DE3618963C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum dicht
schließenden Verbinden eines mit einem Innenrohr
aus Kunststoff sanierten Abwasserkanales mit einem
dazu quer gerichtet einmündenden Hausanschlußkanal
oder dergleichen, wobei das Innenrohr einen der
Lage und dem Anschlußquerschnitt des Hausanschluß
kanales oder dergleichen entsprechenden Durchbruch
aufweist, der dem Hausanschlußkanal oder dergleichen
gegenüberstehend ausgerichtet ist, und wobei die so
gebildete Anschlußstelle vom Innenrohr her dicht
schließend ausgespachtelt wird.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der deutschen
Patentschrift 34 13 294 bekannt.
Mit der bekannten Vorrichtung ist es möglich, eine
dichtschließende Verbindung zwischen einem ver
rohrten Abwasserkanal und einem in diesen quer
einmündenden Hausanschlußkanal oder dergleichen zu
erstellen, indem zunächst der Hausanschlußkanal
oder dergleichen nach Lage und Größe geortet wird.
Bei engen nicht begehbaren Abwasserkanälen erfolgt
die Ortung des Hausanschlußkanales in der Regel
mit einer Fernsehkamera.
Danach wird im Innenrohr ein der Lage und dem Anschluß
querschnitt des Hausanschlußkanales entsprechender
Durchbruch ausgebildet und nachfolgend das
Innenrohr von einem Kontrollschacht aus in den
Abwasserkanal so eingebracht, daß der Durchbruch
des Innenrohres dem Hausanschlußkanal gegenüber
steht. Anschließend wird die von einer expandierbaren
Manschette umgriffene Anschlußstelle vom Innenrohr
her über eine Fülleitung befüllt und dabei abge
dichtet.
Alle notwendigen Maßnahmen sind entweder außerhalb
des Kontrollschachtes oder vom Kontrollschacht her
durchführbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine weitere derartige Vorrichtung anzugeben,
mittels derer es ebenfalls möglich ist in engen,
nicht begehbaren Rohrleitungen in einfacher
Weise eine Anschlußstelle abzudichten.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß eine
zum Ausspachteln der Anschlußstelle in das Innenrohr
einbringbare, relativ zum Innenrohr axial und dazu
quer verstellbare Halterung angeordnet ist, die
längsseits einen der Krümmung des Innenrohres
mindestens annähernd angepaßten und gegenüber dem
Durchbruch des Innenrohres größeren Schild
trägt, von dessen dem Innenrohr-Durchbruch zu
gewandter Seite ein sowohl an die Randteile
des Innenrohr-Durchbruches anlegbarer als auch
in den Hausanschlußkanal oder dergleichen ein
führbarer und mit einem Druck ausübenden Medium
aufweitbarer Balg abstrebt, der außenseitig
eine Beschichtung aus Spachtelmasse trägt.
Hierdurch ist es möglich, auch in engen, nicht
begehbaren Rohrleitungen eine Anschlußstelle
abzudichten, wozu der mit Spachtelmasse
beschichtete Balg mittels der Halterung durch
axial und dazu quer gerichtete Verschiebungen
zunächst in die Mündung des Hausanschlußkanales
eingeführt wird, bis der Schild mittelbar an
den Randteilen des Innenrohrdurchbruches anliegt.
Daran anschließend ist nur noch der Balg, z.B.
mittels Druckluft, aufzuweiten. Hierbei wird
die Spachtelmasse durch den Balg zwangsläufig
an die Wandung des Hausanschlußkanales sowie
an die Randteile des Innenrohr-Durchbruches
angepreßt und überbrückt damit auch den Spalt
zwischen dem Innenrohr und dem Hausanschluß
kanal. Nach dem Aushärten der Spachtelmasse ist
der Balg dann nur zu entlüften, wobei er sich
von der ausgehärteten Spachtelmasse löst und
mühelos zu einer Wiederverwendung aus dem
dicht angeschlossenen Hausanschlußkanal herausge
zogen werden kann.
Die Halterung ist vorzugsweise als längen
veränderbares Gestänge ausgebildet. Dieses kann
vom Kontrollschacht aus, den jeweiligen Erforder
nissen entsprechend, geführt werden.
Gemäß einer anderen besonderen Ausführungsart
ist die Halterung an einem im Innenrohr verfahr
baren Wagen oder Schlitten angeordnet. Der Wagen
oder Schlitten ist vom Kontrollschacht aus zu
lenken.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Balges sind
in den Ansprüchen 4 bis 6 angegeben.
Um den Aushärtungsprozeß der Spachtelmasse zu
beschleunigen, kann im Balg eine Heizung, ins
besondere eine elektrische Heizung, angeordnet
sein.
Unter Umständen kann der Balg auch mit erwärmtem
Druckmedium, z.B. erwärmter Druckluft, aufgeheizt
werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Vorrichtung sind in den Ansprüchen 10 und 11
angegeben.
Zudem ist es vorteilhaft, wenn die Endteile des
Balges dehnbarer als die mittleren Bereiche des
Balges ausgebildet sind. Dies hat den Vorteil, daß
beim Aufweiten des Balges sich dessen Endteile
schneller als der mittlere Balgbereich ausdehnen
und demzufolge sich bereits an der Innenseite des
Hausanschlußkanales bzw. des Innenrohres abstützen,
bevor der mittlere Balgbereich die Spachtelmasse
anpreßt, so daß letztere stirnseitig nicht ent
weichen kann.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt
und nachstehend näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Teil eines verrohrten Abwasser
kanales mit einem dazu quer ein
mündenden Hausanschlußkanal im Längs
schnitt;
Fig. 2 desgleichen im Querschnitt;
Fig. 3 derselbe Teil mit einem dicht angeschlossenen
Hausanschlußkanal.
In einem Abwasserkanal 1 ist zu seiner Sanierung von
einem nicht dargestellten Kontrollschacht aus ein
Innenrohr 2 aus Kunststoff eingeschoben worden, dessen
Außendurchmesser kleiner als die lichte Weite des
Abwasserkanales 1 ist.
Zuvor ist im Rohr 2 gegenüber der Mündung eines in
den Abwasserkanal 1 schräg einmündenden Hausanschluß
kanales 3 ein ovaler Durchbruch 4 angeordnet worden,
welcher in der Form und den Abmessungen der Mündung
des Hausanschlußkanales 3 entspricht.
Bevorzugterweise wird der Durchbruch 4 etwas
größer bemessen, um damit Toleranzen ausgleichen
zu können.
Zur Abdichtung des Spaltes 5 zwischen der Mündung des
Hausanschlußkanales 3 und dem Durchbruch 4 des mit
allseitigem Spiel zur Wandung des Abwasserkanales 1
angeordneten Rohres 2 ist in letzterem vom Kontroll
schacht aus eine als längenveränderbares Gestänge aus
gebildete und vom Kontrollschacht betätigbare Halterung
6 eingeschoben worden.
Die Halterung 6 trägt an ihrem freien Ende einen
längsseits angeordneten, der Krümmung des Rohres 2
angepaßten und gegenüber dem Durchbruch 4 größeren
Schild 7. Der Schild 7 ist so angeordnet, daß er
allseitig über die Randteile des Durchbruches 4
vorsteht. An den Schildrandteilen ist ein etwa
sackartiger, elastischer Balg 8, insbesondere aus
Silikon-Kautschuk, dichtschließend befestigt. Letzterer
verjüngt sich so zu seinem freien Ende hin, daß er
durch Längs- und Querverschiebungen der Halterung 6
mühelos in den Hausanschlußkanal 3, zu diesem etwa
koaxial ausgerichtet, eingeschoben werden kann, bis
die dem Schild 7 benachbarten Randteile des Balges 8
innenseitig des Rohrdurchbruches 4 anliegen.
Der freie Endteil des Balges 8 ist an einem vom Schild
7 abstrebenden, rohrförmigen Halteorgan 9 befestigt.
Letzteres trägt auch eine im Inneren des Balges 8 an
geordnete, nicht dargestellte, elektrische Heizung.
Auf die Außenseite des Balges 8 ist eine lückenlose
Schicht aus Polyester-Spachtelmasse 10 aufgetragen
worden, die mit Glasfaserschnitzeln vermischt ist.
Durch die Halterung 6 führt eine vom Kontrollschacht
aus beaufschlagbare Druckluftleitung 11, welche in
den Balg 8 mündet. Die elektrische Heizung ist
ebenfalls vom Kontrollschacht aus ein- und ausschalt
bar.
Ist der mit Spachtelmasse 10 beschichtete Balg 8, unter
Umständen mittels einer Fernsehkamera kontrolliert,
in den Hausanschlußkanal 3 eingeführt worden, wie
aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, dann wird der
Balg 8 mit Druckluft beaufschlagt und damit die
Spachtelmasse 10, wie aus der Fig. 3 ersichtlich,
sowohl an die Innenwand des Rohres 2 als auch an
die Wandung des Hausanschlußkanales 3 angepreßt und
die Heizung eingeschaltet.
Letztere bewirkt eine erhebliche Beschleunigung des
Aushärtungsprozesses der Spachtelmasse 10. Ist
letztere ausgehärtet, wird der Balg 8 entlüftet,
wonach er mühelos aus der nunmehr abgedichteten
Mündung des Hausanschlußkanales 3 herausge
zogen werden kann. Bei alledem ist es noch vorteil
haft, wenn die Endteile des Balges 8 dehnbarer als
der Mittenbereich ausgebildet sind, weil dann sich
die besagten Endteile, wie aus der Fig. 3 ersicht
lich, bereits an die Wandung des Rohres 2 bzw.
des Hausanschlußkanales 3 angelegt haben, bevor
die Spachtelmasse 10 angepreßt wird, woraus sich auch
besonders strömungsgünstige Übergänge an den Endteilen
der Spachtelmassenauskleidung ergeben.
Unter Umständen ist es vorteilhaft, den Balg 8
mittels eines flüssigen Druckmediums, zum Bei
spiel mit Wasser, aufzuweiten. Besonders vorteil
haft ist es, am Schild 7 eine längliche, zum
Hausanschlußkanal 3 koaxial ausgerichtete, elek
trische Heizpatrone zu haltern, an deren freiem
Ende der Boden des Balges 8 festgelegt ist. Dabei
soll in allen Fällen die freie Stirnseite der
Heizpatrone bzw. der Halterung 9 rechtwinklig
zur Längserstreckung des Hausanschlußkanales 3 an
geordnet sein.
Nach dem Anbinden der Hausanschlußkanäle an den
Abwasserkanal wird der Zwischenraum zwischen dem
Abwasserkanal und dem Innenrohr 2 zum Beispiel mit
relativ flüssigem Mörtel ausgefüllt. Dieser dringt
auch in eventuelle Risse der Abwasserkanalwandung ein
und dichtet somit auch diese ab.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum dichtschließenden Verbinden eines
mit einem Innenrohr aus Kunststoff sanierten
Abwasserkanales mit einem dazu quer gerichtet ein
mündenden Hausanschlußkanal oder dergleichen, wobei
das Innenrohr einen der Lage und dem Anschluß
querschnitt des Hausanschlußkanales oder dergleichen
entsprechenden Durchbruch aufweist, der dem Haus
anschlußkanal oder dergleichen gegenüberstehend aus
gerichtet ist, und wobei die so gebildete Anschluß
stelle vom Innenrohr her dichtschließend aus
gespachtelt wird, gekennzeichnet durch eine zum
Ausspachteln der Anschlußstelle in das Innenrohr
(2) einbringbare, relativ zum Innenrohr (2) axial
und dazu quer verstellbare Halterung (6), die längs
seits einen der Krümmung des Innenrohres (2) mindestens
annähernd angepaßten und gegenüber dem Durchbruch
(4) des Innenrohres (2) größeren Schild (7) trägt,
von dessen dem Innenrohr-Durchbruch (4) zugewandter
Seite ein sowohl an die Randteile des Innenrohr-
Durchbruches (4) anlegbarer als auch in den Haus
anschlußkanal (3) oder dergleichen einführbarer und
mit einem Druck ausübenden Medium aufweitbarer Balg
(8) abstrebt, der außenseitig eine Beschichtung aus
Spachtelmasse (10) trägt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (6) als längenveränderbares
Gestänge ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (6) an einem im Innenrohr verfahr
baren Wagen oder Schlitten angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Balg (8) vom
Schild (7) aus zu seinem freien Ende hin sich
etwa konisch verjüngend ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Balg (8) aus
Silikon-Kautschuk besteht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Balg (8) aus
dehnbarem Gummi besteht und außenseitig mit
Wachs beschichtet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß im Balg (8) eine
Heizung angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet
durch eine elektrische Heizung.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Balg (8) mit erwärmtem
Druckmedium aufheizbar ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der freie Endteil
des Balges (8) an einem vom Schild (7) ab
strebenden, in den Balg (8) mit längsseitigem
Spiel eingreifenden Halteorgan (9) befestigt
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10 und einem der
Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Halteorgan (9) die Heizung trägt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Halteorgan (9) als elektrische
Heizpatrone ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Endteile des Balges (8)
dehnbarer als die mittleren Bereiche des Balges
ausgebildet sind.
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ID=6302359
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