DE363048C - Verfahren zur Fernanzeige physikalischer Groessen auf elektrischem Wege - Google Patents
Verfahren zur Fernanzeige physikalischer Groessen auf elektrischem WegeInfo
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Description
Es sind Verfahren bekannt, mittels deren man mechanische bzw. physikalische Größen,
wie Druck, Kraft, Flüssigkeitsstand, Umdrehungszahl, Bewegung, Durchbiegung, Zusammendrückung,
Geschwindigkeit, Beschleunigung, Verzögerung·, Leistung, Drehmoment,
Temperatur, Feuchtigkeit, Wirkungsgrad, Lichtstärke, Zugstärke, Dampfmenge, Verbrennungsgeschwindigkeit usw.
auf elektrischem Wege messen und fernübertragen kann. Ein solches Verfahren besteht
z. B. darin, daß man den Meßzeiger auf ein bewegliches, unter der Wirkung einer elektrischen
oder elektromagnetischen Gegenkraft stehendes System einwirken läßt und dieses durch Veränderung der elektrischen Gegenkraft
in seine ursprüngliche Gleichgewichtslage zurückführt, wobei der zur Zurückführung
nötige Strom als Maß für die gemessene Größe dient.
Die Erfindung bezweckt eine ähnliche Wirkung, jedoch soll diese auf andere, vorteilhaftere
Art erreicht werden.
Auch bei vorliegendem Verfahren wird in bekannter Weise, z. B. durch den Meßzeiger,
ein bewegliches elektrisches System beeinflußt, jedoch wird dieses System durch Änderung
einer elektrischen Größe nicht in die ursprüngliche Nullage zurückgeführt, sondern die elekirische
Größe wird gemäß der Erfindung in geeigneter Weise so reguliert, daß das elektrische
System dadurch stets in eine den Maßangaben des Meßgerätes entsprechende, d. i. nach der gemessenen physikalischen Größe
veränderliche Meßlage gebracht und die zur Herstellung dieser Lage erforderliche elektrische
Größe als Maß für die betreffende physikalische Größe verwendet wird. Auf diese Weise ist es z. B. möglich, durch geeignete
Beeinflussung oder Ausgestaltung des elektrischen Systems das Gesetz zu beeinflussen,
nach welchem sich die elektrische Größe in Abhängigkeit von der gemessenen
physikalischen Größe ändert. Es kann auch eine beliebige Bewegung bzw. Lage eines
passenden Teiles in dieser Weise durch elektrische Größe angezeigt werden. Ferner
können auch Zusammensetzungen, d. h. Summen, Differenzen, Produkte, Quotienten usw.
von physikalischen Größen auf elektrischem Wege durch entsprechende Anordnung und
Kombination der zur Ausführung dieses Verfahrens angewendeten Vorrichtungen gegebenenfalls
unter Verwendung mit weiteren an sich bekannten Hilfsmitteln angezeigt werden.
In Abb. ι der Zeichnung ist eine der vielen Verwendungsmöglichkeiten schematisch dargestellt,
und zwar ist hier die Anordnung für Fernüberwachung einer vier elektrische Ge- So
neratoren antreibenden Kraftmaschine gedacht. Man würde sich in diesem Falle sowohl
für die jeweilig angegebene Gesamtleistung als auch die Teilleistungen der Kraftmaschine,
z. B. in P. S., interessieren. Zunächst sei vorausgeschickt, daß in der Zeichnung,
um die Klarheit nicht zu beeinträchtigen, eine Reihe von Stromverbindungen -nicht eingezeichnet ist, wobei aber die miteinander
zu verbindenden Klemmschrauben durch gleichartige Bezeichnung kenntlich gemacht
wurden. So ist z. B. die Klemme ax
der Vorrichtung I mit der dem weiter unten erwähnten Elektromagnetpaar 29, I zugehörigen
Klemme C1 leitend verbunden zu denken, ebenso die Klemme ^1 der Vorrichtung I
mit der zu einer der ebenfalls weiter unten behandelten Bürsten 34 des Kollektors 21
führenden Klemme i% usw.
I, II, III, IV sind einander gleichartige An-Zeigevorrichtungen
beliebigen Systems für die vier elektrischen Generatoren. Bei jeder dieser
Anzeigevorrichtungen bedeutet 1 den Leistungsanzeiger, beispielsweise ein Wattmeter,
2 dessen Zeiger, 3 die Skala. Der Leistungsanzeiger 1 unterscheidet sich von
den normalen Instrumenten durch Anbringung eines auf seiner Drehachse befestigten Kontaktarmes
4. In der Achsenrichtung oder auch an passender anderer Stelle, z. B. neben dem Leistungsanzeigersystem, ist ein elektrisches
Hilfssystem (hier als System Deprez gedacht) angebracht, dessen drehbare Spule 6
den Strom von einer beliebigen Stromquelle 20 über Federn 11 und 12 erhält. Auf der
Achse des Systems 6 sitzen exzentrisch gekrümmte, voneinander isolierte Lamellen 9,10
fest, an deren inneren Enden biegsame, stromführende Zugorgane S (Abb. 3) befestigt sind,
welche die Federn 11,12 mit den Lamellen 9,
■■i *■■>
* " Ai
ίο verbinden. Diese Federn ii, 12 und die
Lamellen 9, 10 bilden eine Richtkraft, die sich mit der durch Änderung des hindurchgeleiteten
Stromes bewirkten Verdrehung der Drehspule nach einem bestimmten, für die Beeinflussung
des Verhältnisses der elektrischen zur physikalischen Größe maßgebenden Gesetz ändert, indem sich die Zugorgane 5 auf die
Lamellen 9, 10 aufwickeln und die Zugkraft der Federn ii, 12 mit einem größeren Moment
auf das System 6 wirkt. Je nach der Stellung der Spule 6 werden nämlich die sich auf die
Lamellen 9,10 aufwickelnden Zugorgane 5 an einem größeren oder kleineren Radius angreifen,
und zwar derart, daß, je größer die Verschwenkung der Spule 6 ist, um so größer
auch der Radius wird und infolgedessen auch das auf die Spule ausgeübte Drehmoment
wächst. Die Spule 6 findet somit beim Anwachsen des sie durchfließenden Stromes, d. h.
also bei Zunahme der Leistung des bezüglichen Stromgenerators, einen um so größeren Widerstand
der Federn ii, 12 gegen weitere Verdrehung,
wodurch die ohne diese Einrichtung bekanntlich nicht proportional den Leistungsänderungen der Stromgeneratoren erfolgenden
Ausschläge der Instrumente 40 bis 46 nunmehr proportional diesen Änderungen erfolgen,
vorausgesetzt, daß die Zugwirkungen der Federn 11, 12 und die Form der Lamellen
9, 10 entsprechend gewählt wurden. Die Drehspule 6 trägt ferner zwei Kontaktarme
7, 8, zwischen denen der Arm 4 des Leistungsanzeigers ι mit entsprechend geringem Spiel-
raum spielt. Diese Kontakte 7 und 8 sind an Klemmen. S1 und C1 herausgeführt. Infolge
dieser Anordnung sind der Leistungsanzeiger ι und die Spule 6, also die beiden
Systeme miteinander, nicht gekuppelt, wodurch eine Rückwirkung des einen Systems
auf das andere ausgeschlossen ist, so daß die letzte Leistungs- bzw. Meßanzeige dauernd
bleibt, bis die nächste erfolgt. Im gedachten Verwendungsfalle sowie in vielen ähnlichen
schwanken die Angaben ziemlich stark und stetig, so daß, wenn die Einrichtung richtig
funktionieren soll, auch eine stetig arbeitende Regulierung des die Spule 6 durchfließenden
Stromes bewirkt werden muß. Für diese Fälle erscheint es besonders vorteilhaft, die
Steuerung der zu -kontrollierenden Kraftmaschinen o. dgl. zum Teil oder vollständig
hydraulisch oder'pneumatisch durchzuführen. Öl als Druckmittel wäre am vorteilhaftesten,
da die fortwährend spielenden Teile in öl arbeiten würden. Auch bedarf die hydraulische
Steuerung bei entsprechender Ausführung einer sehr geringen Steuerkraft. Als Triebkraft für die dabei verwendeten
Relais und einen dazu erforderlichen Druckakkumulator dient im vorliegenden Ausführungsbeispiel
eine Seilscheibe, während als Stromquelle z. B. eine magnetische oder dynamoelektrische Maschine gedacht ist, die
ebenfalls von der Seilscheibe angetrieben wird.
20 ist der Anker der Maschine, 21 deren Kollektor, 24 eine Ölpumpe, die durch eine
Übersetzung 22, 23 von der Ankerwelle angetrieben wird, 25 ein Druckmittelbehälter,
26 ein Druckakkumulator, in welchem das durch die Pumpe 24 geförderte Öl unter Druck
aufgespeichert wird, 27 sind vier kleine Steuerkolben, die durch je ein Elektromagnetpaar
29 mittels Doppelanker 28 derart gesteuert werden, daß jeder Anker entweder durch den einen oder anderen Einzelmagneten
angezogen, also in der einen oder anderen Richtung verschwenkt wird, wodurch eine
Hin- oder Herbewegung des dazugehörigen Steuerkolbens 27 erzielt wird. Die Elektromagnete
29 empfangen in der weiter unten erläuterten Weise Strom von der Maschine 20,
sobald der Kontaktarm 4 der dazugehörigen Anzeigevorrichtung einen der beiden Kontakte
7 oder 8 schließt.
Die Steuerkolben 27 lassen in'ihnen zugeordnete Zylinder 30 Druckflüssigkeit je nach
der Stellung der Anker ein, wodurch die zugehörigen Kolben j e eine Zahnstange 32 längs
verschieben. Auf einer Verlängerung der 9« Welle der Maschine 20 sind nebeneinander
vier Zahnräder 31 lose drehbar, die mit den Zahnstangen 32 in Eingriff stehen und an
deren Seitenflächen je ein Bügel 33 befestigt ist, der am anderen Ende eine der auf dem
Kollektor 21 schleifenden Bürsten 34'trägt.
Somit wird also bei Verschiebung der Zahnstangen 32 eine Verdrehung der Bürsten auf
dem Kollektor erzielt. Da die Kolben 30 federbelastet sind, so entspricht jeder Lage derselben
ein bestimmter Druck des Druckmittels. Dieser Druck wächst mit der Dauer der Öffnung der Steuerung 27 und sinkt mit der
Dauer der Öffnung derselben im entgegengesetzten Sinne. Der Druck des Druckmittels
ist so bemessen, daß er eine vollständige Verschiebung der Kolben und Zusammendrückung
der Feder bewirken kann. Bei einer Zwischenstufe der Regulierung wird aber das Druckmittel durch die
Steuerung nicht solange zugelassen, so daß der Kolben in 30 eine Zwischenlage einnimmt.
Wenn dann beim nächsten Steuervorgang weiteres Druckmittel zugelassen wird, kann es
den Federdruck um einen weiteren Betrag überwinden und den Kolben 30 weiter verstellen. Z. B. wenn der volle Zeigerausschlag
90 ° beträgt und der volle Hub der Bürste 9 Sekunden dauert, so wird bei ι o° Verdrehung der Schieber 27 nur eine
Sekunde offen bleiben, und der Kolben 30 samt der Kollektorbürste werden nur 1^ der
vollen Bewegung ausführen. Dadurch ist es möglich, die Spannung zwischen jeder einzelnen
Bürste und der gemeinsamen Bürste d0 zwischen ο und dem Maximalwert zu ändern.
Zwischen diese einzelnen Bürsten und die gemeinsame Bürste d0 werden die einzelnen
Stromkreise in der nachfolgend beschriebenen Weise eingeschaltet, wobei Instrumente 40,
41, 42, 43, die die einzelnen Stromstärken anzeigen, in die Stromkreise geschaltet sind.
Die Instrumente44 und 45 zeigen die Leistung von je zwei Maschinen an, und zwar 44 diejenige
der zu den Vorrichtungen I und II gehörigen Maschinen und 45 diejenige der zu den Vorrichtungen III und IV gehörigen Maschinen.
Ein weiteres Instrument 46 zeigt die Gesamtleistung an.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Wenn die dynamo- oder magnetelektrische
Maschine 20 auf irgendeine Weise angetrieben wird, so erzeugt die Pumpe 24 in der Öldruckleitung einen Druck, der durch
den Druckakkumulator 26 auf ein bestimmtes Höchstmaß eingestellt wird. Wenn nun z. B.
der Stromgenerator belastet wird, welchem die Anzeigevorrichtung I entspricht, so bewegt
sich mit deren auf der Skala 3 spielenden Zeiger 2 auch der Kontaktarm 4. Letzterer
kommt dadurch mit dem Kontakt 7 in Berührung, wodurch folgender Stromkreis geschlossen
wird:
Von der Bürste d0 zu der vor dem Elektromagnetpaar
29, I gelegenen Abzweigstelle. Von dieser kann der Strom in diesem Falle nur durch den in der Zeichnung- unteren
Magneten zur Klemme C1 gelangen, die, wie
oben angegeben, mit der Klemme C1 der Vorrichtung I in Verbindung steht. Von dieser
verläuft der Strom über den Kontakt 7, den Arm 4, die Klemme at zu der gleichartig bezeichneten,
beim Elektromagnetpaar 29, I an-, gebrachten Klemme ax und von dieser über
die Klemme dr, und die feststehende Bürste 35
zum Kollektor 21 zurück. Die Folge hiervon ist, daß der untere Magnet des Paares 29,1
seinen Anker anzieht, wodurch der Kolbenschieber der zugehörigen Steuerung 27 nach
einwärts geschoben wird und dadurch aus dem Druckölraum 26 Öl in den (in der Zeichnung)
untersten Zylinder 30 gelangt. Dessen Kolben wird somit entgegen der Wirkung seiner
Druckfeder ein gewisses, von der Dauer der Öffnung der Steuerung 27 abhängiges Stück
nach auswärts bewegt, wodurch durch Vermittlung seiner Zahnstange 32 und des zugehörigen
Zahnrades 31 sowie des Bügels 33 die der Klemme dt entsprechende Bürste 34
auf dem Kollektor 21 ebenfalls um ein gewisses Stück verschoben wird. Dieses Stück
ist so bemessen, daß die Spannung zwischen dieser Bürste und der gemeinsamen Bürste d0
einen Strom in dem erwähnten Stromkreise zustande bringt, welcher die Drehspule 6 so
einstellt, daß der Kontakt 7 und 4 unterbrochen wird. Der durch die Spule 6 fließende
Strom hat folgenden Verlauf: d0, 46, 44, 40,
12, io, 6, 9, 11, O1, 34, 2i, d0.
Bei Abnahme der Belastung kommen die Kontakte 4 und 8 in Berührung, wodurch ein
Strom geschlossen wird, der von dem vorbeschriebenen Stromverlauf nur insofern abweicht,
als der Strom von der erwähnten Abzweigsteile nunmehr durch den oberen Magneten
des Paares 29,1 zur Klemme bt und
von dieser über die entsprechende Klemme hx
des Apparates I zum Kontakt 8 gelangt. Infolgedessen wird jetzt der obere Magnet
seinen Anker anziehen und den zugehörigen Steuerkolben 27 entgegengesetzt wie vorher
verstellen, wodurch der Druck in dem bezüglichen Zylinder 30 herabgesetzt, der Kolben
desselben durch die Druckfeder nach einwärts bewegt und infolgedessen die zur Klemme di gehörige Bürste 34 in einem entsprechenden
Maße gegen ihre Nullage verstellt ' wird. Die Hilfsbürste 35 mit der Klemme d5
gibt die Spannung für die Elektromagnete 29 ab, und da sie nicht beweglich ist, ist die
Spannung annähernd konstant.
Als Maß für die Schwankungen der Leistung des Generators kommen somit nur
die Änderungen des die Spule 6 durchfließenden Stromes in Betracht. Diese Änderungen
werden an dem beliebig weit entfernten Instrument 40 abgelesen.
Genau gleichartig sind die Vorgänge bei den übrigen Anzeigeapparaten II, III, IV.
Gegebenenfalls können die Leistungen der zu I und II bzw. zu III und IV gehörigen
Generatoren durch Anzeigeinstrumente 44 und 45 in Summe und es kann auch die Gesamtleistung
aller vier Generatoren durch ein Instrument 46 angezeigt werden.
Die besprochene Einrichtung hat also die Angaben der Leistungszeiger 2 in einzelne
entsprechende Stromstärken umgewandelt, die infolge der oben erwähnten Beeinflussung
durch die exzentrischen Lamellen 9, 10 den mechanischen Leistungen, welche die elektrischen
Leistungen hervorbringen, proportional sind, und ferner wurden durch die Einrichtung
diese einzelnen Ströme durch die Instrumente 44, 45 und 46 zusammen addiert, so daß man im Betriebszimmer an den Meßinstrumenten
40 bis 46 die jeweilige von der Kraftmaschine bei I bis IV abgegebene mechanische Leistung ablesen kann. Die Einrichtung
könnte auch leicht für entsprechende Fälle so getroffen werden, daß man Ströme voneinander subtrahiert, wenn man z. B. ablesen
wollte, wieviel Leistung, Arbeit, sekundliche Dampfmenge o. dgl. man noch von einer
bestehenden Anlage zur Disposition hat. Dies ist dadurch möglich, daß man die voneinander
zu subtrahierenden Ströme in einander entgegengesetzter Richtung durch ein geeignetes
Anzeigeinstrument hindurchleitet, so daß sich die beiden Einwirkungen auf diesem zürn
Teil aufheben und nur die Differenz beider Ströme angezeigt wird. Die Addierung und
Subtrahierung könnte man auch z. B. mit
ίο Instrumenten vornehmen, welche den Stromkreisen
entsprechend eine passende Anzahl von miteinander gekuppelten Systemen aufweisen.
Leicht ist es auch, unter Verwendung von bekannten Hilfsapparaten die einzelnen
Ströme miteinander zu multiplizieren, wobei die betreffenden Instrumente das Produkt
zweier oder mehrerer Ströme, also auch der physikalischen Größen oder diesbezüglichen
Einwirkungen anzeigen würden. Das könnte man bei Dampf-, Gas-, Wassermessern, mechanischen Leistungsmessern, Dauerindikatoren
o. dgl., verwenden. Die Multiplikation könnte mit dynamoelektrischen Meßinstrumenten
oder mit Instrumenten mit logarithmischer Übersetzung oder auf irgendeine andere Art erfolgen. Beispielsweise ist hierzu
ein Wattmeter verwendbar, von dessen vier Enden man je zwei zur Einschaltung in je
einen der beiden Stromkreise verwendet; der Zeiger des Wattmeters zeigt dann das Produkt
beider elektrischen Größen an.
Durch bekannte passende Apparate, z. B. ein Ohmmeter, könnte man auch Divisionen
von entsprechenden elektrischen Größen vornehmen, wozu man auch Apparate verwenden
könnte, die ein Verhältnis elektrischer Größen anzeigen oder mit logarithmischen Übersetzungen
ausgestattet sind. Die Division der Angaben könnte man z. B. bei Wirkungsgradzeigern
verwenden, wobei die eine elektrische Größe der abgegebenen und die andere der aufgenommenen Energie proportional
wäre.
Anstatt der gewöhnlichen Ableseapparate
Anstatt der gewöhnlichen Ableseapparate
kann man auch registrierende Apparate, Zähler, Relais, Steuerapparate o. dgL in beliebiger
Anzahl anwenden.
Abb. 2 stellt eine andere Ausführungsform dar, bei welcher zwar auf den vollständigen
Fortfall der Kupplung zwischen den beiden Systemen verzichtet, das durch die veränderliche
elektrische Größe beeinflußte System jedoch ebenfalls nicht in seine Nullstellung
zurückgeführt wird. 2 sei z. B. der Zeiger
des Meßgerätes (z. B. eines Dampfmessers, Zugmessers o. dgl.), 2' seine Achse und 50
seine auf einer besonderen, frei drehbaren Achse 51 festsitzende Richtkraftfeder. Auf
dieser Achse 51 ist ein Kontaktarm 4 befestigt, der sich zwischen zwei feststehenden
Kontakten 7, 8 um einen ganz geringen Winkel bewegen kann, so daß das innere Ende
! der Feder 50 samt der Achse 51 so gut wie
j unveränderlich an ihrer Stelle verbleibt. Auf der Achse 51 sitzt ferner noch eine zweite, zu
: der anderen entgegengesetzt wirkende Richtkraftfeder 52 fest, die durch eine auf besonderer
Achse sitzende Drehspule 6 beeinflußt wird, sobald der dieselbe über die Klemme 53
und 54 durchfließende Strom einer beliebigen Stromquelle eine Änderung erfährt.
Diese Vorrichtung wirkt in folgender Weise: Steigt z. B. die auf das Meßgerät einwirkende
physikalische Größe, so bewegt sich der Zeiger 2 in der Uhrzeigerrichtung, woj durch sich der Arm 4 gegen den Kontakt 8
legt. Hierdurch wird z. B. in der mit Bezug auf Abb. ι erläuterten Weise der durch die
Drehspule 6 fließende Strom verstärkt. Infolgedessen vergrößert diese ihren Ausschlag,
■was in diesem Falle in entgegengesetzter Richtung zu derjenigen des Zeigers 2 vor sich
geht. Die Spannung der Feder 52 wird daiurch so lange erhöht, bis der Arm 4 den
Kontakt 8 verläßt. Die Verstärkung des Stromes in der Spule 6 dient auch hier als
Maß für die Veränderung der physikalischen Größe. Beim Zurückgehen des Zeigers 2
findet der entgegengesetzte Vorgang statt.
Wenn auch bei dieser Einrichtung die Stromänderungen in ein gewoUtes Verhältnis
zu den Ausschlägen des Zeigers 2 gebracht werden sollen, um an einem in den Stromkreis
der Spule 6 eingeschalteten Anzeigeinstrument Ausschläge hervorzubringen, die den Ausschlägen im Meßgerät nach einem gewollten.
Gesetz proportional sind, so kann entweder zwischen Spule 6 und ihre Richtkraft 52 eine entsprechende Übersetzung (z. B. in
der Art, wie die bei Abb. 1 und 3 beschriebenen exzentrischen Lamellen oder Wälzkurven
9, 10) eingeschaltet oder es könnten entsprechende Teile des elektrischen Systems
so eingerichtet werden, daß die verlangte Eichkurve entsteht. Zum letzteren Zwecke
können z. B. die Polschuhe der die Spule 6 umgebenden Magnete derart exzentrisch geformt
werden, daß sich ihre Einwirkung auf die Spule 6 mit der Verdrehung derselben ändert.
Gegebenenfalls könnte auch der Zeiger 2 des Meßgerätes auf der Achse 51 angebracht
werden.
Für manche Fälle wäre es besonders vorteilhaft, die Steuerung der Bürsten oder eine
sonstige Regulierung der verwendeten elekj irischen Größen entweder rein hydraulisch,
pneumatisch bzw. mechanisch oder kombiniert mit elektrischer Steuerung zu bewerkstelligen.
' Eine rein hydraulische, pneumatische oder mechanische Steuerung würde man dadurch
erhalten, daß man z.B. statt der elektrischen
Kontaktanordnung 4, 7, 8 in Abb. 1 eine entsprechende hydraulische, pneumatische oder
mechanische Steuerung anordnen würde. Man könnte z. B. mittels der an sich bekannten
pneumatischen, hydraulischen oder mechanischen oder kombinierten Rückführungsmethode o. dgl. dann leicht die elektrische
Größe entsprechend der Lage' bzw. Kraftwirkung des ursprünglichen Organs einstellen.
_.
Claims (10)
- Patent-An SPRUC he:Ί. Verfahren zur Fernanzeige physikalischer Größen auf elektrischem Wege, bei welchem dem durch die physikalische Größe beeinflußten Organ ein oder mehrere elektrische Systeme zugeordnet sind, die durch eine entsprechend der physikalischen Größe variierende elektrische Größe betätigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische System (6) in eine nach der physikalischen Größe veränderliche Meßlage gebracht wird, so daß die zur Herstellung dieser Lage erforderliche elektrische Größe als Maß für die betreffende physikalische Größe dient.
- 2. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische System (6) unter dem Einfluß einer von der physikalischen Größe unabhängigen Kraft (9, 11 und 10, 12) steht, die sich mit der Lage des elektrischen Systems nach einem , solchen Gesetz ändert, dem die Beeinflussung des Verhältnisses der elektrischen zur physikalischen Größe folgen soll.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem elektrischen System (6) exzentrische Aufwickelorgane (9, 10) zusammenhängen, \auf welche sich federbelastete, biegsame ι Zugorgane (5) aufwickeln.'
- 4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch oder magnetisch wirksamen Teile des :elektrischen Systems (6) so geformt sind, |daß sich ihre Kraftwirkung mit dem Aus- jschlag des elektrischen Systems gesetz- ! - mäßig ändert.
- 5. Einrichtung zur Ausführung des i , Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch ge- ikennzeichnet, daß das Meßorgan (1) ein elektrisches Kontaktorgan (4) und das elektrische System (6) ein dazugehöriges Gegenkontaktorgan (7, 8) trägt, derart, | daß die Regulierung des elektrischen Meßstromes erst dann unterbrochen wird, wenn das elektrische System (6) eine dem Meßorgan (1, 2) entsprechende Meßlage einnimmt.
- 6. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Meßorgan (2) und dem elektrischen System (6) ein Zwischenglied (51) angeordnet ist, das einen Kontaktarm (4) für ortsfeste Gegenkontakte (7, 8) trägt und einerseits mit dem Meßorgan (2) und anderseits mit dem elektrischen System (6) durch einander entgegegengesetzt wirkende Kraftorgane (50, 52) verbunden ist, derart, daß die Kontakte (4, 7, 8) unterbrochen sind, wenn das elektrische System eine der physikalischen Größe entsprechende Meßlage einnimmt.
- 7. -Einrichtung nach Anspruch 5 bzw. 6, l:ei welcher der elektrische Strom durch gegenseitige Verschiebung der Kollektorbürsten einer Dynamomaschine reguliert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Regelung der Ausschläge einer beliebigen Anzahl elektrischer Systeme (6) bestimmten Ströme einem gemeinsamen Kollektor (21) einer elektrischen Maschine (20) durch je eine besondere Bürste (34) entnommen werden und diese Bürsten einzeln unabhängig voneinander verstellbar sind (Abb.i).
- 8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche verstellbaren Bürsten (34) eine gemeinsame Gegenbürste (d0) besitzen.
- 9. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Regulierbürsten (34) durch eine hydraulische Kraft verstellt werden, deren Steuerung (27) durch die Meßgeräte der physikalischen Größen (1, Kontakte 7, 8) betätigt wird.
- 10. Einrichtung nach Anspruch 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Größen von mehreren elektrischen Systemen (6), gegebenenfalls unter Verwendung von Hilfsapparaten (Wattmeter, Ohmmeter o. dgl.) zusammengesetzt werden, so daß sie in Meßinstrumenten (40 bis 45) bzw. in den Hilfsapparaten Angaben machen oder neue elektrische Größen entstehen lassen, die sich nach beliebig wählbaren Gesetzen mit Summen, Differenzen, Produkten, Quotienten usw. der die ursprünglichen elektrischen Größen hervorrufenden physikalischen Größen ändern.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER45911D DE363048C (de) | Verfahren zur Fernanzeige physikalischer Groessen auf elektrischem Wege |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER45911D DE363048C (de) | Verfahren zur Fernanzeige physikalischer Groessen auf elektrischem Wege |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE363048C true DE363048C (de) | 1922-11-03 |
Family
ID=7407819
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER45911D Expired DE363048C (de) | Verfahren zur Fernanzeige physikalischer Groessen auf elektrischem Wege |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE363048C (de) |
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