DE3619272C2 - - Google Patents
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01F—MIXING, e.g. DISSOLVING, EMULSIFYING OR DISPERSING
- B01F23/00—Mixing according to the phases to be mixed, e.g. dispersing or emulsifying
- B01F23/50—Mixing liquids with solids
- B01F23/59—Mixing systems, i.e. flow charts or diagrams
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- Preparation Of Clay, And Manufacture Of Mixtures Containing Clay Or Cement (AREA)
- Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
einer feinkeramischen Masse großer Homogenität und hohen
Feinheitsgrades, insbesondere für die Herstellung von
Porzellan, Steingut o. dgl. aus keramischen Rohstoffen,
Flüssigkeiten, Zuschlagstoffen u. dgl.
Bisher werden in der feinkeramischen Industrie zwei Herstell-
bzw. Aufbereitungsverfahren zur Erzeugung von feinkeramischen
Massen eingesetzt. Zum einen werden Hubel erzeugt, die in
plastischer Formgebung weiterverarbeitet werden. Zum anderen
wird durch Sprühtrocknung ein riesel- bzw. fließfähiges
Granulat hergestellt, welches im Trockenpreßverfahren
weiterverarbeitet werden kann. Bei beiden Verfahren werden
ein Teil der Einsatzstoffe (Hartstoffe) in Trommelmühlen naß
bis zu dem erforderlichen Feinheitsgrad aufgemahlen. Diese
Trommelmühlen sind zylindrische Körper, die um
horizontale Achsen angetrieben werden und eine
widerstandsfähige Auskleidung aufweisen. Die harten
Einsatzstoffe werden zusammen mit Flüssigkeit,
insbesondere Wasser, und Mahlkörper in die
Trommelmühle eingebracht, die dann beispielsweise 12
Stunden lang rotierend angetrieben wird, bis der
gewünschte Feinheitsgrad vorliegt. Die anderen
Einsatzstoffe (Weichstoffe) werden üblicherweise von
den Rohstofflieferanten in einem flüssigen
Aufbereitungsverfahren entsprechend aufbereitet und
getrocknet angeliefert. Diese Einsatzstoffe (Weichstoffe)
werden in einem Quirl unter Zusatz von z. B. 50 bis 70%
Wasser in eine Suspension überführt, der dann die
Hartstoff-Suspension der verflüssigten, aufgemahlenen
Einsatzstoffe hinzugefügt wird. Es folgt eine intensive
Verquirlung bzw. Vermischung der harten und der weichen
Einsatzstoffe zum Zwecke entsprechender Homogenisierung.
Für die Hubelherstellung wird die Suspension in einer
Filterpresse abgepreßt, und es schließen sich die bekannten
Weiterverarbeitungsschritte an. Für die Herstellung des
rieselfähigen Granulats wird die Suspension einer
Sprühtrocknung unterworfen, indem sie in einem Sprühturm
unter hohem Druck durch Düsen ausgetrieben wird und im freien
Fall den Sprühturm von oben nach unten durchwandert. Im
Sprühturm wird von unten nach oben, also entgegengesetzt
der Fallrichtung, Heißgas geführt, welches eine Temperatur
von 400 bis 600°C aufweisen kann. Das Verfahren der
Sprühtrocknung ist dann so zu führen, daß sich die
nebulös eingedüsten Schlickertropfen während
des Falls im Sprühturm zu etwa kugelförmigen
Granulatkörpern zusammenziehen, die eine
der Verwendung angepaßte geringe Größe und einen
Feuchtigkeitsgehalt von etwa 2 bis 5% bei ihrer
Herausnahme aus dem Sprühturm haben. Dieses rieselfähige
Granulat muß sich etwa wie eine Flüssigkeit verhalten,
also gleichsam zwischen den Fingern zerrinnen.
Diese Konsistenz ist
wichtig für die Herstellung von feinkeramischen
Erzeugnissen, beispielsweise von Porzellan unter
Anwendung von Trockenpreßverfahren, insbesondere dem
isostatischen Verpressen.
Der Hauptnachteil der Herstellung dieser feinkeramischen
Masse in Form des rieselfähigen Granulats ist in dem
hohen Energieaufwand zu sehen, der in der Sprühtrocknung
erforderlich ist. Auch ist dieses Verfahren maschinell
aufwendig. Ein weiterer Nachteil ist durch die Form der
Granulatkörper gegeben. Es tritt bei der Sprühtrocknung
Hohlkornbildung auf, d. h. das einzelne
Granulatkügelchen, welches wiederum aus einer Vielzahl
von feinsten Masseteilchen zusammengesetzt ist, ist
innen hohl, etwa wie ein dickwandiger Ball, so daß sich das
Granulatkorn zwar zusammenpressen läßt, aber andererseits
ein gewisses Rückstellvermögen gegeben ist, welches die
Glattheit und Ebenheit der Flächen des feinkeramischen
Erzeugnisses beeinträchtigen kann.
Aus dem Bericht von G. Vandini "Neue Entwicklungen bei der
Herstellung von Trockengranulaten aus keramischen Massen",
erschienen in der "Keramischen Zeitschrift" Nr. 4, 1986,
Seiten 187 bis 189, ist ein Verfahren zum Herstellen einer
keramischen Masse auf dem Gebiet der Grobkeramik bekannt.
Bei diesem bekannten Verfahren werden zum Herstellen einer
grobkeramischen Masse aus keramischen Rohstoffen,
Flüssigkeiten, Zuschlagstoffen u. dgl. die aus Rohstoffen und
Zuschlagstoffen gebildeten Einsatzstoffe trocken oder
allenfalls feucht auf eine Mahleinheit unter 150 µm
aufgemahlen. Dann werden die Einsatzstoffe in und durch einen
rotierend angetriebenen Behälter geführt, in dem sie in eine
taumelartige, schraubenlinienförmige Turbulenzbewegung
versetzt werden. Dabei werden die Einsatzstoffe durch
Eindüsen von Flüssigkeit in Kontakt mit der Flüssigkeit
gebracht, wobei die Menge der zugeführten Flüssigkeit
mindestens den Agglomerationspunkt erreichen läßt, so daß ein
rieselfähiges Granulat entsteht.
Dieses Verfahren ist für die Herstellung einer
feinkeramischen Masse unzureichend. Bei dieser Art der
Trockenaufbereitung werden die keramischen Einsatzstoffe mit
der Mahltechnik des Zerdrückens, bei der ein rundes,
abgerundetes Korn entsteht, aufgemahlen. Durch diese
Mahltechnik werden Probleme für die Verarbeitbarkeit
initiiert, insbesonder bezüglich der Verdrängung der in der
Preßform eingeschlossenen Luft. Weiterhin werden bei diesem
Verfahren die gemahlenen Einsatzstoffe in einem Behälter mit
sich anschließendem abgeknickt geformten Rohr mit liegender
Achse behandelt. Dieser Behälter wird mit einer Drehzahl im
Bereich zwischen 30 und 200 Umdrehungen/min angetrieben. Es
sind Ablenkbleche vorgesehen, die die Einsatzstoffe in
Turbulenz versetzen. Durch die eingesetzten Ablenkbleche im
Behälter mit waagerechter Achse werden die behandelten
Einsatzstoffe laufend abgebremst und wieder beschleunigt. All
dies geschieht unter intensivem Wandkontakt, wobei ein
erhöhter Wandabrieb zu erwarten ist, der für den Bereich der
Grobkeramik nicht störend wirkt. Ein solches Verfahren der
Trockenaufbereitung mit einem liegenden Behälter ist jedoch
zur Aufbereitung einer feinkeramischen Masse infolge des zu
erwartenden Wandabriebs nicht brauchbar.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, das vorbekannte Verfahren so
weiterzubilden, daß dieses den Anforderungen genügt, die im
Bereich der Feinkeramik an das Granulat gestellt werden
müssen. Dies sind insbesondere die hohe Reinheit und das
erreichbare Kornspektrum.
Zwar ist es auf dem Gebiet der Grobkeramik, insbesondere der
Feuerfest- und Fließenindustrie aus der "Keramischen
Zeitschrift" Nr. 4, 1986, Seiten 179 bis 182 beim
kontinuierlichen Agglomerieren keramischen Massen auch
bereits bekannt, einen mit hoher Drehzahl vertikal
arbeitenden Agglomerator einzusetzen. Es wird auch auf die
Verarbeitbarkeit von feinstgemahlenen Tonmehlen (Weichstoffe)
unter 60 µm hingewiesen. Hinweise, wie die wesentlich
schwieriger zu bearbeitenden Hartstoffe aufbereitet werden
oder genauere Angaben zur Höhe der Drehzahl werden nicht
gegeben.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird
erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1
angegebenen Merkmalen gelöst. Wichtig ist es also, daß die
Einsatzstoffe trocken oder allenfalls feucht aufgemahlen
werden, wobei die Feuchtigkeit bereits auf die
Endfeuchtigkeit des Granulats bzw. der feinkeramischen Masse
abgestimmt ist. Im Gegensatz zu den Empfehlungen des Standes
der Technik erfolgt die Aufmahlung nicht mittels Zerdrücken,
sondern durch eine Feinmahlmühle, die ein splittriges Korn
erzeugt. Dies ist für den Kornaufbau und die räumliche
Struktur des später entstehenden Granulats wichtig. Die
Einsatzstoffe werden so fein aufgemahlen, daß sie ein Sieb
passieren können, welches 10.000 Maschen auf dem cm²
aufweist. Diese so fein aufgemahlenen Einsatzstoffe werden
gemeinsam oder in Teilmischungen im freien Fall in eine
turbulente Bewegung versetzt. Dies geschieht beim
Hindurchführen der Einsatzstoffe von oben im freien Fall in
und durch einen vertikal angeordneten, selbst stillstehenden
Behälter. Es entsteht eine sich durch den Behälter turbulent
bewegende Staubwolke aus den Partikeln der Einsatzstoffe,
wobei den einzelnen Partikeln eine taumelartige,
schraubenlinienförmige Bahn aufgezwungen wird. Hierdurch wird
ein Wandkontakt der Einsatzstoffe weitgehend vermieden. Dabei
werden die Einsatzstoffe durch Eindüsen von Flüssigkeit in
nebelartiger Form in kurzzeitigen Kontakt mit der Flüssigkeit
gebracht. Die Menge der zugeführten Flüssigkeit richtet sich
danach, daß mindestens der Agglomerationspunkt erreicht wird,
also das Anwachsen der Teilchen zu einem Granulatkörper
stattfindet. Es kann sein, daß dabei etwas mehr Flüssigkeit
zugeführt wird, als es dem gewünschten Feuchtigkeitsgrad des
Granulats entspricht, wie er für die Weiterverarbeitung
sinnvollerweise vorliegen muß,
so daß ein Trocknungsvorgang nachgeschaltet wird. Auf keinen
Fall ist diese Zufuhr von Flüssigkeit aber mit der Menge der
Flüssigkeit vergleichbar, die bei Durchlauf des flüssigen
Aggregatzustands der Masse gemäß der Technik der Sprühtrocknung
erforderlich ist. Hieraus wird die erhebliche ökonomischere
Arbeitsweise verständlich, denn es entfällt das Naßmahlen,
die Herstellung der Suspension und auch die Verwendung einer
Filterpresse oder eines Sprühtrockenturms. Die Anzahl der
Verfahrensschritte wird eingeschränkt, so daß das Verfahren
auch insgesamt kostengünstiger und schneller abläuft.
Neben geringerem Energieeinsatz ist die weitgehende
Rationalisierungsmöglichkeit gegeben.
Weiterhin ist
vorteilhaft, daß auf diese Art und Weise auch bisher
nicht oder wenig geeignete keramische Rohstoffe
eingesetzt werden können. Durch das Eindüsen von
Flüssigkeit oder auch Suspensionen in dem Behälter und
der Kontakt mit den sich bahnenförmig bewegenden
Einsatzstoffen im Behälter wird ein äußerst großer
Homogenisierungszustand erreicht.
Dieses, den Fachmann überraschende
Ergebnis ist zugleich der wesentliche Vorteil des neuen
Verfahrens. Weiterhin ist vorteilhaft, daß z. B.
entgegen der Sprühtrocknung, bei der Elektrolyte
eingesetzt werden müssen, hier eine Verfahrensführung
ohne die Hinzufügung jeglicher chemischer Zusätze
möglich ist. Allerdings besteht vorteilhaft wiederum die
Möglichkeit, zur Erzielung spezieller Eigenschaften der
keramischen Masse oder des daraus hergestellten
Endprodukts irgendwelche Additive, z. B. mit den
Flüssigkeiten zusammen einzudüsen und so der Masse
während der Agglomeration hinzuzufügen. Die keramische
Masse in Form des Granulats ist für alle Größen von
hergestellten Rohlingen bzw. Formlingen einsetzbar. Es
besteht also keine Abhängigkeit mehr von dem Hubeldurchmesser.
Besonders geeignet ist dieses Granulat zum
isostatischen Pressen von Formkörpern der
Porzellanindustrie, und zwar deshalb, weil durch die
Agglomeration ein Vollkorn entsteht, im Gegensatz zu
dem Hohlkorn der Sprühtrocknung. Die Verwendung dieses
Vollkorns ergibt eine glattere Oberfläche, insbesondere
beim isostatischen Pressen. Weiterhin hat sich
herausgestellt, daß beim Brennen der feinkeramischen
Erzeugnisse stabilere Körper entstehen, so daß das
Aufbereitungsverfahren letztlich vorteilhaft dazu führt,
daß z. B. ein Teller oder eine Tasse eine geringere
Wandstärke aufweisen können als bisher, so daß auf diese
Art und Weise neue Möglichkeiten der Gestaltung
eröffnet werden. Es versteht sich, daß das hergestellte
Granulat natürlich kein Pulver ist oder sein darf, obwohl
die Abmessungen der einzelnen Granulatkörner sehr klein
sind. Ein Pulver würde auch die erforderliche Riesel- bzw.
Fließfähigkeit nicht aufweisen, könnte also auch nicht
entsprechend weiterverarbeitet werden. Auf diese
Weiterverarbeitungseigenschaften kommt es in besonderer Weise
an. Wesentlich hierfür, insbesondere für die Verdrängung der
in der Preßform eingeschlossenen Luft, ist das splittrige
Korn der Feinmahlmühle mit einer mehrere gegeneinander
versetzte Flächen aufweisenden Oberfläche. Dieses splittrige
Korn begünstigt das Wachstum des Granulatkorns bei der
Agglomeration und ergibt einen guten Zusammenhalt der Masse
insbesondere im trocken gepreßten keramischen Formkörper.
Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, daß sich beim
Trockenpressen das splittrige Korn leichter zerstören bzw.
leichter zusammenfügen läßt als ein Hohlkorn kugelförmiger
Formgebung, so daß sich auf diesem Wege auch die
vergleichsweise größere Glattheit und gesteigerte Festigkeit
des feinkeramischen Erzeugnisses erklären lassen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Einsatzstoffe in einer
Prallmühle aufgemahlen werden.
Mit besonderem Vorteil werden alle Einsatzstoffe zunächst
vorgemischt und dann gemeinsam aufgemahlen, so daß bereits
bei diesem Anfangsverfahrensschritt eine entsprechende
Durchmischung und Homogenisierung aller für das jeweilige
Rezept erforderlicher Einsatzstoffe eintritt. Es kann aber
auch erforderlich werden, einzelne oder einen Teil der
Einsatzstoffe jeweils getrennt
feinstzumahlen, um alle
Einsatzstoffe dann zu einem jeweils späteren Zeitpunkt des
Verfahrens dosiert zusammenfügen. Wenn die feinkeramische
Masse in Form von agglomeriertem Granulat vorliegen soll, ist
es meist erforderlich, für die Granulatbildung eine etwas
höhere Feuchtigkeit zuzusetzen, als er der feinkeramischen
Masse in ihrem für die Weiterverarbeitung im
Trockenpreßverfahren erforderlichen Zustand entspricht. Damit
erweist es sich als notwendig, daß das agglomerierte Granulat
getrocknet wird, was insbesondere in einem Fließbettverfahren
möglich ist, um den etwaigen Abrieb und die Zerstörung der
Granulatform möglichst zu vermeiden. Aber auch
Flugstromverfahren oder Wirbelbettverfahren können hier
eingesetzt werden.
Soll dagegen die feinkeramische Masse letztendlich in
Hubelform vorliegen, um z. B. Porzellanerzeugnisse im
Drehverfahren herzustellen, dann wird auf den Schritt
der Trocknung verzichtet, und das agglomerierte Granulat
wird in einer Vakuum-Strangpresse entlüftet und
plastifiziert sowie dann in Hubelform abgezogen. Der für
das Agglomerieren erforderliche Feuchtigkeitsgehalt
stimmt weitgehend mit dem für das Drehen der Formkörper
erforderlichen Feuchtigkeitsgehalt überein, so daß zu
diesem Zeitpunkt ein Trocknungsschritt vorteilhaft
entfällt. Dies schließt aber nicht aus, daß die gedrehten
Porzellanformkörper einem Trocknungsvorgang unterworfen
werden müssen, während die aus dem Granulat trocken
gepreßten Formkörper dann nicht mehr getrocknet werden
müssen.
Das agglomerierte Granulat kann auch mit Zusatz von
Flüssigkeit zu einem Gießschlicker weiterverarbeitet werden.
Auch hier wirkt sich das splittrige Korn günstig aus, denn
bei der Ablagerung in der Gießform tritt eine Verzahnung
zwischen den Partikeln der Einsatzstoffe ein. Der Zusatz der
Flüssigkeit geschieht in einem Rührbottich, in dem ein
Schraubenquirl angeordnet ist. Außer Wasser können auch
Additive (Verflüssiger) hinzugefügt werden.
Der zum Agglomerieren und Granulieren eingesetzte Mischer
weist zweckmäßig verstellbar angeordnete Mischarme auf, durch
die auch die Luft im Behälter in Bewegung gesetzt wird, auf die
dann die feinst aufgemahlenen Einsatzstoffe aufgegeben
werden. Durch die Wahl des entsprechenden Einstellwinkels der
Mischarme des Mischers kann auch die Verweilzeit der
einzelnen Partikel der Einsatzstoffe beeinflußt werden.
Ebenso kann dies durch die Wahl der Drehzahl der Welle des
Mischers erreicht werden. Diese Maßnahmen wirken sich auf die
Granulatgröße, die Granulatfestigkeit usw. aus. Es muß
sichergestellt sein, daß das Granulat bis zu seiner
Verwendung beim Trockenpressen nicht zerfällt.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Fließdiagramms,
welches in schematischer
Weise die Verfahrensführung und einzelne
Vorrichtungsteile erkennen läßt, weiter
beschrieben.
Aus mehreren Silos 1 werden keramische Rohstoffe und
Zuschlagstoffe, also die harten und weichen Einsatzstoffe,
in der für den Versatz erforderlichen Vordosierung
abgezogen und mit einer Transporteinrichtung 2 in eine
Prallmühle gegeben.
Eine Leitung 4 gestattet die Zugabe von Flüssigkeit,
insbesondere Wasser, um die Einsatzstoffe ggf.
anzufeuchten. Auf jeden Fall wird die flüssige Aufmahlung
verhindert, sondern es findet in der Prallmühle 3 eine
trockene oder allenfalls feuchte Aufmahlung der Einsatzstoffe
statt, wobei ein splittriges Korn in der erforderlichen
Feinheit entsteht. Dabei wird der Versatz auch bereits
homogenisiert. Durch eine Zufuhreinrichtung 5 gelangen die
aufgemahlenen Einsatzstoffe von oben in einen Behälter 6
mit senkrecht angeordneter Achse 7, an dessen oberem Ende
sie durch eine Verteileinrichtung in der gewünschten Weise
auf den Querschnitt verteilt aufgegeben werden und zunächst
im freien Fall eine Teilstrecke des Behälters 6
durchfallen. Im Behälter 6 ist entsprechend der Achse 7
ein Mischer 8 mit Mischarmen 9 angeordnet, dessen Welle
10 über einen zweckmäßig oben angeordnete Motor 11
schnellaufend angetrieben wird. Die Drehzahl der Welle 10
ist in der Größenordnung zwischen 2 500 und 6 000
Umdrehungen/min veränderbar bzw. einstellbar und kann
an den jeweiligen Einsatzzweck angepaßt werden. Auch die
Mischarme 9 sind verstellbar angeordnet. Sie können aus
Mischerschaufeln bestehen, deren Neigung einstellbar ist,
wobei auch die Anzahl der Mischarme 9 verändert werden
kann. Der Mischer 8 mit den Mischarmen 9 versetzt die im
freien Fall herabgelangenden Einsatzstoffe in einen
turbulenten Bewegungszustand, und zwar in eine staub- oder
wolkenartige Verteilung. Oberhalb des Mischers sind Sprührohre
12 vorgesehen, die düsenartige Öffnungen aufweisen, über
welche Flüssigkeiten und/oder Additive - auch in Form von
Suspensionen - aus Vorratsbehältern 13 unter
entsprechendem Druck vermittels einer Pumpe 14 eingedüst
werden können. Auch diese Flüssigkeit wird nebulös verteilt
und gelangt mit den aufgewirbelten Einsatzstoffen in einen
innigen Kontakt, wobei eine Agglomerierung stattfindet. Dabei
entsteht durch die Anlagerung der einzelnen Körner der
Einsatzstoffe aneinander und das Zusammenbacken ein feines
Granulat. Dieses Granulat sinkt in dem Behälter
6 abwärts und gelangt in den Bereich des
Behälterauslaufs 15, wo entsprechende
Transporteinrichtungen vorgesehen sind, um das Granulat
weiterzubefördern. Die aus den Vorratsbehältern 13 in
den Behälter 6 eingedüste Flüssigkeit ist in ihrer
Menge und Zusammensetzung auf den gewünschten
Feuchtigkeitsgehalt des Granulats zur Weiterverarbeitung
als keramische Masse abgestimmt. Weiterhin muß der
Feuchtigkeitsgehalt an die Agglomeratbildung angepaßt
sein. Der Feuchtigkeitsgehalt kann somit auch etwas über
dem gewünschten Feuchtigkeitsgehalt für ein rieselfähiges
Granulat für die Weiterverarbeitung im Trockenpreßverfahren
zu Porzellanerzeugnissen o. dgl. eingestellt sein. Zu
diesem Zweck wird das am Behälterauslauf 15 entstandene
Granulat vermittels Transporteinrichtungen 16 einem
Fließbettrockner 17 zugeführt, der zweckmäßig in
mehrere Behandlungskammern unterteilt ist. Weil der
Trockner in erster Linie die Funktion des Trocknens hat,
sind Heizeinrichtungen 18 vorgesehen, die
beispielsweise als Heißgaserzeuger ausgebildet sein
können. Der Trockner hat aber auch die Aufgabe der
Kühlung. Zu diesem Zweck ist sinnvollerweise die letzte
Kammer des Fließbettrockners 17 mit einer
Kühleinrichtung, z. B. in Form eines Gebläses 19,
ausgerüstet. Da Fließbetttrockner an sich bekannt sind,
bedarf dieser Vorrichtungsteil keiner weiteren
Beschreibung. Aus dem Fließbetttrockner 17 gelangt
schließlich das fließ- und rieselfähige Granulat mit
dem gewünschten Feuchtigkeitsanteil von etwa 2 bis 5%
in einem Vorratsbehälter 20, aus dem also das Granulat
21 verwendungsfähig abgezogen werden kann. Dieses
Granulat 21 eignet sich insbesondere zum isostatischen
Trockenpressen keramischer Erzeugnisse.
Sollen dagegen Hubel 22 für die Herstellung von
feinkeramischen Erzeugnissen im Drehverfahren hergestellt
werden, so wird auf den Schritt der Trocknung verzichtet,
weil die Hubel in der Regel einen höheren
Feuchtigkeitsgehalt aufweisen. Über Transporteinrichtungen
23 gelangt das Granulat aus dem Behälterauslauf 15 in
eine Vakuum-Strangpresse 24, in der es entlüftet,
verdichtet und durch ein Mundstück in Strangform
ausgetrieben werden. Durch Unterteilung entstehen die
einzelnen Hubel 22.
Als dritte Verfahrensvariante ergibt sich die Möglichkeit
der Herstellung eines Gießschlickers. Zu diesem Zweck
wird das Granulat aus dem Behälterauslauf 15 über eine
Transporteinrichtung 25 in einem Rührbottich 26
überführt, in welchem unter Zusatz von Wasser und ggf.
anderen Flüssigkeiten und/oder Verflüssigern gemäß
Pfeil 27 der keramischen Schlicker entsteht. In dem
Rührbottich 26 arbeitet ein Schraubenquirl 28, der
für die Homogenisierung der Suspension sorgt.
Drei Versatzrezepturen werden im folgenden beschrieben,
und zwar einmal für die die Herstellung von trocken
verpreßbarem Granulat 21, zum anderen für die
Herstellung von Hubeln 22 und schließlich für die
Herstellung eines Gießschlickers:
1. Versatzrezeptur für ein trocken verpreßbares Granulat | |
Eurit|30,0% | |
Kaolin DH 1 | 21,0% |
Kaolin DK 1 | 15,0% |
Kaolin KK 1 | 20,0% |
Quarz | 11,5% |
Feldspalt | 2,5% |
100,0% |
Tonsubstanz|50,06% | |
Quarz | 30,00% |
Feldspalt | 19,94% |
100,00% |
Die genannten Einsatzstoffe werden gemeinsam trocken
in einer Feinmahlanlage auf eine Korngröße von unter
60 µm aufgemahlen. Sie gelangen in dieser bereits
gemischten Form über die Zufuhreinrichtung 5 in den
Behälter 6. Hier wird über die Sprührohre 12 eine
Suspension aus Wasser und einem keramischen
Verfestiger, z. B. Illit, eingedüst. Die eingesetzte
Flüssigkeitsmenge ist etwas höher, als es dem
gewünschten Feuchtigkeitsgehalt des trocken
verpreßbaren Granulats entspricht, jedoch ist der
aufgezeigte Feuchtigkeitsgehalt im Mischer aus
Gründen der Agglomerierung erforderlich. Das am
Behälterauslauf 15 anfallende Granulat gelangt in
den Fließbetttrockner 17, in welchem es getrocknet und
gekühlt wird, so daß letztendlich das in den
Vorratsbehälter 20 gelangende Granulat 21 den
gewünschten Feuchtigkeitsgehalt von z. B. 2%
aufweist.
Es werden bei diesem Verfahren sonst nicht verwendbare
Kaoline eingesetzt. Eurit ist ein Steinkaolin, der
sich im plastischen Aufbereitungsverfahren nicht
verwenden läßt. Kaolin DH 1 ist ein Kaolin, der
ebenfalls eine sehr geringe Verwendbarkeit für die
Porzellanherstellung hat, nachdem dieser eine
schlechte Rohbruchfestigkeit besitzt. DK 1 und
KK 1 sind Papierkaoline, die ebenfalls für die
Porzellanherstellung wegen schlechter
Rohbruchfestigkeit ungeeignet sind. Jedoch können
diese Rohstoffe durch die neue Aufbereitungsart mit
Additiven zur Erhöhung der Rohbruchfestigkeit
Verwendung finden.
2. Versatzrezeptur zur Herstellung von Hubeln 22 | |
Pegmatit|30-40% | |
Feldspat | 3- 8% |
Kaolin 1 | 8-12% |
Kaolin 2 | 15-20% |
Kaolin 3 | 8-12% |
Kaolin 4 | 3- 8% |
Illit | 3- 8% |
Ball Clay | 1- 4% |
Glühscherben | 3- 8% |
Die Aufmahlung der Einsatzstoffe erfolgt feucht mit
einem Feuchtigkeitsgehalt von maximal bis zu 10%.
Beide aufgemahlenen Gruppen von Einsatzstoffen
werden gemeinsam über die Zufuhreinrichtung 5 in
den Behälter 6 eingebracht, wobei als Flüssigkeit
eine Suspension aus Wasser und Plastikfikatoren
zugesetzt wird, so daß eine Gesamtfeuchtigkeit von
ca. 18% erreicht wird. Damit wird der endgültige
und gewünschte Feuchtigkeitsgehalt der Hubel
erreicht. Das am Behälterauslauf 15 anfallende
Granulat wird durch die Vakuum-Strangpresse 24
geführt, an deren Austritt die Hubel 22 anfallen.
3. Versatzrezeptur für die Herstellung eines Gießschlickers | |
Kaolin Zettlitz|30,5% | |
Kaolin span. 201 | 15,0% |
Kaolin Meka | 10,0% |
Feldspat | 21,0% |
Quarz | 23,5% |
100,0% |
Tonsubstanz|49,64% | |
Quarz | 29,07% |
Feldspat | 21,29% |
100,00% |
Die Versatzrezeptur eines konventionellen
Gießschlickers und deren rationellen Analyse
unterscheidet sich von einer Versatzrezeptur für
Granulat im wesentlichen in den Kaolinen. Die im
Gießschlicker verwendeten Kaoline zeichnen sich
dadurch aus, daß unter geringer Beigabe von
Elektrolyt eine hohe Verflüssigung erreicht wird,
um dem Gießschlicker ein möglichst hohes
Litergewicht zu geben, damit im anschließenden
Gießvorgang zur Herstellung von Gießartikeln die
dazu benötigten Gipsformen aus Gips sich nicht zu
schnell mit Wasser vollsaugen und damit beim
Gießvorgang eine genügend schnelle und genügend
starke Scherbenbildung ermöglicht wird.
Die Einsatzstoffe werden in zwei Gruppen verarbeitet.
Feldspat und Quarz werden in einer Trommelmühle
aufgemahlen, abgesiebt und in einem Quirl mit der
zweiten Komponente Kaolin zum fertigen Versatz
zusammengemischt.
Claims (8)
1. Verfahren zum Herstellen einer feinkeramischen Masse
großer Homogenität und hohen Feinheitsgrades, insbesondere für
die Herstellung von Porzellan, Steingut o. dgl., aus
keramischen Rohstoffen, Flüssigkeiten, Zuschlagsstoffen u. dgl.,
wobei die aus Rohstoffen und Zuschlagstoffen
gebildeten Einsatzstoffe trocken oder allenfalls feucht
mittels einer ein splittriges Korn erzeugenden Feinmahlmühle
so fein aufgemahlen werden, daß sie ein Sieb mit 10 000
Maschen/cm² passieren, dann die Einsatzstoffe von oben im
freien Fall in und durch einen vertikal angeordneten Behälter
geführt werden und darin durch einen mit einer Drehzahl
zwischen 2 500 und 6 000 Umdrehungen/min angetriebenen
Mischer in eine sich turbulent bewegende Staubwolke versetzt
werden, wobei den einzelnen Partikeln der Einsatzstoffe eine
taumelartige, schraubenlinienförmige Bahn aufgezwungen wird
und dabei die Einsatzstoffe durch Eindüsen von Flüssigkeit in
nebelartiger Form in kurzzeitigen Kontakt mit der Flüssigkeit
gebracht werden, wobei die Menge der zugeführten Flüssigkeit
mindestens den Agglomerationspunkt erreichen läßt, so daß ein
rieselfähiges Granulat entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einsatzstoffe in einer Prallmühle aufgemahlen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Einsatzstoffe zunächst vorgemischt und dann
gemeinsam aufgemahlen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das agglomerierte Granulat zur
Weiterverarbeitung im Trockenpreßverfahren im
Fließbettverfahren getrocknet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das agglomerierte Granulat zur
Weiterverarbeitung zu Hubeln für die plastische Formgebung
ohne Trocknung in einer Vakuum-Strangpresse entlüftet und
plastifiziert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das agglomerierte Granulat mit Zusatz
von Flüssigkeit zu einem Gießschlicker weiterverarbeitet
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
durch die Wahl des entsprechenden Einstellwinkels der
Mischarme des Mischers die Verweilzeit der einzelnen Partikel
der Einsatzstoffe beeinflußt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Wahl der Drehzahl der Welle des Mischers die
Verweilzeit der einzelnen Partikel der Einsatzstoffe
beeinflußt wird.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863619272 DE3619272A1 (de) | 1986-06-07 | 1986-06-07 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen einer feinkeramischen masse grosser homogenitaet und hohen feinheitsgrades |
ES87107191T ES2010689B3 (es) | 1986-06-07 | 1987-05-18 | Procedimiento y dispositivo para la elaboracion de una masa ceramica fina de gran homogeneidad y alto grado de pureza. |
EP87107191A EP0249057B1 (de) | 1986-06-07 | 1987-05-18 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer feinkeramischen Masse grosser Homogenität und hohen Feinheitsgrades |
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