DE2309747A1 - Verbindungen und verfahren zur behandlung von wasser - Google Patents
Verbindungen und verfahren zur behandlung von wasserInfo
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- C07F9/386—Polyphosphonic acids containing hydroxy substituents in the hydrocarbon radicals
Description
DR. BERG DIPL.-ING. GTAPF
PATENTANWÄLTE ? "3 fl 9 7 Λ 7
« MÜNCHEN 86, POSTFACH 860245 * ^
Dr. Berg DIpI.-Ing. Stapf, 8 München 86, P. O. Box 86 0245
Unser Zeichen 8 MÖNCHEN 80 *>
"J r L· ini»
Anwaltsakte 23 514
Be/Ro
Be/Ro
Monsanto Company
St.Louis / USA
St.Louis / USA
"Verbindungen und Verfahren zur Behandlung von Wasser"
Diese Erfindung betrifft Verbindungen mit besonderer Eignung als Algicide zur Behandlung von Wasser und Verfahren
für eine solche Behandlung.
Algen sind kleine oder mikroskopische Organismen, die ein inneres Grünpigment, das so bezeichnete Chlorophyll,
enthalten. Diese Gruppe von Organismen wachsen normaler-
43-21-4011A GW -2-
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weise in Oberflächenwasser und treten in jedem Wasser auf, das dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Wenn ideale Bedingungen ■
für ihr Wachstum im Wasser vorliegen, ist es möglich, daß innerhalb von 24 Stunden sich ein starker Algenbesatz bildet.
Wenn das Wasser darüberhinaus noch beträchtliche Mengen an gelösten Mineralien oder anderen suspendierten Materialien
enthält, dienen diese als Nährstoffe für das Algenwachstum und anderes mikroskopisches organisches Leben im
Wasser.
Das Problem der Algenkontrolle ist ernst zu nehmen und tritt sowohl in Schwimmbecken, als auch in irgendwelchen, dem Sonnenlicht
ausgesetzten V/asseransammlungen auf. Das Vorliegen
selbst an geringen Algenmengen in Schwimmbecken oder anderen Wasseransammlungen kann Tilter verstopfen und dem Wasser
einen unangenehmen Geschmack oder Geruch verleihen. Darüberhinaus beeinträchtigen Algen die Wirkung von Chlor, Jod,
Brom und anderen in Schwimmbecken üblicherweise verwendeten Desinfektionsmitteln. Chlor, das am häufigsten verwendete
Desinfektionsmittel, ist nicht nur wegen der Bildung von Chloraminen ein Gift für Proteinsysteme, sondern ebenso ein
kräftiges Oxidationsmittel. Wenn daher irgendein organisches Material in dem Becken vorhanden ist, wird solange kein
Chlor frei verfügbar sein, bis das organische Material zerstört oder durch das Chlor oxidiert ist. Es könnte daher angenommen
werden, daß solange Chlor in einem Schwimmbecken frei zur Verfügung steht, keine Algen wachsen können. Es hat
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Sien jedoch sowohl experimetell in Laboratoriumsversuchen,
wie bei praktischen Untersuchungen in Schwimmbecken gezeigt, daß das Vorliegen von 112 - 1 ppm an freiem rückständigem
Chlor, viele Algenstämme, die üblicherweise in Schwimmbecken
vorkommen, selbst nach 2 Stunden Kontaktzeit nicht abtöten
können.
Bisher wurden Kupfersulfat und andere Kupfersalze zur Kontrolle
von Algen in Schwimmbecken verwendet. Weil jedoch viele in Schwimmbecken verwendete Wasserarten extrem hart
sind und hohe Alkalinität aufweisen und zu einer Steigerung dieser Eigenschaften wegen der Verdampfung des Wassers aus
dem Becken und durch Zugabe einer Vielzahl von chemischer Mittel neigen, wird Kupfersulfat leicht ausgefällt und hat
daher nur geringe Wirkung auf die Algen. Aus diesem Grund sind Kupfersalze als solche gegen störende Algenstämme nicht
wirksam. Ein weiterer Nachteil der Kupferbehandlung ist die Möglichkeit, daß die Haare oder die Bekleidung der Benutzer
durch das Vorliegen zu hoher Kupferkonzentrationen "gefärbt" werden.
Weiterhin wirken derartige Kupfersalze im allgemeinen nicht längere Zeit als Algicide, weil sie (a) in Wasser mit hohen
Härtegraden ausgefällt werden, oder (b) wenn man zur Vermeidung der Ausfällung Sequestrierungsmittel verwendet, die
Sequestrierungswirkung wegen der Oxidierungswirkung von Materialien,
wie aktivem Chlor, nur kurz ist.
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Die Nachteile der Verwendung von Kupfersulfat und anderen üblichen Kupfersalzen, wie sie oben angegeben wurden, werden
durch die Feststellung beseitigt, daß bestimmte Kupfer enthaltende heterocyclische Verbindungen als Algicid zur
Behandlung von Wasser ziemlich wirksam sind, besonders für solches Wasser, das aktives Chlor enthält. Diese heterocyclischen
Verbindungen sind ebenso unbegrenzte Zeit sowohl gegen die Einwirkung der Wasserhärte, als auch Oxidierungsmittel,
wie Chlor, im besonderen bei den in Schwimmbecken anzutreffenden Mengen stabil.
Es wurde festgestellt, daß bemerkenswert verbesserte algistatische
und algicide Wirkungen durch Verwendung solcher heterocyclischen Verbindungen und der nachfolgend beschriebenen
Verfahren erzielt werden können. Es hat sich gezeigt, daß durch die Verwendung derartiger heterocyclischer Verbindungen
und Verfahren, die häufig in Schwimmbecken anzutreffen« den Algen abgetötet und leicht entfernt werden können, ohne
daß man drastische Maßnahmen,wie das Entleeren des Beckens und Entfernen des Bewuchses unter Verwendung von Drahtbürsten
und Behandlung mit technischer Salzsäure durchführen muß.Weiterhin
werden durch die erfindungsgemäßen heterocyclischen Verbindungen und Verfahren die Grundnachteile der chemischen
Mittel, die wie oben beschrieben, bisher als Algicide verwendet wurden, überwunden. Solche heterocyclische,hier beschriebene
Verbindungen, sind in allen Wasserarten, ob sie nun hart oder weich, sauer oder alkalisch sind, wirksam. Sie werden
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nicht so leicht ausgefällt wie Kupfersulfat. Außerdem bewirken
die nachfolgend beschriebenen heterocyclischen Verbindungen keine übermäßige Schaumbildung oder Trübung des
Wassers, noch haben sie eine merkliche nachteilige Wirkung auf die Chlorierung.
Es ist ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, eine Verbindung
zur Verfügung zu stellen, die in wirksamer Weise Algen abtötet (algicide Wirkung) und das Wachstum von besonders
resistenten Algenstämmen vermeidet (algistatische Wirkung), wobei diese Zubereitung in Schwimmbecken, Teichen,
Wärmeaustauschern, Klimaanlagen und anderen Wasserbehältern
verwendet werden können.
Ein weiterer Gegenstand dieser Erfindung besteht in Verfahren zur Abtötung von Algen (algicide Wirkung) und Vermeidung
des Algenwuchses (algistatische Wirkung) in Schwimmbecken, Teichen, Wärmeaustauschern, Klimaanlagen und anderen Wasserbehältern.
Im besonderen betrifft die vorliegende Erfindung die Behandlich von Wasser, das in Schwimmbecken, usw. Verwendung findet,
mit neuen Verbindungen, d.h. Kupfer-enthaltendenheterocyclischen Verbindungen der nachfolgenden allgemeinen Formel:
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(D
worin M ein Wasserstoffatom, eine Alkalimetall-, (wie Natrium,
Kalium), Erdalkalimetall-, (wie Calcium), Ammonium-, tetra-subst. Ammonium-, (wie Tetramethylammonium), Alkyltrimethylammonium-
und Dimethylfettsäureamin-, (wie Dimethylhexadecylbenzylammonium-)Gruppe
ist.
Es wurde festgestellt, daß die in den Bereich der allgemeinen Formel I, wie oben erläutert, fallenden Verbindungen
( die hier in einer verallgemeinernden Weise als "Cupriphosphorinane"
bezeichnet werden) sehr wirksame Algicide sind und nicht die vorausgehend beschriebenen Nachteile aufweisen,
die bei der Verwendung von Kupfersulfaten und anderen Kupfersalzen als Algiciden auftreten.
Die in den Bereich der allgemeinen Formel I fallenden Verbindungen
werden im allgemeinen dadurch hergestellt, daß man Etidronsäure, d.h. CH^C(OH) (POJf^^i 1^i"t bestimmten
Kupfersalzen, wie Kupfersulfat, Kupfernitrat, Kupferoxid, Kupfercarbonat und dergleichen umsetzt. Im allgemeinen wird
die Etidronsäure zugesetzt und als wäßrige Lösung verwendet.
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Die Mengen der verwendeten Cupriphosphorinane (der allgeme"
.ien Formel I), die zur wirksamen Behandlung von Wasser,
das Algen enthält, verwendet werden, können variieren. Es wurde jedoch festgestellt, daß die Behandlung mit so geringen
Konzentrationen, wie 0,10 ppm auf Schwarzalgen toxisch wirken, wobei der bevorzugte Bereich etwa 0,10 bis etwa
2 ppm, und insbesondere 0,15 bis 0,50 ppm ist. Es ist darauf hinzuweisen, daß diese Konzentrationen als Gewichtsteile Kupfer in Form des jeweiligen Cupriphosphorinans pro
Million Teile Wasser ausgedrückt sind.
Die vorliegende Erfindung wird weiter durch die nachfolgenden Beispiele im Hinblick auf die verwendeten Arten der
Cupriphosphorinane oder der verwendeten Mengen erläutert.
Etwa 227 g wasserfreies Kupfersulfat, 1580 g wasserfreies
Natriumsulfat und 486 g einer 60 Gew.^igen, wäßrigen Lösung von Btidronsäure, werden zusammen in einem "Hobart"-Mischer,
bei etwa 300 Upm umgesetzt. Das Kupfersulfat und Natriumsulfat werden zuerst dem Hobart-Mischer zugeführt
und dann nach etwa 1 Minuten-langem Mischen wird die Etidronsäure während einer Dauer von etwa 20 Minuten zugegeben.
Diese Reaktion wird bei atmosphärischem Druck durchgeführt, wobei alle Komponenten eine Temperatur von etwa 250C aufweisen.
Nach beendeter Zugabe erreicht die Reaktionsmasse
etwa 38°C und das erhaltene blaue Pulver ist in seiner Struk-
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tür leicht klumpig und neigt zum Zusammenbacken. Durch
weiteres 40 Minuten-langes Mischen wird im wesentlichen die Neigung zum Zusammenbacken und Verklumpen aufgeheben.
Das erhaltene blaue Pulver ist ein trockenes Material mit guter Fließfähigkeit, in dem Wasser chemisch als Hydrat
gebunden ist.
Das oben beschriebene blaue Material wurde über kernmagnetische Resonanzspektren (KMR) der P und H Kerne durch
Elementaranalyse und potentiometrisches Titrieren analysiert, und es wurde festgestellt, daß die Verbindung die nachfolgende
Struktur aufweist:
Cu
Um die einzigartige algicide Wirksamkeit der in Beispiel 1
hergestellten Verbindung aufzuzeigen, wurden die nachfolgenden Versuche durchgeführt. Es wurden 4 Versuchssätze, jeder
mit einem Gehalt von ewigen, wäßrigen Lösungen, in getrennten Kolben hergestellt. In dem ersten Satz wurden leitungswasserproben
so eingestellt, daß die Bedingungen für Schwimmbeckenwasser dadurch simuliert wurden, daß man zu dem Lei-
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tungswasser Cyanursäure (ein Chlorstabilisator) zugibt, und dann eine p^-Einsteilung auf 7,5 vornimmt. Dieser erste
Satz der wäßrigen Lösungen enthielt keine algicide Verbindung, während jede andere Lösung mit etwa 1000 Zellen von
verschiedenen Algen, wie in der Tabelle I angegeben, geimpft wurde. Dieser erste Satz war die "Kontrolle" und ist
auch als solche in der Tabelle I angegeben. Drei weitere Sätze von jeweils 8 Proben, wurden in ähnlicher Weise wie
oben beschrieben, hergestellt, jedoch wurden ausreichende Mengen der algiciden Verbindung dem zweiten, dritten und
vierten Satz zugegeben, wodurch man eine Kupfermenge von 0,5 ppm (d.h. 0,5 Teile Kupfer pro 1 Million Teile wäßrige
Lösung), 1,0 ppm und 2,0 ppm erhielt. Diese 3 Sätze sind in der Tabelle I in ihrer Kupferkonzentration angegeben.
Die in der Tabelle I angegebenen Ergebnisse sind nach 10 Tagen Wuchsdauer bei 300C angegeben.
Algenart Anfangsimpfen | Anabaena | 1000 | keine | 0,5 | 1,0 | 2,0 |
Zellenzahl | Microcystis | 1000 | Kupfer- | ppm | ppm | ppm |
Chlamydomonas | 1000 | "Kontrolle | " Cu | Cu | Cu | |
Ankistrodesmus | 1000 | 31.700 | 0 | 0 | 0 | |
Phormidium | 1000 | 2.100 | 0 | 0 | 0 | |
Kirchneriella | 1000 | 11.625 | 0 | 0 | 0 | |
Chlorella | 1000 | 19.625 | 0 | 0 | 0 | |
Selenastrum | 1000 | 2.000 | 2.300 | 2.250 | 2.350 | |
8.100 | 0 | 0 | 0 | |||
31.200 | 0 | 0 | 0 | |||
15.200 | 0 | 0 | 0 |
-10-
309836/1225
Die in der Tabelle I angegebenen Ergebnisse zeigen, daß die neue Verbindung der vorliegenden Erfindung als Algicid
v/irksam ist; 7 von 8 Algenarten werden abgetötet. Die 8. Alge, Phormidium, wurde in ihrem Wuchs während der Testzeit
inhibiert. In jedem Falle wurden visuelle Beobachtungen der Vitalität der Zellen vorgenommen, um festzustellen, ob nun
die Algen überleben oder in ihrem Wuchs inhibiert oder abgetötet wurden.
Um die einzigartige algicide Wirksamkeit der in Beispiel 1 hergestellten Verbindungen in größeren Wasserbehältern nachzuweisen,
wurden 3 Schwimmbecken in St. Louis (County), Missouri, untersucht, und während einer Zeitdauer von etwa
12 Wochen (wobei die Umgebungstemperatur 28 - 31°C betrug)
untersucht. Ausreichende Msngen des oben beschriebenen Materials wurden jedem Behälter zugegeben, um etwa 0,35 Teile
Kupfer (in Form der Verbindung) pro 1 Million Gewichtsteile
Wasser zuzuführen. Diese Menge wurde aufeinmal zugegeben, und dann wurden während der nachfolgenden 12 Wochen visuelle
Beobachtungen durchgeführt.
Während und am Ende der 12. Versuchs v/o ehe wiesen alle drei
Schwimmbecken keine Algen der Spezies Ankistrodesnius, ■ Anabena,
Chlorella und Selenastrum auf. Phormidium wurde so kontrolliert, daß kein merklicher V/uchs beobachtet wurde.
Vor der Behandlung der Schwimmbecken mit den oben angegebe-
309836/1225
r)p- Materialien wuchsen die Algen kontinuierlich und waren
visuell zu beobachten.
Während der 12 Wochen dauernden Untersuchung wurde Chlor als Desinfektionsmittel verwendet. Vor dem 12-Wochen-Versuch
wurde ebenso Chlor als Desinfektionsmittel verwendet, jedoch erschien Algenbefall regelmäßig, wie oben angegeben,
woraus sich ergibt, daß Chlor die vorhandenen Algen nicht abtöten kann.
Wie vorausgehend erwähnt, ist es allgemein bekannt, daß Kupfersulfat aus der Lösung über eine ähnliche Zeitdauer
ausgefällt würde und demzufolge keine fortdauernde algicide Wirksamkeit im Vergleich zu den neuartigen Cupriphosphorinanen
aufweisen würde. Es ist daher leicht zu erkennen, daß das Algicid der vorliegenden Erfindung eine wesentliche
Verbesserung gegenüber der Verwendung von Kupfersulfat unter ähnlichen Umständen und Bedingungen darstellt, und damit
ein technischer Fortschritt gegeben ist»
-12-309836/1225
Claims (6)
- Patentansprüche :!Verbindung der allgemeinen Formel.OHO=Pworin H ein Wasserstoffatom, eine Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder Ammoniumgruppe ist.
- 2. Algicid der FormelCH
- 3. Verbindung gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet , daß M Wasserstoff ist.
- 4. Verfahren zur Kontrolle von Algen in Wasser dadurch gekennzeichnet, daß man Algenenthaltendes Wasser mit einem Algicid der Formel-13-309836/122510\O=PJ JGu'worin M ein Wasaerstoffatom, eine Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder Ammoniumgruppe ist, in Kontakt bringt.
- 5. Verfahren gemäß Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß in dem Algicid M Wasserstoff ist.
- 6. Verfahren gemäß Anspruch 5 daduroh gekennzeichnet , daß man das Algicid in Wasser in einer Konzentration von wenigstens 0,10 ppm Wasser verwendet .309836/1225 ZVINSPECTED
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