DE3636685C2 - Vorrichtung zum Wickeln von mehreren durch Längsschneiden einer breiten Materialbahn gebildeten schmalen Materialbahnen zu Vorratsrollen - Google Patents

Vorrichtung zum Wickeln von mehreren durch Längsschneiden einer breiten Materialbahn gebildeten schmalen Materialbahnen zu Vorratsrollen

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wickeln von mehre­ ren durch Längsschneiden einer breiten Materialbahn gebildeten schmalen Materialbahnen zu Vorratsrollen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Vorrichtung ist bereits aus der DE-PS 12 38 303 bekannt. Bei dieser Vorrichtung werden aus einer breiten Materialbahn durch Längsschneiden schmale Materialbahnen gebildet. Diese Materialbahnen werden über eine Führungswalze derart auseinandergeführt, daß sie auf dieser Führungswalze benachbarten Wickeleinrichtungen aufgewickelt werden. Die Wickeleinrichtungen weisen Kerne auf, an die bei Beginn des Aufwickelvorgangs die Enden der schmalen Bahn angedrückt werden, so daß sie an diesem anhaften. Durch Rotation der Kerne werden die schmalen Materialbahnen aufgewickelt, wobei der Durchmesser der Materialvorratsrollen kontinuierlich zunimmt. Entsprechend des zunehmenden Durchmessers werden die Rollen mitsamt ihrer zugehörigen Maschinengestelle hydraulisch verfahren. Nach Erreichen des maximalen Vorratsrollendurchmessers werden die schmalen Materialbahnen mittels Messer durchgeschnitten. Im folgenden werden gemäß diesem Stand der Technik balkenartig ausgeführte "Wendescheiben" um eine Welle verschwenkt, so daß zwei neue Wickelkerne neben der Führungswalze positioniert werden. Hierzu müssen gleichzeitig noch die Gestelle entlang der Führungsstange soweit zurückverfahren werden, bis die Wickelkerne unmittelbar an der Führungsrolle anliegen. Dabei müssen die "Wendescheiben" und die entsprechenden Drehantriebe derart ausgelegt werden, daß die recht schweren fertigen Materialbahnwickel aus ihrer Aufwickelposition in die Entnahmeposition verschwenkt werden können.
Aus der US-PS 34 29 517 ist auch schon eine verdrehbare Wendescheibe mit verstellbarer Wickelwelle bekannt. Dieser Stand der Technik betrifft aber einen Doppelwickler für die kontinuierliche Weiterführung von Textilgut. Hier werden die Textilbahnen zu einem Wickel aufgerollt, der nicht abgenommen wird, sondern der nur als Zwischenspeicher dient.
Grundsätzlich ist es schon aus der zuvor genannten US-PS 34 29 517 bekannt, die Wickeleinrichtungen über Druckmittelkolbenzylindereinheiten zu verfahren.
Aus der US-PS 33 78 213 ist es grundsätzlich schon bekannt in Führungen Antriebe vorzusehen, um Wickelwellen zu verstellen.
Aus der bereits genannten US-PS 33 78 213 ist auch bereits eine Verfahrbarkeit in dem Bereich des Zentrums bekannt.
Aus der CH-PS 370 682 ist es bereits bekannt, Wickel in durchgehenden Führungen zu lagern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nunmehr, daß bei guter Wickelqualität der aus den schmalen Materialbahnen gewickelten Vorratsrollen ohne Unterbrechung der kontinuierlichen Bahnzuführung ein Rollenwechsel bei einfacher Handhabung gestattet ist.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die Wickelwellen durch Antriebe in Führungen der Wendescheiben auf einer Durchmesserlinie parallel zu sich selbst verfahrbar geführt sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet ein kontinuierliches Wickeln der durch Längsschneiden der breiten Materialbahn gebildeten schmalen Materialbahnen, wobei zum Zwecke des Rollenwechsels keine Betriebsunterbrechung erforderlich ist. Hat eine aus einer schmalen Materialbahn gewickelte Vorratsrolle den gewünschten Durchmesser erreicht, werden die Auflagewalzen an die Rollen geschwenkt. Anschließend wird der Schlitten in das Zentrum der Wendescheiben verfahren und das Drehgestell um 180° gedreht, so daß die fertig gewickelte Vorratsrolle im Zentrum des Drehgestell liegt und ein vorbereiteter Wickelkern, beispielsweise eine beleimte Wickelhülse, zum Wickeln einer neuen Vorratsrolle in den Bereich der zentralen Führungswalze geschwenkt wird. Sobald durch Drehung des Drehgestells die fertig gewickelte Vorratsrolle um sich selbst und der vorbereitete Wickelkern nach innen geschwenkt worden sind, legt sich die Andrückwalze an die Wickelhülse. Anschließend wird das Trennmesser betätigt, so daß die auf die fertige Vorratsrolle laufende Bahn durchtrennt und gleichzeitig der durch den Trennschnitt gebildete Bahnanfang auf den Wickelkern angedrückt wird. Auf den neuen Wickelkern wird nun die neue Vorratsrolle aufgewickelt, während die fertig gewickelte Vorratsrolle aus dem Zentrum in den Endbereich der Führungen gefahren und entnommen wird und auf die Zapfen oder die Achse der betreffenden Wickelvorrichtungen ein neuer Wickelkern aufgesetzt wird.
Um zu vermeiden, daß durch das Verschwenken des Drehgestells zur Vorbereitung des Rollenwechsels in der Bahn infolge von Änderung der Lauflänge der Bahn unerwünschte Zugspannungsschwankungen auftreten, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die nahezu fertig gewickelte Vorratsrolle nach ihrem Verfahren in das Zentrum des Drehgestells mit diesem über die mit der Drehachse des Drehgestells fluchtenden Wickelachse blockierbar ist.
Um eine gute und feste Wicklung der Vorratsrollen zu erreichen, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die zentrale Führungswalze eine Kontaktwalze bildet, an die die sich bildenden Vorratsrollen während des Wickelns angestellt sind. Durch die Kontaktwalze werden Lufteinschlüsse verringert. Außerdem kann die zu wickelnde Bahn tangential mit der gewünschten Zugspannung zugeführt werden.
Zweckmäßigerweise sind im Maschinengestell über Hebel schwenkbar gelagerte Walzen vorgesehen, die an die Vorratsrollen zwischen den in die Mitte des Drehgestells verfahrenen Vorratsrollen und der Kontaktwalze anstellbar sind. Die Walzen werden vor jedem Verfahren der Vorratsrollen in das Zentrum des Drehgestells, also zu Beginn eines jeden Rollenwechsels, an die Vorratsrollen angeschwenkt und bleiben dort, bis die Vorratsrollen nach dem Rollenwechsel aus der Maschine entnommen werden. Sie sollen ein seitliches Verlaufen der Bahn während des Verfahrens verhindern und dafür sorgen, daß Lufteinschlüsse nach dem Entfernen der Vorratsrollen von der Kontaktwalze vermieden werden.
Die beiden in jedem Drehgestell gelagerten Wickeleinrichtungen können durch Spindeln oder Druckmittelkolbenzylindereinheiten in ihren Führungen verfahrbar sein. Aus Gründen der Platzersparnis werden zweckmäßigerweise sogenannte kolbenstangenlose Pneumatikzylinder verwendet, die mit Längsschlitzen versehen sind, in denen unmittelbar mit dem Kolben verbundene Stifte geführt sind. Diese Stifte sind mit den zu verfahrenden Teilen der Wickelvorrichtungen verbunden.
Da Pneumatikzylinder keinen sicheren Gleichlauf gewährleisten, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß gegenüberliegende, in den Führungen verfahrbare, die Wickeleinrichtungen mit ihren Antrieben tragende Schlitten zur Gleichlaufführung mit den Enden von über im Randbereich der Wendescheiben in zur Drehachse konzentrischen Führungen laufende Ketten miteinander verbunden sind, die mit Kettenrädern kämmen, die auf gestellfesten Wellen befestigt sind. Über die Ketten, Kettenräder und die Welle sind beide Seiten gekoppelt, so daß die Parallelität beider Schlitten zur Kontaktwalze gewährleistet und ein Verkanten vermieden ist.
Selbstverständlich ist es möglich, die breite Materialbahn in mehr als zwei streifenförmige Materialbahnen zu unterteilen und diese abwechselnd über die Kontaktwalze nach links und rechts zu führen und auf gleichachsig angeordneten Wickelkernen, vorzugsweise sogenannten Friktionswickelwellen, der Wickelvorrichtungen in der beschriebenen Weise aufzuwickeln.
Während des gesamten Rollenwechselvorgangs finden lediglich geringe Längenänderungen und damit geringe Bahnzugspannungsänderungen statt, wodurch auch während des Rollenwechsels eine hohe Wickelqualität gewährleistet ist. Dies ist auf folgende Maßnahmen zurückzuführen:
  • - Die fertigen Vorratsrollen werden in das Zentrum der Wendescheibe verfahren, bevor die Wendescheiben verschwenkt werden.
  • - Die Auflagewalze wird an die Vorratsrolle(n) angelegt, bevor die Rolle(n) verfahren und bevor die Wendescheibe durchgeschwenkt wird.
  • - Der Ort, an dem die Andrückwalze an der Vorrats­ rolle (den Vorratsrollen) anliegt, ist nahezu der Auflaufort der zulaufenden Bahn auf die Vorratsrolle(n). Somit wird gewährleistet, daß die zulaufende Bahn beim Verfahren der Rolle in das Zentrum der Wendescheibe in ihrer Länge nur unwesentlich verändert wird. Dadurch können auch keine wesentlichen Zug­ spannungsänderungen auftreten, die zum Verlaufen der Folienbahn führen können.
  • - Die Rollenwechseleinrichtungen sind so gestaltet, daß die Andrückrollen der Rollenwechseleinrichtung, die die Bahn berühren, nur eine geringe Umschlingung der zulaufenden Bahn hervorrufen und somit keine wesentli­ chen Längenänderungen der zulaufenden Bahn bzw. Zugspannungsänderungen auftreten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht der Wickelvorrichtung in schematischer Darstellung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß der Linie II-II in Fig. 1
Fig. 3 einen Schnitt durch die Vorrichtung gemäß der Linie III-III in Fig. 1
Fig. 4 den mittleren Teil der in Fig. 1 dargestellten Wickelvorrichtung während des Umstellens der Betriebsweise von dem Wickeln einer Breitfolie auf einer Wickelstelle auf das Wickeln längs­ geteilter schmaler Materialbahnen auf zwei Wickelstellen,
Fig. 5 den in seine Betriebsstellung geschwenkten Bahnabheber nach Fig. 4 in vergrößerter Darstellung
Fig. 6 einen Schnitt durch die Vorrichtung gemäß der Linie VI-VI in Fig. 2 während des Umstellens des Wickelns von mehreren schmalen Material­ bahnen auf eine breite Materialbahn,
Fig. 7 einen Schnitt durch die Vorrichtung längs der Linie VII-VII in Fig. 2 und
Fig. 8 eine Seitenansicht der mit Gleichlauf­ führungen versehenen Wendescheibe nach Fig. 7.
Zwei Seitenwände 1, 2 eines Rahmens sind durch Traversen 3 und eine Welle 4 miteinander verbunden. Die Welle 4 ist drehbar in den Seitenwänden 1 und 2 gelagert und kann über einen Motor 5 angetrieben werden. In ihrem mittleren Bereich trägt die Welle 4 eine Konktakwalze 6, die mit der Welle 4 fest verbunden ist.
Nahe der Kontaktwalze 6 befinden sich frei drehbar auf der Welle 4 zwei Lagerringe 7 und 8, die je einen Hebelarm 9 und 10 aufwei­ sen. Die den Lagerringen 7 und 8 abgewandten Enden der Hebelarme 9 und 10 tragen einen sich über die gesamte Breite der Kontakt­ walze 6 erstreckenden Bahnabheber 11, der in Fig. 5 deutlicher dargestellt ist. Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, besteht der Bahnabheber 11 aus einem im Querschnitt etwa halbkreisförmigen Profilrohr 12 zur Aufnahme eines kolbenstangenlosen Zylinders 13. Mit dem Kolben dieses Zylinders 13 ist ein Messerträger 14 fest verbunden, der aus einem Schlitz 15 des Profilrohres 12 hervorragt und an seinem freien Ende eine Messerklinge 16 auf­ weist. Durch mehrere im Profilrohr 12 vorgesehene Schlitze 17 kann Druckluft nach außen geblasen werden. Das Verschwenken des Bahnabhebers 11 beispielsweise von seiner in Fig. 1 dargestellten Lage in die in Fig. 5 dargestellte, erfolgt über ein mit dem Lagerring 7 verbundenes Kettenrad 18, welches über eine Kette 19 mit einem Kettenrad 20 eines Getriebemotors 21 in Verbindung steht.
Koaxial neben den Lagerringen 7 und 8 sind auf die Welle 4 wei­ tere Lagerringe 22 bis 27 aufgesetzt worden, die ebenso wie die Lagerringe 7 und 8 frei schwenkbare Hebelarme 28 bis 33 tragen. Mit den Enden von je zwei Hebelarmen sind Messerbalken 34, 35 und 36 fest verbunden, von denen die Messerbalken 34 und 35 nahe dem eigentlichen Messer Andrückrollen 34′ und 35′ aufweisen, die zwischen den Hebelarmen 28, 33 und 30, 32 gelagert sind. Alle Mes­ serbalken 34 bis 36 können über Kolbenzylindereinheiten 37 bis 42 verschwenkt werden, wobei die Kolbenzylindereinheiten 37 bis 42 über Halter mit den Seitenwänden 1 und 2 des Maschinenrahmens verbunden sind.
Insbesondere die Fig. 2 und 3 zeigen, daß die Rahmenseitenwände 1 und 2 abgesetzte kreisrunde Ausnehmungen aufweisen. In jede dieser Ausnehmungen ist dabei ein Großkugellager fest einge­ setzt, in denen je eine Wendescheibe 43 verdrehbar gelagert ist. Alle vier Wendescheiben 43 sind mit je zwei parallel zu­ einander verlaufenden Linearführungen 44 besetzt. Die beiden Linearführungen 44 einer jeden Wendescheibe 43 werden von U-för­ migen Profilstücken 45 mit Spiel umgriffen, wobei die beiden einer Wendescheibe 43 zugehörigen U-förmigen Profilstücke 45 fest mit einem Lagerschild 46 verbunden sind. Mit jedem Lager­ schild ist ein Motor 47 verschraubt, der ein Kettenrad 48 trägt. Dieses Kettenrad 48 steht über eine Kette 49 mit einem Antriebs­ kettenrad 50 einer Wickelwelle 51 in Verbindung. Entsprechen­ de Wickelwellenlager 52a, 52b lagern fest in den Lagerschilden 46. Über kolbenstangenlose Kolbenzylindereinheiten 52′, 52′′ können dann jeweils zwei einander gegenüberliegende Lagerschilde 46 auf den Linearführungen 44 verschoben werden.
Aus der Fig. 2 wird deutlich, daß die in Fig. 3 dargestellten beiden oberen Kolbenzylindereinheiten 52′ für die Verschiebung der Wickelwellenlager 52a und die beiden unteren Kolbenzylinder­ einheiten 52′′ für die Verschiebung der beiden Wickelwellenlager 52b vorgesehen sind. In der rechten Hälfte der Fig. 2 sind die Kolbenzylindereinheiten 52′, 52′′ nur andeutungsweise darge­ stellt. Es herrschen hier jedoch gleiche Verhältnisse wie auf der linken Seite der Fig. 2. Sämtliche Kolbenzylindereinheiten 52′, 52′′ sind über Halter 53 mit den Wendescheiben 43 fest ver­ bunden. Da es sich bei den Kolbenzylindereinheiten 52′, 52′′ um pneumatisch betriebene handelt, muß Sorge dafür getragen werden, daß beim Verschieben einer Wickelwelle 51 Gleichlauf vorhanden ist, damit sich die Wickelwelle 51 nicht verkantet. Zu diesem Zweck ist sowohl die obere wie auch die untere Hälfte einer jeden Wendescheibe 43 von einer Parallelführungskette 54 bzw. 55 umgriffen, wobei die obere Parallelführungskette 54 über Umlenkrollen 56 geführt mit dem Lagerschild 46′ und die untere Parallelführungskette 55 über Umlenkrollen 57 geführt mit dem Lagerschild 46′′ fest verbunden ist.
Wie die Fig. 3 und 7 zeigen, ist unterhalb der jeweiligen Wendescheiben 43 eine durchgehende Welle 58 drehbar gelagert, die zwei Kettenrä­ der 59 aufweist. Diese beiden Kettenräder 59 stehen mit den beiden unteren Parallelführungsketten 55 in Verbindung. Um den Abstand im mittleren Bereich der Wendescheiben 43 zwischen den oberen Ketten 54 und den unteren Ketten 55 zu überbrücken, sind in die­ sem Bereich zwei Kettenstücke auf jede Wendescheibe 43 aufge­ legt, deren Enden 61 und 62 mit den Wendescheiben 43 fest ver­ bunden sind. Aus der Fig. 8 wird deutlich, daß die Übergangs­ kettenstücke 60 und 60′ neben den Parallelführungsketten 54 und 55 liegen. Um sowohl die Übergangskettenstücke 60 und 60′ wie die Parallelführungsketten 54 und 55 in Eingriff mit dem Kettenrad 59 bringen zu können, ist dieses als breites Doppelkettenrad ausgelegt.
Die Wendescheiben 43 selbst sind mit je einem äußeren Zahnkranz 63 besetzt. Mit den Zähnen dieser Zahnkränze kämmt jeweils ein Zahnrad 64, von denen in der Fig. 3 nur ein Zahnrad 64 darge­ stellt ist. Die beiden je zwei Wendescheiben 43 zugehörigen Zahn­ räder 64 sind durch eine Wendescheiben-Antriebswelle 65 miteinan­ der verbunden und können von einem Motor 66 angetrieben werden, der mit einer Rahmenseitenwand fest verbunden ist und dessen An­ triebswelle an der Wendescheibenantriebswelle 65 angeflanscht ist.
Entsprechend der Breite der aufzuwickelnden Bahn sitzen auf der Wickelwelle Wickelhülsen 67. Den auf diesen Wickelhülsen 67 auf­ zuwickelnden Materialbahnrollen 68 sind Anpreßwalzen 69 zugeord­ net, die über Hebel 70 an einer querverlaufenden Stange 71 angelenkt sind, welche in den Rahmenseitenwänden 1 und 2 gelagert ist. Die Bewegung der Anpreß­ walzen 69 erfolgt über pneumatische Kolbenzylindereinheiten 72.
Die Fig. 3 zeigt, daß jede Wendescheibe 43 zwei Verriegelungsbol­ zen 73, 74 hat, die in entsprechende Öffnungen der Lagerschilde 46 eingreifen können, um die Lagerschilde 46 gegen­ über der Wendescheiben 43 arretieren zu können. Dies geschieht jedesmal dann, wenn sich die beiden Lagerschilde 46 zweier Wen­ descheiben 43 mit der fertigen Materialbahnrolle in der mittleren Position befinden, die in der linken Hälfte der Fig. 1 dargestellt ist.
Nachstehend wird die Funktionsweise der Vorrichtung näher be­ schrieben:
Gemäß Fig. 1 wird eine breite Endlosmaterialbahn 75 über eine Leitwalze 76 einer Längsschneidvorrichtung 77 zugeführt, mittels der die breite Materialbahn in zwei oder mehrere schmalere Bah­ nen durchtrennt wird. Diese schmaleren Bahnen gelangen über eine weitere Umlenkwalze 78 auf die Kontaktwalze 6. Eine der beiden schmalen Materialbahnen wird auf der linken und die andere auf der rechten Seite der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung aufge­ wickelt. Die linke Seite zeigt eine fast volle Materialbahnrolle 68, die mittels der in den Fig. 2 und 3 dargestellten oberen Kolbenzylindereinheiten 52′ gemeinsam mit der zugehörigen Wickel­ welle 51 in die Mitte verschoben und dort verriegelt ist. Für die in die Mitte geschobene Materialbahnrolle 68 ist das Lager­ schild 46 dargestellt. Neben diesen die Materialbahnrolle 68 tragenden beiden Lagerschilden 46 tragen die beiden Wendeschei­ ben 43 für die jeweils zweite Materialbahnrolle zwei weitere Lagerschilde, die der Einfachheit halber nicht dargestellt sind. Auf die von diesen Lagerschilden getra­ gene Wickelwelle ist eine neue Wickelhülse 67′ aufgesetzt und ver­ spannt. Diese Wickelhülse 67′ ist mit Leimstreifen besetzt. Die schmale Materialbahn 75′ verläuft folglich über die Kontaktwalze 6, die Wickelhülse 67′ zu der Materialbahnrolle 68, an die die Bahn über die Anpreßwalze 69 angedrückt wird. In diesem Moment werden die Kolbenzylindereinheiten 37 und 40 betätigt, wodurch der Messerbalken 34 und die ihm zugeordnete Andrückwalze 34, in die schmale Materialbahn 75′ eingeschwenkt werden. Zunächst legt sich die Andrückwalze 34′ an die Wickelhülse 67′ und preßt die zulaufende Bahn auf diese beleimte Wickelhülse 67′. Danach wird das Quertrennmesser zum Trennen der Bahn mit Hilfe eines kolben­ stangenlosen Zylinders betätigt und die Materialbahn 75′ durch­ getrennt. Die dem Messerbalken 34 zugeordnete Andrückwalze 34′ preßt den neuen Bahnanfang auf die beleimte Wickelhülse 67′, so daß an dieser Stelle eine neue Materialbahnrolle gebildet wird, während die dann volle Materialbahnrolle 68 nach dem Verfahren in die linke äußere Endstellung herausgenommen wird.
Die rechte Seite der Fig. 1 zeigt eine noch nicht fertig ge­ wickelte Materialbahnrolle 68′, auf die der zweite schmale Bahn­ teil 75′′ aufläuft. Sobald auch die Rolle 68′ fertiggewickelt ist, wird die zweite Anpreßwalze 69 an die Materialbahnrolle geschwenkt. Anschließend werden die Lagerschilde 46′ nach rechts in die Mitte der beiden Wendescheiben 43 verfahren und dort verriegelt. Nach der Verriegelung der Lagerschilde 46′ werden die Wendeschei­ ben 43 über den Motor 66 im Gegenuhrzeigersinn so weit verschwenkt, bis sich die neu eingelegte Wickelhülse 67′′ in Wickelstellung befindet, in der dann die beiden Linearführungen 44 wieder waagrecht verlaufen. Nachdem dies geschehen ist, wird der Messerbalken 35 von den Kolbenzylindereinheiten 38 und 42 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt, so daß die Materialbahn 75′′ durchtrennt und ein neuer Wickel gebildet werden kann. In der in Fig. 1 dargestellten Stellung werden folglich ohne Betriebs­ unterbrechung durchgehend sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite der Vorrichtung Wickelrollen gebildet.
Für den Fall, daß die Bahn 75 im weiteren Aufwickelvorgang nicht längsgeteilt werden soll und statt zweier oder mehrerer schmaler Bahnen nur noch eine einzige große Bahn aufgewickelt werden soll, wird diese breite Bahn nach Fertigstellung der schmaleren Materialbahnrollen lediglich mit der auf der linken Seite der Fig. 1 dargestellten Wickelvorrichtung aufgewickelt. Zu diesem Zweck werden zunächst die Anpreßwalzen 69 an die schmalen Materialbahnrollen geschwenkt. Dann werden die in Fig. 1 auf der rechten Seite dargestellten Lagerschilde 46′ bis zur Mitte der Wendescheiben 43 verfahren und dort verriegelt. Sodann werden die Wendescheiben 43 über den Motor 66 um 180° gedreht, bis die Lagerschilde 46′′ die in Fig. 6 auf der rechten Seite der Zeichnung dargestellte Lage einnehmen. Die normalerweise von den Lagerschilden 46′′ getragene Wickelwelle ist allerdings vorher ausgebaut worden, um einen freien Durch­ gang für das Trennmesser 36 zu schaffen, welches den noch auf die Materialrolle 68′ auflaufenden schmalen Streifen durch­ trennt. Der von der Schnittstelle des Messers 36 bis zur vollen Bahnbreite 75 noch vorhandene schmale Bahnlappen 75′′ wird vom schmalen Bahnteil 75′ mit um die Kontaktwalze 6 herumgeführt.
Sobald die ungeschnittene Bahn 75 an der Wickelhülse 67′, deren Breite der Breite der ungeschnittenen Bahn 75 entspricht, vor­ beigelaufen ist, wird durch das Messer 34 die Bahn 75 durch­ trennt, so daß auf die zuvor beleimte Wickelhülse 67′ die in Längsrichtung nicht geteilte breite Bahn 75 aufgewickelt wird. Während die in der Fig. 6 dargestellte rechte Seite der Vorrich­ tung während des weiteren Betriebes völlig ohne Funktion bleibt, werden auf der linken Seite der Vorrichtung ohne Unterbrechung Bahnrollen gebildet, die der Breite der zugeführten Materialbahn 75 entsprechen. Der auf der linken Seite stattfindende Rollen­ wechsel wurde zuvor anhand der Fig. 1 beschrieben und ist an sich bekannt.
Von dieser in Fig. 6 dargestellten Betriebsweise, bei der auf der linken Seite der Vorrichtung eine breite Bahn aufgewickelt wird, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung ohne Unterbrechung wieder auf eine Betriebsweise umgestellt werden, in der sowohl auf der linken wie auch auf der rechten Seite der Vorrichtung beispielsweise je eine schmale Bahn aufgewickelt wird. Zu diesem Zweck wird zunächst einmal über den Getriebemotor 21 der Bahnab­ heber 11 im Uhrzeigersinn aus seiner mit strichpunktierten Linien dargestellten Grundstellung in die mit voll ausgezogenen Linien dargestellte Lage verschwenkt. Diese Situation ist in Fig. 4 und 5 dargestellt. Während der Schwenkbewegung des Bahnabhebers 11 befindet sich das Lagerschild 46′′ in einer von der Kontaktwalze 6 entfernten Stellung. Erst wenn der Bahnabheber 11 die in den Fig. 4 und 5 dargestellte Lage eingenommen hat, wird die Längsschneidvorrich­ tung 77 in Betriebsstellung gebracht, wodurch die Bahn 75 in zwei schmale Bahnen 75′, 75′′ unterteilt wird. Dann wird das Lagerschild 46′′ in die in Fig. 4 dargestellte Lage auf den Linearführungen 44 verfahren. Auf die zuvor in das Lagerschild 46′′ eingelegte Wickelwelle 51 ist eine Wickelhülse 67′′ aufge­ setzt, die der Breite der aufzuwickelnden schmalen Bahn ent­ spricht. Die Wickelhülse 67′′ drückt die Bahn 75′′ an die Kontakt­ walze 6, während die Bahn 75′ nicht von der Wickelhülse 67′′ erfaßt wird, da die Wickelhülse 67′′ und Bahn 75′′ mit gleicher Breite deckungsgleich aufeinanderliegen.
Sodann wird das Messer 16 des Bahnabhebers betätigt und durch­ schneidet lediglich die Bahn 75′′, nicht aber die Bahn 75′.
Aufgrund der Tatsache, daß die Wickelhülse 67′′ vor ihrem Einle­ gen beleimt worden ist, wird dann die Bahn 75′′ auf die Wickel­ hülse 67′′ aufgewickelt, während die Bahn 75′ auf die Material­ bahnrolle 68 aufläuft, welche zuvor mit einer breiten Bahn 75 bewickelt wurde. Nachdem dies geschehen ist, findet auf der linken Seite der Vorrichtung ein Rollenwechsel statt, d. h. die Materialbahnrolle 68 wird bis in die Mitte der Wendescheiben 43 verfahren und dort verriegelt.
Sodann werden die der Materialbahnrolle 68 zugehörigen beiden Wendescheiben 43 über den Motor 66 um 180° verdreht, wodurch eine neue Wickelhülse 67′ in die Aufwickelstellung verschwenkt wird. Diese Position ist auf der linken Seite der Fig. 2 dargestellt, lediglich mit dem Unterschied daß in der Fig. 2 die Material­ bahnrolle 68 eine schmal aufgewickelte Rolle ist, die der mit einer breiten, ungeteilten Materialbahn aufgewickelten Rolle am Ende des Wickelvorganges entspricht.

Claims (7)

1. Vorrichtung zum Wickeln von mehreren durch Längsschneiden einer breiten Materialbahn gebildeten schmalen Material­ bahnen zu Vorratsrollen
mit Leitwalzen für die Bahnen,
mit Messern zum Längsschneiden der breiten Materialbahn und
mit Wickeleinrichtungen mit Wickelkernen für die schmalen Materialbahnen,
wobei beiderseits einer zentralen, die schmalen Materialbahnen in ihrer Laufrichtung auseinanderführenden Führungswalze in je einem durch mit Drehantrieben versehenen Wendescheiben drehbar im Maschinengestell gelagerten Drehgestell mit zu der Führungswalze paralleler Drehachse je zwei Wickeleinrichtungen vorgesehen sind und
wobei jeweils der bezogen auf die Führungswalze innen angeordneten Wickeleinrichtung je ein im Maschinengestell schwenkbar gelagertes Trennmesser mit Andrückrolle zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelwellen (51) durch Antriebe in Führungen (44) der Wendescheiben (43) auf einer Durchmesserlinie parallel zu sich selbst verfahrbar geführt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede der jeweils zwei Wickeleinrichtungen (68, 68′) abwechselnd von einem Endbereich der Führungen (44) in dem Bereich des Zentrums des Drehgestells verfahrbar und dort über Verriegelungselemente (73, 74) derart blockierbar ist, daß die Wickelwelle (51) der verfahrbaren Wickeleinrichtung mit der Drehachse des Drehgestells fluchtet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zentrale Führungswalze (6) eine Kontaktwalze bildet, an die die sich bildenden Vorratsrollen (68, 68′) während des Wickelns angestellt sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß während des Wickelns ein geringer, etwa gleichbleibender Abstand zwischen der Führungswalze (6) und den Vorratsrollen (68, 68′) gebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß im Maschinengestell über Hebel schwenkbar gelagerte Walzen (69) vorgesehen sind, die vor jedem Verfahren der Vorratsrollen (68, 68′), also zu Beginn eines jeden Rollenwechsels, an die Vorratsrollen (68, 68′) anstellbar oder anschwenkbar sind, um ein seitliches Verlaufen der Bahn während des Verfahrens zu verhindern und Lufteinschlüsse nach dem Entfernen von der Kontaktwalze zu vermeiden.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, zeichnet, daß die Wickeleinrichtungen durch Druckmittelkolbenzylindereinheiten (52′, 52′′) in ihren Führungen (44) verfahrbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß gegenüberliegende in den Führungen (44) verfahrbare, die Wickeleinrichtung mit ihren Antrieben tragende Schlitten zur Gleichlaufführung mit den Enden von über im Randbereich der Wendescheiben (43) zur Drehachse konzentrischen Führungen laufenden Ketten (54, 55) miteinander verbunden sind, die mit Kettenräder (59) kämmen, die auf gestellfesten Wellen (58) befestigt sind.
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