DE3303694A1 - Verfahren zur herstellung von aluminium-silizium-legierungen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von aluminium-silizium-legierungenInfo
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Description
ff » ♦ -
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Aluminium-Siliziuffi-Legierungen aus Naturmineral und Kohlenstoff
pulver .
Ein geringer Prozentsatz von Silizium wird oftmals Aluminium ; zugesetzt, um .deni Aluminium eine größere Härte zu vermitteln
,·<·*>
i und dadurch seine Verwendbarkeit als Konstruktionsmateriai zu erhöhen. Silizium und Aluminium werden normalerweise getrennt
hergestellt und dann gemischt, wenn das Aluminium geschmolzen wird, um anschließend zu verschiedenen Bauteilen vergossen zu
: werden. ·
; Sine Aluminium-Silizium-Legierung wird oftmals hergestellt, welche dann beim Legieren von Aluminium rr.it Silizium verwendet-
wird, wie beispielsweise Silumin, welches 12$ Silizium
und im übrigen Aluminium enthält.
Hüttenaluminium wird im allgemeinen aus Bauxit hergestellt, wobei die Schmelzelektrolyse angewendet wird, was ein äußerst
kostspieliges Verfahren ist. Silizium wird in Lichtbogenofen aus reichem Quartz und extrem reiner Kohle wie extrem reinem
Koks hergestellt. Beide Verfahren erfordern beträchtliche Energiemengen und stellen hohe Anforderungen an die Ausgangs- ;
stoffe. Es wäre daher äußerst interessant, eine Aluminium-Silizium-Legierung direkt aus den in großem Umfang zur Verfugung
stehenden Aluminium-Silizium-Mineralien wie beispielsweise Zyanit und Andalusit gewinnen zu können. Der Energieverbrauch
bei einem derartigen Verfahren kann beträchtlich : geringer sein. Versuche in dieser Richtung wurden auch bereits
W ι* »ν
_ if _
beispielsweise in der Sowjetunion durchgeführt, wo Versuche
unternommen wurden, um Aluminium-Silizium-Legierungen aus verschiedenen Aluminium-Silizium-Mineralien karbοthermisch
in einem Lichtbogenofen zu gewinnen. Hierbei werden Mineral und Kohlepulver vermischt und zu Briketts verformt. Nach der
Wärmebehandlung werden die Briketts in einen Lichtbogenofen eingebracht.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß die Anforderungen
an die Briketts extrem hoch sind, daß die Menge an Kohlenstoff sehr genau eingehalten werden muß und daß die
Briketts fest genug sein müssen, um beim Einbringen in den
Ofen und im Ofen nicht zu zerfallen.
Es ist äußerst wichtig, daß im Ofen eine korrekte Porosität und Leitfähigkeit herrseht. Außerdem sind die Investitionen
für die Herstellung der Charge extrem hoch infolge der Einrichtungen zum Mahlen, Mischen, zur Brikettierung, zur Wärmebehandlung
usw., während gleichzeitig die Elektrodenkosten : hoch sind.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein Verfahren anzugeben, mittels welchem die Herstellung von Aluminium-Silizium-Legierungen
in einem einzigen Schritt und auch unter Verwendung von pulverisierten Rohstoffen möglich
ist, wobei die vorgenannten Nachteile vermieden werden sollen.
Dies wird erfindungsgemäß bei dem eingangs erwähnten Verfahren dadurch erreicht, daß das Naturmineral in Pulverform zusammen
mit einem Reduktionsmittel in Form eines Kohlenstoff-
— R _
trägers mit Hilfe eines Trägergases in ein in einem Plasmagenerator
erzeugtes Plasmagas eingeblasen wird und dann in auf diese Weise erhitzern Zustande zusammen mit dem Reduktionsmittel und dem energiereichen Plasmagas in eine Reaktionskammer eingebracht wird, welche im wesentlichen allseits von
festem Reduktionsmittel in grobstückiger Form umgeben ist.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird das Naturmineral aus einer Gruppe ausgewählt, welche aus
Andalusit, Cyanit, Silimit, Nephelin, Quartz, Aluminiumoxid enthaltender Tonerde wie Bauxit und Mischungen von zwei oder
mehr dieser Minerale besteht. Irgendwelche in den Mineralien enthaltene flüchtige Bestandteile werden verdampft und verlassen
die Anlage mit dem Abgas, um herauskondensiert oder auf irgendwie andere geeignete Weise zurückgewonnen zu werden.
Beispiele von flüchtigen Bestandteilen außer AIpO., und SiOp,
welche im Mineral eingeschlossen sein können, sind Na^O und
KpO. Ein Beispiel eines unterschiedliche Mengen flüchtiger Verbindungen enthaltenden Minerals ist Nephelin.
Das Mineral oder die Mineralien werden durch Reaktion mit dem eingeblasenen Kohlenstoff zum Schmelzen und zur Reduktion '
gebracht und es entsteht dabei eine flüssige Aluminium- '< Silizium-Legierung,
Die Auswahl von Silizium- und Aluminium-Rohstoffen wird dank der Verwendung von pulverigen Rohstoffen, wie dies erfindungs-'
gemäß vorgeschlagen wird, erleichtert und die Kosten werden gesenkt. Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren ist ·
auch gegenüber den elektrischen Eigenschaften des Rohmaterials1
unempfindlich, was die Wahl des Reduktionsmittels erleichtert.
Das eingeblasene Reduktionsmittel kann beispielsweise Kohlenwasserstoff
sein, wie Erdgas, Kohlepulver, Holzkohiepulver, Anthrazit, Petrolkoks, möglicherweise gereinigt, und Koksgruß.
Die für das Verfahren erforderliche Temperatur kann durch die Menge an pro Einheit Plasmagas zugeführter elektrischer Energie
ohne Schwierigkeiten gesteuert werden, um optimale Bedingungen bei minimalem Stromverbrauch zu erreichen.
Zweckmäßigerweise wird das feste Reduktionsmittel, so wie es
verbraucht wird, in grobstückiger Form kontinuierlich der Reaktionszone zugeführt.
Geeignete feste Reduktionsmittel in grobstückiger Form sind
Koks, Holzkohle, Petrolkoks und/oder Ruß, und das im Verfahren verwendete Plasmagas kann zweckmäßigerweise aus Prozeßgas
bestehen, welches aus der Reaktionszone zurückgeführt
wurde.
Das feste Reduktionsmittel in grobstückiger Form kann ein in
grobstückige Form umgewandeltes Pulver sein, wobei ein Beinder verwendet wird, der aus C und H und möglicherweise auch aus O
zusammengesetzt ist, wie beispielsweise Sucrose.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist der Plasmagenerator
ein induktiver Plasmagenerator, wodurch Verunreinigungen seitens der Elektroden auf einen absoluten Minimalwert reduziert werden.
Das erfinäungsgemäß vorgeschlagene Verfahren läßt sich vorteilhaft
für die Herstellung von Aiuminium-Silizium-Legierungen von hohen. Reinheitsgrad verwenden. In diesem Fall
können- extrem reines AIpO.,., SiOp und Reduktionsmittel mit
extrem geringen Mengen an Verunreinigungen als Rohmaterial verwendet werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger Beispiele erläutert.
Die Reaktionen werden vorzugsweise in einem Reaktor durchgeführt, der einem Schachtofen ähnlich ist, welcher fortlaufend
von oben her mit einem festen Reduktionsmittel durch eine Gicht beschickt wird, welche getrennte, abgedichtete
Speisekanäle besitzt oder einen den Umfang des Schachtes umgebenden kreisringförmigen Beschickungskanal.
Das pulverisierte Mineral wird in den Boden des Reaktors durch Rohrleitungen mit Hilfe eines inerten Gases oder eines
Reduktionsgases eingeblasen. Gleichzeitig kann Kohlenwasserstoff ebenso wie eventuell Sauerstoffgas vorzugsweise durch
die gleichen Rohrleitungen eingeblasen werden.
Am Boden des mit Reduktionsmittel in grobstückiger Form
gefüllten Schachtes befindet sich eine Reaktionskammer, weiche allseits durch das Reduktionsmittel in grobstückiger
Forri; umgeben ist. Schmelzen und Reduktion von Al0O-, und SiO,.
ei j
d.
erfolgen augenblicklich in dieser Reduktionszone.
Das ausströmende Reaktorgas, welches aus einer Mischung von
Kohlenmonoxid und Wasserstoff in hoher Konzentration besteht, kann erneut in Umlauf gebracht werden und als Trägergas für
das Plasmagas verwendet werden. Überschüssiges Gas kann vorzugsweise zur Energieerzeugung verwendet werden.
Ein Versuch wurde im Maßstab 1:2 durchgeführt. Zyanit mit einer Korngröße von weniger als 2 mm wurde als Rohmaterial
verwendet. Die "Reaktionskammer" bestand aus Koks., Kohlepulver wurde als Reduktionsmittel verwendet und gewaschenes
Reduktionsgas, bestehend aus CO und Hp, wurde als Trägergas und Plasmagas verwendet.
Die zugeführte elektrische Leistung betrug 1000 kW. ; kg
Zyanit/min wurden als Rohprodukt zu 1,2 kg Kohlepulver/min
sowie 0,3 kg Koks/min als Reduktionsmittel zugeführt.
Bei dem Versuch wurde eine Gesamtmenge von etwa 500 kg AIui'ainium-Siliziurn-Legierung
mit einem Al-Gehalt von 62^ hergestellt.
Der durchschnittliche Stromverbrauch betrug etwa Il kWh/kg an erzeugter Aluminium-Silizium-Legierung.
Der Versuch wurde in kleinem Maß stäbe durchgeführt und der
Wärmeverlust war daher beträchtlich. Durch Gasrückgewinnung kann der Stromverbrauch weiter herabgesetzt werden, und die
WarmeVerluste dürften in einer größeren Anlage ebenfalls
wesentlich geringer sein.
Ein Versuch wurde im Maßstab 1:5 durchgeführt. Quartζsand
und AlpOv mit einer Korngröße von weniger als 2 mm wurde als
Rohmaterial verwendet. Die "Reaktionskammer" bestand aus Koks. Kohiepulver wurde als Reduktionsmittel verwendet und
gewaschenes Reduktionsgas, bestehend aus CO und H2, wurde
als Trägergas und Plasmagas verwendet.
Die zugeführte Stromleistung betrug 1000 kW. 2 kg AIpO^, und
I kg SiOp/min wurden als Rohmaterial eingebracht, sowie
1,2 kg Kohlepulver/min und 0,3 kg Koks/min als Reduktionsmittel.
,
Bei derr, Versuch wurde eine Gesamtmenge von etwa 500 kg Aluminium-Silizium-Legierung
mit einem Al-Gehalt von 62% hergestellt. Der durchschnittliche Stromverbrauch betrug etwa
II kWh/kg an hergestellter Aluminlum-Silizium-Legierung.
Der Versuch wurde in kleinem Maßstabe durchgeführt, sodaß
der V/arme verlust beträchtlich war. Bei einer Gasrückgewinnung
kann der Stromverbrauch weiter herabgesetzt werden und die Wärmeverluste dürften in einer größeren Anlage ebenfalls
wesentlich geringer sein.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Aluminium-Silizium-Legierungen
aus Aluminiumoxid und Siliziumoxid enthaltendem Naturmineral und Kohlepulverj dadurch gekennzeichnet, daß
das Naturmineral in Pulverform zusammen mit einem Reduktionsmittel in Form eines Kohlenstoffträgers mit Hilfe eines Trägergases
in ein in einem Plasmagenerator erzeugtes Piasmagas eingeblasen wird und dann in auf diese Weise erhitztem Zustande
Andrejewski, Honke & Partner, Patentanwälte in Essen
zusammen rait dem Reduktionsmittel und dem energiereichen
Plasmagas in eine Reaktionskammer eingebracht wird, welche im wesentlichen allseits von festem Reduktionsmittel in grobstückiger Form umgeben ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Naturmineral aus einer Gruppe ausgewählt wird, welche aus Andalusitj Cyanit, Silimit, Nephelin, Quartz, Aluminiumoxid
enthaltender Tonerde wie Bauxit und Mischungen von zwei oder mehr dieser Minerale besteht.
>· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Kohlenstoff träger Kohlenviasserstoff wie Erdgas, Kohlepulver, Holzkohlepulver, Anthrazit, Petrolkoks evtl. in
gereinigter Form und Koksgrus eingeblasen wird.
h. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Reduktionsmittel in grobstückiger Form Koks, Holzkohle, Petrolkoks und/oder Ruß verwendet werden.
5· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Trägergas für das Plasmagas im Verfahrensprozeß aus der Reaktionszone zurückgeführtes Prozeßgas verwendet wird.
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Free format text: ERIKSSON, SUNE, HOFORS, SE |
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