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Elektrische Fernanzeigevorrichtung von 1Vleßapparaten (Druckgasmengenmessern
u. dgl.). Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Fernübertragung der Anz--igen
von Meßapparaten, z. B. Druckgasmengenmessern, Umdrehungszählern oder ähnlichen
Apparaten, bei denen eine geradlinige oder drehende Bewegring oder Spannungszustände
mit Hilfe mechanischer Getriebe auf einem geradlinig oder auf gekrümmter Bahn sich
bewegenden oder drehenden Zeiger od°r Schreibstift übertragen wird, dessen Ausschlag
oder Hubhöhe in Maß der Menge oder des Zustandes bildet. Die Erfindung löst die
Aufgabe, die drehende oder hin und her gehende Bewegung ,les Registrierorgans der
lleßvorrichtung zur Beeinflussung eines elektrischen oder magnetischen Feldes zu
benutzen, dessen größte Spannungsänderung auf ein Galvanometer übertragen wird.
Dies geschieht gemäß der Erfindung dadurch, daß jeder einzelne Meßapparat mit einer
in einem bestimmten ma-,gnetischen Felde drehbaren Spule fest verbunden ist, die
sämtlich in einem Stromkreis mit einem Galvanoskop liegen, das - die Summe der induzierten
Spannungen der einzelnen Spulen und mithin auch die Stimme fier Ausschläge der einzelnen
Druck- oder sonstigen Meßapparate anzeigt.
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Dadurch wird die mechanische Anzeigebewegung, die durch Rohre-, Rollen-,
Seilübertragungen o. dgl. nur auf kurze Entfernungen von dem Meßpunkte weggeleitet
werden kann, in leicht übertragbare elektrische Wirkungen umgesetzt, so daß die
Anzeigen vieler verstreut liegender Meßstellen an einem Sammelpunkt, z. B. an einer
elektrischen Schalttafel, vereinigt werden können.
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Ein weiterer wichtiger Vorteil der neuen Einrichtung besteht darin,
durch Hintereinanderschalten mehrerer die elektrische Übertragung bewirkender Apparate
die Anzeigen, z. B. der Gasinengenmesser, in den Zweigleitungen einer Gasv erteilungsanlage
zu äddieren, so daß neben den Teilgasströmen die Gesamtsumme des abgegebenen Gases
gemessen «-erden kann.
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Ferner können beliebig viel anzeigende oder registrierende Apparate
durch einen Übertragungsapparat an den verschiedensten Stellen, z. B. im Maschinenraum,
im Betriebsbureau, im Direktionszimmer, an der Verbrauchsstelle zugleich betätigt
werden, oder es können gleichzeitig andere Wirkungen, z. B. die regelnde Beeinflussung
einer Verteilungsstelle oder ein Signal hervorgerufen «-erden.
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Die Einrichtung kann immer so getroffen «-erden, daß mit Hilfe des
veränderlichen induzierten Stromes nach Maßgabe der Bewegung
des
Primärapparates nicht nur Apparate zur Zustands- oder Mengenmessung betätigt werden,
sondern auch solche zur Hervorrufung mechanischer Wirkungen, wie die Bewegung eines
Regulierschiebers, der mit steigender Gasmenge oder bei steigender Umdrehungszahl
einer Maschine gedrosselt, im umgekehrten Falle dagegen geöffnet wird.
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Bisher sind für solche Zwecke Primärapparate benutzt worden, deren
mechanische Hubbewegung z. B. dazu dient, je nach der Hubhöhe eine wechselnde Anzahl
von Quecksilberkontakten zu bedecken. Die bekannten Nachteile dieser Quecksilberkontakte
oder auch von Schleifkontakten, die durch den Primärapparat gesteuert werden, werden
durch die Feldbeeinflussung gemäß der Erfindung beseitigt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs-Beispiel der neuen Einrichtung
in Abb. r und 2 schematisch dargestellt.
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Die dargestellte Einrichtung Besteht aus mehreren Primärapparaten,
z. B. drei, die mit einem Ablese- oder Registriergalvanometer verbunden sind. Die
Primärapparate haben die Aufgabe, eine elektrische Spannung zu erzeugen, deren Größe
das Maß für die zu übertragende Anzeige bildet. Diese Bedingung wird am sichersten
dadurch erfüllt, wenn man eine bewegliche Spule in einem bestimmten magnetischen
Felde verschiebt, und zwar so, daß die Anzahl der von der Spule eingeschlossenen
Kraftlinien der Anzeige des Meßapparates entspricht.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Primärapparat
aus einem Körper A aus Dynamoblechen, der mit einer Primärwicklung B, die von der
Netzspannung gespeist wird, versehen ist. In dem Körper A ist ein Luftspalt C von
bestimmter Größe und Gestalt vorgesehen. Wird ein im Körper A und Luftspalt C drehbarer
Kern D festgehalten, so entsteht im Luftspalt das gewünschte Wechselfeld. Um die
Achse F des Kernes D ist eine Spule F_ drehbar, die mit dem nicht dargestellten
Meßapparat durch Hebelräder oder andere der Bauart des Meßapparates entsprechende
Mittel verbunden ist, und zwar derart, daß der Nullstellung des Meßapparates eine
bestimmte Stellung der Spule E entspricht, in der keine Kraftlinien durch dieselbe
hindurchgehen. Infolgedessen ist auch die Spannung im Luftspalt gleich Null. Zeigt
nun der Meßapparat einen der Meßmenge entsprechenden Ausschlag, so muß das Wechselfeld
homogen sein, die Bewegung der Spule E proportional zum Ausschlage des Meßapparates.
Dem größten Ausschlage des Meßapparates muß eine Stellung der Spule E entsprechen,
in der die größte Anzahl der Kraftlinien dieselbe schneiden. Diese größte induzierte
Spannung kann im Galvanometer G gemessen werden. Dieses erhält eine Einteilung j
e nach der Art der zu übertragenden Meßergebnisse. Das Galvanometer G wird zweckmäßig
mit einem großen Widerstand ausgestattet, damit der in der beweglichen Spule fließende
Strom gering und somit die Rückwirkung dieses Stromes auf das magnetische Feld im
Luftspalt nach Möglichkeit klein ist.
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Schaltet man, wie bei dein dargestellten Ausführungsbeispiel, die
beweglichen Spulen E mehrerer Primärapparate A hintereinander, so zeigt das Galvanometer
G die Summe der induzierten Spannungen in diesen Spulen an. Hierbei ist aber nicht
erforderlich, daß die einzelnen Meßapparate genau gleich gebaut sind, ihre Bauart
kann vielmehr voneinander abweichen. Z. B. kann die Schraubhöhe der einzelnen Apparate
verschieden sein, ohne daß dadurch die Bauart und Größe der einzelnen Apparate sich
ändert. Verschieden ist dann lediglich die Übertragung des Ausschlages der Apparate
auf die Drehung der beweglichen Spule und das Verhältnis der Amperewindungszahl
der Primärwicklung des Primärapparates zur Windungszahl der beweglichen Spule.
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Hat der Meßapparat einen der Meßmenge nicht proportionierten Ausschlag,
so wird dieses durch eine geeignete Form des Luftspaltes C berücksichtigt.
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Die elektrische Übertragung kann auch zur laufenden Addition (Integration)
verwendet werden, indem man den Primärapparat auf einem Wattmesser arbeiten läßt.