DE361332C

DE361332C - Vorrichtung zur Aufnahme von Messbildern aus der Luft

Info

Publication number: DE361332C
Application number: DEW59741D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Publication date: 1922-10-13

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Aufnahme von Meßbildern aus der Luft, bei der eine oder mehrere Aufnahmekammern durch Auftriebsmittel in die' Höhe befördert werden, und zwar so, daß zum Festlegen des Aufnahmeortes in einer angenähert senkrechten Ebene mindestens zwei an Haltevorrichtungen festgehaltenen Registrierrollen o. dgl. befestigte Meßdrähte eine Verbindung ίο zwischen den Aufnahmekammern oder den Auftriebsmitteln und der Erdoberfläche herstellen.

Lichtbildaufnahmen vom Fesselballon aus sind schon seit langem ausgeführt worden, χ 5 doch hat es sich hierbei meistens um bemannte Ballons gehandelt, und es waren keine Einrichtungen vorgesehen, um mit der Aufnahmekammer einen genau vorbeschriebenen Ort einzuhalten. Bei der Erfindung wird die ao an einem Auftriebsmittel, Ballon, Drachen o. dgl., aufgehängte Aufnahmekammer mit mindestens zwei festen Punkten der Erdoberfläche durch Meßdrähte verbunden, die zweckmäßig auf Rollen aufgewickelt sind, so daß jedem Draht die gewünschte Länge gegeben werden kann.

Daß man zu den Meßdrähten elektrisch leitendes Material verwenden kann, ist bekannt, ebenso ist es nicht neu, die Aufnahmekammern vom Erdboden aus zu betätigen.

Die Verbindung der Aufnahmekammern mit dem Scheitel des Meßdrahtwinkels wird vorteilhafterweise so angeordnet, daß die Kammern sich selbsttätig in die Ebene des Meßdrahtdreiecks einstellen, damit der Aufnahmebereich festgelegt werden kann. Sollen mit einer derartigen Vorrichtung Raumbildaufnahmen gemacht werden, so kann die Standlinie dadurch hergestellt werden, daß an der einen Rolle der Meßdraht um eine bestimmte Strecke aufgewickelt und an der zweiten Rolle entsprechend abgewickelt wird. Raumbildaufnahmen können aber vorteilhaft a;uch dadurch hergestellt werden, daß die Standlinie mit den beiden Aufnahmekammern in die Höhe befördert wird. Hierzu werden an die beiden Enden eines annähernd wagerechten Drahtes von bestimmter Länge die Aufnahmekammern befestigt und je an einen Ballon aufgehängt. Der wagerechte Draht (Standlinie) erscheint hierbei als die kürzere der beiden parallelen Seiten des Meßdrahttrapezes,- und es ist ohne weiteres ersichtlich, daß dieser Draht selbsttätig gespannt wird. Die Meßdrähte imd der Standliniendraht können in bekannter Weise elektrische Leiter sein, so daß beide Aufnahmekammern von der Erdoberfläche aus gleichzeitig belichtet werden können.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung in zwei beispielsweisen Ausführungsformen dargestellt.

Abb. ι ist eine Aufriß, Abb. 2 eine Seitenansicht der ersten Ausführungsform, Abb. 3 das hierzu gehörige Schaltungsschema für die elektrische Auslösung, Abb. 4 ein Aufriß der zweiten Ausführungsform, Abb. 5 eine Seitenansicht hierzu, Abb. 6 das Schaltungsschema für die zweite Ausführungsform.

Die beiden Aufnahmekammern &¹ und l·² sind am Ballon α durch das Zwischenglied g-¹, g² aufgehängt. Die beiden Meßdrähte c¹ und c² sind auf den Rollen d¹ bzw. d² aufgewickelt und halten den Ballon α und damit die Aufnahmekammern b^l und b² in der gewünschten Höhe fest. Die Rollend¹ und d² tragen eine Teilung, die mit Hilfe der Zeiger e¹ und e² abgelesen werden kann. In der Abb. ι stellt die ausgezogene linke Hälfte die Stellung für Raumbildaufnahmen dar, welche die Aufnahmekammern einnehmen müssen, um die Aufnahmen vom linken Standende aus machen zu können. Die Lage für die Aufnahmen vom rechten Ende der Standlinie aus ist gestrichelt dargestellt. Der Übergang vom linken zum rechten Stand-

Claims

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punkte geschieht in der Weise, daß der Meßdraht c¹ um eine bestimmte Länge auf der Rolle d¹ abgewickelt wird und gleichzeitig der Meßdraht c² um eine entsprechende Länge auf der Rollet² aufgewickelt wird.

Das Zwischenglied g¹, g² ist als Doppelgabel ausgebildet. Da die beiden Meßdrähte c¹, c² durch die entsprechenden Gabeln hindurchgeführt sind, so erhält das Zwischenglied durch die beiden gespannten Meßdrähte eine bestimmte Lage, die auf die beiden Aufnahmekammern übertragen wird. Mit den Verschlüssen der Aufnahmekammern b¹ und b² sind die elektromagnetischen Auslösevorrichtungen f¹ und f² verbunden. Diese Auslösevorrichtungen f¹ und f² haben durch die Meßdrähte c^% und c² Verbindung mit der auf der Erdoberfläche befindlichen Batterie r¹ (Abb. 3). In Abb. 3 stellen h¹ und h² schematisch die Träger dar, die die Verbindung mit den Aufnahmekammern b¹ und b² herstellen. An den Trägern h¹ und h² sind die Doppelhebel k¹ und k² drehbar angeordnet. Die Auslösevorrichtung f¹ ist in Abb. 3 in der Stellung gezeichnet, die sie nach erfolgter Belichtung der Aufhabmekammer b¹ einnimmt. Vor der Auslösung befand sich die Klinke*¹ hinter der entsprechenden Nase am Träger h¹ und der Kontaktumschalter o¹ in Berührung mit dean Kontakt n¹. Sobald durch den Schalter s¹ der Stromkreis geschlossen wurde, zog der Elektromagnet I¹ den Doppelhebel k¹ in die gezeichnete Stellung, und die Verbindungsstange p¹ löste den Momentverschluß der Aufnahmekammer b¹ aus. Der Kontäktumschalter o¹ kam in Verbindung mit dem Kontakt«¹, und damit trat die Auslösevorrichtung/² in den Stromkreis. Wird nun der Schalter s¹ zum zweiten Male geschlossen, so zieht der Elektromagnet I² den Doppelhebel ¥ an und bewirkt damit die Bewegung der Verbindungsstange p², welche den Momentverschluß der Aufnahmekammer b² auslöst. Für eine weitere Anzahl von Aufnahmekammern b³ usw. würde sich nun die Reihenfolge wiederholen.

Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel (Abb. 4 bis 6) stellt der horizontale Draht r die Verbindung zwischen den an den Auftriebsmitteln d¹ und a² aufgehängten Aufnahmekammern b¹ und b² her. Die über die Rollen d¹ bzw. d² geführten Meßdrähte c^l und c² halten den Draht c³ in der gewünschten Höhe. An den beiden Aufnahmekammern b¹ und δ² sind die Auslösevorrichtungen f¹ und f" angebracht, die durch die Drähte c¹, c² und c^s mit der Batterie r² (Abb. 6) in Verbindung stehen. In Abb. 6 sind h^s und Ä⁴ die Träger, die an den Aufnahmekammern b¹ und b² befestigt sind. An diesen Trägern sind die Doppelhebel k° und k* drehbar angeordnet. Die Klinken i³ und i* befinden sich vor der Auslösung in der gezeichneten Stellung. Wird durch den Schalter s² der Stromkreis geschlossen, so ziehen die Elektromagnete I^s und l^l die Doppelhebel F und k* gleichzeitig herunter und bewegen damit die Verbindungsstangen p^% und p⁴, so daß die Momentverschlüsse der Aufnahmekammern b¹ und b² aufgelöst werden.

Mit den in der Nähe der Rollen d¹ und d² aufgestellten Winkelmeßgeräten t¹ und t² kann im Augenblick der Auslösung der Kammerverschlüsse durch Ablesung der Höhen- und Seitenwinkellage die Höhe und seitliche Stellung der beiden Aufnahmekammern b¹ und b² in bekannter Weise genau bestimmt werden.

Ρλ τ ε ν τ -An s ρ r fr c η ε :

ι. Vorrichtung zum Aufnehmen von Meßbildern aus der Luft, bei der eine oder mehrere Aufnahmekammern durch Auftriebsmittel in die Höhe befördert werden, gekennzeichnet durch mindestens zwei an Haltevorrichtungen (d¹, d^z) festgehaltenen Registrierrollen o. dgl. befestigte Meßdrähte (c¹, c²), die zum Festlegen des Aufnahmeortes in einer Ebene eine Verbindung zwischen den Aufnahmekammern (b¹, b²) oder den Auftriebsmitteln (σ,¹, α²) und der Erdoberfläche herstellen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein an den Aufnahmelcammern (b¹, b^z) befestigtes Führungsstück (g·¹, g²), in das die beiden Meßdrähte (c¹, c²) unterhalb des Scheitels eingreifen und so die Aufnahmekammern in der Ebene des Meßdrahtdreiecks festhalten.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den beiden Enden eines annähernd wagerechten Drahtes (c³), dessen Länge die Standlinie darstellt, je eine oder mehrere mit einem Auftriebsmittel verbundene Aufnahmekammern (δ¹, &²) angeordnet sind, die ihrerseits wieder durch den zugehörigen Meßdraht (c¹, c²) mit je einem festen Punkt der Erdoberfläche verbunden sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.