DE362477C

DE362477C - Vorrichtung zum Senken und seitlichen Verschieben des Foerdergefaesses bei Foerderanlagen

Info

Publication number: DE362477C
Application number: DEW59753D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1921-10-30
Filing date: 1921-10-30
Publication date: 1922-10-28

Description

Die Beschickung von Schmelzöfen u. dgl., die Füllung von Bunkern und deren Entleerung usw., findet bekanntlich in der Weise statt, daß das Füllgut vom Stapelplatz aus auf Transportgleisen mittels Drehkrane oder sonst geeigneten Vorrichtungen in Fördergefäßen herbeigeschafft und durch Hubwerke (Flaschenzüge und ähnliche Mittel) gesenkt oder gehoben wird.

ίο Weiter ist es bekannt, daß mittels Sdhrägbahn und ortsfester Umlenkrolle für das Förderseil ein seitliches Verschieben des Fördergefäßes mit ein und demselben Hubwerk ohne Einschaltung eines neuen Förderseiles o. dgl.

möglich ist.

Die ortsfeste Anordnung der Ablenkrolle bedingt eine seitliche Lage derselben, da sonst ein Absenken des Fördergefäßes nicht möglich ist. Durch die seitliche Lage der Rolle findet beim Einziehen der Förderseile o. dgl. durch das Hubwerk ein schräges Anheben der Last statt, sobald das Fördergefäß unter der Ablenkrolle steht und diese somit außer Tätigkeit ist. Dieses schräge Anheben hat eine ttngünstige Beanspruchung des Laufbahnträgers sowie des Hubwerkes überhaupt zur Folge, und außerdem gerät das Fördergefäß ο. dgl. naoh dem Verlassen der Schrägbahn ins Pendeln, was wiederum den Weitertransport des Fördergefäßes ungünstig beeinflußt.

Die Erfindung besteht darin, daß an Stelle der ortsfesten Ablenkrolle eine automatisch oder von Hand einstellbare bewegliche Ablenkrolle oder Ablenktrommel tritt, welche in ihrer wirksamen Lage ihre Auf- und Ablaufstelle senkrecht unter dem Laufbahnträger oder senkrecht unter der Auf- und Ablaufstelle der Hubwerktrommel hat. Durcfi. die bewegliche Anordnung der Ablenktrommel kann einerseits der Weg für das Fördergefäß frei gemacht werden, und es ist anderer-

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salts durch die. oben beschriebene Lage ein senkrechtes Anheben der Last möglich, wodurch das Hubwerk normal beansprucht wird und ein ruhiges Anheben des Fördergefäßes stattfindet. Außerdem wird das Fördergefäß auch durch die infolge der Wirkung eines Gegengewichts mitgehende heb- und senkbare Schrägbahn am Pendeln gehindert.

Die Zeichnung zeigt die neue Vorrichtung ; ίο beispielsweise in der Anwendung an einem Schmelz- oder Kupolofen. j

Nach der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist es möglich, das Fördergefäß bis genau über die Mitte des Füll- | Schachtes zu führen; es kann dabei die Einrichtung getroffen werden, daß der von zwei ■ seitlich aufklappbaren Hälften gebildete Bo- ; den des Fördergefäßes zu geeignetem Zeit- ' punkt selbsttätig geöffnet wird, so daß der sich entleerende Inhalt gleichmäßig über die Oberfläche des Schachtes verteilt wird.

Nachdem das' Fördergefäß α entweder auf einer Förderbahn d durch die¹ Laufkatze c oder durch einen Drehkran oder mittels einer Elektrohängebahn herangebracht worden ist, wird es von dem Hubwerk b gesenkt, bis es auf der geneigt liegenden, zur Verbrauchsstelle führenden Bahn, f aufstößt (Stellung I). Diese Bahn f ist mit einem Ende um einen Gelenkpunkt 0 schwingbar.

Sobald das Fördergefäß α auf diese Bahn f trifft, wird dieselbe durch die Belastung niedergedrückt (Stellung II). Durch diese Bewegung wird ein um einen festen Gelenkpunkt m schwingender Hebel g durch die Verbindungsstange η mitgenommen, bis die Gleitbahn / auf eine Stütze q aufstößt.

An dem Hebel g befindet sich die Ablenktrommel h. Diese legt sich beim Niedergehen des Hebels g gegen das Förderseil j und führt dieses bei einer seitlichen Verschiebung des Fördergefäßes. Das Füllgut gelangt also bis zur Verbrauchsstelle und wird, an derselben '; selbsttätig zur Entleerung gebracht. Ist diese erfolgt, wird das Füllgefäß wieder auf dem gleichen Wege vom Hubwerk zurückgezogen und gehoben, die Gleitbahn/ wird durch ein den Hebel g beeinflussendes Gegengewicht Γ in seine Anfangsstellung· zurückgebracht (Stellung I). Das Gewicht I steht durch ein ZUg¹SeU i, das über Leitrollen k geführt ist, mit Hebel g in Verbindung.

Die am Fördergefäß α vorgesehenen Laufrollen e können sich auch seitlich oder oben befinden; ebenso können bei Greiferbetrieb die Rollen seitlich am Greifergerüst angebracht .sein.

Um bei einem etwaigen Versagen des Hub- !

werkes die Gleitbahn / tiefer legen zu können (Stellung III) und dann das Fördergefäß durch sein Eigengewicht herausrollen zu lassen, ist die Stütze q um ein am Boden gelagertes Gelenk r schwenk- und vor- oder rückwärts umklappbar gelagert.

Die Neigung der Gleitbahn / ist demnach in Stellung III entgegengesetzt zur Stellung I. Die Vorrichtung kann bei jeder Förderanlage Verwendung finden und ist in ihrer Ausführung nur den jeweiligen Zwecken· anzupassen.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι. Vorrichtung ztim - Senken und seitlichen Verschieben des Fördergefäßes bei Förderanlagen mittels ein und desselben Hubwerkes, einer Schrägbahn und einer Umlenkrolle für das Förderseil, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenktrommel (A) oder -rolle von Hand oder selbsttätig verstellbar angeordnet ist, so daß sie aus dem Bereich der senkrechten Bewegung g₀ des Fördergefäßes (α) entfernt, und nach Beendigung der .Senkbewegung des Fördergefäßes mit dem Förderseil (.?) in Eingriff gebracht werden kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, da- 8g. durch gekennzeichnet, daß die Umlenktrommel (A) durch einen sie tragenden, um einen festen Punkt (m) drehbaren Arm (g·) und ein Verbindungsglied (n) mit der geneigten Gleitbahn (/), die an _go ihrem tieferliegenden Endpunkt (0) drehbar gelagert ist, zwangläufig verbunden ist, so daß beim Niederdrücken der Gleitbahn (f) durch das Gewicht des niedergehenden Fördergefäßes (α) die Ablenktrommel (A) sich gegen das Förderseil (s) legt und diesem als Leitrolle dient, wenn das Fördergefäß (a) in seitlicher Richtung abrollt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch die Anordnung einer zur Hubbegrenzung der Gleitbahn (f) dienenden Stütze (q), welche derart am Boden (r) angeordnet ist, daß bei Umlegen derselben die Gleitbahn (/) eine der Anfangsstellung entgegengesetzte Neigung erhält, um beim Versagen des Hubwerkes (b) das Zurückrollen des Fördergefäßes (α) möglich zu machen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, gekennzeichnet durch die Anordnung eines Gewichtes (Z), das mittels eines an dem die Ablenktrommel (h) tragenden Hebel (?) angreifenden Zugseiles (i) nach Entlastung der Gleitbahn (/) diese wieder in ihre Ausgangsstellung zurückbringt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.