DE3616048A1 - Verfahren zur herstellung von metallsulfiden, insbesondere von mangan (ii)-sulfid, und von weiteren binaeren verbindungen aus einem metall und einem nichtmetall unmittelbar aus den elementen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von metallsulfiden, insbesondere von mangan (ii)-sulfid, und von weiteren binaeren verbindungen aus einem metall und einem nichtmetall unmittelbar aus den elementenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Meta IIsulfiden,
insbesondere von Hangan(II)-suIf id, und von weiteren
binären Verbindungen aus einem Metall und einem Nichtmetall unmittelbar aus den Elementen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von binären Verbindungen eines Metalls mit
einem Nichtmetall unmittelbar aus ihren Elementen und betrifft im näheren die Herstellung von Metallsulfiden,
insbesondere Mangan(II)-suIf id·
Da» Verfahren gemäß der Erfindung erlaubt in hoher
Ausbeute die Herstellung von wesentlich reineren Metallsulfiden, als sie nach herkömmlichen kommerziellen
technischen Verfahren erhalten werden könnenrund ist besonders für die Herstellung eines reinen
Mangan (ID-sulf ids geeignet.
Daneben ist das Verfahren auch zur Herstellung von
Meta I lphosphiden, -arseniden, -seleniden, -telluriden
und -jodiden geeignet, wobei außer Mangan als Metall unter anderem Eisen, Cobalt, Nickel, Chrom, Vanadium,
Aluminium, die seltenen Erdmetalle, die Alkalimetalle
und die Erdalkalimetalle, gegebenenfalls auch eine
Legierung der Metalle, beispielsweise Ferromangan statt
Mangan, in Betracht kommen.
Mangansulfid, MnS, tritt in der Erdkruste, vornehmlich
als Alabandin und Manganblende, auf; jedoch reichen die natürlichen Vorkommen nicht aus, den gegenwärtigen und
künftigen Bedarf an Mangansulfid als solchem zu decken, beispielsweise als ein Hilfsmittel bei der spanabhebenden
Bearbeitung von metallischen Werkstücken. Da gegenwärtig kein wirtschaftliches Verfahren zur künstlichen
Herstellung von Mangansulfid (nachfolgend wird unter
MangansuLf id stets Mang an (II )-suLf id verstanden) in
reiner Form bekannt ist, besteht in der metaLL- und meta LL-Legierungsbearbeitenden Industrie aLso ein hoher
Bedarf, an einem wi rt se haf t L i c h technischen Verfahren zur
Erzeugung gewisser Met a LLsuLfide, darunter besonders
MangansuLf id. Gemäß der Erfindung wird nun ein äußerst
ergiebiges Verfahren zur MangansuLfiddarsteLLung zur
Verfügung gesteLlt, nachdem die nachfolgend erLäuterten
Methoden unbefriedigend geblieben waren.
Nach einem bekannten Verfahren hat man Mangansulfid aus manganhaLt igen Erzen und schwefelhaltigen Materialien
im Lichtbogen-Reduktionsofen dargestellt. Obwohl sich
große Mengen bei vergleichsweise niedrigen Kosten
herstellen Ließen, ist das Verfahren trotzdem unattraktiv,
ja unannehmbar, da es nicht nur ein MangansuLfid geringer Reinheit liefert, sondern auch zu einer hohen
SchwefeLfreiSetzung und damit zu hohen Umweltbelastungen
führt. Es verbietet sich förmlich, da gerade heutzutage die SchwefeIimmisionen in die Atmosphäre eines der
hauptsächlichen Umweltprobleme darstellen, und sie den
schädlichen Hauptbestandteil des sauren Regens ausmachen.
Soweit hier und im folgenden von einer Schwefelfreisetzung gesprochen wird, seien hierunter
nicht nur elementarer Schwefel, sondern auch seine Oxide und weitere Schwefelverbinden verstanden.
Eine andere Möglichkeit zur Erzeugung von Mangansulfid besteht in dessen Ausfällung aus wäßrigen Lösungen von
Mangansalzen mittels AlkaLisulfid; doch Leidet dieses
Verfahren an einem hohen Grad an Verunreinigungen des
ausgefällten Mangansulfids.
Ferner Läßt sich MangansuLfid durch thermische Reduktion von
Mangansulfat mit KohLe oder mit Wasserstoff erhalten. Nun treten aber auch hier Schwefelfreisetzungen in die
Athmosphäre und außerdem eine nur geringe
Produkt rein heit auf, so daß auch dieses Verfahren, ebenso
wie das FäL Lungsverfahren, für eine Hangansulf id-Herste I lung im größeren Umfange technisch wie kommerziell
nicht befriedigen können.
Sofern man schließlich an eine Synthese des Hangansulfids
unmittelbar aus seinen Elementen denkt, ist auf Grund der thermodynamise hen Daten für das stöchiometrisehe
Gemisch eine extrem exotherme Reaktion mit stürmischem Reaktionsablauf zu erwarten, die, ausgehend von
Raumtemperatur, zu adiabatise hen Reaktionstemperaturen
bis oberhalb 2500 0C führt. Eine derartig ungestüme Reaktion läßt die direkte Synthese im technischen Haßstab
praktisch undurchführbar erscheinen, abgesehen davon, daß
mit problematischen Schwefelverdampfungen zu rechnen ist.
Dennoch geht die Erfindung diesen Weg der Synthese unmittelbar aus den Elementen, wobei die Nachteile einer
unkontrollierten heftigen Reaktion mit extrem hohen Temperaturen und hohen Schwefelfreisetzungen vermieden
bleiben und ein Hangansulfid sehr hoher Reinheit erhalten werden kann. Darüber hinaus kann das Verfahren gemäß der
Erfindung in üblichen Reaktionsgefäßen und mit üblichen
Ausrüstungen ausgeführt werden; auch bedarf es keiner zusätzlichen Reagentien oder Hilfsmittel, wie Gasen oder
Wasser. Wegen der Verwendbarkeit konventioneller
Einrichtungen bleiben die Investitionskosten zur
Ausführung des Verfahrens niedrig und die Verzichtbarkeit
auf Gase und Wasser mindert nicht nur die Betriebskosten,
sondern hält auch die Umweltbelastungen klein. Ferner
weisen die erhaltenen Produkte eine geringe Oberfläche auf, was in Anbetracht der Natur dieser Produkte
gleichfalls einen Beitrag zur Hinimierung der Umweltbelastung bedeutet. Bei allen diesen Betrachtungen
sind die ausgangs genannten, gemäß der Erfindung gleichfalls herstellbaren Heta IIphosphide, -arsenide,
-selenide, -telluride und -iodide einbezogen.
Für das Verfahren gemäß der Erfindung zur Synthese der genannten Verbindungen direkt aus ihren Elementen gelten
folgende Voraussetzungen:
Die Ausgangselemente und das Endprodukt müssen unter
Normalbedingungen Festkörper sein; die Reaktanten müssen
sich in einer derartig exothermen Reaktion miteinander umsetzen, daß das Reaktions- und zugleich Endprodukt
zunächst als Schmelze anfällt; ein etwa vorhandener Überschuß eines der Reaktanten darf im erstarrten
Produkt nicht leicht löslich sein, muß sich jedenfalls beim Erstarren der Schmelze separieren, und soll
gegenüber der Reaktionsschmelze eine eigene flüssige
oder Gasphase einnehmen. Ferner muß die Reaktion in der Weise exotherm ablaufen, daß sie, einmal in Gang
gekommen, sich selbst unterhalt, bis der Reaktionsansatz
durchreagiert· hat. Nach einem wichtigen Aspekt der Erfindung darf die Reaktion also weder zu heftig ablaufen
noch soll sie eine zusätzliche Wärmezufuhr erforderlich machen .
Gemäß der Erfindung werden die gewünschten Reaktionsverhältnisse der gegebenenfalls an sich sehr
exothermen Reaktion dadurch gesteuert und moderiert, daß man dem Reaktionsansatz zur Kühlung und Reaktionsmäßigung
einen ausgewogenen Anteil an Reaktionsprodukt (aus einer
vorangegangenen Charge) zusetzt. Das als Inertanteil zugesetzte Endprodukt verdünnt dabei die Reaktanten
gleichsam und nimmt einen Teil der Reaktionswärme auf,
so daß sich der Reaktionsansatz nicht zu unerwünscht
hohen Temperaturen aufheizt und durchgeht.
Im großen und ganzen umfaßt das Verfahren gemäß der Erfindung die Herstellung einer Mischung aus dem Metall
und dem Nichtmetall, die miteinander in Reaktion gebracht werden sollen, und aus einem Zusatz an
Endprodukt, sodann die Reaktion der Mischung, die Gewinnung des Produktes und die Rückführung eines Teils
des Produktes zu einem neuen Reaktionsansatz.
Die Komponenten Lassen sich in jeder bekannten üblichen Weise miteinander mischen, wobei ein Mischer mit
niedriger Mischintensität zu verwenden ist, um die
Entstehung einer für eine InitiaLzündung des
Reaktionsgemisches ausreichenden thermischen Energie zu
vermeiden. Für die notwendige innige Mischung der Bestandteile des Reaktionsansatzes dient vorzugsweise
ein handelsüblicher V-Mischer.
Für ein hochreines Produkt sind die jeweiligen Reaktanten,
Metall und Nichtmetall, in hochreiner Form einzusetzen, die beide einen Reinheitsgrad von wenigstens 95 %,
vorzugsweise von etwa 99 %, aufweisen sollen. Im Falle des Mangans läßt sich ein derartig reiner Ausgangsstoff
als durch Elektrolyse von Mangansulfat aus wäßriger Lösung erhaltenes Elektrolysemangan einsetzen, während
reiner Schwefel im Handel ohne weiteres bezogen werden kann. Doch ist es zur Ausübung der Lehre gemäß der
Erfindung nicht notwendig, von besonders reinen Materialien auszugehen, da sich ebenso auch
Ausgangsstoffe geringerer Reinheit als 95 % nach dem
hier offenbarten Verfahren umsetzen lassen; eine Produktreinheit von etwa 95 bis etwa 99 % ist also keine
notwendige Verfahrensvoraussetzung.
Die Ausgangsstoffe müssen in Partikelform vorgelegt
werden, wobei sämtliche Teilchen zur Vermeidung bzw. Minimierung einer Entmischung während des
Mischungsvorgangs bzw. im Reaktionsansatz annähernd
eine gleiche Größe aufweisen sollen. Hinsichtlich des Umsatzes von Mangan und Schwefel hat sich herausgestellt,
daß ihre Teilchengröße etwa 13 mm (0,5 in.) nicht übersteigen soll. Bessere Ergebnisse wurden mit feineren
Teilchen von etwa 6,5 mm Größe erhalten. Vorzugsweise sollte die Teilchengröße bei etwa 6,5 mm oder darunter
Liegen. Die Teilchengröße des rückgeführten MangansuLf ids
sollte weniger als etwa 2,5 cm (1 in.) betragen und liegt vorzugsweise unter 3 mm (0,12 in.). Die besten
Eregbnisse erzielt man, wenn man das Mangan, den Schwefel und das rückgeführte Mangansulfid in einer Teilchengröße
von etwa 0,75 mm (0,03 in.) einsetzt.
Für die Synthese eines Meta I Isu Ifides aus seinen
Elementen gemäß der Erfindung lassen sich das Metall und
der Schwefel als stöchiometrisches Gemisch vorlegen; im
Falle der Synthese von Mangansulfid aLso in gleichmolaren
Mengen .
Zur Eindämmung einer Verdampfung von Schwefel aus dem
Reaktionsgefäß wird besser ein Metallüberschuß angewandt.
Der auf den Metallgehalt des stöchiometrisehen
Reaktionsansatz berechnete Metallüberschuß kann 30 Gew.%
ausmachen, beträgt vorzugsweise etwa 1 bis 20 Gew.% und liegt am günstigsten im Bereich von 2 bis 10 Gew.%.
Andererseits läßt sich auch mit einem Schwefelüberschuß
arbeiten, sofern man besonderen Wert darauf legt, daß das gesamt vorgelegte Metall im wesentlichen abreagieren
soll; allerdings ist dann eine Entwicklung von Schwefeldampf hinzunehmen. Beim Arbeiten mit einem
Schwefelüberschuß beträgt dieser vorzugsweise etwa 10 Gew.%, bezogen auf den Schwefelgehalt des
stöchiometrise hen Reaktionsansatzes.
Für den Fall, daß nicht sämtliches vorgelegtes Mangan reagiert hat, liegt dieses nach der Reaktion als Regulus
unter der erstarrten MangansuLf idschmeIze auf dem Boden
des Reaktionsgefäßes vor. Da meta I Lisches -Mangan in
geschmolzenem Mangansulfid jedoch etwas löslich ist,
enthält der Mangansulfidfestkörper zugleich geringe
Spuren sehr feiner Manganparti ke Ln. Bei den nachfolgenden
Reinheitsangaben zum Reaktionsprodukt bleiben diese
in ihm enthaltenen Spuren elementaren Mangans ohne eigene Berücksichtigung.
Die Reaktionen gemäß der Erfindung lassen sich in
konventionellen Reaktionsgefäßen ausführen, wobei die
Gefäßmaterialien Kohle, Graphit, Gußeisen oder Kupfer
sein können. Vorzugsweise werden für die MangansuIf id-Herstellung Tiegel aus Gußeisen verwendet und für die
anderen Sulfide vorzugsweise mit Kohlematerial
ausgekleidete Tiegel.
Für die Erzeugung möglichst reiner Metallsulfide gemäß
dem Verfahren der Erfindung sollte eine Oxidation des Produktes so gering wie möglich gehalten werden. Neben
anderen Wegen bietet sich zu einer Minimierung der Oxidation des Reaktionsproduktes durch Luft sauerstoff
der Verschluß des Reaktionsgefäßes mit einem Deckel oder einer anderen Abdeckung als sehr geeignete und vor
allem billige Maßnahme an, so daß die Reaktion bevorzugt in einem oben abgedeckten Tiegel erfolgt.
Obwohl die Reaktion von Mangan und Schwefel zu
Mangansulfid extrem exotherm ist, muß sie durch Energiezufuhr von außen gestartet werden, beispielsweise
mit einem elektrischen Glühdraht oder mit einem chemischen Zündgemisch, um nur einige Möglichkeiten zu
nennen. Die Verwendung eines Zündgemisches wird bevorzugt, und hierunter besonders eine Aluminium-Bari um per oxid -Mi se hung .
Nachdem die Reaktion zu Ende gelaufen ist, läßt man das synthetisierte Produkt und den nicht umgesetzten
Metallanteil erstarren, entfernt den reinen Met a ILregulus
am Boden des Reaktionstiegels vom erhaltenen Metallsulfid
und zerkleinert und mahlt das Metallsulfid auf eine bekannte Weise. Für die Grobzerkleinerung geeignete
Vorrichtungen sind beispielsweise Backenbrecher vom
Blake-Typ, solche mit oben Li eg ender Schwingachse oder
solche mit untenliegender Schwingachse wie vom Dodge-Typ,
ferner Kreisel- oder Kegelbrecher vom Primär-, Sekundäroder einem im Englischen mit "hydrocone" bezeichneten
Typ (nach Al Lis-Cha Imers), sowie Walzenbrecher. Für die
feinere Mahlung können sodann Kugel-, Stab- und Steinkugelmühlen Verwendung finden. Vorzugsweise werden
Backenbrecher, ein "hydrocone"
und Kugelmühlen verwendet.
und Kugelmühlen verwendet.
Ein gewisser Anteil des hergestellten Metallsulfids
wird, nachem es gemahlen ist, wie gesagt, in einen neuen
Reaktionsansatz zurückgeführt und dient dort zur Kühlung
und Moderierung der Synthesereaktion, wobei die hierfür
benötigte Menge von der Men*ge des indiesem neuen Ansatz
umzusetzenden Metalls und Schwefels abhängt und zwischen 0 und etwa 40 Gew.% der Gesamtmenge der Reaktanten
Metall und Nichtmetall, bezogen auf eine stöchiometrisehe
Mischung, ausmacht; etwaige Überschüsse an Metall oder Nichtmetall über die stöchiometrisehe Reaktantenmischung
hinaus bleiben also bei der Berechnung des prozentualen Mengenzusatzes an rückgeführtem Produkt außer Betracht.
Im allgemeinen werden etwa 5 bis etwa 25 Gew.% Zusatz an Metallsulfid zugesetzt und vorzugsweise 15 bis 20 .Gew.%.
Da diese Zusätze die Hauptreaktion gemäßigt ablaufen lassen, reichen zur Ausführung des Verfahrens zur
Synthese von Verbindungen direkt aus ihren metallischen und nichtmetallischen Elementen auch solche auf diesem
technischen Gebiete üblichen Gerätschaften aus.
Falls in einer Umsetzungsreaktion ein Met a IIregulus
erhalten wird, ist dieser ausreichend rein, um nach seiner Zerkleinerung erneut zur Herstellung einer
Reaktionsausgangsmischung verwendet werden zu können.
Nachfolgend wird ein für das Verfahren und eine Reaktion gemäß der Erfindung typischer Versuch am Beispiel der
Herstellung von etwa 340 kg Mangansulfid beschrieben.
In einem V-Mischer wurden die sich aus Tabelle 1 ergebenden Substanzen für etwa 15 Minuten unter
Stickstoff zur Zubereitung eines Reaktionsansatzes g em i se ht:
Tabelle 1
Substanz Menge in kg
Mangan 227,7
Schwefel 124,3
Mangansulfid 68,0
Das Mangan war ein Elektrolysemangan von ursprünglich
Plättchenform, das in einer inerten Atmosphäre auf eine Teilchengröße von nicht größer als etwa 0,6 mm gemahlen
worden war. Der Mangangehalt betrug mehr als 99,7 Gew.%, der Sauerstoffgehalt weniger als 0,25 Gew.%, der
Schwefelgehalt weniger als 0,03 Gew.% und der Eisengehalt weniger als 0,005 Gew.%. Der Manganüberschuß in diesem
Versuch betrug 7 Gew.%, bezogen auf die zum vorgelegten Schwefel stöchiometrisehe Menge an Mangan.
Der Schwefel hatte eine Reinheit von 99,9 % und lag als Schuppenschwefel mit Teilchengrößen im Bereich zwischen
etwa 3,4 bis 0,8 mm vor.
Das Mangansulfid entstammte einer Synthese gemäß der Erfindung, war auf eine Teilchengröße von etwa 6,4 mm
gemahlen, wies einen Gehalt von etwa 95 Gew.% reinem Mangansulfid auf und enthielt etwa 1,5 Gew.%
metallisches Mangan und ferner etwa 3 Gew.% an anderen Verunreinigungen, darunter Mangan(Il)-oxid. Der
Mangansulfidzusatz betrug in diesem Versuch rund 20 Gew.%
derjenigen Masse, die sich als Gesamtmasse eines stöchiometrise hen Schwefel-Mangan-Gemisches ergibt, wenn
man von der im Unterschuß eingesetzten Menge an elementarem Schwefel ausgeht.
Das Reaktionsgefäß bestand aus einem Eisentiegel mit
einem Fassungsvermögen von 490 I und 7,6 cm starken Wänden. Der Tiegel war konisch und hatte eine öffnung
von 127 cm, einen runden Boden von 30,5 cm und eine Tiefe von 94 cm.
Der Tiegel wurde in der Weise beschickt und für die
Reaktion vorbereitet, daß zunächst 2,27 kg Hangansulfid auf deji Boden des Tiegels gebracht wurden, darüber die
Hauptbeschickung und auf diese in deren Mitte obenauf dann 3,63 kg einer äquimolaren Mischung aus Mangan und
Schwefel, auf welche schließlich eine Mischung von 1 g Aluminiumpulver und 7,5 g Bariumperoxid als Zündmischung
zum Starten der Reaktion aufgebracht wurden.
Darauf wurde der Reaktionstiegel mit einer konkav
gewölbten Stahlhaube abgedeckt, die oben ein Loch von 15,2 cm für den Abzug von Reaktionsgasen trug, an ihrer
Unterseite mit formbarem Mullit ausgekleider war und rundum mit hochfeuerfestem plastischem !
Schamottestampfgemisch zum Reaktionstiegel abgedichtet
wurde.
Fünf Minuten nach Reaktionsbeginn wurde schließlich auch j
die öffnung in der Abdeckhaube mittels einer Graphitp latte j
geschlossen. I
Nachdem die Reaktionsmischung erstarrt war, wurden der
Reaktionstiegel ausgeräumt und das erhaltene Mangansulfid
vom entstandenen Manganregu lus befreit.
Das synthetisierte Mangansulfid hatte die sich aus
Tabelle 2 ergebende Zusammensetzung:
Tabelle 2
Komponente Gewi chtsprozent
Mangan (Mn) 64,90
Schwefel (S) 34,01
Sauerstoff (0) 0,75
Die rechnerische Produktausbeute betrug 100,8 % für ,
Mangan und 95,7 % für Schwefel. j
nur für die Synthese von Mangan (II)-suIf id aus seinen ·
ist - also die Synthese einer binären Verbindung des
allgemeinen Typs AB, worin A ein hier in der ι
^ y
ι
Oxidationsstufe + 2 auftretendes metallisches Element '
und B ein in der Oxidationsstufe - 2 auftretendes j
nichtmetallisches Element und χ = y = 1 ist - sind damit j
doch die Grundlagen offenbart, wie sich aus den eingangs I
und in Anspruch 2 genannten Elementen binäre Verbindungen '
gemäß dem Verfahren der Erfindung herstellen lassen, !
deren wesentlicher Aspekt es ist, die exotherme Synthese ;
aus den Elementen durch einen ausgewogenen Zusatz an dem |
herzustellenden Endprodukt so zu moderieren, daß die ;
unkontrolliert stürmisch entwickelt, was ansonsten '
einerseits einen höheren apparativen Aufwand erfordern ! müßte und andererseits nicht zu Produkten in guter
Reinheit der angestrebten binären Verbindung führen '■
könnte.
ORIGINAL INSPECTED
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung einer binären Verbindung unmittelbar aus ihren Elementen, wobei das eine Element
ein Metall und das andere Element ein Nichtmetall ist, die beiden Elemente oder Reaktanten sich in exothermer
Reaktion zur binären Verbindung vereinigen,
die beiden Elemente und ihre binäre Verbindung unter
Normalbedingungen Festkörper sind, die beiden Elemente in der Schmelze ihrer binären
Verbindung nicht leicht Löslich sind, und, so vorhanden, beim Erstarren der binären Verbindung in einer eigenen
Phase anfallen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Elemente in Gegenwart eines Zusatzes an ihrer binären Verbindung als feinteiliges inniges
Ausgangsgemisch zur Reaktion gebracht werden, wobei die
Reaktion zufolge des in der Reaktionsausgangsmischung
in einem abgestimmten Mengenverhältnis enthaltenen
binären Verbindung der Reaktanten in der Weise thermisch kontrolliert und moderat abläuft, daß eine Schmelze
entsteht und bis zum Reaktionsende beibehalten bleibt, von der, nach ihrem Erstarren die synthetisierte binäre
Verbindung unmittelbar isoliert werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eines der Elemente Mangan, Cobalt, Nickel, Zink, Chrom, Vanadium, Aluminium, Blei, der seltenen Erdmetalle, der
Alkalimetalle und der Erdalkalimetalle oder durch eine
Legierung der genannten Elemente als metallisches Element und eines der Elemente Schwefel, Selen, Tellur,
Phosphor, Arsen und Jod als nichtmetallisches Element.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die der Reaktionsausgangsmischung
zuzusetzende binäre Verbindung nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 erhalten worden ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Mangan (II )-su If id
die Reaktionsausgangsmischung die Elemente Hangan und
Schwefel, in elementarer Form, in äquimolarer Mischung enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Mangan (II)-su If id
das Reaktionsausgangsgemisch einen Überschuß an
elementarem Mangan von bis zu 30 Gew.% der dem vorgelegten elementaren Schwefel entsprechenden
stöchiometrise hen Menge an elementarem Mangan enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen Manganüberschuß von 1 bis 20 Gew.%.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet
durch einen Manganüberschuß von 2 bis 10 Gew.%.
8. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Mangan(II)-suIf id
das Reaktionsausgangsgemisch einen Überschuß an
elementarem Schwefel von bis zu 10 Gew.% der dem vorgelegten elementaren Mangan entsprechenden
stöchiometrisehen Menge an elementarem Schwefel enthält.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Mangan(II)-suIf id
der Zusatz an Mang an(II)-suIf id im
Reaktionsausgangsgemisch bis zu 40 Gew.% derjenigen Masse
beträgt,
- die der Gesamtmasse der im stöchiometrise hen Gemisch
vorzulegenden Reaktanten Mangan und Schwefel
- oder die der auf den im Unterschuß vorzulegenden Reaktanten berechneten stöchiometrise hen Gesamtmasse
von Mangan und Schwefel
ent spricht.
10. Verfahren nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch einen Mangan(II)-suLfidzusatz von 5 bis 25 Gew.%.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, gekennzeichnet
durch einen Hang an (II)-suLfidzusatz von 15 bis 20 Gew.%.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 11, gekennzeichnet durch eine im wesentLichen
übereinstimmende Teichengröße sämtLicher Komponenten der
Reaktionsausgangsmischung.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 11,
gekennzeichnet durch eine TeiLchengröße des Mangans und
des SchwefeLs von nicht größer aLs 13 mm und eine
TeiLchengröße des zugesetzten Mangan(II)-suLf ids von
nicht größer aLs 25 mm.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 12, gekennzeichnet durch eine Teilchengröße des Mangans und
des SchwefeLs von nicht größer aLs 6,5 mm und eine
TeiLchengröße des zugesetzten Mangan(II)-suLfiLds von
nicht größer als 3 mm.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, gekennzeichnet durch eine TeiLchengröße sämtLicher
Komponenten der Reaktionsausgangsmischung in der
Größenordnung von 0,75 mm.
16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung von Mangan(II)-suLf id die
Reaktionsausgangsmischung aus elementarem Mangan,
elementarem Schwefel und an Mang an(II)-suIf id diese
Komponenten in folgendem Mischungsverhältnis enthält:
Mangan zu einem Anteil von 107 Gew.% der dem Anteil an
Schwefel entsprechenden stöchiometrisehen Menge an
Mangan und
20 Gew.% der auf den Anteil an elementarem Schwefel berechneten stöchiometrise hen Gesamtmasse von Mangan und
Schwefel an nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 hergestelltem Mangan(II)-suIf id,
wobei sämtliche Komponenten eine im wesentlichen übereinstimmende Teilchengröße in der Größenordnung von
0,75 mm aufweisen.
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