DE251298C - - Google Patents
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- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R17/00—Measuring arrangements involving comparison with a reference value, e.g. bridge
- G01R17/02—Arrangements in which the value to be measured is automatically compared with a reference value
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, um mechanische Größen, wie z. B.
Drucke, Wassergeschwindigkeiten, Drehmomente u. dgl. auf elektrischem Wege zu messen
und auch die zu messenden Werte auf elektrischem Wege auf eine in beliebiger Entfernung
vom Meßorte angeordnete beliebige Zahl von Meßgeräten zu übertragen. Die Übertragung
der Anzeigen von Meßgeräten zur Bestimmung mechanischer Kräfte ist im allgemeinen
auf mechanischem Wege nicht durchführbar, besonders nicht auf größere Entfernungen.
Die Wirkungsweise der bekannten elektrischen Fernanzeigevorrichtungen zum Messen mechanischer
Größen, z. B. eines Wasserstandes, beruht darauf, daß durch die Veränderungen der zu messenden Größe die Einstellung an
einem Gleitwiderstand und dadurch die Verteilung von Strömen in den verschiedenen
Teilen der mit dem Gleitwiderstand elektrisch gekuppelten Anzeigevorrichtung bewirkt
wird. Vorrichtungen dieser Art lassen sich indes nur in einer beschränkten Zahl von
Fällen anwenden, wenn nämlich große Stellkräfte verfügbar sind, wie sie zur mechanischen
Verstellung eines Kontaktes an einem Gleitwiderstand erforderlich sind. Auch sind bisher
keine elektrischen Fernanzeigevorrichtungen für mechanische Größen bekanntgeworden,
bei welchen eine Reihe verschiedener Anzeigegeräte vorgesehen sind, oder solche, bei welchen
die Anzeige selbsttätig erfolgt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es möglich, die Anzeigen irgendeines beliebigen
Meßgeräts zur Messung mechanischer Größen auf beliebige Entfernungen hin auf eine beliebige
Zahl von Anzeigegeräten zu übertragen und die obengenannten Nachteile zu vermeiden,
indem man die zu messenden Kräfte auf ein bewegliches und durch elektrische bzw.
elektromagnetische Kräfte im Gleichgewicht gehaltenes System wirken läßt, das jedesmal,
wenn die zu messende Größe eine Änderung im einen oder im anderen Sinne erfährt, aus der
Gleichgewichtsstellung nach der einen bzw. nach 45, der anderen Richtung hin abgelenkt wird. Durch
diese Ablenkung wird ein Triebwerk in Bewegung !gesetzt, das die das Gleichgewicht des Systems
bedingenden elektrischen Größen in der Weise verändert, daß das System wieder in seine
Gleichgewichtsstellung zurückgeführt wird.
Auf der beiliegenden Zeichnung stellen die Fig. 1 und 2 zwei Ausführungsbeispiele dar
für den Fall, daß das Meßgerät zur Ermittlung der mechanischen Kräfte dienen soll, wobei
das bewegliche System des Gerätes bei jedem Werte der. zu messenden Größe in dieselbe
Stellung zurückgeführt wird, d. h. wenn die Messung der zu ermittelnden Größe auf dem
Wege einer Kompensation erfolgen kann. Die Fig. 3 und 4 zeigen zwei Ausführungsbeispiele
für den Fall, daß das bewegliche System des Meßgeräts bei jedem Werte der zu messenden
Größe eine andere Stellung einzunehmen gezwungen ist.
Dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 liegt
ein Druckmesser zugrunde, bei welchem der
zu messende Druck auf einen innerhalb eines
Zylinders C beweglichen Kolben K einwirkt. Der Kolben K ist mit dem Kern A eines Elektromagneten
starr verbunden, dessen Wicklung W von einer Gleich- oder Wechselstromquelle
Q gespeist wird. Im Stromkreis des Elektromagneten befindet sich noch ein regelbarer
Widerstand R und ein Strommesser G. Die vom Elektromagneten auf den Anker A
ausgeübte Kraft wirkt in der Richtung von
ίο unten nach oben, d. h. dem auf den Kolben
einwirkenden Druck entgegen. Durch Änderung des den Elektromagneten erregenden Stromes mittels des Regelungswiderstandes R
kann die elektromagnetische Gegenkraft verändert und so gewählt werden, daß dem auf
dem Kolben lastenden Druck stets in derselben Stellung des Kolbens das Gleichgewicht
gehalten wird. Demnach kann der die elektromagnetische Wicklung W enegende Strom
als eindeutige Funktion des auf dem Kolben K lastenden Druckes angesehen werden, so daß
man den Druck auf den Kolben K durch den Erregerstrom des Elektromagneten messen kann.
Sobald der an der Kolbenstange angebrachte Zeiger /, der sich vor einer Skala bzw. festen
Marke bewegt, auf letztere einspielt, wird der vom Strommesser G angezeigte Strom festgestellt.
Der Strommesser G kann auch unmittelbar in den Werten des zu messenden Druckes geeicht werden. Da sich in den Stromkreis
des Elektromagneten eine größere Zahl von Strommessern einschalten läßt und der Stromkreis des Elektromagneten auch eine
beliebige Ausdehnung erhalten kann, so ist es auf diese Weise möglich, zu gleicher Zeit
mittels einer größeren Zahl und an verschiedenen Orten befindlicher Meßgeräte den zu
messenden Druck anzuzeigen.
Die Einregelung des kompensierenden Stronies kann gemäß Fig. 2 auch selbsttätig geschehen,
und zwar in der Weise, daß am Strommesser zu jeder Zeit der richtige Wert des kompensierenden Stromes bzw. der Druck
unmittelbar abgelesen werden kann.
An Stelle des Zeigers / des in Fig. 1 beschriebenen Meßgeräts wird ein Kontaktarm
B an der Kolbenstange befestigt, welcher in der Gleichgewichtsstellung des Systems in
der Mitte zwischen den beiden festen ■ Kontakten C1 und C2 liegt, und der bei Aufwärtsbzw.
Abwärtsbewegung des Kolbens K den einen oder anderen Kontakt berührt. .
Jeder dieser Kontakte ist mit einem Relais R1
bzw. R2 leitend verbunden, die zweckmäßig an eine gemeinschaftliche Stromquelle Q angeschlossen
sind. Der eine Pol der Stromquelle Q ist mit dem Kontaktarm B leitend
verbunden, während ihr anderer Pol an die gemeinschaftliche Klemme P der Relaiswickhingen
angeschlossen ist. Die Relais wirken auf einen um den Drehpunkt O beweglichen
Anker D ein, der bei Verdrehung nach rechts die Kontakte av O1 und bei Verdrehung nach
links die Kontakte a2, b2 schließt. An die
Kontaktpaare av b1 und a2, S2 ist die Ankerwicklung
eines fremderregten Gleichstrommotors M angeschlossen. Die Achse des Motors M
ist mit dem beweglichen Kontakt. einer Regelungsvorrichtung, z. B. eines Regelungswiderstandes
R gekuppelt, der im Stromkreis der Elektromagnetwicklung W liegt und durch
dessen Regelung der von der Stromquelle Q1 gelieferte und durch die Meßgeräte G gemessene
Erregerstrom des Elektromagneten E auf bestimmte Werte eingestellt wird.
Die Wirkungsweise dieses Meßgeräts ist die folgende: Tritt z. B. eine Vergrößerung des
auf dem Kolben lastenden Druckes ein, so erfährt dieser im ersten Moment eine kleine
Abwärtsbewegung, was zur Folge hat, daß der Kontaktarm B den Kontakt C2 berührt. Hierdurch
wird der Stromkreis des Relais R2 geschlossen und somit das rechte Ende des Magnetankers
D angezogen. Dies hat zur Folge, daß das Kontaktpaar a2, b2 geschlossen wird
und der Motor sich im Sinne der Uhrzeigerbewegung in Bewegung setzt und den Kontaktarm
des Regelungswiderstandes, entgegengesetzt dem Sinne der Uhrzeigerbewegung, verdreht.
Dadurch wird der Erregerstrom der Wicklung W des Elektromagneten verstärkt
und somit die dem Kolben entgegenwirkende Kraft vermehrt, und zwar so lange, bis letztere
dem auf dem Kolben lastenden Druck gleichkommt, wodurch der Kolben wieder in seine Gleichgewichtsstellung gerät und der
Kontaktarm B den Kontakt C2 verläßt. Tritt eine Druckverminderung ein, so wird in ähnlicher
Weise der Kontakt C1 geschlossen, also das Relais R1 erregt und hierdurch das Kontaktpaar
U1, b1 geschlossen, so daß der Motor
sich jetzt umgekehrt dreht. Der im Stromkreis der Erregerwicklung befindliche Widerstand
vergrößert sich daher so weit, bis wieder der Gleichgewichtszustand eingetreten ist.
Bei einer größeren Zahl von Meßgeräten ist es nicht möglich, das bewegliche System bei
jedem Wert der anzuzeigenden Größe in dieselbe Stellung zu bringen, wie dies z. B. bei
Manometern der Fall ist, bei welchen der Druck durch die Deformation einer Membran
gemessen wird und somit die Deformation selbst das Maß der zu ermittelnden Größe
darstellt. Um bei solchen Meßgeräten eine Fernanzeige auf elektrischem Wege zu ermögliehen,
wird der Erfindung gemäß ein zweites bewegliches System vorgesehen, welches von dem Meßgerät beeinflußt und auf dem Wege
einer elektrischen Kompensation immer wieder in dieselbe Gleichgewichtsstellung zurückgeführt
wird. In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens dargestellt. Z be-
deutet den um die Achse A drehbaren und vor der Skala 5 beweglichen Zeiger des Manometers.
Der Zeiger Z wirkt auf eine auf einer zweiten Achse I befestigte Torsionsfeder F ein. Auf
der mit dem Zeiger / versehenen Achse J sitzt ferner die Drehspule H eines elektrischen Meßgeräts
nach Deprez-d'Arsonval oder nach dem dynamometrischen System u. dgl., die von einer Stromquelle Q gespeist wird.
ίο Zur Regelung des Stromes dient ein in den
Spulenstromk-reis eingeschalteter regelbarer Widerstand R und zur Messung des Stromes
der Strommesser G.
Die Messung des Druckes kann mit Hilfe dieses Meßgeräts in folgender Weise geschehen:
Erfolgt eine Verdrehung des Manometerzeigers Z infolge des im Manometer auftretenden
Druckes, so wird durch ihn die Torsionsfeder F um einen gewissen Winkel verdreht und somit
auch die Achse I. Hierauf wird der die Drehspule H durchfließende Strom durch Regelung
des Widerstandes R so weit erhöht, bis das durch die Drehspule H der Torsionskraft der
Spiralfeder F entgegenwirkende Drehmoment so weit gesteigert worden ist, daß der Zeiger /
in die durch die Marke M gekennzeichnete Nullstellung geraten ist. Es entspricht sodann
jeder Stellung des Manometers, d. h. jedem Werte des. zu messenden Druckes ein ganz
bestimmter Erregerstrom der Spule H, so daß aus den Angaben des Strommessers G der Wert
des zu messenden Druckes ermittelt werden kann.
Die Einregelung des Stromes zwecks Zurückführung des. Systems in die Nullstellung
kann in der vorher geschilderten Weise auch selbsttätig vorgenommen werden, wenn man
die Achse B des kompensierenden Systems in der genannten Weise mit einer Kontaktvorrichtung
versieht, die zur Einschaltung eines die Regelung des die Spule D durchfließenden
Stromes bewirkenden Triebwerkes dient. Eine solche Einrichtung ist in Fig. 4 dargestellt,
deren Wirkungsweise ganz ähnlich dem in Fig. 2 dargestellten und vorher beschriebenen
Ausführungsbeispiel ist.
Claims (3)
1. Verfahren zur Messung und Fernanzeige beliebiger mechanischer Kräfte, Drehmomente
u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß man die zu messende physikalische Größe auf ein bewegliches, unter der Wirkung einer
elektrischen oder elektromagnetischen Gegenkraft stehendes System einwirken läßt und,
dieses durch Veränderung der elektrischen Gegenkraft in eine bestimmte Nullstellung
zurückführt, so daß die Größe der hierzu erforderlichen elektrischen Gegenkraft bzw.
der diese bedingenden Faktoren (Stromstärke, Spannung u. dgl.) ein Maß für die zu
messende Größe ergibt.
2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man
den beweglichen Teil des zur Messung der mechanischen Kraft dienenden Meßgeräts
ein zweites bewegliches System beeinflussen und dieser Wirkung eine elektrische oder
elektromagnetische Gegenkraft entgegenwirken läßt, so daß durch Veränderung der
letzteren das zweite System stets in eine bestimmte Nullstellung zurückgeführt wird
und die Größe der elektrischen Gegenkraft bzw. der diese bedingenden Faktoren ein
Maß der zu messenden Größe darstellt.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß durch das jeweilige, in die Nullstellung zurückzuführende System
bei Abweichung von der Nullstellung im einen bzw. im anderen» Sinne Kontaktvorrichtungen
bewegt werden, wodurch zur Änderung der elektrischen Gegenkraft bzw. der diese 'bestimmenden Faktoren geeignete
Triebwerke in Tätigkeit gesetzt werden, zum Zwecke, das System selbsttätig in die
Nullstellung zurückzuführen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE251298C true DE251298C (de) |
Family
ID=509747
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT251298D Active DE251298C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE251298C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE748653C (de) * | 1933-01-25 | 1944-11-06 | Fernsteuereinrichtung mit UEbertragung der Steuerkommandos durch einen Lichtstrahl |
-
0
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE748653C (de) * | 1933-01-25 | 1944-11-06 | Fernsteuereinrichtung mit UEbertragung der Steuerkommandos durch einen Lichtstrahl |
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