DE3737301A1 - Verfahren und vorrichtung zum sanieren von abwasserkanalrohren - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum sanieren von abwasserkanalrohrenInfo
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- E03F3/00—Sewer pipe-line systems
- E03F3/06—Methods of, or installations for, laying sewer pipes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sanieren von
schadhaften Abwasserkanalrohren mit quer zur Kanal
längsachse einmündenden Anschlüssen, wobei die Anschlüsse
hinsichtlich ihrer axialen Position sowie ihrer Winkel
stellung vermessen werden, in das Kanalrohr ein aus in
einander gesteckten Kurzrohr-Stücken bestehendes Einsatzrohr
eingebracht wird, in dem Einsatzrohr an den Stellen der
Anschlüsse des Kanalrohres liegende Anschlußöffnungen
hergestellt werden sowie die Anschlußöffnungen umgebende
Ringspalte zwischen dem Kanalrohr und dem Einsatzrohr
abgedichtet werden.
Ferner betrifft die Erfindung auch eine Vorrichtung zum
Sanieren von schadhaften Abwasserkanalrohren mit quer zur
Kanallängsachse einmündenden Anschlüssen, mit einer Meß
einrichtung zum Vermessen der Lage der Anschlüsse, mit
Mitteln zum Einbringen eines aus Kurzrohr-Stücken beste
henden Einsatzrohrs, mit einer Vorrichtung zum Herstellen
von an den Stellen der Anschlüsse liegenden Anschluß
öffnungen in dem Einsatzrohr sowie mit Mitteln zum Abdichten
von die Anschlußöffnungen umgebenden Ringspalten zwischen
dem Kanalrohr und dem Einsatzrohr, insbesondere zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Bei einem aus der DE-PS 34 13 294 bekannten Verfahren
erfolgt von einem Kanalschacht aus zunächst, z.B. mit einer
Fernsehkamera, eine Grobeinmessung der jeweils vorhandenen
Anschlüsse, bei denen es sich z.B. um Hausanschlüsse handeln
kann. Nachfolgend werden von dem Kanalschacht aus Kurzrohr
stücke in das Kanalrohr eingeschoben bzw. eingezogen, wobei
die Kurzrohre noch in dem Kanalschacht dichtend ineinander
gesteckt und so zusammengefügt werden, d.h. die Einsatzrohr
stücke werden sukzessive mit jeweils neuen Rohrstücken
weiter in den Kanal hineingeschoben oder -gezogen. Gelangt
nun das Einsatzrohr mit seinem ersten Rohrstück derart in
die Nähe des ersten Anschlusses, daß durch ein weiteres
Rohrstück der Anschluß überdeckt würde, so erfolgt ein
genaues Abmessen des Anschlusses in Achsrichtung ausgehend
von dem angrenzenden Ende des Einsatzrohres, und das unter
dem Anschluß zu verlegende Kurzrohr wird über Tage mit einer
geeigneten Vorrichtung an der in Längsrichtung festgelegten
Stelle mit einer Anschlußöffnung versehen. Das so vor
bereitete Rohrstück muß nun an das vorhergehende Rohrstück
angeschlossen, d.h. in dieses eingesteckt werden. Nach dem
bekannten Verfahren erfolgt dies nun mit Hilfe einer inner
halb des Abwasserkanalsrohrs verfahrbaren Transportvorrich
tung, die von der noch nicht sanierten Seite des Kanals aus
eingefahren wird. Die Transportvorrichtung ist in der Lage,
das Rohrstück zu der Verbindungsstelle zu transportieren
sowie dort so auszurichten, daß das Zusammenfügen mit dem
bereits verlegten Rohrstück möglich ist und die Anschluß
öffnung mit dem Anschluß des Kanalrohrs fluchtet.
Nachteilig an dem bekannten Verfahren ist jedoch, daß von
nun an, d.h. nach Erreichen des ersten Anschlusses und
Herstellen der ersten Anschlußöffnung in dem Einsatzrohr,
das Einbringen aller weiteren Rohrstücke, d.h. auch von
Rohrstücken ohne Anschlußöffnung, nicht mehr auf die
eingangs beschriebene Weise durch "Nachschieben" oder
"Nachziehen" von dem Kanalschacht aus erfolgen kann, da sich
hierdurch natürlich auch die Lage des mit der Anschluß
öffnung versehenen Rohrstückes ändern und der Anschluß des
Kanals wieder verschlossen würde. Vielmehr müssen nun alle
folgenden Rohrstücke von der noch nicht sanierten Seite des
Kanals her mittels der Transportvorrichtung eingebracht,
positioniert und montiert werden. Dies ist jedoch sehr
zeitaufwendig und äußerst schwierig, da das Zusammenfügen
der einzelnen Rohrstücke aufgrund vorhandener Dichtringe ein
sehr präzises Ausrichten erfordert, um nicht die Dichtringe
beim Zusammenstecken der Rohre zu beschädigen oder zu zer
stören.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die
beschriebenen Probleme zu beseitigen und ein Verfahren
anzugeben, mit dem eine Sanierung von Kanalrohren einfach,
schnell, preiswert und hinsichtlich der Lage der Anschluß
öffnungen genau durchführbar ist. Ferner soll auch eine
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens geschaffen werden, die sich durch Robustheit,
Unempfindlichkeit gegen Verschmutzung sowie leichte
Bedienbarkeit auch durch weniger qualifiziertes Personal
auszeichnet.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß durch die
Vermessung der Anschlüsse Meßwerte ermittelt und diese Meß
werte gespeichert werden, daß nachfolgend das Einsatzrohr
vollständig eingebracht wird, und daß die Anschlußöffnungen
anhand der gespeicherten Meßwerte vom Inneren des Einsatz
rohres hergestellt werden. Dabei ist von Vorteil, daß
dieses Verfahren auch mit relativ geringem Aufwand automati
siert werden kann. Die Vermessung sowie die Herstellung der
Anschlußöffnungen erfolgt erfindungsgemäß fernbedient von
einem Kanalschacht aus, wobei es besonders vorteilhaft ist,
wenn die Anschlußöffnungen unter Verwendung einer in ihren
Konturen an die Konturen der herzustellenden Anschlußöffnun
gen angepaßten Schablone hergestellt werden. Hierdurch
braucht der Anschluß lediglich hinsichtlich seines Zentrums
vermessen zu werden. Die äußere Kontur des Anschlusses
ergibt sich dann aus der jeweils verwendeten Schablone. Die
Anschlußöffnungen werden vorteilhafterweise unter Verwendung
einer Fernsehkamera vermessen und insbesondere unter Verwen
dung einer Schneid- oder Fräsvorrichtung hergestellt. Dabei
wird die Schneid- oder Fräsvorrichtung anhand der gespei
cherten Meßwerte relativ zu der Schablone ausgerichtet, und
die Anschlußöffnungen werden in dieser ausgerichteten
Position durch Abfahren der Schablonenkontur hergestellt.
Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignete Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die
Vorrichtung zum Herstellen der Anschlußöffnungen innerhalb
des Einsatzrohres angeordnet sowie über Verbindungsmittel
mit einer in einem Kanalschacht angeordneten Fernbedienungs
einrichtung verbunden ist. Dabei weist die Fernbedienungs
einrichtung eine Schablone auf, deren Kontur an diejenige
der herzustellenden Anschlußöffnungen angepaßt ist.
Die Erfindung macht es somit möglich, die genaue Position
der seitlichen Anschlüsse des Abwasserkanalrohres zu finden,
nachdem das ringsum geschlossene Einsatzrohr bereits in dem
zu sanierenden Kanalrohr sitzt und die Anschlüsse von innen
verdeckt. Die erfindungsgemäß vorgesehene Schablone
erleichtert die Herstellung der Anschlußöffnungen, da ledig
lich die Position, nicht jedoch die Kontur der Anschlüsse
gespeichert werden muß.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung
sind in den Unteransprüchen sowie der folgenden Beschreibung
enthalten.
Anhand eines in der beiliegenden Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird im folgenden die Erfindung näher erläutert. Dabei
zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein zu sanierendes
Abwasserkanalrohr mit einem einseitigen Kanal
schacht und einem seitlichen Anschluß sowie mit
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht des Bereichs II in Fig. 1,
Fig. 3 eine vergrößerte Ansicht des Bereichs III des Kanal
schachtes in Fig. 1
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3 mit
axial verschobener Fernbedienungseinrichtung,
Fig. 5 eine Ansicht auf die Fernbedienungseinrichtung in
Pfeilrichtung V gemäß Fig. 3 und
Fig. 6a und 6b Ansichten auf eine Winkelmeßeinrichtung in
Pfeilrichtung VI gemäß Fig. 2.
In Fig. 1 ist ein Abschnitt eines zu sanierenden Abwasser
kanalrohres 2 mit einem Kanalschacht 4 und einem seitlichen
Anschluß 6, z.B. einem Hausanschluß, dargestellt. Das
Kanalrohr 2 besitzt einen Innendurchmesser von weniger als
800 mm und ist demzufolge nicht begehbar. Innerhalb des
Kanalrohres 2 ist im dargestellten Zustand bereits ein aus
dichtend ineinander gesteckten Kurzrohr-Stücken 8 bestehen
des Einsatzrohr 10 angeordnet, wobei die Kurzrohre 8 in dem
Kanalschacht 4 zusammengesetzt und unter Zuhilfenahme von
geeigneten Mitteln, z.B. einer Presse (nicht dargestellt)
sukzessive in das Kanalrohr 2 eingeschoben bzw. eingezogen
werden. Zur Zentrierung oder zur festen Anordnung des Ein
satzrohrs 10 innerhalb des Kanalrohres 2 können Abstandhal
ter (nicht dargestellt) vorgesehen sein.
Die Lage der Anschlüsse 6 bzw. von deren Mündungsöffnungen
hinsichtlich ihrer axialen Position sowie ihrer Winkelaus
richtung in zu dem Kanalrohr 2 radialer Richtung wird
erfindungsgemäß vor dem Einbringen des Einsatzrohres 10
mittels einer geeigneten Meßeinrichtung genau vermessen, und
die ermittelten Meßwerte werden gespeichert, im einfachsten
Fall notiert. Nachdem das Einsatzrohr 10 nun vollständig
in das Kanalrohr 2 eingebracht wurde, werden gemäß der
Erfindung anhand der Meßwerte genau im Bereich der Mündungen
der Anschlüsse 6 vom Inneren des Einsatzrohres 10 her An
schlußöffnungen (nicht dargestellt) in dem Einsatzrohr 10
hergestellt.
Hierzu wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung 12, die im
dargestellten Ausführungsbeispiel als Fräsvorrichtung 14
ausgebildet ist, von dem Kanalschacht 4 aus in das Ein
satzrohr 10 eingeführt. Die Vorrichtung 12 zum Herstellen
der Anschlußöffnungen ist nun erfindungsgemäß über Verbin
dungsmittel 16 mit einer in dem Kanalschacht 4 angeordneten
Fernbedienungseinrichtung 20 verbunden. Erfindungsgemäß
werden die Anschlußöffnungen somit fernbedient von dem
Kanalschacht 4 aus hergestellt, und zwar anhand der zuvor
ermittelten Meßwerte der Lage der Anschlüsse 6.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Fernbedienungsein
richtung 20 (siehe insbesondere Fig. 3, 4 und 5) eine
Schablone 22 aufweist, deren Kontur an diejenige der
herzustellenden Anschlußöffnungen angepaßt ist. Dabei ist
die Vorrichtung 12 zum Herstellen der Anschlußöffnungen,
d.h. z.B. die Fräsvorrichtung 14, relativ zu der Schablone
22 beweglich angeordnet.
Die im dargestellten Ausführungsbeispiel vorgesehene Fräs
vorrichtung 14 besitzt vorteilhafterweise einen zu dem
Einsatzrohr 10 radial angeordneten, in radialer Richtung
(Doppelpfeilrichtung 24 in Fig. 2) sowie in axialer Richtung
(Doppelpfeilrichtung 26 in Fig. 2) geradlinig bewegbaren
sowie um die Kanallängsachse 28 um einen Winkel α zur
Horizontalen 29 in Doppelpfeilrichtung 30 (Fig. 6a, 6b)
schwenkbaren Fingerfräser 32.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung werden
die Verbindungsmittel 16 von einem Gestänge 34 gebildet,
welches über sternartige Führungsstücke 36 (siehe Fig. 1) in
dem Einsatzrohr 10 axialverschiebbar sowie um die Längsachse
28 drehbar geführt ist. Die Führungsstücke 36 können starr
mit dem Gestänge 34 verbunden sein und weisen vorzugsweise
jeweils drei radiale Führungsarme auf, die an ihren Enden
drehbar gelagerte, auf dem Innenumfang des Einsatzrohres 10
aufliegende Kugeln aufweisen, so daß die Führungsstücke 36
reibungsarm innerhalb des Einsatzrohres 10 beweglich geführt
sind und ihrerseits so das Gestänge 34 axial und zentrisch
innerhalb des Einsatzrohres 10 führen.
Das Gestänge 34 ist zweckmäßigerweise als Rohrgestänge aus
gebildet, und zwar vorzugsweise aus mehreren kurzen Stücken,
die z.B. über Gewindeverbindungen, Steckverbindungen,
Schnellverschlüsse ("Kofferverschlüsse") miteinander verbun
den sind. Dabei weist etwa jedes zweite Gestängestück eines
der Führungsstücke 36 auf, wobei die Führungsstücke 36 in
axialer Richtung jeweils etwa 1,5 m voneinander beabstandet
sind.
Das Gestänge 34 ist erfindungsgemäß auf der Seite der Fern
bedienungseinrichtung 20 (siehe insbesondere Fig. 3) mit
einem lösbaren Bedienungshebel 38 verbunden, der im
wesentlichen senkrecht zur Kanallängsachse 28 bzw. zu dem
Gestänge 34 angeordnet ist und eine an die Konturen der
herzustellenden Anschlußöffnungen angepaßte Lochöffnung 40
der Schablone 22 durchragt (siehe Fig. 5). Der Bedienungs
hebel 38 ist um die Kanallängsachse 28 in Doppelpfeilrich
tung 42 (Fig. 4 bzw. 5) schwenkbar; durch diese Bewegung
wird das Gestänge 34 verdreht und die Fräsvorrichtung 14
führt die in Fig. 6a und 6b veranschaulichte Schwenkbewegung
um den Winkel a in Doppelpfeilrichtung 30 aus. Weiterhin
bewirkt eine Bewegung des Bedienungshebels 38 in Richtung
der Kanallängsachse 28, d.h. in Doppelpfeilrichtung 44 in
Fig. 3 bzw. 5, über das Gestänge 34 die axiale Bewegung der
Fräsvorrichtung 14 in Doppelpfeilrichtung 26 gemäß Fig. 2.
Somit kann die Fräsvorrichtung 14 (bzw. jede andere
geeignete Vorrichtung zum Herstellen von Anschlußöffnungen)
durch den Bedienungshebel 38 über das Gestänge 34 genau
anhand der zuvor ermittelten Meßwerte relativ zu den
Anschlüssen 6 ausgerichtet werden.
Die Fräsvorrichtung 14 wird vorzugsweise pneumatisch
betrieben, d.h. der Fingerfräser 32 wird sowohl pneumatisch
in Rotation versetzt als auch in Doppelpfeilrichtung 24
(Fig. 2) in zu dem Einsatzrohr 10 radialer Richtung bewegt
(Vorschub).
Die Fernbedienungseinrichtung 20 (siehe insbesondere Fig. 3
bis 5) besteht erfindungsgemäß aus einem Schablonenträger-
Rahmen 46, der auf in dem Kanalschacht 4 vorhandenen,
seitlichen Stufen 48 aufgelegt werden kann. Hierzu kann der
Rahmen 46 in seinen Auflagepunkten Mittel zur Höheneinstel
lung aufweisen, die z.B. von vertikal angeordneten Einstell
schrauben (nicht dargestellt) gebildet sein können. Über
Streben 50 sind Führungen 52 mit dem Rahmen 46 verbunden,
wobei in den Führungen 52 ein Verlängerungsstück 54 des
Gestänges 34 mit diesem genau fluchtend gelagert ist, d.h.
die Längsachse des Verlängerungsstücks 54 liegt genau auf
der Kanallängsachse 28. Das Verlängerungsstück 54 ist - wie
in Fig. 3 dargestellt - über eine Gewindeverbindung 56
derart mit dem Gestänge 34 verbunden, daß es in jeder
beliebigen relativen Drehstellung zu dem Gestänge 34 mit
diesem drehfest verbindbar ist. Zusätzlich oder alternativ
hierzu kann das Verlängerungsstück 54 gemäß Fig. 5 auch eine
Reihe von radialen Bohrungen 58 aufweisen, die in Richtung
der Längsachse 28 hintereinander liegen sowie in einer
Projektion in Richtung der Längsachse 28 derart winklig
zueinander ausgerichtet sind, daß der Bedienungshebel 38 in
unterschiedlichen Drehstellungen des Verlängerungsstückes 54
bzw. des Gestänges 34 mit dem Verlängerungsstück 54 verbind
bar, aber dennoch stets im wesentlichen vertikal angeordnet
ist. Der Zweck dieser Ausbildung wird im folgenden noch
näher erläutert.
Die Streben 50 können lösbar mit dem Rahmen 46 verbunden
sein, um das Verlängerungsstück 54 unabhängig von dem Rahmen
46 entfernen, z.B. nach unten verschwenken, zu können.
Gemäß Fig. 2 ist die Vorrichtung 12 zum Herstellen der
Anschlußöffnungen (Fräsvorrichtung 14) zusammen mit einer
Fernsehkamera 60 sowie einer in Fig. 1 und 2 nur angedeute
ten Abdichtvorrichtung 62 zum Abdichten von die Anschluß
öffnungen umgebenden Ringspalten zwischen dem Kanalrohr 2
und dem Einsatzrohr 10 auf einem gemeinsamen Träger 64
angeordnet. Dabei ist der Träger 64 über die Verbindungs
mittel 16, d.h. über das Gestänge 34, mit der Fernbe
dienungseinrichtung 20 verbunden. Zur Führung der aus der
Vorrichtung 12 bzw. der Fräsvorrichtung 14, der Kamera 60
und der Abdichtvorrichtung 62 bestehenden Einheit können
wiederum sternartige Führungsstücke 36 vorgesehen sein.
An der Vorrichtung 12 bzw. der Fräsvorrichtung 14 ist erfin
dungsgemäß in der Kamera 60 gegenüberliegender Anordnung ein
Winkelmesser 66 befestigt (siehe Fig. 6a, 6b), der aus einem
mit der Fräsvorrichtung 14 fest verbundenen Skalenträger 68
und einem frei beweglichen Pendelzeiger 70 besteht. Der
Pendelzeiger 70 zeigt - schwerkraftbedingt - stets die Lage
der Vertikalen 29 an, während der Skalenträger 68 zusammen
mit der Fräsvorrichtung 14 um den Winkel α in Doppelpfeil
richtung 30 verschwenkt werden kann. Über die Kamera 60
läßt sich so die Winkelausrichtung der Fräsvorrichtung 14
bzw. des Fingerfräsers 32 zur Vertikalen 29 genau ablesen.
Im folgenden werden der Ablauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens sowie die Funktion der erfindungsgemäßen Vor
richtung näher erläutert.
Die Lage der Anschlüsse 6 wird unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung vermessen, wozu die Vorrich
tung 12 bzw. die Fräsvorrichtung 14 zusammen mit der Kamera
60 in das Kanalrohr 2 eingeführt und durch sukzessive
Verlängerung des Gestänges 34 weiter axial in Richtung X
gemäß Fig. 3 verschoben wird, bis die Fräsvorrichtung 14 den
ersten Anschluß 6 erreicht. Mit Hilfe der Kamera 60 und
eines nicht dargestellten Monitors wird die Fräsvorrichtung
14 bzw. deren Fingerfräser 32 genau auf die Mitte des
Anschlusses 6 ausgerichtet, und in dieser Stellung werden
die Werte erstens der axialen Länge des von einem Referenz
punkt innerhalb des Kanalschachtes 4, zweckmäßigerweise von
der genau oberhalb des Kanalrohranfangs liegenden Innen
fläche 72 des Kanalschachtes 4, aus in Richtung X einge
schobenen Gestänges 34 und zweitens der Winkelausrichtung α
gegen die Vertikale 29, die an dem Winkelmesser 66 abgelesen
werden kann, ermittelt. In gleicher Weise wird mit allen
vorhandenen Anschlüssen 6 verfahren. Nachfolgend wird die
erfindungsgemäße Vorrichtung aus dem Kanalrohr 2 entfernt
und das Einsatzrohr 10 vollständig eingebracht. Danach
werden mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung innerhalb des
Einsatzrohres 10 wieder alle Positionen anhand der ermittel
ten Meßwerte "angefahren", und es erfolgt die Herstellung
der Anschlußöffnungen durch "Abfahren" der Kontur der
Lochöffnung 40 der erfindungsgemäßen Schablone 22, die
vorzugsweise mit dem Umfang des Einsatzrohres 10 fluchtend
angeordnet ist, wodurch die Lochöffnung 40 im wesentlichen
auch der Größe der Anschlußöffnungen entspricht. Die
Lochöffnung 40 kann in beliebigen Formen, z.B. rechteckig
oder quadratisch, vorzugsweise jedoch kreisförmig, ausgebil
det sein. Im dargestellten Beispiel wird die Vorrichtung 12
bzw. Fräsvorrichtung 14 relativ zu der ortsfest angeordneten
Schablone 22 ausgerichtet, wozu die oben bereits beschrie
bene Verdrehung des Verlängerungsstückes 54 gegenüber dem
Gestänge 34 und/oder gegenüber dem Bedienungshebel 38
vorgesehen ist. Es ist jedoch ebenfalls möglich, die
Schablone 22 auf dem (gedachten) Umfang des Einsatzrohres 10
derart zu verschwenken, daß sie auch hinsichtlich der
Winkelausrichtung der Anordnung der herzustellenden
Anschlußöffnung entspricht. Das Ausschneiden bzw. Ausfräsen
der Anschlußöffnung erfolgt zweckmäßigerweise segmentweise,
damit das ausgeschnittene und in das Einsatzrohr 10 fallende
Material möglichst kleine Abmessungen aufweist und hierdurch
Behinderungen vermieden werden. Schließlich werden mit der
Abdichtvorrichtung 62 die die Anschlußöffnungen umgebenden
Ringspalte zwischen dem Kanalrohr 2 und dem Einsatzrohr 10
abgedichtet. Alle Verfahrensschritte können vorteilhafter
weise durch die Kamera 60 beobachtet und kontrolliert
werden.
Bei großen axialen Gestängelängen in X-Richtung kann es
zweckmäßig sein, den Bedienungshebel 38 motorisch
(hydraulisch/pneumatisch) zu bewegen, um die auftretenden
Betätigungskräfte leichter bewältigen zu können.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschrie
bene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern umfaßt auch
alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Mittel. So ist
auch eine automatische, z.B. elektronische Meßwerterfassung
und -speicherung sowie Steuerung der Herstellung der
Anschlußöffnungen denkbar, wobei die Fernbedienungseinrich
tung 20 dann z.B. über ein Kabel mit der Meßeinrichtung bzw.
der Vorrichtung zum Herstellen der Anschlußöffnungen
verbunden sein kann.
Claims (12)
1. Verfahren zum Sanieren von schadhaften Abwasserkanal
rohren mit quer zur Kanallängsachse einmündenden
Anschlüssen, wobei die Anschlüsse hinsichtlich ihrer
axialen Position sowie ihrer Winkelstellung vermessen
werden, in das Kanalrohr ein aus ineinandergesteckten
Kurzrohr-Stücken bestehendes Einsatzrohr eingebracht
wird, in dem Einsatzrohr an den Stellen der
Anschlüsse liegende Anschlußöffnungen hergestellt
werden sowie die Anschlußöffnungen umgebende Ring
spalten zwischen dem Kanalrohr und dem Einsatzrohr
abgedichtet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
durch die Vermessung der Anschlüsse Meßwerte
ermittelt und diese Meßwerte gespeichert werden, daß
nachfolgend das Einsatzrohr vollständig eingebracht
wird, und daß die Anschlußöffnungen anhand der
gespeicherten Meßwerte vom Inneren des Einsatzrohres
her hergestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschlußöffnungen fernbedient von einem Kanalschacht
aus vermessen sowie hergestellt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschlußöffnungen unter Verwendung einer in ihren
Konturen an die Konturen der herzustellenden
Anschlußöffnungen angepaßten Schablone hergestellt
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschlußöffnungen unter Verwendung einer Fernseh
kamera vermessen und insbesondere unter Verwendung
einer Schneid- oder Fräsvorrichtung hergestellt
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schneid- oder Fräsvorrichtung anhand der gespeicher
ten Meßwerte relativ zu der Schablone ausgerichtet
wird, und daß die Anschlußöffnungen in dieser ausge
richteten Position durch Abfahren der Schablonen
kontur hergestellt werden.
6. Vorrichtung zum Sanieren von schadhaften Abwasser
kanalrohren mit quer zur Kanallängsachse einmündenden
Anschlüssen, mit einer Meßeinrichtung zum Vermessen
der Lage der Anschlüsse, mit Mitteln zum Einbringen
eines aus Kurzrohr-Stücken bestehenden Einsatzrohres,
mit einer Vorrichtung zum Herstellen von an den
Stellen der Anschlüsse liegenden Anschlußöffnungen in
dem Einsatzrohr sowie mit Mitteln zum Abdichten von
die Anschlußöffnungen umgebenden Ringspalten zwischen
dem Kanalrohr und dem Einsatzrohr, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (12) zum Herstellen der Anschlußöffnungen
innerhalb des Einsatzrohres (10) angeordnet sowie
über Verbindungsmittel (16) mit einer in einem Kanal
schacht (4) angeordneten Fernbedienungseinrichtung
(20) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Fernbedienungseinrichtung (20) eine Schablone (22)
aufweist, deren Kontur an diejenige der herzustellen
den Anschlußöffnungen angepaßt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (12) zum Herstellen der Anschlußöffnungen
relativ zu der Schablone (22) beweglich angeordnet
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (12) zum Herstellen der Anschlußöffnungen
eine Fräsvorrichtung (14) ist, die insbesondere einen
zu dem Einsatzrohr (10) radial angeordneten, in
radialer sowie axialer Richtung geradlinig bewegbar
sowie um die Kanallängsachse (28) schwenkbar
gelagerten Fingerfräser (32) besitzt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (12) zum Herstellen der Anschlußöffnungen
über ein Gestänge (34) mit der Fernbedienungsein
richtung (20) verbunden ist, wobei das Gestänge (34)
vorzugsweise über sternartige Führungsstücke (36) in
dem Einsatzrohr (10) axialverschiebbar sowie drehbar
geführt ist und auf der Seite der Fernbedienungsein
richtung (20) mit einem lösbaren Bedienungshebel (38)
verbunden ist, der im wesentlichen senkrecht zur
Kanallängsachse (28) bzw. zu dem Gestänge (34) ange
ordnet ist und eine an die Konturen der herzustellen
den Anschlußöffnungen angepaßte Lochöffnung (40) der
Schablone (22) durchragt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (12) zum Herstellen der Anschlußöffnungen
zusammen mit einer Fernsehkamera (60) sowie einer
Abdichtvorrichtung (62) auf einem gemeinsamen Träger
(64) angeordnet ist, wobei der Träger (64) über die
Verbindungsmittel (16) mit der Fernbedienungseinrich
tung (20) verbunden ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßeinrichtung von der Kamera (60), der Vorrichtung
(12) zum Herstellen der Anschlußöffnungen, den
Verbindungsmitteln (16) sowie einem vorzugsweise an
der Vorrichtung (12) zum Herstellen der Anschlußöff
nungen sowie gegenüber der Kamera (60) angeordneten
Winkelmesser (66) gebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873737301 DE3737301A1 (de) | 1987-11-04 | 1987-11-04 | Verfahren und vorrichtung zum sanieren von abwasserkanalrohren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873737301 DE3737301A1 (de) | 1987-11-04 | 1987-11-04 | Verfahren und vorrichtung zum sanieren von abwasserkanalrohren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3737301A1 true DE3737301A1 (de) | 1989-05-18 |
Family
ID=6339691
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873737301 Withdrawn DE3737301A1 (de) | 1987-11-04 | 1987-11-04 | Verfahren und vorrichtung zum sanieren von abwasserkanalrohren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3737301A1 (de) |
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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