DE3618963A1 - Verfahren und vorrichtung zum verbinden eines abwasserkanales mit einem quer einmuendenden hausanschlusskanal oder dergleichen - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum verbinden eines abwasserkanales mit einem quer einmuendenden hausanschlusskanal oder dergleichen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor­ richtung zum dichtschließenden Verbinden eines mit einem Innenrohr, insbesondere aus Kunststoff, sanierten Abwasserkanales mit einem dazu quer ge­ richtet einmündenden Hausanschlußkanal oder dergleichen.
In der deutschen Patentanmeldung P 36 10 752.2 ist zur Sanierung von defekten Abwasserkanälen offenbart, in einen Abwasserkanal von einem Kontroll­ schacht aus eine aus mehreren Teilstücken zusammen­ gefügte Rohrleitung aus Kunststoff anzubringen und anschließend den Zwischenraum zwischen der Rohrleitung und dem Abwasserkanal, zum Beispiel mit Mörtel, auszufüllen.
Aufgabe der Erfindung ist es nun Möglichkeiten zu schaffen, mit welchen eine dichtschließende Verbindung zwischen einem verrohrten Abwasserkanal und einem in diesen quer einmündenden Hausanschluß­ kanal oder dergleichen wesentlich einfacher, schneller und billiger als bislang erreichbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß man zunächst den Hausanschlußkanal oder der­ gleichen nach Lage und Größe ortet, dann im Innen­ rohr einen der Lage und dem Anschlußquerschnitt des Hausanschlußkanales oder dergleichen entsprechenden Durchbruch anordnet, sodann das Innenrohr von einem Kontrollschacht aus in den Abwasserkanal so einbringt, daß der Durchbruch des Innenrohres dem Hauswasserkanal oder dergleichen gegenüber­ steht und anschließend die Anschlußstelle vom Innenrohr her dichtschließend ausspachtelt.
Hierdurch sind nunmehr alle erforderlichen Maßnahmen entweder außerhalb des Kontrollschachtes oder vom Kontrollschacht aus durchführbar, woraus eine erhebliche Verminderung der Baukosten resultiert.
Dabei ist es ferner vorteilhaft, wenn man Polyester­ spachtelmasse verwendet, die insbesondere ferner mit Glasfaserschnitzeln vermischt ist, welche einer­ seits relativ schnell aushärtet und andererseits auch eine hochfeste und flüssigkeitsdichte Verbindung ergibt.
Bei engen, nicht begehbaren Abwasserkanälen wird vorgeschlagen, die Ortung des Hausanschlußkanales zum Beispiel mit einer Fernsehkamera vorzunehmen.
Eine Vorrichtung zum Ausspachteln der Anschlußstelle kennzeichnet sich durch eine in das Innenrohr ein­ bringbare, relativ zum Innenrohr axial und dazu quer verstellbare Halterung, die längsseits einen der Krümmung des Innenrohres mindest annähernd angepaßten und gegenüber dem Durchbruch des Innen­ rohres größeren Schild trägt, von dessen dem Innenrohr-Durchbruch zugewandter Seite ein sowohl an die Randteile des Innenrohr-Durchbruches anleg­ barer als auch in den Hausanschlußkanal oder der­ gleichen einführbarer und mit einem Druck ausübenden Medium aufweitbarer Balg abstrebt, der außenseitig eine Beschichtung aus Spachtelmasse trägt.
Eine derartige Vorrichtung ermöglicht es auch in engen, nicht begehbaren Rohrleitungen eine Anschluß­ stelle abzudichten, wozu der mit Spachtelmasse beschichtete Balg mittels der Halterung durch axial und dazu quer gerichtete Verschiebungen zunächst in die Mündung des Hausanschlußkanales eingeführt wird, bis der Schild mittelbar an den Randteilen des Innenrohr-Durchbruches anliegt. Daran anschließend ist nur noch der Balg, zum Beispiel mittels Druckluft, aufzuweiten.
Hierdurch wird die Spachtelmasse durch den Balg zwangsläufig an die Wandung des Hausanschlußkanales sowie an die Randteile des Innenrohr-Durchbruches angepreßt und überbrückt damit auch den Spalt zwischen dem Innenrohr und dem Hausanschlußkanal. Nach dem Aushärten der Spachtelmasse ist der Balg dann nur zu entlüften, wobei er sich von der ausgehärteten Spachtelmasse löst und mühelos zu seiner Wieder­ verwendung aus dem dicht angeschlossenen Haus­ anschlußkanal herausgezogen werden kann.
Die Halterung ist als längenveränderbares Gestänge ausgebildet, welches vom Kontrollschacht aus den jeweiligen Erfordernissen entsprechend geführt werden kann.
Eine unter Umständen bevorzugte Variante hierzu ist dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung an einem im Innenrohr verfahrbaren Wagen oder Schlitten angeordnet ist, welcher vom Kontrollschacht aus zu lenken ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Balges sind in den Ansprüchen 6 bis 8 offenbart.
Um den Aushärtungsprozeß der Spachtelmasse zu be­ schleunigen, ist im Balg eine Heizung, insbesondere eine elektrische Heizung angeordnet.
Unter Umständen kann der Balg auch zum Beispiel mit erwärmter Druckluft aufgeheizt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorbe­ schriebenen Vorrichtung sind in den Ansprüchen 12 und 13 gekennzeichnet.
Zudem ist es vorteilhaft, wenn die Endteile des Balges dehnbarer als im mittleren Bereich ausge­ bildet sind.
Dies hat den Vorteil, daß beim Aufweiten des Balges sich dessen Endteile schneller als im mittleren Balgbereich ausdehnen und demzufolge sich bereits an der Innenseite des Hausanschlußkanales bzw. des Innenrohres abstützen, bevor der mittlere Balg­ bereich die Spachtelmasse anpreßt, so daß letztere stirnseitig nicht entweichen kann.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vor­ richtung ist in der Zeichnung dargestellt, anhand dieser auch das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert wird.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Teil eines verrohrten Abwasserkanales mit einem dazu quer einmündenden Hausan­ schlußkanal im Längsschnitt;
Fig. 2 desgleichen im Querschnitt;
Fig. 3 derselbe Teil mit einem dicht angeschlossenen Hausanschlußkanal.
Hierbei ist in den Abwasserkanal 1 zu seiner Sanierung von einem nicht dargestellten Kontrollschacht aus ein Rohr 2 aus Kunststoff eingeschoben worden, dessen Außendurchmesser kleiner als die lichte Weite des Abwasserkanales 1 ist.
Zuvor ist im Rohr 2 der Mündung eines in den Abwasserkanal 1 schräg einmündenden Haus­ anschlußkanales 3 gegenüber ein ovaler Durchbruch 4 angeordnet worden, welcher in der Form und den Abmessungen der Mündung des Hausanschlußkanales 3 entspricht.
Bevorzugterweise wird der Durchbruch 4 etwas größer bemessen, um damit Toleranzen ausgleichen zu können.
Zur Abdichtung des Spaltes 5 zwischen der Mündung des Hausanschlußkanales 3 und dem Durchbruch 4 des mit allseitigem Spiel zur Wandung des Abwasser­ kanales 1 angeordneten Rohres 2 ist in letzterem vom Kontrollschacht aus eine als längenveränderbares Gestänge ausgebildete und vom Kontrollschacht be­ tätigbare Halterung 6 eingeschoben worden.
Die Halterung 6 trägt an ihrem freien Ende einen längsseits angeordneten, der Krümmung des Rohres 2 angepaßten und gegenüber dem Durchbruch 4 größeren Schild 7 . Der Schild 7 ist so angeordnet, daß er allseitig über die Randteile des Durchbruches 4 vorsteht. An den Schildrandteilen ist ein etwa sackartiger, elastischer Balg 8, insbesondere aus Silikon-Kautschuk dichtschließend befestigt. Letzterer verjüngt sich so zu seinem freien Ende hin, daß er durch Längs- und Querverschiebungen der Halterung 6 mühelos in den Hausanschlußkanal 3 zu diesem etwa koaxial ausgerichtet eingeschoben werden kann, bis die dem Schild 7 benachbarten Randteile des Balges 8 innenseitig des Rohrdurchbruches 4 anliegen.
Der freie Endteil des Balges 8 ist an einem vom Schild 7 abstrebenden, rohrförmigen Halteorgan 9 befestigt.
Letzteres trägt auch eine im Inneren des Balges 8 angeordnete, nicht dargestellte, elektrische Heizung. Auf die Außenseite des Balges 8 ist eine lückenlose Schicht aus Polyester-Spachtelmasse 10 aufgetragen worden, die mit Glasfaserschnitzeln vermischt ist.
Durch die Halterung 6 führt eine vom Kontrollschacht aus beaufschlagbare Druckluftleitung 11, welche in den Balg 8 mündet. Die elektrische Heizung ist ebenfalls vom Kontrollschacht aus ein- und ausschalt­ bar.
Ist der mit Spachtelmasse 10 beschichtete Balg 8 unter Umständen mittels einer Fernsehkamera kontrolliert, wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, in den Hausanschlußkanal 3 eingeführt worden, wird dann der Balg 8 mit Druckluft beaufschlagt und damit die Spachtelmasse 10, wie aus der Fig. 3 ersicht­ lich, sowohl an die Innenwand des Rohres 2 als auch an die Wandung des Hausanschlußkanales 3 angepreßt und die Heizung eingeschaltet.
Letztere bewirkt eine erhebliche Beschleunigung des Aushärtungsprozesses der Spachtelmasse 10. Ist letztere ausgehärtet, wird dann der Balg 8 entlüftet, wonach er mühelos aus der nunmehr abge­ dichteten Mündung des Hausanschlußkanales 3 mühelos herausgezogen werden kann. Bei alledem ist es noch vorteilhaft, wenn die Endteile des Balges 8 dehn­ barer als im Mittenbereich ausgebildet sind, weil dann sich die besagten Endteile wie aus der Fig. 3 ersichtlich bereits an die Wandung des Rohres 2 bzw. des Hausanschlußkanales 3 angelegt haben, bevor die Spachtelmasse 10 angepreßt wird, woraus sich auch besonders strömungsgünstige Ubergänge an den Endteilen der Spachtelmassenauskleidung ergeben.
Unter Umständen könnte es noch vorteilhaft sein, wenn der Balg 8 mittels eines flüssigen Druck­ mediums, zum Beispiel mit Wasser, aufzuweiten ist. Besonders vorteilhaft ist es am Schild 7 eine längliche, zum Hausanschlußkanal 3 koaxial ausge­ richtete elektrische Heizpatrone zu haltern, an deren freien Ende der Boden des Balges 8 festgelegt ist. Dabei sollte vorzugsweise ferner in allen Fällen die freie Stirnseite der Heizpatrone bzw. der Halterung 9 zur Längserstreckung des Hausanschluß­ kanales 3 rechtwinklig angeordnet sein.
Nach dem Anbinden der Hausanschlußkanäle an den Abwasserkanal wird dann wie in der deutschen Patent­ anmeldung P 36 10 752.2 offenbart, der Zwischen­ raum zwischen dem Abwasserkanal und dem Rohr 2, zum Beispiel mit relativ flüssigem Mörtel ausgefüllt, der auch in evtl. Risse der Abwasserkanal­ wandung eindringt und somit auch diese abdichtet.
Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.

Claims (15)

1. Verfahren zum dichtschließenden Verbinden eines mit einem Innenrohr, insbesondere aus Kunststoff, sanierten Abwasserkanales mit einem dazu quer gerichtet ein­ mündenden Hausanschlußkanal oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst den Hausanschluß­ kanal (3) oder dergleichen nach Lage und Größe ortet, dann im Innenrohr (2) einen der Lage und dem Anschluß­ querschnitt des Hausanschlußkanales oder dergleichen entsprechenden Durchbruch (4) anordnet, sodann das Innenrohr (2) von einem Kontrollschacht aus in den Abwasserkanal (1) so einbringt, daß der Durchbruch (4) des Innenrohres (2) dem Hauswasserkanal (3) oder dergleichen gegenübersteht und anschließend die An­ schlußstelle vom Innenrohr (2) her dichtschließend ausspachtelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Polyesterspachtelmasse (10) abdichtet, die insbesondere mit Glasfaserschnitzeln vermischt ist.
3. Vorrichtung zum Ausspachteln der Anschlußstelle gemäß des vorbeschriebenen Verfahrens, gekenn­ zeichnet durch eine in das Innenrohr (2) einbring­ bare, relativ zum Innenrohr (2) axial und dazu quer verstellbare Halterung (6), die längsseits einen der Krümmung des Innenrohres (2) mindest annähernd ange­ paßten und gegenüber dem Durchbruch (4) des Innenrohres (2) größeren Schild (7) trägt, von dessen dem Innenrohr-Durchbruch (4) zugewandter Seite ein sowohl an die Randteile des Innenrohr-Durchbruches (4) an­ legbarer als auch in den Hausanschlußkanal (3) oder dergleichen einführbarer und mit einem Druck aus­ übenden Medium aufweitbarer Balg (8) abstrebt, der außenseitig eine Beschichtung aus Spachtelmasse (10) trägt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (6) als längenveränderbares Gestänge ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (6) an einem im Innenrohr verfahr­ baren Wagen oder Schlitten angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Balg (8) vom Schild (7) aus zu seinem freien Ende hin sich etwa konisch ver­ jüngend ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Balg (8) aus Silikon-Kautschuk besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Balg (8) aus dehnbarem Gummi besteht und außenseitig mit Wachs beschichtet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Balg (8) eine Heizung ange­ ordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine elektrische Heizung.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Balg (8) mit erwärmtem Druckmedium auf­ heizbar ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der freie Endteil des Balges (8) an einem vom Schild (7) abstrebenden, in den Balg (8) mit längsseitigem Spiel eingreifenden Halteorgan (9) befestigt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteorgan (9) die Heizung trägt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteorgan (9) als elektrische Heizpatrone ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Endteile des Balges (8) dehnbarer als im mittleren Bereich ausgebildet sind.
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