DE4418330C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Ausbessern der Wandungen im Anschlußbereich eines Zweigleitungsrohres an ein Hauptleitungsrohr - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Ausbessern der Wandungen im Anschlußbereich eines Zweigleitungsrohres an ein HauptleitungsrohrInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbessern der
Wandungen im Anschlußbereich eines Zweigleitungsrohres an
ein Hauptleitungsrohr insbesondere in einem Abwasserka
nal. Ferner betrifft die Erfindung eine entsprechende
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Rohrleitungssysteme, insbesondere Abwasserkanalsysteme
bestehen aus einer Vielzahl von untereinander verzweigten
Leitungen. Die Rohre der ineinander mündenden Leitungen,
die üblicherweise aus Steingut, Beton oder ähnlichem
Werkstoff bestehen, unterliegen insbesondere im unmittel
baren Anschlußbereich hohen punktuellen Lasten und Kerb
spannungen, die im Laufe der Zeit zu einem Abplatzen des
Materials sowohl am einmündenden Ende der Zweigleitung
als auch im benachbarten Bereich der Hauptleitung führen
können. Seit langem ist deshalb das Problem bekannt, die
Wandungen der Rohre der Leitungen auszubessern bzw. zu
sanieren.
Es wäre denkbar, die Wandungen von einer Person manuell
ausbessern zu lassen, jedoch ist dieses Vorgehen nur bei
Rohren durchführbar, die eine für einen Menschen aus
reichende Höhe besitzen und somit begehbar sind. In
Abwasserkanalsystemen ist dies jedoch üblicherweise nicht
der Fall. Um auch Sanierungsarbeiten an Rohren mit einem
relativ kleinen Durchmesser vornehmen zu können, sind
sogenannte Rohrsanierungsroboter entwickelt worden, die
in dem Rohrsystem entlang fahren und von einer außen
stehenden Bedienperson steuerbar sind.
Es sind Rohrsanierungsroboter bekannt, die innerhalb
eines Rohres Spachtelarbeiten ausführen können. Jedoch
lassen sich damit im wesentlichen nur feine Risse in der
Rohrwandung ausfüllen. Für das Ausbessern der Wandungen
im Anschlußbereich eines Rohres einer Zweigleitung an ein
Rohr einer Hauptleitung ist das Spachteln äußerst mühsam,
sehr zeitaufwendig und somit kostenintensiv und liefert
auch keine zufriedenstellende Ergebnisse.
Aus dem Fachbuch DE-B Stein: D., Niederehe, W.; "Instand
haltung von Kanalisationen", 2. Auflage, 1992, Ernst &
Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaf
ten, Berlin, S. 293, Abb. 7.3-23 b), ist eine Vorrichtung
bzw. ein damit verbundenes Verfahren bekannt, bei dem auf
einen Arbeitskopf eine aus Edelstahl bestehende, soge
nannte Hastelloy-Vollschale aufgesetzt wird, die außen
seitig mit einem Epoxid-Kleber versehen ist. Der Außen
durchmesser der Hastelloy-Schale bzw. des Arbeitskopfes
ist dabei geringer als der Innendurchmesser des Zweig
leitungsrohres. Im rückwärtigen Bereich besitzt der
Arbeitskopf eine sich im wesentlichen senkrecht zur
Längsrichtung des Arbeitskopfes erstreckende Schalung,
die an die Innenwand des Hauptleitungsrohres anlegbar
ist.
Ein in dem Arbeitskopf befindlicher Gummibalg wird nach
ordnungsgemäßer Positionierung der Hastelloy-Schale
aufgeblasen, wodurch er sich radial ausdehnt und die
Hastelloy-Schale aufweitet, so daß diese sich von innen
gegen die Innenwandung des Zweigleitungsrohres spannt und
mit diesem über die Kleberschicht eine einstückige Ver
bindung eingeht. Die Hastelloy-Schale verbleibt somit in
dem Zweigleitungsrohr und erhöht auf diese Weise die
Stabilität des Kanals insgesamt. Die Hastelloy-Schale
dient dabei als sogenannte verlorene Schalung für die
auszubessernden Wandungsabschnitte im Anschlußbereich der
beiden Rohre. Nach Einbringung der Hastelloy-Schale wird
der dahinterliegende auszubessernde Wandungsabschnitt mit
einer Epoxid-Füllmasse verpreßt, und von dem Gummibalg
wird Druck abgelassen, so daß der Arbeitskopf aus dem
Zweigleitungsrohr herausgezogen werden kann. Da die
Hastelloy-Schale jedoch als direkte Schalwand für die
Füllmasse dient, kann die Entlastung des Gummibalgs erst
dann erfolgen, wenn die Hastelloy-Schale fest mit der
Innenwandung des Zweigleitungsrohres verklebt ist und/oder
die Füllmasse ausgehärtet ist. Auf diese Weise ist
das bekannte Verfahren relativ zeitaufwendig. Der Zeit
aufwand für das bekannte Verfahren wird auch noch dadurch
erhöht, daß die Hastelloy-Schale aus dem Zweigleitungs
rohr in das Hauptleitungsrohr vorstehen muß, um mit der
an der Innenwand des Hauptleitungsrohres anliegenden
Schalung eine entsprechende Abdichtung zu bilden. Nach
dem Zurückfahren des Arbeitskopfes muß deshalb die Ha
stelloy-Schale an dem in das Hauptleitungsrohr ragenden
Ende abgeschliffen werden. Aufgrund des relativ hohen
Zeitaufwandes ist dieses Verfahren sehr kostenintensiv
und somit relativ unwirtschaftlich.
Aus dem genannten Fachbuch sind des weiteren sogenannte
Packersysteme bekannt, mit deren Hilfe durch undichte
Rohrmuffen ein gelartiges Mittel in das die Rohrleitung
umgebende Erdreich indiziert wird, um auf diese Weise das
Eindringen von Grundwasser in die Rohrleitung durch die
undichten Rohrmuffen hindurch zu verhindern. Eine Aus
besserung der Rohrwandung findet nicht statt. Um den zum
Injizieren notwendigen Druck aufbauen zu können, werden
die die undichten Muffen umgebenden Rohrbereiche herme
tisch abgeschlossen, indem das Rohr vor und hinter den
undichten Muffen mit aufblasbaren Packern abgesperrt
wird. Dann wird das Injektionsmittel in den gesamten
abgesperrten Bereich gepreßt und gelangt somit in die
Undichtigkeiten. Nach Abschluß der Injektionsarbeiten muß
das innerhalb der Rohrleitung gelierte Injektionsmittel
entfernt werden. Das Injektionsmittel, bei dem es sich
üblicherweise um ein Acrylharz-Gel handelt, geht mit der
Wandung des Rohres keine Verbindung ein, sondern dringt
lediglich in das Erdreich ein, wobei es jedoch elastisch
bleibt. Eine Aushärtung des Gels findet nicht statt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der genannten Art zu schaffen, mit dem die Wandungen im
Anschlußbereich eines Zweigleitungsrohres an ein Haupt
leitungsrohr in einfacher Weise ausgebessert werden
können, ohne daß langwierige Nacharbeiten notwendig sind.
Darüber hinaus soll eine Vorrichtung geschaffen werden,
die die Durchführung des Verfahrens in zuverlässiger und
schneller Weise erlaubt.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Ausbessern der
Wandungen im Anschlußbereich eines Zweigleitungsrohres an
ein Hauptleitungsrohr insbesondere in einem Abwasserkanal
gelöst, das die folgenden Schritte aufweist:
Einführen eines Arbeitskopfes unter Spiel von dem Haupt leitungsrohr in das Zweigleitungsrohr, so daß zwischen dem Arbeitskopf und der Innenwand des Zweigleitungsrohres ein Zwischenraum gebildet ist, der an dem vorderen, der Hauptleitung abgewandten Ende des Arbeitskopfes durch eine Dichtung verschlossen ist,
Anlegen einer Schalung an die Innenwand des Hauptlei tungsrohres im Anschlußbereich der Zweigleitung und um den Arbeitskopf herum, wobei die Schalung den Zwischen raum begrenzt,
Einbringen einer schnell aushärtenden Füllmasse in den Zwischenraum,
Abziehen der Schalung von der Innenwand des Hauptlei tungsrohres und
Herausziehen des Arbeitskopfes aus dem Zweigleitungsrohr, wobei vorzugsweise die überschüssige Füllmasse mittels einer Abstreifvorrichtung aus dem Zweigleitungsrohr entfernt wird.
Einführen eines Arbeitskopfes unter Spiel von dem Haupt leitungsrohr in das Zweigleitungsrohr, so daß zwischen dem Arbeitskopf und der Innenwand des Zweigleitungsrohres ein Zwischenraum gebildet ist, der an dem vorderen, der Hauptleitung abgewandten Ende des Arbeitskopfes durch eine Dichtung verschlossen ist,
Anlegen einer Schalung an die Innenwand des Hauptlei tungsrohres im Anschlußbereich der Zweigleitung und um den Arbeitskopf herum, wobei die Schalung den Zwischen raum begrenzt,
Einbringen einer schnell aushärtenden Füllmasse in den Zwischenraum,
Abziehen der Schalung von der Innenwand des Hauptlei tungsrohres und
Herausziehen des Arbeitskopfes aus dem Zweigleitungsrohr, wobei vorzugsweise die überschüssige Füllmasse mittels einer Abstreifvorrichtung aus dem Zweigleitungsrohr entfernt wird.
Erfindungsgemäß wird durch den in die Zweitleitung einge
führten Arbeitskopf im Bereich der auszubessernden Wan
dungen ein im Querschnitt im wesentlichen ringförmiger
Zwischenraum gebildet, der mit einer geeigneten schnell
aushärtenden Füllmasse, beispielsweise einer Spachtelmas
se aufgefüllt werden kann. Vorzugsweise wird die Füllmas
se über ein Zuleitungssystem in den Zwischenraum einge
preßt. Da der Zwischenraum am vorderen Ende des Arbeits
kopfes durch die Dichtung und am hinteren Ende des Ar
beitskopfes durch die Schalung im wesentlichen verschlos
sen ist, kann mit einer relativ geringen Menge an Füll
masse ein Auffüllen der herausgebrochenen Wandungsbe
reiche der Zweigleitung bzw. der Hauptleitung gewähr
leistet werden.
Mit dem Verfahren kann auf den Einsatz einer verlorenen
Schalung vollständig verzichtet werden, so daß auch deren
Fixierung und Befestigung an der Innenwand des Zweiglei
tungsrohres nicht abgewartet werden muß. Da der gesamte
Zwischenraum einschließlich der auszubessernden Bereiche
mit der Füllmasse gefüllt wird, kann eine einfache Zufüh
rung der Füllmasse verwirklicht werden, ohne daß diese
direkt in die auszubessernden Bereiche eingebracht werden
muß.
Um sicherzustellen, daß die eingebrachte Füllmasse den
Zwischenraum im wesentlichen vollständig ausfüllt, wird
die Füllmasse vorzugsweise solange in den Zwischenraum
eingebracht, bis sie an Kontroll-Bohrungen wieder aus dem
Zwischenraum auszutreten beginnt. Die Kontroll-Bohrungen
sollten dabei entgegengesetzt zu demjenigen Ende des
Zwischenraums angeordnet sein, an dem die Füllmasse
eingeleitet wird. Wenn die Füllmasse beispielsweise am
vorderen Ende des Zwischenraums eingeleitet wird, sollten
die Kontroll-Bohrungen am hinteren Ende des Zwischenraums
ausgebildet sein. Wenn die Füllmasse aus den Kontroll-Boh
rungen auszutreten beginnt, bedeutet dies, daß der
zwischen der Einleitstelle der Füllmasse und den Kon
troll-Bohrungen befindliche Zwischenraum im wesentlichen
vollständig mit der Füllmasse aufgefüllt ist. Es hat sich
gezeigt, daß auf diese Weise die Bildung von nicht aufge
füllten Hohlräumen fast vollständig vermieden wird.
Nach dem Auffüllen des Zwischenraums mit der Füllmasse
wird der Arbeitskopf aus dem Zweigleitungsrohr herausge
zogen. Dabei muß die überschüssige Füllmasse, die den
Zwischenraum ausfüllt und somit im Durchflußquerschnitt
des Zweigleitungsrohres liegt, entfernt werden. Dies
erfolgt vorzugsweise mittels einer Abstreifvorrichtung,
die die noch verarbeitbare Füllmasse von der Innenwand
des Zweigleitungsrohres abstreift.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgese
hen, daß als Abstreifvorrichtung die zwischen dem Zweig
leitungsrohr und dem Arbeitskopf angeordnete Dichtung
verwendet wird, die den Zwischenraum am vorderen Ende des
Arbeitskopfes abdichtet.
Es hat sich gezeigt, daß ein sehr genaues Abstreifen der
überschüssigen Füllmasse erreicht werden kann, wenn der
Arbeitskopf beim Herausziehen und somit beim Entfernen
der überschüssigen Füllmasse ständig gedreht wird. Die in
diesem Fall notwendigen Nachbearbeitungen sind gering.
In vorrichtungstechnischer Hinsicht wird die o.g. Aufgabe
durch eine Vorrichtung zum Ausbessern der Wandungen im
Anschlußbereich eines Zweigleitungsrohres an ein Haupt
leitungsrohr insbesondere in einem Abwasserkanal gelöst,
die mit einem Arbeitskopf, der mit Spiel in das Zweiglei
tungsrohr unter Bildung eines Zwischenraums einführbar
ist, einer Schalung, die den Arbeitskopf umgibt und an
die Innenwand des Hauptleitungsrohres anlegbar ist, und
einer Einfüllvorrichtung für das Einfüllen von Füllmasse
in die auszubessernden Wandungsbereiche versehen ist,
wobei der Arbeitskopf an seinem vorderen Ende eine Dich
tung aufweist, die den Arbeitskopf gegenüber der Innen
wand des Zweigleitungsrohres abdichtet, und wobei die
Einfüllvorrichtung in den Zwischenraum mündet.
Zusätzlich kann eine am Arbeitskopf angebrachte Abstreif
vorrichtung vorgesehen sein, mittels der überschüssige
Füllmasse von der Innenwand des Zweigleitungsrohres
abstreifbar ist.
Um die Füllmasse in den Innenraum bei eingeführtem Ar
beitskopf einbringen zu können, besitzt der Arbeitskopf
vorzugsweise eine im wesentlichen axiale Innenbohrung, an
die eine Zuführleitung für die Füllmasse anschließbar
ist, wobei die axiale Innenbohrung sich in mehrere im
wesentlichen radiale Kanäle verzweigt, die auf der Außen
oberfläche des Arbeitskopfes münden. Die radialen Kanäle
bewirken, daß der Zwischenraum gleichzeitig an verschie
denen Stellen seines Umfangs gefüllt wird, so daß über
den Umfang eine gleichmäßige Füllung erreicht werden
kann.
Die den Zwischenraum gegenüber der Hauptleitung im we
sentlichen abdichtenden Schalung kann separat vom Ar
beitskopf ausgebildet sein. In bevorzugter Ausgestaltung
ist jedoch vorgesehen, daß die Schalung am Arbeitskopf
angebracht ist und diesen ringflanschartig umgibt. Auf
diese Weise ist sichergestellt, daß sich die Schalung
beim Einführen des Arbeitskopfes in das Zweigleitungsrohr
gleichzeitig an die Innenwand des Hauptleitungsrohres
anlegt. Desweiteren ist bei vollständiger Anlage der
Schalung an der Innenwand des Hauptleitungsrohres auch
gleichzeitig die Sollposition für den Arbeitskopf defi
niert, so daß mit relativ großer Genauigkeit gearbeitet
werden kann.
Eine günstige vollflächige Anlage der Schalung an die
Innenwand der Hauptleitungsrohres ergibt sich, wenn in
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen ist,
daß die Schalung aus einem flexiblen Material, insbeson
dere einem Kunststoff besteht. Darüber hinaus kann die
Schalung zumindest eine Kontroll-Bohrung zur Überwachung
des Füllungsgrades des Zwischenraums besitzen, wie oben
erläutert wurde.
Wenn die Schalung ringflanschartig fest am Arbeitskopf
angebracht ist, lassen sich auf diese Weise nur Zweiglei
tungen sanieren, die unter einem vorbestimmten Winkel,
üblicherweise 90°, in die Hauptleitung münden. Um die
Vorrichtung auch bei Zweigleitungen verwenden zu können,
die unter einem beliebigen Winkel in die Hauptleitung
einmünden, ist in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen,
daß die Schalung relativ zu dem Arbeitskopf um eine
senkrecht zu dessen Längsachse x verlaufende Schwenkachse
verstellbar ist. Wenn der Arbeitskopf in eine unter einem
beliebigen Winkel in die Hauptleitung einmündende Zweig
leitung eingeführt wird, kann sich die Schalung aufgrund
ihrer Drehbarkeit weiterhin vollflächig an der Innenwand
der Hauptleitung anlegen und somit den Zwischenraum
rückseitig abdichten.
Die am vorderen Ende des Arbeitskopfes angeordnete Dich
tung kann vorzugsweise von zumindest einer um den Ar
beitskopf umlaufenden flexiblen Lippe gebildet sein.
Vorzugsweise sind mehrere Lippen in Abstand axial hinter
einander angeordnet.
Sowohl eine hohe Dichtwirkung als auch ein gutes Ab
streifverhalten beim Herausziehen des Arbeitskopfes läßt
sich erzielen, wenn die Lippe radial nach außen spitz
zuläuft, so daß eine klar definierte Abstreifkante gebil
det ist.
Alternativ kann die Dichtung auch von zumindest einer um
den Arbeitskopf umlaufenden aufblasbaren Manschette
gebildet sein. Die aufblasbare Manschette bringt den
weiteren Vorteil mit sich, daß durch Aufblasen der Man
schette der Arbeitskopf in seiner Sollposition in dem
Rohr der Zweigleitung von innen festgespannt werden kann,
wodurch ein Verrutschen des Arbeitskopfes bei Betrieb
vermieden ist. Auch bei der Verwendung von Manschetten
sollten mehrere in Abstand axial hintereinander angeord
net sein.
Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind
aus der folgenden Beschreibung einiger Ausführungsbei
spiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ersicht
lich.
Es zeigen:
Fig. 1 das Einführen des Arbeitskopfes bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 2 den Arbeitskopf gemäß Fig. 1 nach Errei
chen seiner Sollposition,
Fig. 3 den Zustand nach dem Einfüllen der Füll
masse,
Fig. 4 das Zurückfahren des Arbeitskopfes,
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 6 eine Vorrichtung für schräg einmündende
Zweigleitungen.
In den Fig. 1 bis 4 ist ein erstes Ausführungsbeispiel
gezeigt, wobei ein Zweigleitungsrohr 12 im wesentlichen
senkrecht in ein Hauptleitungsrohr 11 einmündet. Im Laufe
der Zeit sind im Anschlußbereich des Zweigleitungsrohres
12 Wandungsteile herausgebrochen oder herausgespült
worden, so daß Hohlräume bzw. Ausbrechungen 13 gebildet
sind, die ausgebessert werden müssen.
Zur Durchführung des Verfahrens wird ein an sich bekann
ter Kanalsanierungsroboter 1 verwendet, der aus Gründen
der Übersichtlichkeit lediglich gestrichelt dargestellt
ist. Der Kanalsanierungsroboter 1 trägt einen Arbeitskopf
2, der mittels nicht gezeigter Steuervorrichtungen axial
und radial verstellt sowie um seine Längsachse x gedreht
werden kann.
Der Arbeitskopf 2 besitzt geringere Außenabmessungen als
die Innenabmessungen des Zweigleitungsrohres 12, so daß
er unter Spiel, d. h. unter Bildung eines ringförmigen
Zwischenraums 14 in das Zweigleitungsrohr 12 einführbar ist.
Am vorderen Ende besitzt der Arbeitskopf 2 drei in Längs
richtung mit Abstand hintereinander angeordnete umlaufen
de Lippen 5 aus einem flexiblen Kunststoffmaterial, die
sich radial nach außen verjüngen und an der Innenwand 12a
des Zweigleitungsrohres 12 dichtend anliegen. Die Lippen
5 dichten den Zwischenraum 14 an der vorderen Seite ab
und dienen der Positionierung bzw. Zentrierung des Ar
beitskopfes 2 in dem Zweigleitungsrohr 12.
Am hinteren Ende weist der Arbeitskopf 2 eine ihn ring
flanschartig umgebende Schalung 6 aus einem flexiblen
Material auf, in der mehrere Kontroll-Bohrungen 7 vorge
sehen sind. Die Schalung 6 kann sich von innen gegen die
Innenwand 11a des Hauptleitungsrohres 11 anlegen (siehe
Fig. 2) und somit den Zwischenraum 14 am hinteren Ende
begrenzen.
Der Arbeitskopf 2 ist mit einer im wesentlichen axial
verlaufenden Innenbohrung 3 versehen, die sich etwa in
Mitte des Arbeitskopfes 2 in mehrere radiale Kanäle 4
verzweigt, die auf der Außenoberfläche des Arbeitskopfes 2
zwischen den Lippen 5 und der Schalung 6 münden. Die
axiale Innenbohrung 3 ist an ihrem hinteren Ende mit
einer Kupplung 8 versehen, über die mittels einer nicht
dargestellten Förderleitung eine Füllmasse, insbesondere
eine schnell aushärtende Spachtelmasse in die Innenboh
rung bzw. die radialen Kanäle einbringbar ist.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren im
einzelnen beschrieben.
Nachdem der Kanalsanierungsroboter 1 eine vorbestimmte
Position erreicht hat, wird der Arbeitskopf 2 axial in
Richtung des Pfeils E in das Zweigleitungsrohr 12 einge
fahren, wobei die umlaufenden Lippen 5 mit der Innenwan
dung 12a des Rohres 12 in Anlage stehen und den Arbeits
kopf 2 am vorderen Ende abdichten und positionieren. In
Fig. 1 ist diejenige Stellung gezeigt, bei der die
hintere Schalung 6 mit ihren Außenkanten an der Innenwand
11a des Hauptleitungsrohres 11 in Anlage kommt. Da die
Schalung 6 aus einem flexiblen Material besteht verformt
sie sich bei einer weiteren Bewegung des Arbeitskopfes 2
in Richtung des Pfeils E und legt sich vollflächig an die
Innenwand 11a des Hauptleitungsrohres 11 an, wie in Fig.
2 dargestellt ist. Dieser Zustand entspricht der Soll-Po
sition des Arbeitskopfes 2. Über die nicht dargestellte
Förderleitung, die Kupplung 8, die axiale Innenbohrung 3
und die radialen Kanäle 4 wird dann die Füllmasse 15 in
den ringförmigen Zwischenraum 14 zwischen dem Arbeitskopf
2 und der Innenwand 12a des Zweigleitungsrohres 12 und in
die zu sanierenden Ausbrechungen 13 eingepreßt.
Wenn die Füllmasse 15 auch die hinteren, nahe der Scha
lung 6 angeordneten Bereiche des Zwischenraums 14 ausge
füllt hat, beginnt sie an den Kontroll-Bohrungen 7 auszu
treten. Dies ist ein Indiz dafür, daß der Zwischenraum 14
vollständig gefüllt ist, so daß die weitere Zufuhr von
Füllmasse gestoppt werden kann. Dieser Zustand ist in
Fig. 3 dargestellt. Der Arbeitskopf 2 wird dann unter
ständiger Drehung aus dem Zweigleitungsrohr 12 zurückge
zogen, wobei die an der Innenwand 12a des Zweigleitungs
rohres 12 anliegenden Lippen 5 die überschüssige Füllmas
se aus dem Zweigleitungsrohr 12 abstreifen. Wenn der
Arbeitskopf 2 vollständig zurückgefahren ist, sind die
auszubessernden Ausbrechungen 13 vollständig mit der
Füllmasse gefüllt, während der Strömungsquerschnitt des
Zweigleitungsrohres 12 durch den Abstreifvorgang von
Füllmasse frei ist.
In Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel darge
stellt, das sich von dem vorgenannten Ausführungsbeispiel
durch die Art der am vorderen Ende des Arbeitskopfes 2
angeordneten Dichtung unterscheidet. Statt der im ersten
Ausführungsbeispiel vorgesehen Lippen 5 sind nunmehr zwei
in axialer Richtung mit Abstand hintereinander angeord
nete umlaufende Manschetten 18 vorgesehen, die mittels
einer nicht näher dargestellten Vorrichtung aufblasbar
sind. Im aufgeblasenen Zustand dichten die Manschetten 18
den Zwischenraum 14 nach vorne wirksam ab und spannen
gleichzeitig den Arbeitskopf in dem Zweigleitungsrohr 12
fest, so daß eine Verschiebung infolge des Drucks der
Füllmasse oder ähnlichem zuverlässig vermieden ist.
Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei an
dem nur schematisch dargestellten Kanalsanierungsroboter
1 ein Trägerblock 21 über ein Parallelgestänge 20 in
bekannter Weise bewegbar gelagert ist. An dem Trägerblock
21 ist eine Schalung 6 vorgesehen, die den Einlaufbereich
eines Zweigleitungsrohres 12 randseitig abdeckt, wie es
in Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel aus
führlich erläutert wurde. An dem Trägerblock 21 ist der
Arbeitskopf 2 um eine senkrecht zu dessen Längsachse x
verlaufende Schwenkachse 19 schwenkbar gelagert. Dies
ermöglicht es, daß der Arbeitskopf 2 verschiedene
Schwenkstellungen relativ zu der Schalung 6 einnimmt.
Somit ist es möglich, den Arbeitskopf in eine Zweiglei
tung einzuführen, die beispielsweise unter einem Winkel
von 45° in die Hauptleitung mündet (Fig. 6), und gleich
zeitig die Schalung 6 vollflächig mit der Innenwand 11a
des Hauptleitungsrohres 11 in Anlage zu halten. Aufgrund
der relativen Schwenkbarkeit zwischen dem Arbeitskopf 2
und der Schalung 6 kann die Vorrichtung unabhängig von
dem Mündungswinkel der Zweigleitung in die Hauptleitung
verwendet werden.
Claims (19)
1. Verfahren zum Ausbessern der Wandungen im Anschluß
bereich eines Zweigleitungsrohres an ein Hauptlei
tungsrohr insbesondere in einem Abwasserkanal mit
den Schritten:
Einführen eines Arbeitskopfes (2) unter Spiel von dem Hauptleitungsrohr (11) in das Zweigleitungsrohr (12), so daß zwischen dem Arbeitskopf (2) und der Innenwand (12a) des Zweigleitungsrohres (12) ein Zwischenraum (14) gebildet ist, der an dem vorderen, der Hauptleitung abgewandten Ende des Arbeitskopfes (2) durch eine Dichtung (5) verschlossen ist,
Anlegung einer Schalung (6) an die Innenwand (11a) des Hauptleitungsrohres (11) im Anschlußbereich der Zweigleitung und um den Arbeitskopf (2) herum, wobei die Schalung (6) den Zwischenraum (14) begrenzt,
Einbringen einer schnell aushärtenden Füllmasse (15) in den Zwischenraum (14),
Abziehen der Schalung (6) von der Innenwand (11a) des Hauptleitungsrohres (11) und
Herausziehen des Arbeitskopfes (2) aus dem Zweig leitungsrohr (12).
Einführen eines Arbeitskopfes (2) unter Spiel von dem Hauptleitungsrohr (11) in das Zweigleitungsrohr (12), so daß zwischen dem Arbeitskopf (2) und der Innenwand (12a) des Zweigleitungsrohres (12) ein Zwischenraum (14) gebildet ist, der an dem vorderen, der Hauptleitung abgewandten Ende des Arbeitskopfes (2) durch eine Dichtung (5) verschlossen ist,
Anlegung einer Schalung (6) an die Innenwand (11a) des Hauptleitungsrohres (11) im Anschlußbereich der Zweigleitung und um den Arbeitskopf (2) herum, wobei die Schalung (6) den Zwischenraum (14) begrenzt,
Einbringen einer schnell aushärtenden Füllmasse (15) in den Zwischenraum (14),
Abziehen der Schalung (6) von der Innenwand (11a) des Hauptleitungsrohres (11) und
Herausziehen des Arbeitskopfes (2) aus dem Zweig leitungsrohr (12).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die überschüssige Füllmasse beim Herausziehen
des Arbeitskopfes (2) mittels einer Abstreifvorrich
tung aus dem Zweigleitungsrohr (12) entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Abstreifvorrichtung die zwischen dem Zweig
leitungsrohr (12) und dem Arbeitskopf (2) angeord
nete Dichtung (5) verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Arbeitskopf (2) beim Herauszie
hen und somit beim Entfernen der überschüssigen
Füllmasse ständig gedreht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Füllmasse (15) über
ein Zuleitungssystem (3, 4, 8) in den Zwischenraum
(14) eingepreßt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Füllmasse (15)
solange in den Zwischenraum (14) eingebracht wird,
bis sie an Kontroll-Bohrungen (7) wieder aus dem
Zwischenraum (14) auszutreten beginnt.
7. Vorrichtung zum Ausbessern der Wandungen im An
schlußbereich eines Zweigleitungsrohres an ein
Hauptleitungsrohr, insbesondere in einem Abwasser
kanal, zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, mit
einem Arbeitskopf, der mit Spiel in das Zweig leitungsrohr unter Bildung eines Zwischenraums einführbar ist,
einer Schalung, die den Arbeitskopf umgibt und an die Innenwand des Hauptleitungsrohres anlegbar ist, und
einer Einfüllvorrichtung für das Einfüllen von Füllmasse in die auszubessernden Wandungsbereiche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskopf (2) an seinem vorderen Ende eine Dichtung (5) aufweist, die den Arbeitskopf (2) gegenüber der Innenwand (12a) des Zweigleitungsrohres (12) abdichtet, und daß die Einfüllvorrichtung in den Zwischenraum (14) mündet.
einem Arbeitskopf, der mit Spiel in das Zweig leitungsrohr unter Bildung eines Zwischenraums einführbar ist,
einer Schalung, die den Arbeitskopf umgibt und an die Innenwand des Hauptleitungsrohres anlegbar ist, und
einer Einfüllvorrichtung für das Einfüllen von Füllmasse in die auszubessernden Wandungsbereiche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskopf (2) an seinem vorderen Ende eine Dichtung (5) aufweist, die den Arbeitskopf (2) gegenüber der Innenwand (12a) des Zweigleitungsrohres (12) abdichtet, und daß die Einfüllvorrichtung in den Zwischenraum (14) mündet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch
eine am Arbeitskopf (2) angebrachten Abstreifvor
richtung, mittels der überschüssige Füllmasse von
der Innenwand (12a) des Zweigleitungsrohres (12)
abstreifbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arbeitskopf (2) eine im
wesentlichen axiale Innenbohrung (3) besitzt, an
die eine Zuführleitung für die Füllmasse an
schließbar ist, und daß die axiale Innenbohrung (3)
sich in mehrere im wesentlichen radiale Kanäle
(4) verzweigt, die auf der Außenoberfläche des
Arbeitskopfes (2) münden.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schalung (6) am
Arbeitskopf (2) angebracht ist und diesen ring
flanschartig umgibt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schalung (6) aus
einem flexiblen Material besteht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schalung (6)
zumindest eine Kontroll-Bohrung (7) zur Über
wachung des Füllungsgrades des Zwischenraums (14)
besitzt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schalung (6)
relativ zu dem Arbeitskopf (2) um eine senkrecht
zu dessen Längsachse x verlaufende Schwenkachse
(19) verstellbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (5) von
mindestens einer um den Arbeitskopf (2) umlaufen
den flexiblen Lippe gebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß die Lippe radial nach außen spitz zuläuft.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (5) von
zumindest einer um den Arbeitskopf (2) umlaufenden
aufblasbaren Manschette (18) gebildet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Lippen bzw.
Manschetten (18) axial hintereinander angeordnet
sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (5) die
Abstreifvorrichtung bildet.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskopf (2)
drehangetrieben ist.
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DE19944418330 DE4418330C2 (de) | 1994-05-26 | 1994-05-26 | Verfahren und Vorrichtung zum Ausbessern der Wandungen im Anschlußbereich eines Zweigleitungsrohres an ein Hauptleitungsrohr |
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DE19944418330 DE4418330C2 (de) | 1994-05-26 | 1994-05-26 | Verfahren und Vorrichtung zum Ausbessern der Wandungen im Anschlußbereich eines Zweigleitungsrohres an ein Hauptleitungsrohr |
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DE19944418330 Expired - Fee Related DE4418330C2 (de) | 1994-05-26 | 1994-05-26 | Verfahren und Vorrichtung zum Ausbessern der Wandungen im Anschlußbereich eines Zweigleitungsrohres an ein Hauptleitungsrohr |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19719969A1 (de) * | 1997-05-13 | 1998-11-19 | Helmar Haas | Verfahren und Vorrichtung zum Sanieren von Hausanschlußbereichen an Abwasserrohren bzw. -kanälen |
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CN116608358B (zh) * | 2023-07-20 | 2023-10-10 | 复星科技集团有限公司 | 一种复合材料管道成型的全历程智能检测方法及应用 |
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1994
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