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Bodenrückstrahler
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Die Erfindung betrifft einen Bodenrückstrahler zum Befestigen auf
Fahrbahnen, mit einem Körper mit horizontaler Auflagefläche, der mindestens eine
aufragende Reflexionsfläche und vor der Reflexionsfläche eine Aussparung aufweist.
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Als Orientierungshilfe für den Straßenverkehr bei schlechten Sichtbedingungen,
insbesondere bei Nacht, ist es in der Verkehrstechnik bereits seit vielen Jahren
üblich, Markierungselemente zu verwenden, die das Scheinwerferlicht von Fahrzeugen
reflektieren. Dabei haben sich Markierungsstreifen als weitgehend unwirksam erwiesen,
wenn auf den Reflexionsperlen des Markierungsstreifens wegen starken Regenfalls
eine Wasserschicht aufliegt. Fahrbahnmarkierungen, wie sie beispielsweise in Baustellenbereichen
zur Spurkennzeichnung benötigt werden und die unter schlechten Wetterbedingungen
auch nachts sichtbar sein sollen, können
nur durch über der Fahrbahn liegende Bodenrückstrahler verwirklicht werden. Derartige
Bodenrückstrahler haben jedoch den Nachteil, daß sie schnell verschmutzen und daß
sie bei Schneepflugeinsätzen im Winter zerstört werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bodenrückstrahler
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem eine Selbstreinigung der Reflexionselemente
erfolgt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Reflexionsfläche an einem Verformungsbereich des Körpers angeordnet ist, der nachgiebiger
als der unter der Aussparung liegende benachbarte Bereich ist, und daß vor der Reflexionsfläche
in dem Körper ein Schlitz vorgesehen ist, an dessen einer Schlitzwand die Reflexionsfläche
bei Be- und Entlastung des Verformungsbereichs vorbeireibt.
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Der Schlitz ermöglicht in Verbindung mit dem nachgiebigeren Verformungsbereich
bei Belastung beispielsweise durch einen Fahrzeugreifen eine Relativbewegung der
Reflexionsfläche in bezug auf den unter der Aussparung liegenden Bereich, wobei
die Reflexionsflache an der einen Schlitzwand vorbeistreicht und sich auf diese
Weise selbst reinigt. Entfällt die Belastung, tritt der gestaucht Verformungsbereich
mit der Reflexionsfläche aus dem Schlitz heraus, wobei sich der Schlitz schließt
und eventuell in den Schlitz eingedrungenes Wasser herausquillt.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß der
Körper aus hochelastischem Material be-
steht und daß in dem Verformungsbereich
zur Auflagefläche hin offene Hohlräume vorgesehen sind.
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Die Elastizität des Materials in Verbindung mit den Hohlräumen erleichtert
die Deformation des Verformungsbereichs. Der unterhalb der Aussparung liegende Bereich
federt nicht ein, da einerseits in dem Bereich keine Hohlräume vorgesehen sind und
andererseits wegen der Aussparung hierauf kein Druck ausgeübt wird. Dadurch, daß
die Hohlräume nach unten zur Auflage fläche offen sind, kann nicht zuletzt wegen
des Tauchglockeneffekts kein Wasser in die Hohlräume eindringen. Dies gewährleistet
eine einwandfreie Funktion des Bodenrückstrahlers auch bei Frost.
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Der Schlitz in dem Inneren des Körpers verläuft in Fortsetzung der
Reflexionsfläche und endet in der Auflagefläche. Beim Aufkleben des Bodenrückstrahlers
auf die Fahrbahn kann von unten der Kleber in den unteren Teil des Schlitzes eindringen
und diesen damit schließen. Auf diese Weise wird verhindert, daß Wasser durch den
Schlitz unter die Auflagefläche gelangen kann, das im Winter durch Frosteinwirkung
den Bodenrückstrahler von der Fahrbahn lösen könnte.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung weist die Reflexionsfläche einzeln
vorstehende Reflektoren auf.
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Die vorstehenden Reflektoren drängen die gegenüberliegende Schlitzkante
bzw. Schlitzwand beim Eintauchen in den Schlitz zurück. Beim Zurückdrängen entsteht
ein hoher Anspreßdruck der Schlitzwand auf die vorstehenden Reflektoren, wodurch
Verschmutzungen der Reflektoroberflächen gründlich abgerieben werden.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht der Körper aus einem
im wesentlichen kalottenförmigen oberen Teil mit zwei entgegengesetzt reflektierenden,
zueinander parallelen Reflexionsflächen und einem kreiskegelstumpfförmigen unteren
Teil, der in der Fahrbahn versenkbar ist. Die mechanische Beanspruchung von Fahrzeugreifen,
die derartige Bodenrückstrahler überfahren, ist durch das Einfedern des Körpers
erheblich reduziert. Auch können derartige Bodenrückstrahler nicht von einem Pflugschild
eines Schneepfluges herausgerissen werden, da der über der Fahrbahn liegende Teil
des Verformungsbereichs durch seine Elastizität in Verbindung mit seiner zum Rand
hin abgeflachten Form unter dem Pflugschild wegtauchen kann.
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Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht des Bodenrückstrahlers, Fig.
2 eine Draufsicht auf den Bodenrückstrahler, Fig. 3 eine schematische Darstellung
der Verformung eines in die Fahrbahndecke eingeklebten Bodenrückstrahlers unter
Belastung durch einen Fahrzeugreifen und Fig. 4 eine Seitenansicht eines zweiten
Ausführungsbeispiels.
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Der Bodenrückstrahler besteht aus einem scheibenförmigen, hochelastischen
Körper 1, mit einem oberen, über einer Fahrbahndecke 2 überstehenden kalottenförmigen
Teil 3 und mit einem in die Fahrbahndecke 2 eingelassenen kreiskegelstumpfförmigen
unteren Teil 4. Der untere
Teil 4 weist auf seiner Unterseite eine
im wesentlichen ebene horizontale Auflagefläche 5 auf. Das Material des Körpers
1 behält seine Elastizität auch bei Temperaturen wesentlich unter 0° C. Der kalottenförmige
Teil 3 weist wie aus Fig. 2 ersichtlich, zwei gegenüberliegende, sich nach außen
erweiternde Aussparungen 6, 7 auf, die in dem kalottenförmigen Teil 3 zwei zur Auflageflache
5 senkrechte, zueinander parallele und entgegengesetzt reflektierende Reflexionsflächen
8 zur Aufnahme von Reflektoren 9 bilden. Die in der Draufsicht im wesentlichen trapezförmigen
Aussparungen 6, 7 werden von Wänden 10 des Körpers 1 seitlich begrenzt, die unter
einem Winkel zueinander stehen und in bezug auf die Reflexionsflächen 8 jeweils
einen Offnungskegel bilden. Die Offnungskegel vor den Reflexionsflächen 8 ermöglichen,
daß auch schräg auftreffendes Fahrzeugscheinwerferlicht reflektiert wird.
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Der kalottenförmige Teil 3 ist Bestandteil eines Verformungsbereiches
des Körpers 1, der nachgiebiger als die unter den Aussparungen 6,7 liegenden Bereiche
ist.
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Der Verformungsbereich erstreckt sich zwischen den beiden Reflexionsflächen
8 quer und im wesentlichen streifenförmig über den Körper 1, und zwar im Bereich
des kalottenförmigen Teils 3 und in dem darunter liegenden Bereich des unteren Teils
4.
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Die Reflexionsflächen 8 erstrecken sich vertikal von der Fahrbahnebene
aus nach oben bis zu ca. 2/3 der Kalottenhbhe des oberen Teils 3, wtihrend die Länge
der Reflexionsflächen 8 etwa 1/3 des Körperdurchmessers betrAgt. Von der jeweiligen
horizontalen Oberkante der Reflexionsflächen 8 erstrecken sich in Richtung auf den
höchsten
Punkt des Körpers 1 Abflachungen 11, die jedoch nicht ineinander übergehen.
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Die Reflexionsflächen 8 nehmen beispielsweise jeweils vier Reflektoren
9 auf, die in die Reflexionsflächen 8 eingelassen sind, wobei bei jedem Reflektor
9 eine Reflektorlinse 12 aus der Reflektorfläche 8 in die jeweilige Aussparung 6,7
halbkugelförmig übersteht.
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Der Bodenrückstrahler kann auch als ein einseitig reflektierender
Körper, z.B. für Autobahnfahrspuren, ausgebildet werden, indem die Reflektoren auf
einer Seite fortfallen.
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Der Körper 1 ist in bezug auf seine auf den Reflexionsflachen 8 senkrecht
stehende Durchmesserebene spiegelsymmetrisch aufgebaut, wobei die Reflektoren 9
in einer horizontalen Ebene jeweils nebeneinander angeordnet sind.
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In den Reflexionsflächenebenen ist jeweils ein Schlitz 13 in den Körper
1 eingeschnitten, dessen Lange etwa der maximalen horizontalen Weite der Aussparung
6, 7 entspricht und dessen Tiefe sich in Vertikalrichtung durch den kalottenförmigen
Teil 3 im Randbereich der Aussparungen 6,7 bis in den unteren Teil 4 erstreckt und
in der Auflageflcche 5 endet. Durch das Aufkleben der Bodenrückstrahler mit einem
Kleber, kann dieser von unten in den unteren Teil des Schlitzes eindringen und den
Schlitz so abdichten, daß kein Wasser durch den Schlitz unter die Auflageflche 5
gelangt Dadurch, daß die Länge des Schlitzes über die Länge der Reflexionsflache
hinausgeht, wird das Stauchen des die
Reflexionselemente aufnehmenden
Verformungsbereichs erleichtert. Eine Schlitzwand wird dabei in Verlängerung der
Reflexionsfläche 8 in dem unteren Teil 4 gebildet, während die andere Schlitzwand
16 den Aussparungsbereich nach innen begrenzt.
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In dem unteren Teil 4 sind in dem Verformungsbereich zur Erleichterung
der vertikalen Deformation des Körpers 1 bei Belastung Hohlräume 14 vorgesehen,
die zur Auflagefläche 5 hin offen sind. Diese Hohlräume 14 befinden sich jedoch
nicht unter den Aussparungen 6, 7 des kalottenförmigen Teils 3, so daß dieser Bereich
relativ hart ist. Die Hohlräume 14 im unteren Teil 4 sind vorzugsweise in bezug
auf die zuvor genannte Durchmesserebene symmetrisch angeordnet, wobei durch die
Hohlräume ein verstärktes Einfedern des die Reflektoren 9 tragenden Verformungsbereichs
bewirkt werden soll.
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Die Reflexionsfläche kann auch geringfügig schrçiggestellt werden,
so daß die Reflexionswirkung für einen in einem Fahrzeug sitzenden Betrachter in
einer bestimmten Entfernung optimiert werden kann. Dabei ermöglichen die hervorstehenden
Linsen 12 trotz der Schrägstellung der Reflexionsfläche 8 eine Reinigung der Linsenoberfläche
durch die Schlitzkante 16 des Schlitzes 13.
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Die kreisrunde Form des Bodenrückstrahlers ermöglicht den Einsatz
von Kernbohrgeräten zum Erstellen von Einsatzlöchern 18 in der Fahrbahndecke 2.
Der Bodenrückstrahler wird dann mit Hilfe eines Zwei-Komponenten-Klebers 15 eingeklebt,
wobei der Kleber 15 gleichzeitig verhindert, daß Wasser in das Einsatz loch 18 gelangen
kann,
was bei Frost zu einem Ablösen des Bodenrückstrahlers führen könnte.
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In Fig. 3 ist die Fahrbahndecke geschnitten dargestellt, während der
Bodenrückstrahler in einer Ansicht wiedergegeben ist, die schematisch die Deformation
des Verformungsbereiches bei Belastung durch einen Fahrzeugreifen 17 darstellt.
Der kalottenförmig überhöhte Teil 3 mit den Reflektoren 9 kann sich wegen der Schlitze
13 relativ zu dem unbelasteten unteren unter den Aussparungen 6,7 liegenden Bereich
stärker deformieren und absenken, sodaß die Linsen 12 der Reflektoren 9 an der Schlitzkante
16 vorbeireiben und auf diese Weise gereinigt werden. Wegen des elastischen Materials
des Körpers 1 paßt sich dabei die Schlitzkante 16 der Außenkontur der Linsen 12
an. Durch die in dem unteren Teil 4 angeordneten Hohlräume 14 wird eine verstärkte
vertikale Deformation des Verformungsbereichs des Körpers 1 erzielt, während sich
der untere Teil 4 unter den Aussparungen 6,7 wegen der fehlenden Hohlräume 14 und
wegen der fehlenden Druckbelastung vertikal kaum verformt.
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Das hochelastische Material des Körpers 1 stellt für den rollenden
Verkehr kein Hindernis dar, da der kalottenförmige obere Teil 3 sich nahezu plangleich
in die Fahrbahn 2 eindrückt. Auch Schneepflugeinsätze lassen den Bodenrückstrahler
unbeschädigt, da er sich beim Überfahren durch ein Pflugschild absenken kann.
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Bei Entlastung federt der Verformungsbereich des Körpers 1 wieder
hoch, wobei die Reflektorlinsen 12 aus dem Schlitz 13 heraus schnellen und eventuell
in den Schlitz 13 eingedrungenes Wasser herausquillt.
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Fig. 4 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel, bei dem der untere Teil
4 einen horizontalen Rand 20 aufweist, der im eingebauten Zustand des Bodenrückstrahlers
in Fahrbahnebene verläuft. An der inneren Umfangskante des Umfangsrandes 20 beginnt
der kalottenförmige obere Teil 3. Der Rand ermöglicht, daß der Verformungsbereich
des Körpers 1 wegen des Umfangsrandes 20 besser nachgeben kann, weil er nicht unmittelbar
mit dem Kleber im Kernloch verbunden ist.