DE3638777A1 - Abschneidevorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Abschneidevorrichtung für textile und/oder synthetische Materialien, Papier oder Leder, die von einer Führungseinrichtung, auf der sie sich hin und her bewegen kann, getragen ist.

Bei Abschneidevorrichtungen der eingangs genannten Art ist regelmäßig eine elektrisch angetriebene Abschneidemaschine vorgesehen, die ein rotierendes Messer antreibt und die auf einer Führungsschiene mit einem Längsschlitz, in dem das Messer geführt wird, gelagert ist. Die Abschneidemaschine wird von der Hand betätigt, was zwar eine gute Handhabung, im Falle, daß das Material gängige Breite aufweist, ermöglicht. Beträgt die Breite des Materials mehrere Meter, dann kann der Benutzer die Abschneidemaschine vor allem dann nicht mehr einwandfrei betätigen, wenn z. B. der Stoff auf einem Tisch geführt ist. Ein weiterer Nachteil der bekannten Abschneidevorrichtung besteht darin, daß das elektrische Kabel ebenfalls Hin- und Herbewegungen ausübt, was hinderlich ist. Schließlich ist noch von Bedeutung, daß die Betätigung der Abschneidemaschine kraftaufwendig ist.

Es ist Aufgabe der Erfindung, die Abschneidevorrichtung der eingangs genannten Art ohne unangemessenen konstruktiven Aufwand so weiterzubilden, daß die Handhabung deutlich besser ist um Materialien beliebiger Breite geschnitten werden können.

Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Führungseinrichtung ein z. B. mit Druckmedium beauf­ schlagbarer und von einer Haltevorrichtung getragener Linearmotor ist, dessen Läufe die mit ihm lösbar verbindbare Abschneidevorrichtung trägt.

Man erkennt, daß der wesentliche Kern der Erfindung darin besteht, die Abschneidevorrichtung mit einfachen Mitteln antreiben zu können, und zwar derart, daß der Aufbau der Abschneidevorrichtung im wesentlichen unabhängig davon ist, wie breit das zu schneidende Material ist. Linearmotoren bestehen im wesentlichen aus einem Zylinderrohr, in dem ein Kolben mit Permanentmagneten mittels Druckmedium hin und her bewegt wird. Auf dem Rohr befindet sich ein Läufer, der ebenfalls Permanentmagnete trägt, die mit den Permanentmagneten des Kolbens magnetisch verbunden sind. Da der Aufbau des Linearmotors sehr einfach ist und er aus einfachen, praktisch verschleißfreien Teilen besteht, ist auch sichergestellt, daß es sich um eine im wesentlichen wartungsfreie Vorrichtung handelt. Bei dem Erfindungsgegenstand kann das Messer mit dem Läufer in verschiedener Weise verbunden sein. Entscheidend ist, daß vom Läufer auf das Messer eine Kraft übertragen wird, die ausreichend groß ist, um das Material zu trennen.

Weitere zweckmäßige vorteilhafte Maßnahmen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Eine besonders zweckmäßige Maßnahme der Erfindung sieht vor, daß die Abschneidevorrichtung ein mit dem Läufer verbindbares und ein rotierendes Messer aufnehmendes Gehäuse aufweist. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung geht es also darum, die eigentliche Abschneideeinrichtung der Abschneidevorrichtung so auszubilden, daß sie mit dem Läufer lösbar verbindbar ist, so daß das Messer, falls erforderlich, sehr schnell ausgewechselt werden kann.

Der gewünschte Antrieb des Messers kann vorteilhafter Weise dadurch erreicht werden, daß das Gehäuse von einer mit dem Zylinder des Linearmotors verlaufenden Stange durchquert ist, wobei die Stange im Gehäuse gelagert ist und auf ihr ein mit der Welle des Messers fest verbundenes Rad abrollt. Durch diese Maßnahme der Erfindung wird zum einen erreicht, daß das Messer eine bestimmte Drehzahl erreicht, zum anderen kann verhindert werden, daß sich das Rohr des Linearmotors nicht durchbiegt. Besteht das Rad aus einem harten Gummi oder Kunststoff, dann steht es mit der Stange in Druckverbindung. Daher ist für das Messer keine gesonderte Vorrichtung erforderlich, um das Messer anzutreiben. Um sicherzustellen, daß das Rad auf der Stange abrollt, ist zweckmäßig, wenn die radiale Außenseite des Rades eine zur Drehachse des Rades hin sich verjüngende Ringnut besitzt. Bei einer derartigen Ausführungsform des Rades ist es ohne weiteres möglich, das Rad gegen die Stange zu drücken, um die für den Antrieb des Messers erforderliche Reibkraft zu erzeugen.

Der Antrieb des Rades könnte allerdings auch so erfolgen, daß anstatt einer einen kreisrunden Querschnitt aufweisenden Stange, eine Zahnstange eingesetzt wird, auf der dann ein Zahnrad, das mit dem Messer drehfest verbunden ist, abrollt. Diese Ausführungsform der Erfindung kommt wohl insbesondere dann in Betracht, wenn das zu schneidende Material, z. B. Leder, eine größere Härte aufweist.

Soll die Abschneidevorrichtung zum Schneiden von Textilien benutzt werden, dann ist es zweckmäßig, sie so auszubilden, daß die aus einem mit dem Läufer verbindbaren Messer mit zwei Schneiden besteht, das sich zum Material hin verjüngt. Hierbei können die Maßnahmen auch so getroffen sein, daß der Läufer auf dem Material abrollende Räder trägt, zwischen denen das Messer angeordnet ist. Da die Räder mit dem Stoff in Druckverbindung stehen, wird gleichzeitig ein Verziehen des Stoffes, das sich durch die Einwirkung des Messers auf den Stoff ergeben könnte, vermieden.

Ist die Abschneidevorrichtung für Materialien mit erheblicher Breite, z. B. Teppichboden, vorgesehen, dann ist es zweckmäßig, wenn der Linearmotor von einer Haltevorrichtung getragen und vertikal bzw. horizontal verschiebbar ist. Bei solchen Abschneidevorrichtungen ist es zweckmäßig, den Zylinder bzw. den Läufer des Linearmotors so auszubilden, daß er mit einer weiteren Führungsstange zusammenarbeitet, um zu verhindern, daß es zu einer Verbiegung (Durchhängen) des Zylinderrohres kommt.

Die durch die Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß mit dem Gegenstand der Erfindung Materialien mit beliebiger Breite geschnitten werden können. Da die Vorrichtung nur aus wenigen Bauteilen besteht, die zudem im wesentlichen wartungsfrei sind, ist auch die Abschneidevorrichtung im wesentlichen wartungsfrei.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 schematisch eine Abschneidevorrichtung, die auf einem Tisch angeordnet ist,

Fig. 2 einen Teil der mit A bezeichneten Partie der Abschneidevorrichtung nach Fig. 1,

Fig. 3 eine Seitenansicht des in Fig. 2 dargestellten Teiles in Richtung des Pfeiles III.

Fig. 1 zeigt eine Abschneidevorrichtung für textile und/oder synthetische Materialien oder Leder, die von einer Führungseinrichtung 12, auf der sie sich hin und her bewegen kann, getragen ist. Die Führungseinrichtung 12 ist ein z. B. mit Druckmedium beaufschlagbarer und von einer Haltevorrichtung 14 getragener Linearmotor, dessen Läufer 16 die mit ihm lösbar verbindbare Abschneidevorrichtung 20 trägt. Die Abschneidevorrichtung 20 weist ein mit dem Läufer 16 verbindbares und ein rotierendes Messer 24 aufnehmendes Gehäuse 26 auf. Das Gehäuse 26 ist von einer mit dem Zylinderrohr 28 des Linearmotors parallel verlaufenden Stange 30 durchquert. Wie insbesondere die Fig. 3 erkennen läßt, ist die Stange 30 im Gehäuse 26 gelagert. Auf ihr rollt ein mit der Welle 34 des Messers 24 fest verbundenes Rad 38 ab. Das Rad 38 besteht aus einem harten Gummi oder Kunststoff und steht mit der Stange 30 in Druckverbindung. Die radiale Außenseite des Rades 38 besitzt eine zur Drehachse 34 des Rades 24 hin sich verjüngende Ringnut 40. Diese Ringnut 40 kann einen Krümmungsradius besitzen, der dem Radius der Stange 30 entspricht. Eine andere Ausführungsmöglichkeit der Ringnut besteht darin, daß sie sich trapezartig verjüngt, so daß sie nur teilweise mit der Stange 30 zusammenarbeitet. Dadurch kann erreicht werden, daß ein bestimmter Abrieb des Rades 28, der sich durch die ständigen Hin- und Herbewegungen ergeben kann, aufgefangen wird. Das Rad 38 könnte allerdings auch Zahnrad sein, das mit einer Zahnstange, die an der Stelle der Stange 30 angebracht wäre, zusammenarbeitet.

Ferner läßt die Fig. 3 erkennen, daß das Gehäuse 26 auf einer Führungsschiene 50 mit einem Schlitz 52 geführt ist.

Die einfachste Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die Schneidevorrichtung aus einem mit dem Läufer 16 verbundenen Messer mit zwei Schneiden besteht, das sich zum Material hin verjüngt. Hierbei kann der Läufer 16 Räder tragen, die auf dem Material abrollen und zwischen denen sich das Messer befindet.

Fig. 1 läßt schließlich erkennen, daß der Linearmotor von einer Haltevorrichtung 14 getragen und vertikal bzw. horizontal verschiebbar ist. Die Haltevorrichtung 14 kann mittels Befestigungseinrichtungen mit dem Tisch 60 verbunden sein. Die Steuerung des Linearmotors erfolgt mittels einer Steuerungseinheit 62, die an ein nicht näher dargestelltes Druckmedium angeschlossen ist.

Claims (12)

1. Abschneidevorrichtung für textile und/oder synthetische Materialien, Papier oder Leder, die von einer Führungseinrichtung, auf der sie sich hin und her bewegen kann, getragen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung (12) ein z. B. mit Druckmedium beaufschlagbarer und von einer Haltevorrichtung (14) getragener Linearmotor ist, dessen Läufer (16) die mit ihm lösbar verbindbare Abschneidevorrichtung (20) trägt.

2. Abschneidevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschneidevorrichtung (20) ein mit dem Läufer (16) verbindbares und ein rotierendes Messer (24) aufnehmendes Gehäuse (26) aufweist.

3. Abschneidevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (26) von einer mit dem Zylinderrohr (28) des Linearmotors parallel verlaufenden Stange (30) durchquert ist.

4. Abschneidevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (30) im Gehäuse (26) gelagert ist und daß auf ihr ein mit der Welle (34) des Messers (24) fest verbundenes Rad (38) abrollt.

5. Abschneidevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rad aus einem harten Gummi oder Kunststoff besteht und mit der Stange (30) in Druckverbindung steht.

6. Abschneidevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Außenseite des Rades (38) eine zur Drehachse (34) des Rades (24) hin sich verjüngende Ringnut (40) besitzt.

7. Abschneidevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rad ein Zahnrad ist, das mit der als Zahnstange ausgebildeten Stange kämmt.

8. Abschneidevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (26) eine auf dem geschnittenen Material geführte Führungsschiene (50) mit einem Schlitz (52), in dem das Messer angeordnet ist, trägt.

9. Abschneidevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschneidevorrichtung aus einem mit dem Läufer (12) verbindbaren Messer mit zwei Schneiden besteht, das sich zum Material hin verjüngt.

10. Abschneidevorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Läufer (16) auf dem Material abrollende Räder trägt, zwischen denen das Messer angeordnet ist.

11. Abschneidevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Linearmotor von einer Haltevorrichtung (14) getragen und vertikal bzw. horizontal verschiebbar ist.

12. Abschneidevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (26) eine Schleifeinrichtung für das Messer (24) angeordnet ist.