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Straßenleitpfosten
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Straßenleitpfosten, als Kunststoffhohlprofil
mit trapezförmigem Querschnitt ausgebildet, dessen oberer Bereich mit Tages- und
Nachtkennzeichen versehen ist, wobei die als Reflektoren ausgebildeten Nachtkennzeichen
als den nach hinten divergierend verlaufenden Seitenwandungen angeordnet sind.
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Die zur Straßenbegrenzung üblicherweise eingesetzten Straßenleitpfosten
sind aus einem allseitig geschlossenen, extrudierten oder geblasenen Kunststoffhohlprofil
hergestellt, wobei die Aufstellung so getroffen ist, daß die kürzere Seite zur Fahrbahn
hin zeigt.
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Diese Seite ist normalerweise als Bogen gestaltet, in dessen Verlängerung
die divergierend verlaufenden Seitenwandungen sich anschließen.
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Je nach Art der Aufstellung sind die Leitpfosten unterschiedlich gestaltet.
So sind Pfosten zum Eingraben, Pfosten zum Aufsetzen auf einen Sockel, Abscherpfosten,
welche durch Krafteinwirkung im unteren Bereich abscheren und Aufsatzleitpfosten
zum Befestigen an Leitplanken bekannt. Alle zuvor genannten Art von Straßenleitpfosten
werden ausnahmslos aus Niederdruckpolyäthylen hergestellt.
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Da Straßenleitpfosten erheblichen, überwiegend durch Luftbewegungen
hervorgerufenen Belastungen ausgesetzt sind, müssen sie eine verhältnismäßig hohe
Stabilität aufweisen. Straßenleitpfosten werden laufend in relativ großen Stückzahlen
benötigt, und zwar wird der weitaus größte Teil als Ersatz für zerstörte Pfosten
und nicht als Erstausrüstung für neu gebaute Strecken gebraucht. Der hohe Anteil
für den Ersatzbedarf ist darauf zurückzuführen, daß davon der weitaus größere Teil
durch mutwilliges, oftmals zum Bruch führende Abknicken zerstört wird. Aus dieser
Erkenntnis heraus, sind sogenannte Stehaufpfosten entwickelt worden, die im unteren
Bereich eine mechanische Rückholvorrichtung aufweisen, durch welche der umgebogene
Pfosten nach Freigabe sich wieder aufrichtet. Derartige Pfosten sind jedoch relativ
teuer und die Funktion der Rückholvorrichtung ist nicht nur durch Witterungseinflüsse,
sondern auch durch mehrmaliges Umbiegen des Pfostens mehr oder weniger stark beeinträchtigt.
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Ein weiterer Nachteil bei den bekannten Straßenleitpfosten ist noch
darin zu sehen, daß bei einem Anfahren durch ein Fahrzeug Teile unkontrolliert im
Pfostenbereich umherfliegen, wodurch weitere Beschädigungen hervorgerufen werden
können und die Unfåligefahr erhöht wird.
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Dies trifft insbesondere für die Abscherpfosten zu, bei denen der
Pfosten auf ein Metallunterteil aufgesteckt ist und durch Krafteinwirkung im Bereich
oberhalb des Metallunterteils abschert.
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Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde,
einen Straßenleitpfosten der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß er material-und
formfedernd ausgebildet ist und ohne Zerstörung aus der vertikalen Betriebsstellung
in eine horizontale oder eine darüber hinausgehende Lage gebogen werden kann, aus
der er nach der Freigabe in die vertikale Ausgangslage zurückfedert. Zur Lösung
der gestellten Aufgabe ist erfindungsgemäb vorgesehen, daß die hinteren vertikalen
Ränder der nach hinten divergierend verlaCufenden Seitenwandungen eine sich über
die gesamte Höhe des: it;piostens erstrekkende öffnung begrenzen, und daß der Leitpfostén
auibeinem theroplastischen Kautschuk gefertigt ist.
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Erfindungsgemäße Leitpfosten könnnen nunmehr um eine senkrecht zur
Öffnung liegende Achse praktisch so weit gebogen werden, daß das obere Ende den
Boden erreicht, ohne daß eine einen Ersatz notwendig machende Beschädigung oder
gar eine Zerstörung erfolgt. Dies ist einerseits auf die technologischen Eigenschaften
des Materials hinsichtlich seiner Flexibilität und Elastizität und andererseits
auf die Formgebung des Pfostens zurückzuführen. Der Einsatz von thermoplastischem
Kautschuk ist besonders vorteilhaft, da dieses auch bei einer häufig auftretenden
Deformation nicht zum Altern und einer dådurch bedingten Rißbildung selbst dann
noch nicht neigt,rwenn die Pfosten über mehrere Jåhre hinweg am Aufstellungsort
verbleiben. Durch die gewählte, bezogen auf den Querschnitt, V-förmige Gestaltung
des Straßenleitpfostens wird nicht nur die erforderliche Stabilität erreicht, sondern
auch die Möglichkeit des Ausweichens des Materials bei einer durch Krafteinwirkung
bedingten Verformung. Ein am Straßenrand aufgestellter , erfindungsgemäßer Straßenleitpfosten
ist demzufolge im Sinne einer einseitig eingespannten Feder mit rechteckförmigem
Querschnitt zu sehen. Da die Aufstellung so vorgenommen wird, daß die Offnung parallel
zum Straßenrand verläuft, liegt die Biegeachse senkrecht zum Straßenrand.
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Dies hat einerseits den Vorteil, daß sich der Straßenleitpfosten beim
Anfahren durch ein Fahrzeug durch eine relativ geringe Kraftaufwendung verformt,
so daß die Beschädigungen, sofern sie überhaupt auftreten, von geringer Bedeutung
sind, und andererseits daß beim Umbiegen durch vorbeifahrende7weiradfahrer oder
durch vorbeigehende Fußgänger nach der Freigabe der Pfosten nicht in die Fahrbahn
springt, was eine zusätzlicheunfallgefahr bedeuten würde.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß das
obere Ende des Leitpfostens eine sich über den gesamten Querschnitt erstreckende
Stirnöffnung aufweist. Bei einer derartigen Ausführung ist in einem besonders hohen
Maße sichergestellt, daß bei einer durch Biegung erfolgten Verformung kein Bruch
oder eine Rißbildung erfolgt, da die Seitenwandungen gegeneinander beweglich sind.
Falls es jedoch als
störend empfungen wird, daß die obere Stirnöffnung
offen ist, kann diese durch nicht miteinander verbundene Plattenteile abgedeckt
werden.
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Die Stabilität des Leitpfostens kann auf besonders einfache Weise
erhöht werden, wenn an den Innenseiten der Wandungen vertikal und/ oder horizontal
verlaufende Versteifungsrippen angeordnet sind.
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Durch diese Maßnahme wird außerdem noch Material gespart.
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Weitere Kennzeichen und Merkmale einer vorteilhaften Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand von weiteren Unteransprüchen und ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen. Es
zeigen: Fig. 1 eine Teilansicht eines erfindungsgemäßen Straßenleitpfostens, wie
er von einem Fahrzeugführer an der rechten Straßenseite stehend gesehen wird, Fig.
2 die Rückseite des in der Fig. 1 dargestellten Pfostens, wie er von einem Fahrzeugführer
an der linken Straßenseite stehend gesehen wird, Fig. 3 den in den Fig. 1 und 2
dargestellten Straßenleitpfosten in Draufsicht, jedoch ohne Andeutung der Tageskennzeichen,
Fig. 4 bis 17 Ausführungsbeispiele verschiedener Straßenleitpfosten, wobei die mit
geraden Zahlen bezeichneten Figuren jeweils eine Draufsicht und die mit ungeraden
Zahlen bezeichneten Figuren einen Längsschnitt gemäß den Linien A-A darstellen,
Fig. 18 eine Draufsicht auf einen Straßenleitpfosten, dessen obere Stirnöffnung
verschlossen ist, Fig. 19 einen Schnitt längs der Linie XIX-XIX in Fig. 18, Fig.
20 eine Teilansicht eines Stràßenleitpfostens, das mit Verankerungen versehene untere
Ende zeigend, von der Straßenseite aus gesehen,
Fig. 21 eine der
Fig. 20 entsprechende Seitenansicht und Fig. 22 einen Schnitt längs der Linie XXII-XXII
in der Fig. 20.
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Ein in den Fig. 1 bis 3 als ein Ausführungsbeispiel dargestellter
Straßenleitpfosten ist aus einem Kunststoffprofil, dessen Querschnitt die Fig. 3
zeigt, hergestellt. Das dort dargestellte Profil besteht aus den nach hinten divergierend
verlaufenden Seitenwandungen 1,2, dessen hintere, vertikal verlaufende Ränder 3,4
eine sich über die gesamte Höhe des Straßenleitpfostens erstrekkende öffnung 5 begrenzen.
Im aufgestellten Zustand liegt die Öffnung 5 der Fahrbahn abgewandt. Die Seitenwandungen
1,2 sind im Bereich der hinteren vertikalen Ränder 3,4, im Querschnitt gesehen,
bei dem in der Fig. 3 dargestellten Profil kreisbogenförmig ausgebildet, wobei die
vertikalen Ränder 3,4 einander zugewandt liegen. Die Seitenwandungen 1,2 sind an
der der öffnung 5 gegenüberliegenden Seite,die im aufgestellten Zustand zur Fahrbahn
zeigt, über einen Bogen 6 miteinander verbunden. Wie aus der Fig. 3 erkennbar, ist
das Straßenleitpfostenprofil einstückig ausgebildet.
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Die Darstellung gemäß den Fig. 1 und 2 ist so gewählt, wie die Aufstellung
an Straßen vorgenommen wird, d.h., wie ein Fahrzeugführer die Pfosten sieht. Demzufolge
entspricht die Darstellung gemäß der Fig. 1 den am rechten Fahrbahnrand stehenden
Leitpfosten und die Darstellung gemäß der Fig. 2 den am linken Rand stehenden Pfosten.
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Wie aus den Fig. 1 und 2 erkennbar, ist der jeweils obere Rand 7 in
Richtung zur Fahrbahn geneigt. Unterhalb des oberen Randes 7 ist das sog. Tageskennzeichen
8 angeordnet, welches aus einem Parallelogramm besteht, dessen kürzere Seiten parallel
zum oberen Rand 7 verlaufen. Aus Darstellungsgründen ist das Tageskennzeichen 8
als schwarz getönte Fläche dargestellt, so wie es auch in der Praxis ausgeführt
ist. Das Tageskennzeichen kann durch Umspritzen des Pfostenprofils, durch Umlegen
mit einer verschmelzten Folie oder durch einen Farbauftrag hergestellt werden. Das
Tageskennzeichen 8 kann,
sofern ein Umspritzen bzw. Umlegen erfolgt,
aus dem gleichen Material bestehen wie das Profil des Pfostens. Das Tageskennzeichen
8 ist ausserdem noch mit Reflektoren 9,10 versehen, die in nicht dargestellten Ausnehmungen
festgelegt sind. Der der Seitenwandung 1 zugeordnete Reflektor 9 ist rechteckförmig
gestaltet, während an der gegenüberliegenden Seitenwandung 2 zwei übereinander liegende,
kreisförmige Reflektoren 10 vorgesehen sind. Durch diese Anordnung ist die jeweils
rechte und linke Fahrbahnseite auch bei Dunkelheit erkennbar.
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Straßenleitpfosten der in Rede stehenden Art lassen sich vorzugsweise
durch Spritzen oder Ziehen des Profils mit einem nachfolgenden Ablängen herstellen.
Bei beiden Verfahren wird dann das Tageskennzeichen in der bereits beschriebenen
Weise hergestellt.
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Die in den Fig. 4 bis 17 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiele
zeigen die vielfältigen Möglichkeiten zur Erhöhung der Stabilität des Straßenleitpfostens
mittels Versteifungsrippen. Außerdem ist bei diesen Ausführungsbeispielen anstelle
des die Offnung 5 begrenzenden bogenförmigen Randbereiches der Seitenwandung 1,2
je eine Wulst 11, 12 vorgesehen. Bei dem in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist im Wendepunkt des Bogens 6 eine sich über die gesamte Länge erstreckende Versteifungsrippe
13 vorgesehen, die sich über ein Teil der Mittelebene erstreckt. Bei dem in den
Fig. 6 und 7 aufgezeigten Straßenleitpfosten sind im Bereich des Bogens 6 zwei mit
Abstand zueinander angeordnete, quer zur Längsrichtung sich erstrekkende Rippen
14,15 vorgesehen. Der in den Fig. 8 und 9 als ein weiteres Ausführungsbeispiel aufgezeigte
Straßenleitpfosten ist mit insgesamt vier Versteifungsrippen 16 bis 19 versehen,
die wiederum wie auch den in den Fig. 4 bis 7 dargestellten Ausführungsbeispielen
innenseitig liegen. Die Versteifungsrippen 16 bis 19 verlaufen wiederum in Längsrichtung
und liegen im Bereich der vertikalenSeitenränder der Seitenwandungen 1,2.
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Der in den Fig. 10 und 11 dargestellte Straßenleitpfosten ist hinsichtlich
der Anordnung der Versteifungsrippen eine Kombination aus den in den Fig. 6,7 und8,9
dargestellten. Der in den Fig. 12 und 13 aufgezeigte Pfosten unterscheidet sich
von dem in den Fig. 6 und 7 dargestellten dadurch, daß unterhalb der Rippen 14,15
je ein in Längsrichtung verlaufendes Stützdreieck 20,21 vorgesehen ist. Bei dem
in den Fig. 14 und 15 dargestellten Ausführungsbeispiel stellt die Rippenanordnung
eine Kombination der in den Fig. 8,9, und 12,13 dargestellten Ausführungsbeispiele
dar.
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Der noch in den Fig. 16 und 17 dargestellte Straßenleitpfosten stellt
eine Kombination aus der in den Fig. 4,5 und 8,9 dargestellten Ausführung hinsichtlich
der Rippen dar.
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Bei allen in den Fig. 4 bis 17 dargestellten Ausführungsbeispielen
ist selbstverständlich das Tageskennzeichen 8 einschließlich der Reflektoren 9,10
in der in den Fig. 1,2 dargestellten Weise vorgesehen. Ferner kann anstelle jeder
vertikal verlaufenden Wulst 11, 12 der der Offnung zugewandt liegende Rand 3,4,
im Querschnitt gesehen, bogenförmig, entsprechend der Fig. 3 ausgebildet sein.
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Unabhängig von den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen kann
die durch die oberen Ränder 7 gebildete Stirnöffnung verschlossen werden. Bei den
in den Fig.18 und 19 dargestellten .4usführungsbeispielen ist an die Seitenwandung
1 ein Plattenteil 22 und an die Seitenwandung 2 ein Plattenteil 23 angeformt, wobei
die Platten zueinander höhenversetzt sind. Die einander zugewandt liegenden Kanten
der Plattenteile 22,23 überlappen sich, so daß einerseits die Stirnöffnung vollkommen
abgedeckt ist, andererseits die Seitenwandungen 1,2 sich gegeneinander bewegen können.
Wie aus der Fig. 18 erkennbar, liegen die freien Ränder der Plattenteile 22,23 seitenversetzt
zur Biegeachse des Leitpfostens.
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In den Fig. 20 bis 22 ist das untere Ende eines Ausführungsbeispiels
eines Straßenleitpfostens dargestellt. Alle in den Fig. 4 bis 17 dar-
gestellten
Ausführungsbeispiele können derartig ausgebildet sein.
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Dieses Ausführungsbeispiel ist zum Einstecken in das Erdreich gedacht.
Zur Bodenverankerung sind die Seitenwandungen 1,2 oberhalb des unteren Endes mit
einer dreieckförmigen Ausklinkung 24 versehen. Die unterhalb der Ausklinkung 24
liegenden Materialteile der Seitenwandungen 1,2 sind nach außen zur Bildung von
Verankerungsflügeln 25 gebogen. Anstelle der Ausklinkung 24 könnten auch Einschnitte
vorgesehen werden.
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Die in den Fig. 4 bis 17 gezeigten Ausführungsbeispiele können an
ihrem unteren Ende auch so gestaltet werden, daß sie abnehmbar auf einem Erdanker
aufsteckbar sind oder an einer Leitplanke befestigt werden können.
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Bezugszeichen 1 Seitenwandung 2 Seitenwandung 3 Rand 4 Rand 5 Öffnung
6 Rand 7 Rand 8 Tageskennzeichen 9 Reflektor 10 Reflektor 11 Wulst 12 Wulst 13 Versteifungsrippe
14 Rippe 15 Rippe 16 Versteifungsrippe 17 Versteifungsrippe 18 Versteifungsrippe
19 Versteifungsrippe 20 Stützdreieck 21 Stützdreieck 22 Plattenteil 23 Plattenteil
24 Ausklinkung 25 Verankerungsflügel