DE3621120A1 - Verfahren zur behandlung von zellulosematerial in einem dampf-fluessigkeits-phasen-kocher - Google Patents
Verfahren zur behandlung von zellulosematerial in einem dampf-fluessigkeits-phasen-kocherInfo
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- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zellulose-Koch-Anlage mit einem
kontinuierlich arbeitenden Kocher, in dem Fasermaterial,
z. B. Holzschnitzel, Sägespäne oder dergleichen, durch Kochen
mit Kochlauge bei Überatmosphärischem Druck und erhöhter
Temperatur aufgeschlossen wird. Das Kochen erfolgt im Zell
stoffkocher bei dem das Fasermaterial ankommt, nachdem es
möglicherweise zuerst durch einen Imprägnierkessel geführt
worden ist, in welchem das Fasermaterial bei niedriger Tempe
ratur, jedoch bei im wesentlichen gleichen Druck wie im
Kocher imprägniert worden ist, bevor es in den Kocher einge
bracht wird.
Ziel der Erfindung ist es, in einer solchen Anlage, vorzugs
weise einer Kamyr-Anlage, eine bessere Wärmeausnutzung während
der Erhitzung des Fasermaterials im Oberteil des Kochers zu
erreichen.
Der wesentliche kennzeichnende Teil der Erfindung besteht
darin, daß der Oberteil des Kochers mit dem Imprägniergefäß
oder, wenn ein solches Gefäß nicht vorhanden ist, mit einer
Zuführvorrichtung, zum Beispiel einem sogenannten Hochdruck
förderer, mittels einer Zirkulationsschleife verbunden ist,
in der eine Zuführleitung für eine Suspension aus Fasermaterial
und Kochlauge enthalten ist, wobei die Leitung im Oberteil
des Kochers so mündet, daß das Fasermaterial und die Kochlauge
getrennt werden, wobei eine Rückführleitung für die vom Faser
material getrennte Kochlauge vorgesehen ist.
Das Fasermaterial ist im Oberteil des Kochers für die Erhitzung
auf etwa die für den Aufschluß erforderliche Temperatur einer
Dampfatmosphäre ausgesetzt. Etwas tiefer im Kocher durchsetzt
das Fasermaterial während der Abwärtsbewegung unterhalb eines
gesteuerten Niveaus von Kochlauge eine Extraktionszone für
Kochlauge, wo ein Teil der Kochlauge aus dem Kocher abgesogen
wird und durch einen Wärmetauscher geführt wird, und zwar
für eine indirekte Temperatureinstellung auf die genaue
Temperatur, die für den Aufschluß erwünscht ist, worauf die
Kochlauge durch eine Leitung in den Kocher zurückgeführt
wird, die etwas oberhalb der Stelle in den Kocher mündet,
aus der die Kochlauge abgezogen worden ist. Da die
Erhitzung des Fasermaterials im wesentlichen im oberen
Teil des Kochers durch Zuführung von Hochdruckdampf erfolgt,
ergibt sich der Nachteil, daß die Kochlauge im Kocher mit
Kondensat verdünnt wird, das später während des Prozesses
zu einem erhöhten Energiebedarf führt, wenn die Kochlauge
verdampft werden muß und später zur Wiedergewinnung von
Chemikalien verbrannt werden muß. Außerdem wird eine ent
sprechende Menge an frischem Dampfkondensat verloren, was
zu einer erhöhten Last bei der Speisewasserbereitung führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben genannten
Nachteile zu vermeiden, und zwar durch Erzeugung von Dampf
aus der erwähnten Temperatur-Justierungszirkulation oder
aus einer besonders angeordneten kleineren Zirkulation
nur zur Dampferzeugung und durch Verwendung dieses Dampfes
zur Erhitzung im Oberteil des Kochers. Der Zusatz von
Frischdampf führt dann stattdessen zum Dampfgenerator,
wo das Kondensat aufgenommen wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung ist der obere Teil eines Kochers 10, ein
Wärmetauscher 20 und ein Dampf-Transformator 30 gezeigt.
Das Fasermaterial kommt von der vorhergehenden Einrichtung
in in Flüssigkeit suspendierter Form im Oberteil des Kochers
an, wie es mit dem Pfeil 14 angezeigt ist. Die vorhergehende
Einrichtung kann ein Vorimprägnierungsgefäß oder ein Hoch
druckförderer für die Förderung der Suspension sein. In dem
Oberteil des Kochers ist eine Trennvorrichtung 11 angeordnet,
in welcher das Fasermaterial von der Flüssigkeit getrennt wird,
und nach abwärts in den Kocher auf ein Niveau 18 herabfällt.
Die Flüssigkeit kehrt zu der vorherigen Einrichtung zurück,
wie es mit dem Pfeil 15 angezeigt ist. In dem Kocher wird
ein Flüssigkeitsspiegel 13 aufrechterhalten, über welchem
das von der Trennvorrichtung 11 herabfallende Fasermaterial
einer Dampfatmosphäre ausgesetzt ist. Der Dampf wird dem
Oberteil des Kochers zugeführt, wie es mit dem Pfeil 16
angezeigt ist. Mit geringem Abstand unterhalb des Flüssigkeits
spiegels 13 ist in der Kocherwand ein Sieb 12 angeordnet,
durch das durch die Leitung 17 Flüssigkeit aus dem Kocher ab
gezogen werden kann. Die abgezogene Flüssigkeit wird in
geeigneten Beziehungen aufgeteilt, und zwar teilweise zum
Wärmetauscher 20, wie es mit dem Pfeil 21 gezeigt ist, und
teilweise zum Dampf-Transformator 30, wie es mit dem Pfeil 22
gezeigt ist. Hochdruckdampf wird dem Wärmeaustauscher 20 und
dem Dampf-Transformator 30 zugesetzt, wie es mit dem Pfeil 31
angezeigt ist, und er wird durch die Leitungen 32 und 33
diesen Vorrichtungen zugeführt, wie es durch die Pfeile 34
und 35 gezeigt ist. Kondensat von den Vorrichtungen 20 und 30
wird gesammelt, wie es mit den Pfeilen 36 und 37 gezeigt ist,
und es wird einer gemeinsamen Auslaßleitung 38 zugeführt. Der
in dem Dampf-Transformator 30 erzeugte Dampf verläßt diesen
durch die Leitung 39. Er wird dem Oberteil des Kochers zuge
führt, wie es durch den Pfeil 16 angezeigt ist. Der Teil der
Flüssigkeit 22, der in dem Dampf-Transformator 30 nicht in
Dampf umgewandelt wird, verläßt diesen durch die Leitung 40
und wird mit der erhitzten Flüssigkeit im Wärmeaustauscher 20
in der Leitung 23 zur Leitung 41 kombiniert, die in den Kocher
führt und, wie es mit dem Pfeil 42 angezeigt ist, im Zentrum
des Kochers etwas oberhalb des Siebes 12 mündet, wo die Flüssig
keit ursprünglich aus dem Kocher abgesogen worden ist. Wahl
weise kann die überflüssige Flüssigkeit in der Leitung 40
durch Wärmeaustausch auf eine geeignete Temperatur gebracht
werden für die Einführung in den Kocher durch die Leitung 41
statt daß ein Teil der abgezogenen Flüssigkeit in der Leitung 17
dem Wärmetauscher 20 zugeführt wird.
Die Erfindung arbeitet in folgender Weise. Üblicherweise
ist in Kochern, in denen es erwünscht ist, die Temperatur
mit Hilfe der Extraktion von Flüssigkeit durch den Siebab
schnitt 12 zu justieren, nur der Wärmeaustauscher 20 in Betrieb,
in welchem eine geeignete Menge von Kochflüssigkeit erhitzt
wird und zum Zentrum des Kochers bei dem Pfeil 42 zurückgeführt
wird, wo sie nach auswärts in Richtung auf den Umfang des
Kochers verteilt wird, während gleichzeitig der gesamte Kocher
inhalt aus Fasermaterial sich kontinuierlich nach abwärts
in Richtung zum Kocherboden mit geringer Geschwindigkeit be
wegt, wo er ausgetragen wird. Die Erhitzung des Fasermaterials,
das am Kocher beim Pfeil 14 ankommt, erfolgt dann mit Hilfe
eines Zusatz von Hochdruckdampf bei Pfeil 16. Hierdurch wird
die Kochflüssigkeit mit Kondensat verdünnt, wie es unten
anhand eines Beispieles gezeigt ist.
Nach der Erfindung wird ein Teil der Kochlauge, welche den
Kocher durch die Leitung 17 verläßt, vom Dampf-Transformator 30
aufgenommen, wo er ausreichend Dampf durch die Leitung 19 und
zum Pfeil 16 erzeugt, um die notwendige Erhitzung des an
kommenden Fasermaterials durchzuführen, statt, wie oben er
wähnt, hier frisch Dampf aus der Fabrikdampfleitung zu ver
wenden. Auf diese Weise wird das Kondensat 37 in geeignetster
Weise bei der Speisewassererzeugung verwendet, statt daß es,
wie in den bekannten Systemen, die Kochlauge im Kocher selbst
verdünnt.
Um in dem Oberteil des Kochers eine normale Temperatur von etwa
165°C zu erhalten, muß in üblichen Fällen, abhängig von der
Systemart, 0,2-0,45 t Dampf pro lufttrockener Tonne erzeugtem
Zellstoff als direkter Dampf zugesetzt werden, daß ist für
eine Anlage normaler Größe von 800 t pro 24 Stunden, wobei sich
ein Dampfverbrauch von bis zu 350 t/24 Stunden ergibt. Der
Druck in dem Oberteil des Kochers kann hierbei 600-800 kPa be
tragen. Um die Temperatur auf eine normale Kochtemperatur
von etwa 167°C einzustellen, wird in gewissen Fällen eine
Flüssigkeitsmenge von etwa 4800 l/min. etwas unterhalb des
Oberteiles des Kochers unterhalb des Flüssigkeitsspiegels ausge
tragen, worauf diese Flüssigkeit in einem indirekten Wärme
austauscher erwärmt und etwas unterhalb der Austragstelle
dem Kocher zurückgeführt wird, sodaß die Temperatur oberhalb
der gewünschten Temperatur von 167°C einstellbar ist.
In einem entsprechenden Fall wie in Beispiel 1 wird gemäß der
Erfindung Dampf von einem Teil der extrahierten Flüssigkeits
menge von etwa 4800 l/min. in einem Dampfgenerator erzeugt,
und zwar ausreichend, um die Temperatur der ankommenden Flüssig
keit von etwa 147°C auf anfänglich etwa 165°C zu erhöhen.
Mit dem Dampfverbrauch, wie er in Beispiel 1 erwähnt ist, von
0,2-0,45 t/ADMT, wird die Kondensatwiedergewinnung auf 350 t/24
Stunden erhöht. Somit steht eine beträchtliche Menge an Konden
sat innerhalb der betreffenden Papierfabrik in geeigneter
Weise zur Verfügung, was einen beträchtlichen wirtschaftlichen
Gewinn in der Wiedergewinnungsabteilung und in der Speise
wassererzeugung bedeutet.
Claims (6)
1. Verfahren zur Behandlung von Zellulosematerial in
einer Zellulose-Aufschlußanlage mit einem kontinuier
lich arbeitenden Kocher (10), in welchem Fasermaterial, z. B.
Holzschnitzel, Sägespäne oder dergleichen, durch Kochen mit
Kochlauge bei überatmosphärischem Druck und erhöhter Temperatur
aufgeschlossen wird, nachdem es eine Dampfatmosphäre im Kocher-
Oberteil durchsetzt hat, wobei in den Kocher Fasermaterial und
Kochlauge in einem im wesentlichen kontinuierlichen Strom durch
eine in den Kocher-Oberteil mündende Leitung (14) eingeführt
werden, wo Kochlauge und Fasermaterial getrennt werden und die
Kochlauge durch eine Rückführleitung (15) der vorhergehenden
Vorrichtung wieder zugeführt wird und das Fasermaterial auf
ein beibehaltenes Niveau herabfällt, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Teil der Kochlauge (22) aus dem Kocher abgezogen wird und
zur Erzeugung von Dampf (16) mit geeignetem Druck und geeigneter
Temperatur einem Dampf-Transformator (30) zugeführt wird und
am Kocher-Einlaß zur Erhitzung des eingebrachten Fasermaterials
auf eine gewünschte Temperatur diesem zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil (21) der aus dem Kocher abgezogenen
Kochlauge zur Erhitzung auf eine geeignete Temperatur einem in
direkten Wärmetauscher (20) zugeführt wird, sodaß diese zu
sammen mit einem Überschuß an Kochlauge für eine kleinere
Nachjustierung der Temperatur des Kocherinhaltes vom Dampf
transformator (30) zurückgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dampferzeugung und die Erhitzung durch in
direkte Erhitzung der aus dem Kocher abgezogenen Kochlauge mittels
Dampf (35) höheren Druckes und höherer Temperatur aus einer
anderen Quelle erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Überschuß an Kochlauge (40) vom Dampftrans
formator (30) vor der Rückführung zum Kocher durch indirekten
Wärmeaustausch auf eine für die Nachjustierung der Temperatur
des Kocherinhalts auf eine hierfür geeignete Temperatur er
hitzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das während der Dampf
erzeugung und während des Wärmeaustausches erzeugte Kondensat
nicht mit der Kochlauge vermischt wird, sondern zur Speise
wasserherstellung von einem getrennten System aufgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das erzeugte Kondensat
(36, 37) während der Dampferzeugung und während des Wärmeaus
tausches nicht mit der Kochlauge vermischt wird, sondern in
ein getrenntes System zur Speisewassererzeugung aufgenommen
wird.
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