DE1784685A1 - Verfahren zur Abwasser-Behandlung - Google Patents
Verfahren zur Abwasser-BehandlungInfo
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Description
DR. ELISABETH JUNG1 DR. VOLKER VOSSIUS. DIPL-IIMU. ucnHARCj ^
PATENTANWÄLTE . MÖNCHEN» S1EGESSTnASSE28 · TtL EFON 341067 . TELEGB AMM-ADRESSE: .N VENT/M O NCHEN
ucZ0: D 493 Ms/Ms
PMC 3191 5. September I968
PMC 3191 5. September I968
PMO Corporation New York, N1Y9, V,St,An
" Verfahren zur Abwasser-Behandlung "
Priorität* 5«September 1967f V„St«A.
Anmelde-Nr.i 665 375
Sie Erfindung bezieht eich auf ein Verfahren zur Abwasser-Behandlung,
das insbesondere dazu dient, die Arbeitsweise der bekannten Eompaktanlagen für Abwasser-Behandlung zu
verbessern. Diese vorfabrizierten Anlagen haben üblicherweise ein Fassungsvermögen von etwa 570 000 Liter Abwasser
je Tag, und darin wird dan Abwasser unter aeroben Bedingungen in Kontakt mit aktiviertem Schlamm gebracht und
die Flüssigkeit des resultierenden Gemisches wird von dem Schlamm abgetrennt. Der Ablauf hat häufig einen hohen Bakteriengehalt
(beispielsweise einen Gehalt an aeroben Orga-
7 7 nismen in der Grössenordi.ung von etwa 1 χ 10 bis 5 x 10
per ml) und ist sichtlich verfärbt»
BAD
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Eine typische Anlage dieaer Art wird in dem Bulletin 6231
aus 1966 der Chicago Pump, PMC Corporation beschrieben*
Andere Berichte, in denen solche Anlagen erläutert aind, finden sich in einer Arbeit "Package Aeration Plants"
von Ralph H. Baker jr., die bei der Jahresversammlung der American Water Works Association (und Water Pollution
Control Federation) in Charlotte, N,C, am 12oNovember 1963
vorgelegt und von dem State Board of Health, Bureau of Sanitary Engineering, Division of Waste Water, Florida,
in einem Bulletin mit dem Xitel "Florida's experiences with small activated sludge plants1* nachgedruckt wurde,
und ferner in dem Bulletin der national Sanitation Foundation, Ann Arbor, Michigan, vom September 1966, betreffend
"Paokage Plant Criteria Development Part It Extended Aeration«*1
Bevor man den Ablauf in einen Iluea oder ein eonstigea Gewässer ablässt, wird er üblicherweise durch Zueata eines
Hypochlorite, wie beispielsweise Hatriumhypochlorit oder
Calolumhypochlorit, in einer einen ohlorierten Ablauf mit
wenigstens 1 ppm an Re at chlor (bestimmt nach der bekannten 5-Minuten-Analya· unter Verwendung der mit o-Solidin
durohgeführten oolor^metrisohen Methode) ergebenden ausre lohenden Menge ohloriert·
Es wurde gefunden, dass sich dieses bekannte Verfahren verbessern lässt, wenn man erfindungsgemäss die Chlorierung
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des Ablaufes in der Weise vornimmt, dass man als Chlorierungs«
mittel eine zur Gewinnung eines 1 bis 6 ppm an Restchlor enthaltenden chlorierten Ablaufes ausreichende Menge einer
oder mehrerer Chlorisocyanurat-Verbindungen, wie Natriumdiohlorisocyanurat,
Kaliumdichlorisocyanurat, einer Komplex-Verbindung aus Kaliumdichlorisocyanurat und Trichlorisocyanursäure,
v/ie beispielsweise die als /"(mono-i'richlor)-tetra-Cmono-kaliumdichlor
J^-pent a-lsocyanurat oder
(TrichlorHaono-kaliumdlchlorJ-di-isocyanurat oder Mischungen
dieser Komplexverbindungen bekannter Substanzen, ü?richlorisocyanursäure oder Dichlorisocyanursäure, verwendet·
Es wurde überraschend festgestellt, dass die Menge an ChloriBocyanuratverbindung, die man benötigt, um den gewünschten
prozentualen Anteil an Sestohlor in dem Ablauf zu sichern, bezogen auf die Menge an Ohlor in dem Zusatz,
sehr viel geringer ist als wenn übliche Chlorierungsmittal verwendet werden. Trotz der geringeren erforderlichen Chlor«
menge erreicht man mit dem erfindungsgemässen Verfahren .
eine höhere bakterizide Wirkung (beispielsweise ermittelt durch Auszählung der Bakterien oder mit Zeit-Iötungs-Prüfungen)«
Darüber hinane bedarf es beim erfindungegemäeeen
Verfahren, wenn überhaupt, nur einer geringen Unterhaltung der Chlorierungsvorrichtungen; beispielsweise besteht keine
fendenz, dass die wässrige lösung der Chlorieooyanuratverblndung
einen Schlamm bildet, der sich in den zur Einspeisung' der Chlorierungslösung in den Ablauf eingesetzten
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Messpumpen oder In den Mischbehältern und deren Zusatzeinrichtungen sammelt und diese beeinträchtigt·
Die ChlorierungslÖBung hat aueserdem eine sehr gute Stabilität O
Die Gründe für die verbesserte Wirksamkeit der Chlorisooyanurat-Verbindungen sind noch nicht erforscht. Bei den
Bemühungen, herauszufinden, ob der niedrigere Chlorbedarf daraus resultiert, dass diese Verbindungen nicht mit denjenigen Substanzen in dem Ablauf reagieren, mit denen
Hypochlorit in Reaktion tritt, wurden folgende Vergleichsuntereuohungen durchgeführt· Nachdem bei Proben des selben
Ablaufe einmal durch Behandlung mit (a) Hatriumdlohlorisooyanurat und zum anderen mit (b) Galoiumhypoohlorit
ein gegebener Wert an Restohlor erreicht war« wurde zu beiden Proben eine gleiche Menge an Hypochlorit zugegeben«
Die Wirkungen» angegeben als Gehalt an Restohlor in dem
Endprodukt, waren die gl ei oh en, und daraus erkennt man,
daae der geringere OhIorbedarf bei der Verwendung von
Hatriumdiclilorieooyamirat nicht ein Ergebnis einer geringeren effektiven Oxydation dee oxydierbaren Materials durch
diese Substanz war«
Die Clilorisooyanurat-Verbindungen können sehr bequem
als eine lösung alt einer Konzentration von beispielsweise 0,1 bis 10 $>>
vorzugsweise wenigstens etwa 1 #, und insbesondere etwa 2 bis 5 #>
zugesetzt werden« Die Chlor-
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isocyanurat-Verbindungen sind in diesen Konzentrationen
(ausgenommen die freien Säuren, deren Löslichkeit niedriger als 2 $>
liegt) in Wasser leicht löslich, und die lösungen haben gute Stabilität; daher ist es möglich, eine grössere
Menge einer solchen Lösung einmal zuzubereiten und dann über mehrere Tage zu verwenden, ohne dass irgend eine Wartung
erforderlich ist, Man kann die Chlorisocyanurat-Verbindung auch gut in fester Form (z*Be als Pulver) zugeben;
es wurde ge£ua.den, dass sie sich ohne Schlammbildung in dem
nicht-chlorierten Ablauf leicht auflöstο
Man gibt die Chlorisoeyanurat-Verbindung im allgemeinen in einer solchen abgemessenen Menge dem nicht-chlorierten
Ablauf tu, dass etwa 1 bis 6 ppm (bestimmt nach der 5-Minuten-Methode)
an Restchlor verbleibeno Üblicherweise hat der Ablauf,
der chloriert werden soll, eine Temperatur im Bereich von etwa 5 bis 50 0O.
In der beigefügten Zeichnung ist in grafischer Darstellung die Beziehung zwischen zugesetztem Chlor und Re st chlor
bei einem Ablauf einer Abwasser-Aufbereitungsanlage eines Restaurants und Motels veranschaulicht, und dabei sind
die Wirkungen verglichen, die man durch Verwendung einer
Chlorisocyanurat-Verbindung, speziell Uatriumdiohlorisocyanurat, sowie Calciumhypochlorit zum Einbringen
des Chlors erzielt.
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In den nachstehenden Beispielen, in denen, sofern nichts
anderes gesagt ist, alle angegebenen Seile Gewichtsteile bedeuten, wird das erfindungsgemässe Verfahren nooh näher
erläutert ο In allen Beispielen wurde bei Zimmertemperatur (20 bis 25 0O) gearbeitet, sofern niohts anderes angegeben ist«
Dieses Beispiel bezieht sieh auf die Behandlung eines
Ablaufs aus einer Abwasserkompaktanlage, in die unbehandeltes Abwasser aus einem Induatrie-SOrsohungelaboratorium
mit einer Zulaufgesohwindigkeit von 27 800 Litern je Sag
eingespeist wurde 0 Das Abwasser, das sninäehet nacheinander
durch ein Btoken but Entfernung von Eies und Sand, eine
Zerkleinerungsvorrichtung und ein vorgeschaltetes Absitebecken geführt wurde, lief in ein Belebungsbecken ein«
Belüfteter Faulschlamm, der bei früherer Behandlung von Abwasser während des Verfahrens angefallen war, wurde aus
einem aeroben Belebungatank in das selbe Belebungsbecken eingebracht« Sowohl duroh die in dem Belebungsbecken als «aoh
in dem aeroben Belebungstank befindliche Masse liess man
Luft hindurchperlen. Aus dem Belebungsbecken floss das Material in ein Absetzbecken für die ffaohklärung, in welche on
der Schlamm sioh absetzte und teilweise in den Belebungstank,
teilweise in das Belebungsbecken zurUokgeführt wurde« Die Überstehende Flüssigkeit ("nichtohlorierter Ablauf11) wurde
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aus dem lets-ben Absetzbecken in ein für das In-Kontakt-Bringen
mit äem Chlor bestimmtes Becken übergeführt, worin es mit einem abgemessenen Strom einer wässrigen lösung, die
1 i> aktives Chlor enthielt, vermischt wurde» bevor man sie
abzöge Die Kontakt se it zwischen der chlorierenden Lösung
und dem Ablauf in dem für den Kontakt mit dem Chlor bestimmten Becken beträgt wenigstens 15 Minuten, vorzugsweise
mehr (beispielsweise 30 Minuten oder auch sogar mehrere Stunden, 3e nach der Kapazität der Anlage im Verhältnis zur Belastung
) ·
Pur VergleichBzwecke wurde nlchtchlorierter Ablauf in getrennten Ansätzen gemisoht mi« (a) einer wässrigen Lösung
von Natriumdiehlorieooyanurat, die 1 ^ an aktivem Chlor
enthielt, und (b) einer wässrigen Lösung von Caloiumhypoohlorlt,
die ebenfalls 1 # an aktivem Chlor enthielt (hergestellt durch Auflösen des üblicherweise verwendeten
granulierten Calciumhypochlorite mit 70 # aktivem Chlor
In Wasser). Die Menge von ;jeder Löaung, die erforderlich
war, um den gewünschten Wert an Restohlor in übtx resultierenden chlorierten Abläufen zu erzielen (2 ppm» bestimmt
durch "S-Minuten-Analyse", entsprechend etwa 0,8 ppm, ermittelt
durch, "augenblickliche Analyse"), wurde bestimmte Diene YergleichBuntersuchungen wurden an einer Beine vor
Proben des niohtchlorierten Ablaufes durchgeführt, die in
stündlichen Abständen aus der Abwasseranlage entnommen
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wurdenο In jedem Fall war die Menge an Chlor aus dem
Hatriumdichlorisocyanurat, die but Erzielung des gewünschten EeetChlorgehaltβ erforderlich war, beachtlich niedriger
(beispielsweise etwa 20 i» geringer) als die Menge an Chlor
aus Calciumhypdchlorit, das für den gleichen Zweck erf order lioh war α
Die Method«, nach der in diesem Beispiel analytisch der Gehalt an Reetohlor bestimmt wurde, war die gleiohe, wie sie
in "Standard Methods-Wat er and Waste Wat er, APHA, AWWA,
VPCP, American Fublio Health Aea'ru, Xnc.n, 1960, Seiten
103 - 105» beschrieben 1st, wobei das Re st chlor mit einer
konventionellen oolorimetrischen Methode mit o-Tolidin bestimmt und in Abständen von jeweils 15 Miauten Ablesungen
vorgenommen wurden, bis drei nacheinander folgende Ablesungen keinen Unterschied mehr «6 igten ο Bei der IXirohführung
der Analysen kann man den Farbwert sofort naeh der Sugabe
der die Farbe hervorrufenden Reagentien bestimmen (sogenannte "augenblickliche Analyse") oder 5 Minuten naoh Sugabe des die !Farbe erzeugenden Reagens ablesen (die "5-Minuten-Analyse").
Ss wurde wie in Beispiel 1 beschrieben gearbeitet, Jedoch
wurden Proben einer anderen Abwasser-Behandlungsanlag· des
gleichen Tyjte, die but Aufbereitung der Abwässer eines
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— Q _
Motel~Re3taurant~3etrlebes diente und in die rohe Abwässer
in einer Mengö vor», etwa 139 000 Liter je Sag eingebracht
wurden9 untersucht* Es wurden ähnliche Ergebnisse erhalten,
wie sie in Beispiel 1 beschrieben sind* In jedem Fall war
das Verhältnis der durchschnittlichen Mengen an Natriumdichioriisocyanurate
und Calciurahypochlorit-Iiöaungenj die
Eur Erzielung von 0*8 ppm Restchlor erforderlich waren,
das gleiche j doiu im Durchschnitt wuräe mit 26 ppm aktivem
Chlor zu Beginn der Behandlung, das in Form von Diehlorisοcyanurat«lösung
zugegeben wurde, dae gleiche "Ergebnis erzielt wie mit 32 ppm aktivem Chlor, das in Form von Hypochlorit-Lösung
eingesetst worden war. Die gleichen Ergebnisse
(d«h. der geringere Bedarf an Chlor bei Verwendung von
Dichlorisooyanurat) wurden auch dann erhalten» wenn man den
pH-Wert des mit dem Dichlorisocyanurat behandelten Gemisches
höher einstellte, um ihn demjenigen der mit dem Hypoohlorit
behandelten Mischung anzugleichen;,
In beiden Beispielen 1 und 2 war die Chlorierung in jedem
Pail so wirksam, dass die meisten Bakterien in dem Ablauf
innerhalb von 10 Minuten getötet, jedoch der Bedarf an chemischem Sauerstoff (bestimmt nach den Α,-3«Ϊ·Μ·-Vorschriften
Methode D 1252-60) nicht sonderlich erhöht war5 Die Behandlung
mit dem Natriumdichlorisocyanurat hatte eine hervorragende
Bleiohwirkung auf den Ablauf«
Patentansprücheι
BAD ORIGINAL
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Claims (1)
- - ίο -Patent EinsprücheVerfahren sur Abwasser-Behandlung, "bei dem Abwasser unter aeroben Bedingungen mit aktiviertem Schlamm in Kontakt gebracht, die flüssigkeit des resultierenden Gemisches von dem Schlamm abgetrennt- der Ablauf mit einem wässrigen Chlorierungsmittel gemischt und ein 1 bis 6 ppm Restchlor {bestimmt mittels der colorimetrischen o-»Solidin«-5-Minu1;en«Ksthode) enthaltender chlorierter Ablauf abgezogen wircu dadurch gekennzeichnet, dass man als Ghlorierv».ugsmittel eine oäar mehrere Chlorisocyanurat-Verbindungen verwendet2c Verfahren nach Anspruch 1t dadurch gekennzeichnet, dass man als Chlorierungsmittel Hatriumdiohlorisocyanurat, Kaliumdichlorisocyanur»tteine Komplex» verbindung aue Kaliumdichlorisocyanurat und Srichlorisocyaxmrsäure9 Srichlorisocyanursäure oder Dichlorisocyanursäure verwendete209809/ 1334 BAD
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