DE3611640A1 - Verfahren zum zerkleinern und verdichten von aktenabfall - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zerkleinern und Verdich­ ten von Aktenabfall unter Verwendung einer Zerkleinerungseinrich­ tung und eines nachgeschalteten Behälters, in welchen der zer­ kleinerte Aktenabfall fällt.

Bei den bekannten Aktenvernichtern wird die Akte in Streifen zer­ schnitten oder in streifige Abschnitte aufgeteilt. Das so erhal­ tene lockere Gut fällt in einen Behälter und wird weitertranspor­ tiert. Da keine Verdichtung erfolgt, ist das Volumen groß.

Es sind Einrichtungen bekannt, die das Gut in Kammern mittels Druckkolben verdichten. Durch die hohe Rückfederung des Gutes muß eine erhebliche Leistung aufgewendet werden. Der Antrieb des Kolbens paßt in seiner Struktur wenig zu der der meistgebräuch­ lichsten Aktenvernichtern in Form von Schneidwalzenpaaren.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, bei dem eine hohe Verdichtung bei geringem Leistungsbedarf erzielt wird mittels eines Verdichtungsprinzipes, das der Antriebscharakteri­ stik der gebräuchlichen Aktenvernichter angepaßt ist. Der Akten­ abfall soll möglichst kontinuierlich verdichtet werden. Dabei sol­ len sowohl Behälter oder Säcke gefüllt werden als auch Ballen mit Bindung herzustellen sein.

Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß anschließend an die Zerkleinerungseinrichtung der Aktenabfall durch erfassende und weiterfördernde Presswerkzeuge in einem anschließenden Press­ kanal zerfasert, vermischt, verdichtet und einem Behälter zuge­ führt wird. Nach weiteren Merkmalen der Erfindung sollen dabei Behälter und Säcke gefüllt oder Ballen gebildet werden. Die Zufuhr soll dabei zum Erreichen einer guten Auffüllung zentral in den Behälter erfolgen.

Als Presseinrichtung wird ein Zinkenrotor mit Zinken vorgeschla­ gen, dessen Spitzen in Rillen des Pressenmantels eintauchen. Die Arbeitsfläche der Zinken soll beim Durchgang durch einen Ab­ streifer mit diesem einen Winkel gleich oder geringfügig kleiner oder größer als 90° bilden.

Der Aktenabfall soll in einem anschließenden Presskanal verdich­ tet werden. Der Presskanal wird durch einen Abstreifer und einer im Abstand von etwa einer Zinkenlänge angeordneten Presswand ge­ bildet.

Zur Anpassung an die verschiedenen Güter und zur Veränderung des Verdichtungsverhältnisses soll die Presswand in ihrem Abstand zum Abstreifer verändert werden. Dazu ist eine Verstellung vorgesehen. Auch durch Änderungen in der Länge kann die Wirkung verändert werden.

Um eine gute Befüllung des Behälters oder des Sackes zu erreichen, muß die Mündung des Presskanals zentral erfolgen. Der Sack kann dabei mit seinem offenen Ende direkt mittels einer Halterung am Ende des Presskanals angebracht sein. Ein Behälter kann unmittel­ bar unter der Mündung des Presskanals angeordnet sein.

Nach weiteren Merkmalen der Erfindung soll die Ausgestaltung der Presseinrichtung der Antriebscharakteristik einer Zerkleinerungs­ einrichtung in Form eines Schneidwalzenpaares ausgelegt werden. Der Durchmesser und die Drehzahl des Pressenrotors können etwa den Abmessungen der Schneidwalzen entsprechen. Dadurch ist es möglich, von einer Schneidwalze aus den Pressenrotor anzutreiben. Dabei ergeben sich vorteilhafte Anordnungen der Presseinrichtung und des Motors unter den Schneidwalzen. Unmittelbar unter der Austrittsöffnung der Schneidwalzen kann der Einlauf in die seit­ lich angeordnete Presseinrichtung erfolgen. Somit wird auf der anderen Seite Platz für den Motor gewonnen.

Beim Füllen einer Presskammer zur Bildung von Ballen ist es zweckmäßig, die Einmündung seitlich und die Richtung der Pressung schräg nach unten anzulegen. Dadurch gewinnt man eine vorteil­ hafte Befüllung und eine günstige schmale Stelle, an der die Ver­ bindung von Bändern mittels eines Hakens erfolgen kann.

Die Presseinrichtung kann aus Kostengründen schmäler gehalten sein als die Zerkleinerungseinrichtung. Im weiteren ist es zweck­ mäßig, für eine gute Wirkung im Presskanal, diesen in seinem Ver­ lauf zu verengen; was durch seitliche Leitbleche erfolgen kann.

Nach einem anderen Merkmal der Erfindung ist eine Verstellung der Eingangsweite des Presskanals vorgesehen. Zu diesem Zweck ist die Presswand zweigeteilt. Ein Gelenk und eine Verstellung erlauben die Veränderung durch Ausknicken.

Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in nachsteh­ hender Beschreibung näher erläutert:

Fig. 1 zeigt eine Einrichtung zum Zerkleinern und Verdichten von Aktenabfall mit einem Sack als Behälter zum Auffangen in Seitenansicht.

Fig. 2 zeigt eine Einrichtung nach Fig. 1 in Seitenansicht, wobei der Aktenabfall in einen entleerbaren Behälter gepreßt wird.

Fig. 3 zeigt die Seitenansicht einer Einrichtung mit waagrechter Zufuhr und einer Presskammer mit Bindeeinrichtung zum Bilden von Ballen.

In Fig. 1 wird das Aktengut dem Schneidwalzenpaar 1 über die Öffnung 2 zugeführt. Die Papierstreifen bzw. Streifenstücke ge­ langen über den Trichter 3, der vom Rost 4 und der Wand 5 gebil­ det wird, in die Presseinrichtung 6. Diese besteht aus dem Zin­ kenrotor 7 mit den Zinken 8, dem Pressenmantel 9 mit den Rillen 10 und dem Presskanal 11. Er wird gebildet durch den Abstreifer 12, durch den die Zinken 8 in engem Abstand hindurchgehen und der Presswand 13.

Die Ausgangsweite des Presskanals 11 entspricht etwa der Zinken­ länge. In seinem weiteren Verlauf kann die Weite mittels der Presswand 13 durch die Verstellung 14 dem zu pressenden Gut oder der gewünschten Pressdichte angepaßt werden.

Die Arbeitsfläche 15 der Zinken 8 bilden mit dem Abstreifer 12 beim Durchgang einen Winkel gleich oder geringfügig kleiner oder größer als 90°.

Der Sack 16 zur Aufnahme des Aktenabfalles ist durch die Hal­ terung 17 am Ende des Presskanals 11 angeschlossen. Der Motor 18 treibt über den Antrieb 19 das Schneidwalzenpaar 1 und die Presseinrichtung 6 an.

In Fig. 2 wird das Schneidwalzenpaar über den Antrieb 19 und das Untersetzungsgetriebe 20 und die Presseinrichtung 6 über den Antrieb 21 angetrieben.

Der Trichter 3 ist seitlich verjüngt, um eine gleichmäßigere Pressung über die Breite zu erzielen. Durch die Leitbleche 22 wird der Presskanal 11 zur Erhöhung der Pressdichte nach außen hin enger.

Der gepreßte Aktenabfall fällt in den Behälter 23, der nach er­ folgter Füllung entleert oder durch einen leeren Behälter aus­ getauscht werden kann.

In Fig. 3 wird die Zerkleinerungseinrichtung 24 waagrecht be­ schickt und der Aktenabfall der Presseinrichtung 25 zugeführt. Der Presskanal 26 wirkt schräg nach unten in die Presskammer 27, die durch die Innenwand 28, den Boden 29 und die über die Gelen­ ke 30 und 31 zu öffnenden Wände 32 und 33 gebildet wird. Der in der Presskammer 27 sich bildende Ballen 34 wird durch die Bän­ der 35 umgeben, die von Rollen 36 ablaufen.

Nach erfolgter Füllung werden durch die Fangeinrichtung 37 die unten liegenden Bandteile nach oben geholt und mit den in der Halterung 38 befindlichen Enden verbunden. Danach kann nach dem Öffnen der Wände 32 und 33 der Ballen 34 entnommen werden. Vor der nächsten Füllung müssen die Enden der Bänder 35 in der Halterung 38 befestigt werden.

Die Verstellung 39 gestattet über das Gelenk 40 die Ausgangs­ weite des Presskanals 26 zu verändern.

Claims (12)

1. Verfahren zum Zerkleinern und Verdichten von Aktenabfall unter Verwendung einer Zerkleinerungseinrichtung, einer Press­ einrichtung und Behälter, dadurch gekennzeich­ net, daß an der Austrittsöffnung der Zerkleinerungseinrichtung der Aktenabfall durch erfassende und weiterfördernde Presswerk­ zeuge in einem anschließenden Presskanal zerfasert, vermischt, verdichtet und einem Behälter zugeführt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr zentral in den Behälter erfolgt.

3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der Behälter durch einen auswechselbaren Behälter oder einen Sack oder einer Presskammer mit Bindevorrichtung zur Bil­ dung von Ballen gebildet wird.

4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den An­ sprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Presseinrich­ tung (6) aus einem Zinkenrotor (7) mit Zinken (8), deren Spitzen in Rillen (10) des Pressenmantels (9) eintauchen, einem Abstrei­ fer (12), mit dem die Arbeitsfläche (15) der Zinken (8) beim Durchgang einen Winkel gleich oder geringfügig kleiner oder größer als 90° bildet, einem unmittelbar sich anschließenden Presskanal (11), dessen Anfangsweite etwa der Länge eines Zin­ kens (8) entspricht, wobei die dem Abstreifer (12) abgewandte Presswand (13) in ihrem Abstand zum Abstreifer (12) und gegebenen­ falls in ihrer Länge verstellbar ist und wobei die Mündung des Presskanals (11) zentral in einen anschließenden Behälter ge­ richtet ist.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Schneidwalzenpaaren für die Zerkleinerungs­ einrichtung die Rotordrehzahl und der Durchmesser des Schneidwalzenpaares der des Zinkenrotors der Presseinrichtung etwa entsprechen.

6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Füllen eines Behälters oder eines Sackes die Anordnung des Presskanals (11) unmittelbar unter dem Schneidwalzenpaar er­ folgt und die Presseinrichtung (6) auf der einen Seite und der Motor (18) auf der anderen Seite erfolgt.

7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Füllen einer Presskammer (27) mit nachfolgender Bindung eines Ballens (34) der Presskanal (26) an der Oberkante der Press­ kammer (27) einmündet und in seiner Richtung schräg nach unten verläuft.

8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1-5 und 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Bindung über die Mündung des Presskanals ( 26) erfolgt.

9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Presseinrichtung (6 bzw. 25) in ihrer Breite schmaler ist als die Zerkleinerungseinrichtung (1 oder 24).

10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß der Presskanal (11) durch schräge Leitbleche (22) in seinem Verlauf nach hinten enger wird.

11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß die Anfangsweite des Presskanals (11) verstellbar ist.

12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß die Presswand (13) durch ein Gelenk ( 40) und eine Verstell­ lung (39) abknickbar ausgebildet ist.