnadel 19, deren untere Spitze auf den Primärdetonator
5 gerichtet ist. Die Zündnadel 19 ist ferner mit einem Bund 21 versehen, mit dem
sie sich auf einem Kern 22 eines Spiralbandes 23 abstützt, das seinerseits in einem
dafür vorgesehenen
Ausdehnungsraum 25 eines Spiralgehäuses 24 drehbar
gelagert ist. Das Spiralgehäuse 24 sitzt auf der ogivalen Spitze des Panzerdurchschlgskernes
1 und ist durch die Zünderhaube 15 gegen diese festgezogen.
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Der Zünder ist weiterhin noch mit einer Selbstzerlegereinrichtung
versehen, welche aus einer in Fig. 2 deutlicher veranschaulichten Zerlegerplatte
26, die über dem Wickelband 23 deckelförmig am Rand des Spiralgehäuses 24 eingesetzt
ist, und einem unter Federdruck stehenden Zerlegerkegel 27 besteht. Der Zerlegerkegel
27, welcher mit seinem zylindrischen Teil in einer zylindrischen Ausnehmung 28 der
Zünderhaube 15 bzw. mit einer zentrischen Bohrung 29 auf dem Schaft der Zündnadel
19 geführt ist, steht unter dem Druck einer als Schraubendruckfeder 30 ausgebildeten
Zerlegerfeder an einem Sperrhebel 32 der Zerlegerplatte 26 an.
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Nach Fig. 2, in der der Zerlegerkegel 27 durch seinen strichpunktierten
Umfangkreis in Höhe der Oberkante des Sperrhebels 32 angedeutet ist, sind auf der
Zerlegerplatte 26 der Sperrhebel 32 um einen Lagerbolzen 33, ein Klinkenhebel 34
um einen Lagerbolzen 35 und eine Sicherungsfeder 36 um eine Achse 37 schwenkbar
angeordnet. Der Klinkenhebel 34 weist zwei Klinkenarne 38 und 39 auf, von denen
ersterer -mit etwas Spiel - eine Klinke 40 des Sperrhebels 32 übergreift und dessen
zweiter mit einer Kerbe 41 versehen ist, die sich auf der Sicherungsfeder 36 abstützt.
Auf dem Klinkenarm 39 ist ferner ein Fliehgewicht 42 befestigt, an den sich der
eine Schenkel einer Wickelfeder 43 abstützt, während deren anderer Schenkel so in
der Zerlegerplatte 26 befestigt ist, daß die Wickelfeder 43 den Klinkenhebel 34
im Uhrzeigersinn zu schwenken bestrebt ist.
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Das vorbeschriebene Panzer-Spreng-Brand-Geschoß wird einerseits über
den Aufschlagstößel 16 beil Zielaufschlag, anderseits durch den Zerlegerkegel 27
der Selbstzerlegungseinrichtung bei einem vorgegebenen Drehzahlabfall gezündet.
Eine Zündung ist allerdings erst nach einem AbschuX, d.h. nach Freigabe der Zündnadel
19 durch die Spiralbandsicherung 21, 22, 23 möglich. Das Entsichern erfolgt beim
Abschuß infolge des Geschoßdralls, wobei sich das Spiralband 23 unter dem
Einfluß
des den Geschoß beim Abschuß verlieheflen Dralls abwickelt, sobald die Vortriebskraft
aufhört. Ist das Spiralband ganz abgezogen, so daß alle Windungen außen an Rand
des Spiralgehäuses 24 anliegen, so geht der Kern gZ auf. Die beim Abschuß iit ihren
Bund 21 auf dem Kern 22 aufsitzende Zündnadel 19 kann mit ihrer Spitze in den Primärdetonator
5 eingestoßen werden, wenn der Stößelkopf 16 auf ein Zielobjekt auf trifft. Der
Scherbund 17 verhindert dabei lediglich, daß der Stößelkopf 16 einerseits bein Abschuß
auf die lose in die Sacklochbohrung 18 ragende Zttndnadel 19 drückt, andererseits
durch Maskentreifer, 8egentropfen, Hagelkörner o.dgl. schon während des plus vor
de Ziel eingestoßen wird.
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Trifft aber der so gesicherte Stößelkopf 16 auf ein Ziel auf, so sticht
nach kurzer Äxialverschiebung die Spitze der Zündnadel 19 den Prirärdetonator 5
an. Der Zündstrahl schlägt durch die Bohrung 4 und die Drosselbohrung 7 in den Expansionsraum
20 der Sekunderladungshülse und bringt nit einiger Verzögerung - verursacht durch
die Drosselung des Zündgasstrahles - den Sekundärdetonator 8 zur Zündung.
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Letzterer entzündet die aus einer Spreng- bzw. Sprenbrandladung bestehende
pyrotechnische Ladung 9. Deren Detonation reißt infolge der geringen Wandstärke
des Mantels des Panzerdurchschlagskernes 1 am Heck, sowie der von hinten nach vorn
zunehrenden mechanischen Festigkeit und Härtung, nicht zuletzt auch infolge des
bei plötzlicher starker Abbremsung des Geschosses keilförmig erfolgenden Eindringens
der Bodenschraube 10 in das Geschoßheck den Panzerdurchschlagskern 1 von hinten
her vornehmlich streifenförmig auf. Die radial bzw. kegelig streuenden Geschoßsplitter
öffnen hinter der Panzerung vorgesehenf Zielobjekte wie Brennstoffkannister, Munitionshülsen
u.dgl. Die den Splittern anhaitende bzw. nachfolgende pyrotechnische Masse bringt
alle brennbaren Güter zur Entzündung.
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Schlägt das Geschoß auf kein den Stößelkopf 16 einstoßendes Ziel auf,
oder bleibt das Geschoß ohne Einstoß der Zündnadel 19 im Ziel stecken.
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so fällt die bein Abschuß dem Geschoß verliehene Drehzahl ab. Während
- wie aus Fig. 2 ersichtlich - beim Abschuß durch den Drall und die dabei auf das
Fliehgewicht 42 ausgeübte Fliehkraft der Klinkenhebel 34 entgegen der Kraft der
Wickel feder 43 so weit entgegen der Uhrzeigerrichtung
verschwenkt
wurde, daß die Kerbe 41 des Klinkenarmes 39 die Sicherungsfeder 36 freigab und nach
außen schwenken ließ, gibt beim anschließenden Drehzahlabfall der Klinkenarn 38
die Klinke 40 des Sperrhebels 32 frei. Der Sperrhebel 32 wird durch den Zerlegerkegel
27, der gemäß Fig. i unter dem Druck der Schraubenfeder 30 steht, ebenfalls nach
außen geschwenkt. Die Stirnfläche des Kegels 27 schlägt auf den Bund 21 der Zündnadel
19 auf und stößt deren Spitze in den Primärdetonator 5. Es tritt eine Selbstzerlegung
des Geschosses ein.