DE3620609A1 - Verfahren zur herstellung eines mit wasserstoffperoxid zu einem desinfektionsmittel mischbaren konzentrates - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines mit wasserstoffperoxid zu einem desinfektionsmittel mischbaren konzentratesInfo
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- C02F1/505—Treatment of water, waste water, or sewage by addition or application of a germicide or by oligodynamic treatment by oligodynamic treatment
Description
Die Desinfektion, insbesondere von Wasser,
Nahrungs- und Futtermitteln sowie Apparaturen, Ver
packungsbehältern und Gegenständen aller Art ist ein
weltweites Problem, das für hochzivilisierte Länder
ebenso wie für Entwicklungsländer von grösster Bedeu
tung ist. Es ist daher nicht erstaunlich, dass auf
diesem Gebiet eine nicht-absetzende intensive Forschung
seit Jahrzehnten betrieben wird und laufend neue Er
kenntnisse gewonnen und neue Produkte und Methoden zur
nicht-therapeutischen Bekämpfung unerwünschter Erreger
entwickelt werden.
Von den zahlreichen, in jedem Handbuch der
Chemie beschriebenen Desinfektionsverfahren seien im
folgenden nur einige der verbreitesten kurz erwähnt
Der Zusatz von Halogenen, wie Chlor, Brom und
Jod, oder halogenabgebenden Verbindungen erfreut sich
dank seiner einfachen Ausführungsform, dem niederen
Preis und der leichten Verfügbarkeit der verwendeten
Mittel sowie der guten keimtötenden Wirkung grosser
Beliebtheit. Nachteilig wirkt sich dabei der Eingangs
geschmack und -geruch dieser Halogene, die auftretende
Geschmacksveränderung der damit vermischten Grundstoffe,
das im allgemeinen basische pH, die verhältnismässig
kurze Wirkungsdauer und die Temperaturempfindlichkeit
aus. Ausserdem wirken diese Stoffe karzionogen und muta
gen, können Hautreizungen hervorrufen und Werkstoffe
verschiedener Art angreifen.
Die Verwendung von Ozon und Chlordioxid führt
zwar zu einer verblüffend raschen und guten Keimtötung,
die Wirkung verpufft jedoch rasch. Diese Mittel können
in hohen Dosen ausserdem sehr gefährlich sein. Auch sie
sind temperaturempfindlich, karzinogen und mutagen und
erfordern ausser einer äusserst sorgfältigen Handhabung
kostspielige Installationen. Sie eignen sich daher nur
für ein sehr beschränktes Anwendungsgebiet.
Als völlig geruchfreie und keine Reizung von
Schleimhäuten usw. verursachende Desinfektionsmittel
wurden ferner Kupfersalze, insbesondere Kupfersulfat
und Kupferchlorid vorgeschlagen. Diese Verbindungen
weisen eine mittlere, nur kurz anhaltende Keimtötungs
geschwindigkeit auf, verbinden sich leicht mit anderen
Stoffen und sind, insbesondere das Chlorid, ebenfalls
als karzinogen und mutagen bekannt.
Ein weit verbreitetes, geruchfreies und mit
keinerlei Gefährdung der Gesundheit behaftetes Verfah
ren ist das sogenannte Katadynverfahren und ähnliche,
die keimtötende Wirkung von Silberionen auswertende
Verfahren. Dieses sehr langsam wirkende Verfahren ist
wegen seines hohen Preises wiederum in seiner Anwen
dung beschränkt.
Ferner wäre noch die UV-Bestrahlung zu erwäh
nen, welche den Vorteil hat, dass keine Beimischung
eines Fremdstoffes erfolgt und eine hervorragende Keim
tötung bewirkt wird, die allerdings nicht anhält. Aus
ser grossen und kostspieligen lnstallationen benötigt
dieses Verfahren aber auch sehr viel Strom.
Es sind ferner Produkte auf dem Markt, welche
die an sich bekannte stark keimtötende Wirkung des
Wasserstoffsuperoxides, die wegen der Unbeständigkeit
dieser Verbindung bisher kaum ausgenützt werden konnte,
mit der ebenfalls bekannten keimtötenden Wirkung des
Silbers kombinieren und zwar in Form eines stabilen
Mittels, in welchem die Wirkung der beiden Desinfektions
mittel synergisiert ist.
Überraschenderweise ist es nun gelungen,
durch ein neues Verfahren Produkte dieser letztgenannten Art
mit wesentlich verbesserten Gebrauchseigenschaften zu
erzielen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein
Verfahren zur Herstellung eines unbegrenzt haltbaren,
klaren, mit Wasserstoffperoxid zu einem Desinfektions
mittel mischbaren Konzentrates, welches Silber, eine anor
ganische Säure und einen organischen Stabilisator enthält;
das Verfahren ist in den Patentansprüchen 1 und 2 definiert.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein
derart erhaltenes Konzentrat sowie ein Verfahren zur Her
stellung eines Desinfektionsmittels aus diesem Konzentrat,
wie in Patentanspruch 8 definiert.
Die zur Herabsetzung des pH verwendeten Säure
kann jede anorganische Säure sein. Im allgemeinen wird
75 %ige Phosphorsäure oder 65 %ige Salpetersäure oder
69 %ige Schwefelsäure eingesetzt. Es empfiehlt sich, dieselbe
Säure zu verwenden, mit welcher das später mit dem
Konzentrat zu vermischende, handelsübliche Wasserstoffper
oxid stabilisiert ist. Die Säure dient einerseits als pH-
Regulator, andererseits aber auch als Stabilisator für das
Silber und für das gebrauchsfertige Produkt. Aus diesem
Grunde ist es notwendig, die Säure im Überschuss über die
zur pH-Einstellung benötigten Menge zuzusetzen. Die Gesamt
menge an Säure im fertigen Konzentrat ist mindestens äqui
molar zur vorhandenen Silbermenge, vorzugsweise im Über
schuss z.B. etwa 100 g Säure pro Liter Wasser.
Als organische Stabilisatoren eignen sich zu
sammen mit Silbersalzen vor allem Weinsäure und/oder Zi
tronensäure. Vorzugsweise werden sie in einer Menge von
je 50 g pro Liter Wasser zugesetzt. Bei Verwendung von
kolloidaler Silberlösung werden gute Resultate mit Alkali
benzoat, vorzugsweise in einer Menge von etwa 100 g pro
Liter Wasser erzielt. Es sind jedoch auch andere organische
Stabilisatoren anwendbar.
Geeignete Silbersalze sind z.B. Silbernitrat,
Silbersulfat, Silberchlorid oder Natrium-Silberchlorid-
Komplex (AgNaCl2). Ihr Zusatz erfolgt in einer solchen
Menge, dass das Konzentrat 100 g ± 5% Ag pro Liter Wasser
enthält.
Wenn als Silberkomponente kolloidales Silber ver
wendet wird, so empfiehlt es sich, dieselbe Konzentration
an Silber mit einer kolloidalen Silberlösung einzusetzen,
welche 12 g pro Liter Silber in einer 5 %igen wässerigen
Polyhdroxymonocarbonsäure-Lösung enthält, wie sie z.B.
von Degussa AG., Zürich, bezogen werden kann.
Falls das Konzentrat nach dem Vermischen mit
Wasserstoffperoxid zur gebrauchsfertigen Desinfektions
lösung längere Zeit UV-Strahlen, z.B. Sonnenstrahlen, usw.,
ausgesetzt wird, wie dies z.B. in Freiluft-Schwimmbädern
der Fall ist, empfiehlt es sich, dem Konzentrat bei einer
Temperatur von mindestens 20°C vor dem Homogenisieren
Gelatine zuzusetzen; im allgemeinen beträgt diese Zugabe
etwa 20 g pro Liter Wasser und bezweckt den Schutz des
Silbers gegen UV-Einwirkung.
Es ist von Vorteil die Herstellung des Konzen
trates bei einer minimalen Raumtemperatur von 20°C und
bei Rotlicht bis zur Abfüllung in Behälter, z.B. aus ge
färbtem Glas oder Kunststoff, der keine Pigmente abgibt,
durchzuführen.
Das erfindungsgemäss hergestellte Konzentrat
ist unbeschränkt haltbar, auch bei tropischen Temperatu
ren und bleibt, im Gegensatz zu bekannten Produkten,
eine wasserähnliche, klare, farblose, homogene Flüssig
keit, die sich auch nach langer Zeit nicht trübt. Diese
bleibende Homogenität des Produktes ist ein bedeutender
Vorteil, denn sie erlaubt die beliebige spätere Portionie
rung des Konzentrates ohne erneute Homogenisierung, wie
sie bisher notwendig war.
Das Konzentrat lässt sich mit 35 bis 50 gewichts
prozentigem Wasserstoffperoxid innerhalb weiter Grenzen
mischen. Üblicherweise erfolgt das Mischen mit 50%igem
H2O2 und zwar in einem Volumverhältnis von 1 : 99 bis
1 : 199 . Bei einem Verhältnis von über 1 : 199
verliert das Produkt die synergisierende Wirkung
der beiden desinfizierenden Komponenten Silber und Was
serstoffperoxid. Bei einem Verhältnis von weniger als
1 : 99 besteht die Möglichkeit, dass sich Silber im Ge
misch ausscheidet. Das innerhalb der obigen Grenzen ge
mischte Produkt ist mindestens 2 Jahre bedenkenlos lager
fähig. Die Konzentration des zugemischten Wasserstoff
peroxides kann für gewisse Anwendungen ohne weiteres bis
35 Gewichtsprozent betragen, doch zerfällt das Produkt
rascher und die Geschwindigkeit der Keimtötung ist ge
ringer als bei Verwendung von 50%igem Wasserstoffper
oxid.
Eine erneute Homogenisierung des Konzentrates
vor dem Vermischen mit dem Wasserstoffperoxid ist nicht
erforderlich dank der Homogenität des Konzentrates.
Die derart erhaltenen, mit Wasserstoffperoxid
gemischten, gebrauchsfertigen Desinfektionsmittel können
sodann in übliche Transport- und Vertriebsbehälter abge
füllt werden, die mit Vorteil mit einem Sicherheitsor
gan versehen sind, um allfälligen Gasüberdruck abzu
lassen, z.B. einem Überdruckventil. Die Mittel sind
bei einer Temperatur von 4 bis 25°C in solchen Behältern
gefahrlos während etwa 2 Jahren haltbar. Bei höheren
Temperaturen ist eine längere Lagerung nicht zu empfeh
len, da Wasserstoffperoxid vermehrt ausgasen kann.
Die erfindungsgemässen Desinfektionsmittel eig
nen sich für die Entkeimung von Wasser, Nahrungs- und
Futtermitteln, festen Oberflächen, usw. Die hierzu benötig
ten Konzentrationen sind sehr gering, im allgemeinen betra
gen sie etwa 10 bis 75 ppm bei Zusatz als sogenannte "Sub
stanzdesinfektionsmittel", wie Badewasser, Trinkwasser,
Nahrungsmittel, Kühlwasser, usw., bwz. 0,1 bis 2 gewichts
prozentige Lösung für die Flächendesinfektion. Die mit
diesen neuen Mitteln desinfizierten Produkte oder Gegen
stände weisen keinerlei Veränderung des Geruchs, Geschmacks
oder Aussehens auf, sind ungiftig, erzeugen weder Hautrei
zungen noch andere gesundheitliche Beeinträchtigungen oder
Schäden und sind völlig inert für übliche Materialien, wie
Beton, Holz, Stein, Glas, Metalle, Porzellan, Keramik,
Kunststoffe, Textilien, usw.
Das gebrauchsfertige Mittel weist ein pH von etwa
2 auf. Im Gegensatz zu Chlor verändert es das pH des Pro
duktes, dem es zugesetzt wird, nicht. Die Anwendung kann
innerhalb weiter Temperaturgrenzen erfolgen, nämlich zwi
schen 0 bis 95°C, wobei die desinfizierende Wirkung mit
steigender Temperatur zunimmt.
In den oben angegebenen Konzentrationen einge
setzt, vermögen die neuen Mittel, pathogene Keime weit
gehend zu vernichten. Sie bekämpfen unter anderem gram
positive und gramnegative Bakterien, Mikrophagen, Viren
usw., wie z.B. E. coli, Proteus mirabilis, Staph. aureus,
Streptococcus faecalis, Ps. aeruginosa, Mycobacterium
tuberculosis, Candida albicans, usw.
Insbesondere eignen sich die neuen Mittel zur
Entkeimung:
- - in der Nahrungs- und Futtermittel-Industrie, einschliesslich der Konserven-Industrie, zur Haltbar machung von Frischprodukten, zur Fischverarbeitung zu Halb- und Vollkonserven, zur Desinfektion in Schlacht höfen,
- - in der Getränkeindustrie, in Brauereien, bei Mineralwasserherstellung, in der Wein- und Spirituo senproduktion, in der Frucht- und Gemüsesaftherstellung, zur Flaschen- und Fassreinigung, in Zusatzwasser für Konzentrate,
- - in der Wasserdesinfektion für Trinkwasser in Brunnen oder Vorratsbehältern, in Schwimmbädern, in Hot-Whirl-Pools,
sowie in Molkereien, in der Landwirtschaft,
in der chemischen und pharmazeutischen Industrie, in
Laboratorien, Spitälern, zur Seuchenbekämpfung, usw.
In den folgenden Beispielen sind alle Prozent
angaben auf das Gewicht bezogen, sofern nicht anders
vermerkt.
Zu 1 Liter destilliertem oder vollentsalztem
Wasser wurden bei einer Zimmertemperatur von über 20°C
und unter Rotlicht langsam und portionenweise unter
Rühren soviel 75%ige Phosphorsäure zugesetzt, bis der
pH 1,6 betrug. Das Gemisch wurde unter Rühren auf
55°C erwärmt und unter Rühren mit 140 g Silbernitrat
versetzt und das Rühren bis zur vollständigen Homogeni
sierung fortgesetzt. Dann wurde die Lösung auf ca.
25 bis 30°C abkühlen gelassen, worauf unter Rühren so
viel 75%ige Phosphorsäure langsam und portionenweise
zugesetzt wurde, dass die Gesamtmenge 100 g betrug.
Das Gemisch wurde sodann ohne Rühren auf Zimmertempera
tur (20 bis 25°C) abkühlen gelassen und nach Erreichen
dieser Temperatur unter Rühren mit 50 g Weinsäure ver
setzt. Das erhaltene Gemisch wurde sodann, gegebenen
falls nach Zusatz von 20 g Gelatine unter Rühren bei
einer Temperatur von nicht unter 20°C homogenisiert.
Es wurde eine glasklare Lösung erhalten. Dasselbe Resul
tat wurde erhalten, wenn anstelle von Phosphorsäure
65%ige Salpetersäure oder 69%ige Schwefelsäure in einer
Gesamtmenge von 100 g verwendet wurde und/oder das
Silbernitrat ersetzt wurde durch
135 g Silbersulfat oder
124 g Silberchlorid oder
175 g Natrium-Silberchlorid-Komplex (AgNaCl₂)
und/oder anstelle von Weinsäure 50 g Zitronensäure oder ein Gemisch von 50 g Zitronensäure mit 50 g Weinsäure eingesetzt wurde.
135 g Silbersulfat oder
124 g Silberchlorid oder
175 g Natrium-Silberchlorid-Komplex (AgNaCl₂)
und/oder anstelle von Weinsäure 50 g Zitronensäure oder ein Gemisch von 50 g Zitronensäure mit 50 g Weinsäure eingesetzt wurde.
Zur Herstellung von 11 Liter Konzentrat wurden
zunächst 1 Liter destilliertes oder vollentsalztes Was
ser bei ca. 55°C unter Rühren mit 850 g Natrium- oder
Kaliumbenzoat langsam und portionenweise versetzt. Das
Rühren wurde sodann unterbrochen, die Temperatur der
Mischung jedoch auf 55°C gehalten.
In einem getrennten Behälter wurden 8350 g
kolloidale Silberlösung (12 g pro Liter Ag in 5%iger
wässeriger Polyhdroxymonocarbonsäurelösung von Degussa
AG.) unter Rühren langsam und portionenweise mit 75%iger
Phosphorsäure, 65%iger Salpetersäure oder 69%iger
Schwefelsäure auf pH 1,6 eingestellt und das Gemisch
auf 55°C erwärmt. Zu diesem Gemisch wurde sodann die
Alkalibenzoatlösung zugesetzt und das Gemisch gut homo
genisiert und anschliessend ohne Rühren auf Zimmertempe
ratur (20 bis 25°C) abkühlen gelassen. Unter Rühren
wurde nun soviel der zur Einstellung des pH verwende
ten Säure zugesetzt, dass die Gesamtmenge 800 g betrug,
wobei der Zusatz wiederum langsam, portionenweise und
unter Rühren erfolgte, worauf das Gemisch gut homogeni
siert wurde. Durch einen Zusatz von 200 g Gelatine bei
minium 20°C und erneute Homogenisierung wurde ein Kon
zentrat erhalten, das auch bei UV-Einstrahlung
des mit dem Endprodukt zu desinfizierenden Wassers,
z.B. bei Schwimmbädern, gegen jede Ausscheidung oder
Zersetzung beständig war.
5 Liter Konzentrat, erhalten nach Beispiel 1,
wurden im Volumverhältnis 1 : 99 mit 50 volumprozentigem
H2O2 gemischt, bei Zimmertemperatur unter rotem Licht
und in einem Rührkessel aus rostfreiem Stahl bis zur Homo
genität. Nach Abklingen der Blasenbildung wurde das Pro
dukt abgefüllt. Dieses Produkt eignet sich besonders
für Langzeitdesinfektion, insbesondere bei höheren Tempe
raturen, wie z.B. als Zusatz zu Hot-Wirl-Pools, Rezirku
lationswasser für Wasserreinigungsanlagen, suw., vorzugs
weise in Konzentration von 40 bis 75 ppm.
5 Liter Konzentrat, erhalten nach Beispiel 2,
wurden im Verhältnis 1 : 199, wie in Beispiel 3, mit
H2O2 zu einem fertigen Produkt verarbeitet. Das erhal
tene Produkt eignet sich zum Beispiel für Trinkwasser
desinfektion in einer Konzentration vom 10 bis 34 ppm
oder zur Flächendesinfektion in 0,1 bis 2%iger Lösung.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung eines unbeschränkt
lagerfähigen, klaren, mit Wasserstoffperoxid zu einem
Desinfektionsmittel mischbaren Konzentrates, welches
Silber, eine anorganische Säure und einen organischen
Stabilisator enthält, dadurch gekennzeichnet, dass man
mit einer anorganischen Säure auf einen pH von 1,6 ein
gestelltes destilliertes oder vollentsalztes Wasser bei
einer Temperatur von 50 bis 60°C mit einem Silbersalz
oder einem Komplex desselben in einer Menge von 100 ± 5 g
Ag/Liter Wasser vermischt, das Gemisch bei 25 bis 30°C
mit der zur Einstellung des pH verwendeten Säure in sol
cher Menge versetzt, dass die Gesamtmenge dieser Säure
mindestens äquimolar mit der vorhandenen Silbermenge ist,
die erhaltene Lösung bei 20 bis 25°C mit einem organischen
Stabilisator vermischt und, gegebenenfalls nach Zusatz
von Gelatine, homogenisiert.
2. Verfahren zur Herstellung eines unbeschränkt
lagerfähigen, klaren, mit Wasserstoffperoxid zu einem
Desinfektionsmittel mischbaren Konzentrates, welches
Silber, eine anorganische Säure und einen organischen
Stabilisator enthält, dadurch gekennzeichnet, dass man
eine wässerige Lösung, welche 12 g pro Liter kolloidales
Silber enthält, mit einer anorganischen Säure auf pH
1,6 einstellt, die Lösung auf 50 bis 60°C erwärmt, mit
einer Lösung eines organischen Stabilisators in destillier
tem oder vollentsalztem Wasser annähernd gleicher Tempera
tur in solchen Mengen vermischt, dass die Konzentration an
Silber 100 ± 5 g Ag pro Liter Wasser beträgt, dem Gemisch
bei einer Temperatur von 20 bis 25°C eine solche Menge der
zur Einstellung des pH verwendeten anorganischen Säure zu
setzt, dass die Gesamtmenge an anorganischer Säure minde
stens äquimolar mit der vorhandenen Silbermenge ist, die
Lösung gegebenenfalls mit Gelatine versetzt, und homogeni
siert.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, dass man als anorganische Säure Phos
phorsäure, Salpetersäure oder Schwefelsäure, vorzugsweise
in einer Menge von 100 g pro Liter Wasser, verwendet.
4. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass man als Silbersalz das Silbernitrat,
-sulfat oder -chlorid oder einen Natrium-Silberchlorid-
Komplex und als organischen Stabilisator Weinsäure und/
oder Zitronensäure, vorzugsweise in einer Menge von je ca.
50 g pro Liter Wasser verwendet.
5. Verfahren nach Patentanspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass man das kolloidale Silber in einer
wässerigen Lösung zusetzt, welche etwa 5 Gewichtsprozent
Polyhydroxymonocarbonsäure enthält, und dass man als
organischen Stabilisator Alkalibenzoat verwendet.
6. Verfahren nach einem der Patentansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Vermischen
bei mindestens 20°C erfolgt.
7. Konzentrat, erhalten nach dem Verfahren
gemäss einem der Patentansprüche 1 bis 6.
8. Verfahren zur Herstellung eines Desinfek
tionsmittels, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Kon
zentrat gemäss Patentanspruch 7 im Verhältnis 1 : 99 bis
1 : 199 mit 35 bis 50 volumprozentigem Wasserstoff
peroxid bei einer Temperatur von mindestens 20°C, vor
zugsweise unter Rotlicht, mischt, wobei das Verhältnis der
art gewählt wird, dass eine Silberkonzentration von
0,05 bis 0,1 Gewichtsprozent entsteht.
9. Nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch
6 erhaltenes Desinfektionsmittel.
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