DE3619620C2 - - Google Patents
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- C04B35/01—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Herstellungsverfahren
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und
dessen Anwendung.
Ein Varistor ist ein elektrisches Bauelement, das bei
Werten unterhalb einer Einsatzspannung (Einsatzfeldstärke
° Dicke) hochohmige Eigenschaft hat und mit Erreichen
dieser Einsatzspannung möglichst sprunghaft niederohmig
wird. Verwendet werden Varistoren als Überspannungs-Schutzelemente,
und zwar sowohl für Niederspannungsanlagen, eingeschlossen
elektronische Halbleiterschaltungen, als auch
für Hochspannungsanlagen, z. B. als Blitzschutz.
Es ist bekannt, Varistoren aus keramischem Material
insbesondere auf der Basis des Zinkoxids, dieses dotiert
mit Kobalt und/oder Mangan und Antimon und Wismut als Dotierungselemente
herzustellen. Weitere ggf. verwendete Dotierungselemente
sind Chrom, Aluminium, Barium . . . Es ist
bekannt, eine pulvrige Mischung aus den Oxiden der verwendeten
Elemente herzustellen und aus dieser Mischung
die Formkörper durch Pressen, Drucken, Folienziehen und
dgl. herzustellen und diese Formkörper zu Keramikmaterial
zu sintern. Gegebenenfalls wird die Mischung der Ausgangsstoffe
zunächst noch einem Umsatzprozeß mit ggf. nachfolgendem
Mahlen unterworfen. Der Umsatzprozeß kann aber auch
teilweise bis vollständig während des Sinterns ablaufen.
Aus der EP-01 54 184 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung
von homogenen Metalloxidvaristoren bekannt. Dabei werden
sowohl lösliche als auch unlösliche Stoffe verwendet. Aus
den löslichen Stoffen wird in Wasser oder Säure eine Lösung
gebildet. Die übrigen Stoffe, die in Wasser und Säure
unlöslich sind, werden dann als Suspension in die Lösung
eingebracht. Der so gebildete homogene Schlicker wird getrocknet,
gepreßt und gesintert. Die Dotierstoffe werden
zum Beispiel in Form ihrer Nitrate oder Acetate zugesetzt.
Aus der DE-34 07 059 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung
reagierter Rohstoffe für Elektrokeramik bekannt. In diesem
Verfahren werden die für die Keramik erforderlichen Ausgangsstoffe
in Lösung gebracht. Diese Lösung wird mit Ultraschall
zerstäubt und mit Hilfe einer Gasströmung in
einen Reaktionsofen transportiert. Bei der Ultraschallzerstäubung
werden Tröpfchen gebildet, in denen die Ausgangsstoffe
miteinander zur Reaktion kommen. Diese Tröpfchen
werden in dem Reaktionsofen getrocknet.
Aus der DE-25 26 137 C2 ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Zinkoxid-Varistors bekannt, bei dem die Ausgangsstoffe
gelöst, gefällt und gesintert werden. Als Ausgangsstoffe
werden Zinkoxid und entsprechende Dotierungsstoffe
verwendet. Die Fällung erfolgt so, daß eine bestimmte
Korngröße entsteht.
Aus der DE-24 53 065 A1 ist ein Metalloxidvaristor mit gestörter
Korngröße bekannt. Zu dessen Herstellung wird
einem pulverisierten Metalloxid, gewöhnlich Zinkoxid, das
mit entsprechenden Dotierstoffen vermischt ist, ein Additiv
beigemischt, das den Kornwuchs stimuliert oder hemmt.
Dabei wird dieses Additiv so zugeführt, daß über den Querschnitt
des Varistors die Konzentration des Kornwuchs beeinflussenden
Additivs veränderlich ist. Dadurch entstehen
im fertigen Varistor Bereiche mit unterschiedlichem
Kornwachstum. Aus dieser Schrift sind weiterhin Vielschicht-
Varistoren bekannt.
Aus der DE-27 39 848 A1 ist ein Metalloxidvaristor bekannt,
der durch Sintern einer Mischung, die im wesentlichen aus
Zinkoxid, Wismutoxid und Siliziumdioxid besteht, hergestellt
wird. Dabei ist Siliziumdioxid in einer Menge von
etwa 10 bis etwa 25 Mol-% vorhanden. Das Sintern erfolgt
bei Temperaturen zwischen 800 und 1100°C. Mit dem Verfahren
werden Hochspannungsvaristoren erhalten.
Aus der DE-27 35 484 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Dickfilmvaristoren bekannt. Dabei wird auf ein isolierendes
Substrat eine Varistorpaste aufgebracht, die die
Varistormaterialien mit Zinkoxid als Hauptkomponente und
ein organisches Bindemittel enthält. Die Varistorpaste ist
glasfrei. Der Varistor wird durch Sintern der Varistorpaste
fertig gestellt.
Abgesehen von der Auswahl der verwendeten Elemente als
Ausgangsstoffe spielt für die Eigenschaften und für die
Qualität des fertigen Varistors eine wesentliche Rolle,
welches Kornwachstum während des Sinterns abgelaufen bzw.
erzielt worden ist, wobei die Sintertemperatur, d. h. die
Temperatur der Haltephase des Sintervorganges, hierfür von
wesentlicher Bedeutung ist. Bekannt ist es, daß mit zunehmender
Sintertemperatur die Korngröße im fertigen
keramischen Varistormaterial größer ist. Eine Mindest-
Sintertemperatur von über 800°C ist für das oben angegebene
und nach den obigen Angaben hergestellte Material
mindestens erforderlich, um überhaupt den Varistoreffekt
zu erzielen. Von besonderem Interesse für hohe Einsatzspannungen
ist sehr feinkörniges Varistormaterial, jedoch
erfordert dies bekanntermaßen relativ niedrige Sintertemperatur,
und zwar nahe solchen Temperaturen, bei
denen zwar ein Sintern noch eintritt, der Varistoreffekt
jedoch erheblich verschlechtert ist oder gar nicht mehr
erreicht wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Varistormaterial
auf der Basis des Zinkoxids herzustellen, das gegenüber
dem Stand der Technik bessere Varistorwerte (höhere Ansprechsteilheit
und/oder höhere Durchschlagfeldstärke
sowie möglichst definierte Einsatzspannung) besitzt.
Weiter ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das
Herstellungsverfahren hinsichtlich von Notwendigkeit des
exakten Einhaltens von Herstellungsparametern zu erleichtern.
Weiter ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein solches Varistormaterial so herzustellen, daß es
für spezielle Anwendungen besonders geeignet ist, z. B. für
Dickschicht-Varistoren, Vielschicht-Varistoren, kleinere
Hochspannungs-Varistoren und dgl.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren zur Herstellung
eines keramischen Varistormaterials mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1 gelöst und weitere Ausgestaltungen
und Weiterbildungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Feststellung zugrunde,
daß sich durch spezielle Präparations-Maßnahmen trotz bisher
langjähriger Entwicklungen doch noch erhebliche Verbesserungen
erzielen lassen. Mit der Erfindung lassen sich
auch bei Anwendung von niedrigen Sintertemperaturen
(kleiner 900°C, insbesondere auch kleiner 850°C) hervorragende
elektrische Werte (insbesondere hoher Nichtlinearitätskoeffizient
alpha) und Feinkörnigkeit erzielen.
Die Erfindung ergibt ein homogenes keramisches Varistormaterial.
Es gibt nämlich auch Varistormaterial, das in
eine Glasfritte eingebettet ist bzw. eine Glasmasse
enthält. Solches Material hat im übrigen schlechtere
elektrische Werte.
Die Fig. 1 zeigt das Schaubild des Varistor-Verhaltens
(Stromdichte aufgetragen über der Feldstärke), der bisher
verwendeten Varistorkeramik Zn0,91Co0,01Mn0,02Bi0,03Sb0,03-Oxid,
und zwar für sechs Sinterbeispiele entsprechend
den Kurven 1 bis 6 für Sintertemperaturen von 1100°C bis
herab zu 800°C für jeweils zwei Stunden und zwanzig
Stunden Haltezeit im Sintervorgang. Die Präparation der
für die Varistorproben verwendeten Ausgangsmaterialien
entsprach dem Stand der Technik. Es ist deutlich zu erkennen,
daß nur die Sinterungen bei 1000°C/2h (Kurve 3)
und 900°C/2h wirklich brauchbare Werte liefert. Insbesondere
zeigt Fig. 1, daß Sinterungen bei 800°C unabhängig
von der Dauer keinerlei Varistoreffekt erzielen
lassen.
Im Gegensatz zu den der Fig. 1 entsprechenden Ergebnissen
zeigt Fig. 2 den mit der Erfindung erzielten großen Fortschritt.
Es handelt sich wieder um das gleiche Varistormaterial
und die vier Kurven 1 bis 4 der Fig. 2 zeigen,
daß für 1100°C/2h bis sogar herab zu 800°C/2h sehr gute
Varistoreigenschaften zu erzielen sind. Besonders auffallend
ist, daß gerade sehr niedrige Sintertemperatur von
800°C (Kurve 4) exzellente Varistoreigenschaften erzielen
läßt, wo doch die entsprechende Kurve nach Fig. 1 einen
Varistoreffekt nicht einmal im Ansatz erkennen läßt.
Die Tabellen 1 und 2 geben die entsprechenden Ergebnisse
wieder, und zwar die Tabelle 1 für konventionelle Präparation
und die Tabelle 2 für erfindungsgemäße Präparation
der Ausgangsstoffe.
Fig. 3 zeigt das erfindungsgemäße Schema der Präparation.
Erfindungsgemäß sind als Ausgangsstoffe Zinkacetat,
Kobaltacetat, Manganacetat, Antimonacetat und Wismutnitrat
für das schon vorangehend erörterte Beispiel einer dotierten
Zinkoxid-Varistorkeramik verwendet. Anstelle der
Acetate für Zink, Kobalt, Antimon und Mangan können auch
die entsprechenden Nitrate dieser Elemente verwendet
werden. Wesentlich ist die Löslichkeit der hier vorgesehenen
Ausgangssubstanzen. Für die Zink-, Kobalt- und
Mangan-Ausgangsstoffe ist Wasser ein sehr geeignetes
Lösungsmittel. Für Antimonacetat eignet sich heiße
Essigsäure in besonderem Maße. Für Wismutnitrat empfiehlt
es sich als Lösungsmittel eine Mischung aus Wasser und
Salpetersäure zu verwenden. Diese genannten Lösungen
lassen sich im übrigen praktisch beliebig lange lagern
bzw. auf Vorrat halten.
In der für die angegebene Varistorkeramik jeweils erforderlichen
Menge werden die einzelnen voranstehend angegebenen
Ausgangssubstanzen zusammengegeben, wobei diese
"Mischung" weiterhin eine Lösung ist. Diese Lösungsmischung
wird nach einem an sich bekannten Verfahren des
Reaktionsprühens weiterverarbeitet. Dieses Reaktionssprühen
ist für piezokeramisches Material bereits in den
deutschen Offenlegungsschriften 34 07 059 und 34 09 815
beschrieben. Weitere Einzelheiten zu diesem an sich
bekannten Verfahrensschritt kann der Fachmann aus der
Druckschrift Ellen Ivers-Tiff´e, "Production of Porous
Piezoelectric Ceramic from Chemically Prepared Raw
Materials", Ferroelectrics (1986) entnehmen.
Wesentliche Merkmale des sog. Reaktionssprühens sind, daß
die Lösungsmischung über einen Ultraschallzerstäuber in
einen heißen Raum hinein versprüht wird. Die dort
herrschende Hitze führt nicht nur zum Trocknen, sondern
bewirkt auch ein wenigstens gewisses, jedoch erhebliches
Maß von Reaktionen der Bestandteile der Mischungslösung
untereinander. Man erzielt damit eine äußerst hohe Homogenität
der Verteilung des Zinkoxids und seiner Dotierungsstoffe
miteinander. Nachdem das Reaktionssprühen durchgeführt
ist, wird das Reaktionssprüh-Produkt abgeschieden,
z. B. in einem Zyklon und wird (z. B. kontinuierlich) der
Apparatur entnommen. Man erhält auf diese Weise das
wenigstens zu einem gewissen Maße bereits umgesetzte
Material, das, ggf. unter Zugabe von Bindemitteln, zu Formkörpern
weiterverarbeitet wird. Es kann jedoch vor diesem
Verfahrensschritt ggf. noch ein zusätzlicher Umsatzprozeß
bei Temperaturen kleiner / gleich 700°C mit eventuell
nachfolgendem Wiederzerkleinern durch Mahlen eingeschoben
sein.
Die Formgabe richtet sich nach der gegebenen Körperform
der geforderten Varistoren. Zum Beispiel werden Scheiben
oder Blöcke gepreßt. Schichten auf Substrat werden vorzugsweise
durch Drucken herstellt. Freitragende Folien
werden bevorzugt durch Folienziehen erzeugt. Drucken und
Folienziehen sind Maßnahmen, die insbesondere bei Dickschicht-
Varistoren und Vielschicht-Varistoren zur Anwendung
kommen. Für diese beiden letzteren Anwendungsgebiete
erfolgt in diesem Verfahrensschritt außerdem auch
das Aufbringen von Elektroden, die nachträglich, z. B.
zwischen Substrat und darauf aufgebrachter Varistordickschicht
oder zwischen den einzelnen Schichten eines
Vielschicht-Varistors nicht mehr aufgebracht werden
könnten. Es sei hierzu darauf hingewiesen, daß für bisherige
Dickschicht- und Vielschicht-Varistoren Platin,
Palladium oder entsprechendes hochtemperaturbeständiges
Elektrodenmaterial zwingend erforderlich war. Bei der
Erfindung können dagegen auch unedlere Metalle, z. B.
Silber, Kupfer und dgl. stattdessen verwendet werden.
Dies deshalb, weil bei der Erfindung die Möglichkeit gegeben
ist, sich beim nachfolgenden Sintern auf Temperaturen
unter 900° und sogar bis unter 800° beschränken zu
können und dennoch (siehe Fig. 2) sehr gute Varistoreigenschaften
zu gewährleisten.
Die durch Formgabe erzielten Körper werden auch als Grünkörper
bezeichnet.
Das anschließende Sintern der Grünkörper erfolgt z. B. in
Durchlauföfen, und zwar bei wie oben zu der Fig. 2 angegebenen
Temperaturen, d. h. bei Temperaturen zwischen 700
bis weniger 900° vorteilhafterweise zwischen 700 bis
weniger 850°. Mit der Erfindung ist es sogar möglich, mit
Temperaturen zwischen 700 bis 800° auszukommen. Gerade
diese letztgenannten niedrigen Temperaturen sind für Dickschicht-
Varistoren (auf ein Substrat aus z. B. Aluminiumoxid
aufgebrachte Varistorschicht mit einer Elektrode aus
z. B. Silber, Kupfer und dgl. zwischen Substrat und
Varistorschicht) besonders vorteilhaft, weil thermische
Verspannungen und thermische Belastungen der Materialien
auf einem jeweiligen Minimum gehalten werden können, ohne
daß Einbußen hinsichtlich der Eigenschaften des Varistoreffekts
in Kauf genommen werden müßten.
Alternativ zu dem Bestreben mit möglichst niedrigen
Sintertemperaturen zu arbeiten, bringt die Erfindung auch
Vorteile beim Sintern bei hohen Temperaturen zwischen 900
bis 1100, insbesondere 1000 bis 1100°C. Ebenfalls überraschenderweise
wurde festgestellt, daß die gesinterte
Varistorkeramik insbesondere der Kurven 1 und 2 nach Fig. 2
(vergleichsweise zu entsprechend gesintertem Material
der Kurven der Fig. 1) noch außerordentlich feinkörnig
sind. Es ist festzustellen, daß bei der Erfindung unterschiedlich
hohe Sintertemperatur und -dauer auffallend
wenig Einfluß auf die Feinkörnigkeit hat bzw. keine grobkörnige
Keramik entstehen läßt. Wie die Kurven der Fig. 2
zeigen, erreicht man nämlich durch unterschiedlich hohe
Sintertemperatur unterschiedlich hohe Einsatzfeldstärkewerte
(bei entsprechender Dicke des Varistors ergibt dies
die Einsatzspannung desselben).
Grundsätzlich gilt, daß mit höherer Sintertemperatur geringere
Porosität bzw. höhere Dichte des erfindungsgemäßen
keramischen Varistormaterials zu erzielen ist. Geringe
Porosität des Materials ist insbesondere für Hochspannungs-
Varistoren von Bedeutung, da die elektrische
Durchschlagfestigkeit des Materials weitgehend von dieser
Eigenschaft abhängt. Höhere Sintertemperaturen führten
aber beim Material nach dem Stand der Technik zwangsläufig
zu grobkörnigerem Gefüge. Da die Funktion des
Varistoreffekts eine Eigenschaft der einzelnen Körner ist,
ergibt sich nach dem Stand der Technik die Notwendigkeit,
(zwischen den Elektroden gemessene) relativ große Dicke
der Hochspannungsvaristoren vorzusehen. Bei trotz hoher
Sintertemperatur feinkörnigem Gefüge eines
erfindungsgemäß hergestellten keramischen Varistormaterials kann
entsprechend geringere Dicke der Varistoren vorgesehen
werden. Dies führt zu einer deutlichen Einsparung an aufzuwendendem
bzw. zu verarbeitendem Material.
Fig. 4 zeigt eine seitliche Schnittansicht eines Dickschicht-
Varistors 1. Mit 2 ist das Substratplättchen aus
z. B. Aluminiumoxid und mit 3 ist die darauf befindliche
Schicht aus gesintertem keramischem Varistormaterial bezeichnet.
Mit 4 und 5 ist auf flächige Elektrodenschichten
hingewiesen. Die Elektrodenschicht 4 befindet sich ersichtlich
zwischen dem Substratplättchen und der Varistorschicht 3
und sie muß bereits vor dem Aufbringen der noch
zu sinternden Varistorschicht 3 auf die Oberfläche des
Substratplättchens 2 aufgebracht worden sein. Auf jeden
Fall ist diese Elektrodenschicht 4 bereits während des
Sinterprozesses vorhanden und sie muß gegen die im Sinterprozeß
auftretenden Einwirkungen beständig sein. Bei der
Erfindung kann wegen der Möglichkeit niedriger Sintertemperaturen
um 800° und weniger für diese Elektrodenschicht 4
Silber, Kupfer und dgl. verwendet werden.
Fig. 5 zeigt eine seitliche Schnittansicht eines Ausschnittes
eines Vielschicht-Varistors 11, der übereinanderliegend
Schichten 13 aus Varistormaterial besitzt.
Auch zwischen diesen Schichten 13 ist jeweils eine
Elektrodenschicht 14 (entsprechend der Elektrodenschicht 4)
vorgesehen. Für die Herstellung eines Vielschicht-
Varistors 11 werden die noch nicht gesinterten Folien 13
mit den darauf aufgebrachten Beschichtungen, aus z. B.
Silber-, Kupferpaste und dgl. für die Elektrodenschichten
14 aufeinandergestapelt und es wird dann der gesamte
Stapel gesintert.
Fig. 6 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Varistorscheibe
21 eines Hochspannungsvaristors. Mit 24 ist die
auf der oberen Oberfläche der Scheibe 21 befindliche
Elektrodenschicht bezeichnet. Eine entsprechende Elektrodenschicht
ist als Gegenelektrode auf der unteren Oberfläche
dieser Scheibe 21 aufgebracht.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines keramischen Varistormaterials
auf der Basis von Zinkoxid, dotiert mit
Kobalt und/oder Mangan und/oder Antimon und/oder Wismut und
ggf. zusätzlich dotiert mit Chrom und/oder
Aluminium und/oder Barium, wobei Verbindungen des Zinks und Verbindungen
der Dotierungselemente in vorgegebenem Mengenverhältnis miteinander
vermischt werden, dann die Formgabe und ggf. das
Aufbringen der Elektroden und schließlich das Sintern durchgeführt
wird,
gekennzeichnet durch,
- - daß als Ausgangsstoffe (I) Acetate und/oder Nitrate der einzelnen im Varistormaterial enthaltenen Elemente verwendet werden, die löslich sind,
- - daß als Mischung (IV) der Ausgangsstoffe aus diesen gelösten Stoffen (III) eine gemeinsame Lösung hergestellt wird,
- - daß diese gemeinsame Lösung nach dem Verfahren des Reaktionssprühens (VI) weiterverarbeitet wird, wobei dotiertes Zinkoxid gebildet wird und anschließend (VIII) Formgabe und Sintern erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet
dadurch, daß nach dem Reaktionssprühen
(VI) und vor der Formgabe (VIII), noch eine
zusätzliche Umsatzreaktion (VII) bei Temperaturen kleiner
700°C durchgeführt wird mit eventuell nachfolgendem Mahlen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
dadurch, daß das Sintern
(VIII) bei Temperaturen zwischen 700°C und weniger als
900°C erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
dadurch, daß das Sintern
(VIII) bei Temperaturen zwischen 700°C und weniger als
830°C erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet
dadurch, daß
Elektroden aus unedlerem Metall schon vor dem Sintern
(VIII) auf den Grünkörper des Varistormaterials
aufgebracht werden.
6. Anwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Herstellung
für Dickschicht-Varistoren. (Fig. 4)
7. Anwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5
zur Herstellung von Vielschicht-
Varistoren. (Fig. 5)
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