DE3623942A1 - Stabilisiertes, enzymhaltiges fluessiges waschmittel - Google Patents
Stabilisiertes, enzymhaltiges fluessiges waschmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein stabiles, Gerüststoffe enthaltendes,
enzymhaltiges, flüssiges Waschmittel, welches zum Waschen
und zum Einweichen geeignet ist und insbesondere ein solches
Waschmittel, welches ein oder mehrere Gerüststoffe enthält und
eine physikalisch stabile, homogene, flüssige Zusammensetzung
darstellt.
Stabilisierte, enzymhaltige, flüssige Waschmittelzusammensetzungen
sind allgemein bekannt; der Einsatz von Enzymen in
diesen Waschmitteln beruht in erster Linie darauf, daß die
proteolytischen und amylolytischen Enzyme eiweißhaltige und
stärkehaltige Verschmutzungen in Textilien zersetzen und
dadurch die Entfernung von Flecken von z. B. Soßen, Blut,
Schokolade und dergleichen während des Waschvorganges
erleichtern. Die für Waschmittel geeigneten Enzyme und
insbesondere die proteolytischen Enzyme sind verhältnismäßig
kostspielig und sind trotz ihres geringen Gehaltes in
Waschmitteln ein erheblicher Kostenträger. Darüber hinaus sind
sie in wäßrigen Zusammensetzungen instabil. Aus diesem Grund
wird im allgemeinen ein Überschuß an Enzymen vorgesehen, um
den zu erwartenden Verlust an Enzymaktivität während längerer
Lagerung der Waschmittel auszugleichen. Deswegen sind auch die
verschiedensten Vorschläge gemacht worden, um enzymhaltige
flüssige Waschmittel und insbesondere solche ohne Gerüststoffe
durch Einsatz verschiedenster Verbindungen hinsichtlich der
Enzyme zu stabilisieren.
Bei flüssigen Waschmitteln mit einem Gehalt an Gerüststoffen
ist das Problem der Enzymstabilität besonders wichtig, und
zwar in erster Linie, weil die Gerüststoffe einen destabilisierenden
Effekt auf die Enzyme bewirken, und zwar auch in
Waschmitteln, die Enzymstabilisatoren enthalten, die sonst bei
Zusammensetzungen ohne Gerüststoffe wirksam sind. Der Einsatz
von Gerüststoffen in einem flüssigen Waschmittel führt noch zu
weiteren Schwierigkeiten, nämlich bei der Ausbildung einer
stabilen einphasigen Zusammensetzung. Beispielsweise ist die
Löslichkeit von Natriumtripolyphosphat in wäßrigen Zusammensetzungen
und insbesondere in Gegenwart von anionischen und
nichtionischen Tensiden äußerst begrenzt.
Aus der GB-PS 20 79 305 ist eine wäßrige, Gerüststoffe
enthaltende, enzymhaltige, flüssige Waschmittelzusammensetzung
bekannt, die durch eine Mischung eines Polyols und Borsäure
stabilisiert wird. Nach den Beispielen dieser Literaturstellen
sind verhältnismäßig große Mengen an Glycerin erforderlich, um
die Enzyme zu stabilisieren. Die enzymstabilisierende Wirkung
von einer Mischung aus Glycerin und Borax in einem Gerüststoffe
enthaltenden flüssigen Waschmittel ist, wie weiter
unten gezeigt wird, verhältnismäßig gering.
Aus der europäischen Patentanmeldung 01 26 505 ist eine
wäßrige, enzymhaltige, flüssige Waschmittelzusammensetzung
bekannt, die eine enzymstabilisierende Mischung aus bestimmten
Dicarbonsäuren und Borax enthält. Die Dicarbonsäuren werden
als Ersatz für den Polyalkohol wie z. B. Glycerin in bekannten
Enzyme stabilisierenden Mischungen mit einem Gehalt an
Glycerin und einer Borverbindung vorgeschlagen. Derartige
Dicarbonsäure/Boraxmischungen sind genauso wie die erwähnten
Mischungen aus Glycerin und Borax nicht in der Lage, mehr als
einen geringen stabilisierenden Effekt in Gegenwart von
Gerüststoffe enthaltenden flüssigen Waschmittelzusammensetzungen
zu bewirken.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein wirtschaftlich
geeignetes Waschmittel oder Grobwaschmittel vorzuschlagen,
welches in der Lage ist, Textilien mit fettigem oder
teilchenförmigem Schmutz zufriedenstellend zu reinigen und
auch zur Vorbehandlung stark verschmutzter Bereiche wie Kragen
oder Manschetten zu dienen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird daher ein Waschmittel gemäß
Hauptanspruch vorgeschlagen, wobei besonders geeignete
Zusammensetzungen in den Unteransprüchen erwähnt sind.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß ein aus drei Komponenten
bestehendes enzymstabilisierendes System bei dem
flüssigen erfindungsgemäßen Waschmittel eine sehr viel bessere
enzymstabilisierende Wirkung gegenüber den bekannten
Zusammensetzungen von üblichen Enzymstabilisatoren zeigt. Die
stabilisierende Wirkung auf Enzyme beruht auf einem Synergismus
dieser drei Komponenten. Erfindungsgemäß wird die
Enzymstabilität, die durch eine Mischung aus Glycerin und
Borax oder eine Mischung aus Borax und einer Dicarbonsäure
bekannter Art erzielt wird, synergistisch durch den Einsatz
des aus drei Komponenten bestehenden stabilisierenden Systems
verbessert, so daß das Ausmaß der Enzymstabilität deutlich
gegenüber den Werten verbessert wird, die entweder mit
Mischungen aus Glycerin und Borax oder mit Mischungen von
Borax und Dicarbonsäure erreicht werden, wenn diese unabhängig
voneinander als Enzymstabilisatoren verwendet werden. Für
handelsübliche Waschmittel entspricht die gewünschte
Enzymstabilität im allgemeinen einer Halbwertzeit von einer
Woche bei einer Temperatur von 43°C.
Das die Enzyme stabilisierende System bei dem erfindungsgemäßen
Waschmittel ist eine Mischung aus Glycerin, einer
Borverbindung aus der Gruppe von Borsäure, Boroxid und einem
Alkaliborat und einer bestimmten Carbonsäureverbindung. Der
Gewichtsanteil des stabilisierenden Systems bei den vorliegenden
Gerüststoffe enthaltenden, flüssigen Waschmittelzusammensetzungen
liegt im allgemeinen in einem Bereich von 3 bis 25
und vorzugsweise 6 bis 15 Gew.%. Das Gewichtsverhältnis von
Glycerin zu Borax beträgt in der stabilisierenden Mischung im
allgemeinen 0,5 : 3. Vorzugsweise sind 1 bis 5 Gew.% Glycerin
und 1 bis 5 Gew.% Borverbindungen und 0,5 bis 4 Gew.%
Carbonsäure, bezogen jeweils auf die Gesamtzusammensetzung,
vorhanden.
Die Carbonsäuren, die bei dem enzymstabilisierenden System bei
dem erfindungsgemäßen Waschmittel geeignet sind, sind sowohl
ungesättigte Mono-, Di- und Polycarbonsäuren mit 1 bis 8
Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Oxalsäure (HOOCCOOH),
Malonsäure (HOOCCH2COOH), Maleinsäure (HOOCCH:CHCOOH) und
Bersteinsäure (HOOCCH2CH2COOH). Die Carbonsäuren können noch
Hydroxylreste oder Aminoreste enthalten, wie beispielsweise
Äpfelsäure (HOOCCHOHCH2COOH), Weinsäure (Dihydrobernsteinsäure),
Aspartinsäure (Aminobernsteinsäure) und Zitronensäure.
Bevorzugt werden Aspartinsäure, Weinsäure, Malonsäure und
Maleinsäure. Aus wirtschaftlichen Gründen werden insbesondere
Zitronensäure und/oder deren Salze bevorzugt, da diese am
wirtschaftlichsten sind.
Als alkalische proteolytische Enzyme für die erfindungsgemäßen
Waschmittel können die verschiedensten handelsüblichen
flüssigen Enzymzubereitungen verwendet werden, die für den
Einsatz in Waschmitteln angepaßt sind. Pulvrige Enzymzubereitungen
sind ebenfalls einsetzbar, jedoch für den Einbau in
Gerüststoffe enthaltenden flüssigen Waschmitteln weniger geeignet.
Geeignete flüssige Enzyme sind "Alcalase", "Esperase",
"Maxatase" und "AZ-Protease". Geeignete flüssige Alpha-Amylasezubereitungen
werden unter der Bezeichnung "Termamyl" und
"Maxamyl" vertrieben, wobei "Esperase" wegen ihrer verbesserten
Wirksamkeit bei den höheren pH-Werten von mit
Gerüststoffen versehenen Waschmittelzusammensetzungen bevorzugt
sind.
Als waschaktive Substanzen werden bei den erfindungsgemäßen
flüssigen Zusammensetzungen synthetische anionische Tenside
und insbesondere Mischungen höherer Alkylbenzolsulfonate und
Alkylpolyethoxysulfate bevorzugt. Es können auch andere
wasserlösliche höhere Alkylbenzolsulfonate und auch die
Kaliumsalze und in einigen Fällen auch Ammonium- oder
Alkanolammoniumsalze eingesetzt werden; jedoch wurde
festgestellt, daß die Natriumsalze vorzuziehen sind, was auch
bezüglich der Alkylpolyethoxysulfat-Tenside gilt. Als
Alkylbenzolsulfonate werden solche mit einem höheren Alkylrest
von 12 bis 15 und vorzugsweise 13 Kohlenstoffatomen bevorzugt.
Die Alkylpolyethoxysulfate, die auch als sulfatierte polyethoxylierte
höhere lineare Alkohole oder als sulfatierte
Kondensationsprodukte höherer Fettalkohole mit Ethylenoxid
oder Polyethoxylenglykol bezeichnet werden können, sind
solche, bei denen der Alkylrest 10 bis 18 vorzugsweise 12
bis 15, wie beispielsweise 13 Kohlenstoffatome aufweist, und
die 3 bis 11 und vorzugsweise 3 bis 7 und insbesondere 3 bis 5
und vorzugsweise 3 Ethylenoxidreste enthalten. Das Verhältnis
von Alkylbenzolsulfonaten zu Polyethoxysulfaten im Waschmittelgemisch
liegt vorzugsweise in einem Bereich von 2 : 1 bis 8 : 1
und insbesondere von 3 : 1 bis 5 : 1. Bei Gewichtsverhältnissen
oberhalb von 5 : 1 kann die physikalische Stabilität des
Produktes nachteilig beeinflußt werden.
Gegebenenfalls können auch andere anionische Tenside wie
Fettalkoholsulfate, Paraffinsulfonate, Olefinsulfonate,
Monoglyceridsulfate, Sarcosinate und ähnlich wirkende Tenside
vorzugsweise als Alkalisalz, insbesondere Natriumsalz,
vorhanden sein und manchmal in teilweiser Ersetzung der
vorhergenannten synthetischen Tenside, jedoch gewöhnlich als
Zusatz zu diesen Tensiden. Im allgemeinen sind die zusätzlichen
Tenside sulfatierte oder sulfonierte Produkte, die
gewöhnlich als Natriumsalz vorliegen und im allgemeinen
langkettige lineare oder Fettalkylgruppen mit 8 bis 20
Kohlenstoffatomen enthalten. Zusätzlich zu diesen weiteren
zusätzlichen anionischen synthetischen Tensiden können auch
nicht-ionische und amphotere Verbindungen wie Kondensationsprodukte
von Ethylenoxid und höheren Fettalkoholen, beispielsweise
ein Kondensationsprodukt aus einem höheren C12- bis
C13-Fettalkohol mit etwa 6,5 Molen Ethylenoxid verbunden sein.
Weitere Beispiele für einsetzbare Tenside sind in "Surface
Aktive Agents", Band II, von Schwartz, Perry and Berch
(Interscience Publishers, 1958) beschrieben.
Die Gerüststoffkombination, die die Reinigungskraft des
Gemisches der anionischen Tenside zufriedenstellend verstärkt
und den gewünschten pH-Wert in dem flüssigen Waschmittel und
im Waschwasser vorsieht, ist eine Mischung aus Natriumtripolyphosphat
und Natriumcarbonat. Die Gerüststoffe werden bei
den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Mengen von
allgemein 5 bis 25 Gew.% eingesetzt. Bei einer bevorzugten
Kombination an Gerüststoffen ist das Natriumtripolyphosphat in
Mengen von 5 bis 20 und insbesondere 10 bis 16 Gew.%
vorhanden, während das Natriumcarbonat in Mengen von 1 bis 10
Gew.% und vorzugsweise 3 bis 7 Gew.-% vorhanden ist, und wobei
das Gewichtsverhältnis von Tripolyphosphat zu Carbonat bei den
bevorzugten Gerüststoffmischungen etwa 2 : 1 bis 6 : 1 und
insbesondere 2 : 1 bis 4 : 1 beträgt. Unter den Begriff "Carbonate"
fallen die Carbonate, die Bicarbonate und die Sequicarbonate
der entsprechenden Alkalimetalle.
Zur besseren Handhabung und Mischung und im Hinblick auf die
guten Endeigenschaften enthält das Natriumtripolyphosphat nur
einen geringen Anteil an Produkten der Phase I, der vorzugsweise
unter 30%, bezogen auf den Gesamtgehalt des eingesetzten
Tripolyphosphats, liegt. Wenngleich in einigen Fällen
unvollständig neutralisiertes Tripolyphosphat verwendet werden
kann, wird das normalerweise eingesetzte Phosphat als
Pentanatriumtripolyphosphat, Na5P3O10, eingesetzt. In einigen
Fällen, z. B. wenn Kaliumsalze anderer Stoffe vorhanden sind,
kann ein Ionenaustausch in wäßrigem Medium dazu führen, daß
andere Salze als das Natriumtripolyphosphat vorhanden sind,
jedoch wird im vorliegenden Fall davon ausgegangen, daß das
Natriumtripolyphosphat als Pentanatriumsalz das Produkt ist,
das üblicherweise zur Herstellung der vorliegenden flüssigen
Waschmittel als Tripolyphosphat in den Mischer gegeben wird.
Andere bevorzugte Gerüststoffsalze, die anstelle von
Natriumtripolyphosphat und Natriumcarbonat oder zusätzlich zu
diesen verwendet werden können, sind Polyacetalcarboxylat und
Natriumnitrilotriacetat (NTA). Es können die verschiedensten
Mischungen dieser erwähnten wasserlöslichen Gerüststoffe
verwendet werden. Die Tripolyphosphat/Carbonat-Mischung wird
jedoch in erster Linie bevorzugt, wenngleich andere Gerüststoffe
und Mischungen dieser ebenfalls einsatzfähig sind.
Andere Gerüststoffe, die zusätzlich oder neben den Anteilen
der oben erwähnten Gerüststoffe eingesetzt werden können, sind
andere Phosphate wie Tetranatriumpyrophosphat oder Tetrakaliumpyrophosphat,
Natriumbicarbonat, Natriumcitrat,
Natriumgluconat, Natriumsilikat und Natriumsesquicarbonat. Als
wasserunlösliche Gerüststoffe können Zeolithe, wie Zeolith A,
gewöhnlich als kristallines Hydrat aber auch amorphe Zeolithe
eingesetzt werden.
Polyacetalcarboxylate sind in den US-PS'en 41 44 226 und 43 15 092
beschrieben, wobei US-PS 41 46 495 Waschmittelzusammensetzungen
mit einem Gehalt an Polyacetalcarboxylaten als
Gerüststoffe offenbart.
Die Polyacetalcarboxylate, die als Gerüststoffe in Frage
kommen, sind in der US-PS 41 44 226 beschrieben und können
nach dem dort offenbarten Verfahren erhalten werden. Sie haben
die folgende allgemeine Formel
in der M ein Alkalimetall, Ammonium, ein C1- bis C4-Alkylrest,
Tetralakylammoniumreste und Alkanolaminoreste, jeweils mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, n durchschnittlich
mindestens 4 und R1 und R2 eine beliebige chemisch stabile
Gruppe bedeuten, die das Polymere gegen schnelle Depolymerisation
in alkalischer Lösung schützen. Vorzugsweise sind die
Polyacetalcarboxylate solche, in denen M ein Alkali wie
Natrium ist, n einen Wert von 50 bis 200 hat und R1 der
folgenden allgemeinen Formel entspricht:
und R2 die folgende allgemeine Formel hat
und n im Durchschnitt 20 bis 100 und insbesondere 30 bis 80
ist. Das berechnete durchschnittliche Molekulargewicht dieser
Polymeren liegt im allgemeinen in einem Bereich von 2000 bis
20 000 und vorzugsweise bei 3500 bis 10 000 und insbesondere
bei 5000 bis 9000 wie beispielsweise bei 8000.
Ein besonders bevorzugtes Natriumpolyacetalcarboxylat wird als
"Builder U" bezeichnet und hat ein durchschnittliches
Molekulargewicht von 8000 und einen aktiven Polymergehalt von
etwa 80%.
Diese bevorzugten Polyacetalcarboxylate können auch teilweise
oder vollständig durch andere Polyacetalcarboxylate oder
verwandte organische Gerüststoffe ersetzt werden. Die
endständigen Gruppen dieser in der Literatur und insbesondere
in der US-PS 41 44 226 beschriebenen Verbindungen können
ebenfalls vorhanden sein, vorausgesetzt daß sie die gewünschten
stabilisierenden Eigenschaften haben, die es gestatten,
daß die erwähnten Gerüststoffe in saurem Medium depolymerisiert
werden und somit eine biologische Zersetzung im Abwasser
erleichtern, aber die Stabilität im alkalischen Medium wie in
der Waschlösung beibehalten.
Die einzige weitere erforderliche Komponente des erfindungsgemäßen
Reinigungsmittels ist Wasser, wobei im allgemeinen der
Härtegrad dieses Wassers unter 300 ppm und vorzugsweise unter
150 ppm, berechnet als CaCo3, liegt. In einigen Fällen ist es
erwünscht, entsalztes Wasser zu verwenden, wenngleich auch
Leitungswasser mit einer Härte unter 50 oder 100 ppm
ausreichend ist.
Die flüssigen Waschmittel können noch die verschiedensten
Zusatzstoffe enthalten wie optische Aufheller, Parfums und
Färbungsmittel. Die optischen Aufheller sind bekannte
Stilbenderivate einschließlich Baumwoll- und Nylonaufheller
wie die Tinopal-Produkte (5BM Conc.). Als Parfums werden
gewöhnlich Essenz-Öle, Ester, Aldehyd und/oder Alkohole
eingesetzt, die allgemein bekannt sind. Die Färbungsmittel
können Farbstoffe und in Wasser dispergierbare Pigmente der
verschiedensten Art einschließlich Ultramarinblau sein. Als
anorganische Füllstoffsalze können Natriumsulfat und
Natriumchlorid vorhanden sein, ferner können Mittel zur
Verhinderung einer Schmutzablagerung wie Natriumcarboxymethylcellulose,
Dispergiermittel wie Natriumpolyacrylat, Bleichstoffe,
Bakterizide, Fungizide, Schaumdrücker wie Silikone,
schmutzverhindernde Stoffe wie Copolyester, Konservierungsmittel
wie Formalin, Schaumstabilisatoren wie Laurinsäure,
Myristinsäure, Diethanolamid und weitere Lösungsmittel wie
Ethanol zugesetzt werden. Der Anteil dieser weiteren
Zusatzstoffe liegt im allgemeinen unter 3 und meist unter 1
Gew.% und manchmal unter 0,5% Gew.% mit Ausnahme der
Füllstoffe und Lösungsmittel und weiterer zusätzlicher
Detergentien und Gerüststoffe, die in Mengen bis zu 10 Gew.%
noch vorhanden sein können. Der Gesamtanteil an Hilfsstoffen
einschließlich nicht genau bezeichneter synthetischer
Detergentien und Builder liegt im allgemeinen nicht über 20
Gew.% des Produktes und vorzugsweise unter 10 Gew.%, vorzugsweise
unter 5 Gew.%. Die Zusatzstoffe werden so ausgewählt,
daß sie nicht die Waschwirkung der flüssigen Waschmittelzusammensetzung
stören und eine Instabilität des Produktes
beim Stehen hervorrufen. Ferner sollen Zusatzstoffe vermieden
werden, die zu beanstandende Ablagerungen an der Wäsche
ergeben.
Die vorliegenden flüssigen Zusammensetzungen sind äußerst
wirksam und leicht zu verwenden. Im Vergleich mit pulvrigen
Grobwaschmitteln werden sehr viel kleinere Volumeneinheiten
der erfindungsgemäßen Flüssigkeiten verwendet, um eine
vergleichbare Reinigung von verschmutzter Wäsche zu erzielen.
Beispielsweise kann man bei einer typischen bevorzugten
Zusammensetzung gemäß Erfindung nur 132 g oder 1/2 Becher
Flüssigkeit für eine volle Beschickung einer automatischen
Waschmaschine, die von oben zu beschicken ist, verwenden, bei
dem das Waschwasser 57 bis 68 l ausmacht. Bei von vorne zu
beschickenden automatischen Waschmaschinen können auch
geringere Mengen verwendet werden. Die Konzentration der
flüssigen Waschmittelzusammensetzung im Waschwasser liegt in
einer Größenordnung von 0,2%. Gewöhnlich liegt der Anteil der
flüssigen Zusammensetzung in der Waschlauge bei 0,05 bis 0,3
und vorzugsweise 0,15 bis 0,25 Gew.%. Die Anteile der
verschiedenen Bestandteile der flüssigen Waschmittelzusammensetzung
können entsprechend schwanken. Äquivalente Ergebnisse
lassen sich erzielen, wenn man größere Mengen einer verdünnteren
Zusammensetzung einsetzt, jedoch erfordert die größere
Menge eine größere oder zusätzliche Verpackung und ist für den
Verbraucher im allgemeinen weniger geeignet und kann auch zu
einer Auftrennung des Produktes führen.
Im folgenden soll die Erfindung anhand von Beispielen
näher erläutert werden.
Es wurde eine Waschmittelzusammensetzung aus den folgenden
Bestandteilen hergestellt:
Bestandteile Gew.%Pentanatriumtripolyphosphat15,0 Natriumcarbonat5,0 Lineares Natriumtridecylbenzolsulfonat12,2,0
Natriumalkylpolyethoxysulfat mit C12- bis C15-Alkylgruppen und 3 Polyethoxygruppen2,8 Carboxymethylcellulose (CMC)0,15 Optischer Aufheller0,4 Parfum0,3
Esperaseenzym (8,0L)(1)1,0 Glycerin4,0 Borax3,0 Natriumsalz der Zitronensäure2,0 Triethanolamin1,0
Wasser und ZusatzstoffeRest
Natriumalkylpolyethoxysulfat mit C12- bis C15-Alkylgruppen und 3 Polyethoxygruppen2,8 Carboxymethylcellulose (CMC)0,15 Optischer Aufheller0,4 Parfum0,3
Esperaseenzym (8,0L)(1)1,0 Glycerin4,0 Borax3,0 Natriumsalz der Zitronensäure2,0 Triethanolamin1,0
Wasser und ZusatzstoffeRest
(1) Das Esperaseenzym hat eine Aktivität von 8,0 KNPU/g
Zur Herstellung dieses Waschmittels wurden 32,5 Gewichtsteile
entsalztes Wasser bei 4,4°C in eine geeignete Mischvorrichtung,
beispielsweise in einen mit einem Rührer versehenen
zylindrischen Behälter, gegeben, wobei der Rührer auf mittlere
Durchmischung eingestellt war. Es wurden dann 5,0 Gewichtsteile
wasserfreie Soda und 0,17 Gewichtsteile Natriumcarboxymethylcellulose
in das Wasser gegeben. Die Rührgeschwindigkeit
wurde auf maximale Rührung eingestellt, und es wurden 15
Gewichtsteile Pentanatriumtripolyphosphat langsam im Verlaufe
von 10 bis 15 Minuten zugegeben, bis sich eine weißliche
Suspension bildete. Die Rührgeschwindigkeit wur dann auf
"langsam/Mittel" abgesenkt, wobei 19,1 Gewichtsteile einer
etwa 50%igen Tridecylbenolsulfonat-Aufschlämmung zugesetzt
wurden. Anschließend wurde eine Lösung aus optischem Aufheller
und Farblösung zugesetzt, die aus 0,4 Teilen Tinopal LMS-X von
CIBA-GEIGY und 0,6 Gewichtsteilen blauem Farbstoff und
2,0 Gewichtsteilen entsalztem Wasser bestand. Als eine gleichmäßige
bläuliche Lösung erhalten wurde, wurden noch 0,3
Gewichtsteile Parfum unter Rühren zugegeben. Anschließend
wurden langsam 4,0 Gewichtsteile Glycerin und 3,0 Gewichtsteile
Borax und 1,0 Gewichtsteile Triethanolamin als Zusatz
zur langzeitigen Stabilitätsverbesserung als eine 3-Komponentenaufschlämmung
zugefügt. Es wurde bis zur Ausbildung einer
gleichmäßigen Mischung gerührt und anschließend 2,0 Gewichtsteile
Natriumsalz der Zitronensäure und 4,0 Gewichtsteile
Wasser langsam zugesetzt. Das Rühren der Mischung wurde dann
verringert, wobei eine Detergens-Mischung zugegeben wurde, die
aus 5,7 Gewichtsteilen einer etwa 50%igen Tridecylbenzolsulfonat-
Aufschlämmung mit etwa 4,7 Gewichtsteilen einer 60%igen
Polyethoxysulfat bestand. Danach wurden langsam 1,0 Gewichtsteile
proteolytisches Enzym unter ständigem Rühren zugegeben,
bis alle Komponenten vollständig dispergiert oder gelöst
waren.
Es wurden verschiedene enzymhaltige flüssige Waschmittelzusammensetzungen
mit Gerüststoffen als Mischung A bis G gemäß der
folgenden Tabelle 1 hergestellt, wobei die Pfeile die
Komponenten der Zusammensetzungen B bis G anzeigen, die mit
der Zusammensetzung A identisch waren.
Die Enzymaktivitäten der Zusammensetzungen A bis F wurden nach
7 Tagen Lagerung bei 43°C untersucht. Die Enzymaktivitäten
jeder Zusammensetzung nach dieser Lagerzeit sind in der
Tabelle 2 in Prozent, bezogen auf den Anfangswert, angegeben.
Die verschiedenen Carbonsäuren und Salze, die in den
Zusammensetzungen A, B, C, D, E, und G enthalten sind, ergeben sich
aus der Tabelle 2, ebenso die Enzymaktivitäten der entsprechenden
Zusammensetzungen, wobei "nb" als nicht bestimmt mit
einer Restaktivität unter 10% bedeutet.
Tabelle 2, Zusammensetzung A als Kontrolle und Zusammensetzung
B und C mit einem Gehalt der jeweiligen Stabilisatoren aus
Glycerin bzw. Borax zeigen, daß nach 7 Tage Lagerung bei 43°C
praktisch keine Enzymaktivität mehr vorhanden war. Da
Enzymaktivitäten unter 10% nicht genau gemessen werden konnten,
sind sie mit "nb" = nicht bestimmbar angegeben. Die Zusammensetzung
D, die Glycerin und Borax, aber keine Carbonsäure
enthielt, ergab eine Verbesserung der Enzymstabilität im
Vergleich zur Zusammensetzung A, B, und C, wobei jedoch etwa
mehr als 50% des Enzyms deaktiviert wurden. Die verschiedenen
Zusammensetzungen E mit einem Gehalt an verschiedenen
Carbonsäureverbindungen zeigten überhaupt keine Verbesserung
in der Enzymstabilität gegenüber der Zusammensetzung A, B und
C. Jedoch zeigt die Zusammensetzung G gemäß vorliegender
Erfindung einen unerwarteten und synergistisch verbesserten
Effekt in der Enzymstabilität, der durch den Einsatz von
Glycerin/Borax in Kombination mit einer Carbonsäureverbindung
in Gegenwart der vorliegenden flüssigen Waschmittelzusammensetzung
erreicht wird. Es ist festzustellen, daß fast jede der
17 Zusammensetzungen gemäß der Zusammensetzung G eine
deutliche Verbesserung der Enzymaktivität gegenüber der
Zusammensetzung D zeigt, die nur Glycerin und Borax enthielt.
Ein Vergleich der Enzymaktivitäten von Zusammensetzung D mit Glycerin/Borax und verschiedenen Zusammensetzungen F mit Borax und Carbonsäureverbindung und von Zusammensetzungen G, die gemäß Erfindung formuliert waren, ergibt sich aus Tabelle 3.
Ein Vergleich der Enzymaktivitäten von Zusammensetzung D mit Glycerin/Borax und verschiedenen Zusammensetzungen F mit Borax und Carbonsäureverbindung und von Zusammensetzungen G, die gemäß Erfindung formuliert waren, ergibt sich aus Tabelle 3.
Wie die Tabelle zeigt, ergeben die verschiedenen Zusammensetzungen
G mit dem erfindungsgemäßen Stabilisatorsystem aus drei
Komponenten eine synergistische Verbesserung der Enzymstabilität
verglichen mit der Zusammensetzung D und F, die gemäß
Stand der Technik formuliert waren.
Claims (8)
1. Stabilisiertes, Gerüststoffe enthaltendes und enzymhaltiges
flüssiges Waschmittel gekennzeichnet durch einen
Gehalt an etwa
a) 5 bis 20 Gew.% eines oder mehrerer Tenside aus der Gruppe der anionischen, nicht-ionischen und amphoteren waschaktiven Verbindungen,
b) 5 bis 30 Gew.% eines oder mehrerer Buildersalze aus der Gruppe bestehend aus Alkalitripolyphosphaten, Alkalicarbonaten, Alkalinitrilotriacetaten und Polyacetalcarboxylaten,
c) einer wirksamen Menge eines Enzyms oder eines Enzymgemisch aus der Gruppe der alkalischen Proteaseenzyme und Alpha-Amylaseenzyme, sowie
d) einem enzymstabilisierenden System mit einem auf das Waschmittel bezogenen Gewichtsgehalt von etwa (i) 1 bis 10 Gew.% Glycerin, (ii) 1 bis 8 Gew.% einer Borverbindung aus der Gruppe von Borsäure, Boroxid und Alkaliboraten und (iii) 0,5 bis 8 Gew.% einer Carbonsäureverbindung aus der Gruppe von Mono-, Di- und/oder Polycarbonsäure mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und deren wasserlöslichen Salzen und
e) einem Rest an Wasser und gegebenenfalls Parfum und anderen Zusatzmitteln.
a) 5 bis 20 Gew.% eines oder mehrerer Tenside aus der Gruppe der anionischen, nicht-ionischen und amphoteren waschaktiven Verbindungen,
b) 5 bis 30 Gew.% eines oder mehrerer Buildersalze aus der Gruppe bestehend aus Alkalitripolyphosphaten, Alkalicarbonaten, Alkalinitrilotriacetaten und Polyacetalcarboxylaten,
c) einer wirksamen Menge eines Enzyms oder eines Enzymgemisch aus der Gruppe der alkalischen Proteaseenzyme und Alpha-Amylaseenzyme, sowie
d) einem enzymstabilisierenden System mit einem auf das Waschmittel bezogenen Gewichtsgehalt von etwa (i) 1 bis 10 Gew.% Glycerin, (ii) 1 bis 8 Gew.% einer Borverbindung aus der Gruppe von Borsäure, Boroxid und Alkaliboraten und (iii) 0,5 bis 8 Gew.% einer Carbonsäureverbindung aus der Gruppe von Mono-, Di- und/oder Polycarbonsäure mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und deren wasserlöslichen Salzen und
e) einem Rest an Wasser und gegebenenfalls Parfum und anderen Zusatzmitteln.
2. Waschmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es
a) als waschaktive Komponente
a-1) 5 bis 15 Gew.% eines Alkalialkylbenzolsulfonats mit C12- bis C15-Alkylresten,
a-2) 2 bis 5 Gew.% eines Alkalialkylpolyethoxysulfats mit C10- bis C18-Alkylresten und 3 bis 11 Ethylenoxidgruppen,
wobei das Gewichtsverhältnis von (a-1) : (a-2) etwa 2 : 1 bis 8 : 1 beträgt,
b) als Gerüststoff
b-1) 5 bis 20 Gew.% Natriumtripolyphosphat und
b-2) 1 bis 10 Gew.% Natriumcarbonat,
wobei das Gewichtsverhältnis von (b-1) : (b-2) etwa 2 : 1 bis 6 : 1 beträgt,
d) als enzymstabilisierendes System etwa (i) 3 bis 7% Glycerin, (ii) 1 bis 5 Gew.% eines Alkaliborates und (iii) 0,5 bis 4 Gew.% einer Carboxylsäureverbindung enthält.
a) als waschaktive Komponente
a-1) 5 bis 15 Gew.% eines Alkalialkylbenzolsulfonats mit C12- bis C15-Alkylresten,
a-2) 2 bis 5 Gew.% eines Alkalialkylpolyethoxysulfats mit C10- bis C18-Alkylresten und 3 bis 11 Ethylenoxidgruppen,
wobei das Gewichtsverhältnis von (a-1) : (a-2) etwa 2 : 1 bis 8 : 1 beträgt,
b) als Gerüststoff
b-1) 5 bis 20 Gew.% Natriumtripolyphosphat und
b-2) 1 bis 10 Gew.% Natriumcarbonat,
wobei das Gewichtsverhältnis von (b-1) : (b-2) etwa 2 : 1 bis 6 : 1 beträgt,
d) als enzymstabilisierendes System etwa (i) 3 bis 7% Glycerin, (ii) 1 bis 5 Gew.% eines Alkaliborates und (iii) 0,5 bis 4 Gew.% einer Carboxylsäureverbindung enthält.
3. Waschmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Alkalialkylbenzolsulfonat ein lineares Natriumtridecylbenzolulfonat
und das Alkalialkylpolyethoxysulfat
ein Natrium-C12- bis C15-Alkyl-polyethoxysulfat mit 3
Ethylenoxidgruppen ist.
4. Waschmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis von Tridecylbenzolsulfonat zu Polyethoxysulfat
etwa 3 : 1 bis 5 : 1 beträgt.
5. Waschmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Borat Borax ist.
6. Waschmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
es 10 bis 16% Natriumtripolyphosphat und 3 bis 7 Gew.%
Natriumcarbonat enthält.
7. Waschmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Carbonsäure, Bernsteinsäure, Zitronensäure,
Malonsäure, Apfelsäure oder ein wasserlösliches Salz
dieser ist.
8. Verfahren zum Waschen von Textilien, dadurch gekennzeichnet,
daß man die fleckigen bzw. verschmutzten Textilien
mit einem stabilisierten enzymhaltigen Waschmittel gemäß
Anspruch 1 bis 7 behandelt.
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