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Vorrichtung zum Abziehen von Hasierhobelklingen. Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Abziehen von Rasierhobelklingen, bei der der Klingenhalter
in den Endlagen durch zwei auf Steuerarme des Klingenhalters wirkende Anschläge
unter Mitwirkung mehrerer, unter Federwirkung stehender Kurbelarme o. dgl. gewendet
bzw. in die Mittellage bewegt wird. Bei den bekannten Abziehvorrichtungen dieser
Art wird beim Hin- und Hergang des den Schleifstein o. dgl. tragenden Schlittens
immer nur eine Klingenschneide geschliffen bzw. abgezogen, indem an jedem Hubende
eine Drehung des Klingenhalters um einen solchen Winkel erfolgt, daß dadurch abwechselnd
die eine und andere Schneidefläche der gleichen Schneide zur Anlage am Schleifmittel
gebracht wird. Um die andere Schneide zu schleifen, ist es erforderlich, die Feder
von dem einen Kurbelarm des Klingenhalters zu lösen, den Klingenhalter
von
Hand um i8o° zu drehen und die Feder wieder an dein anderen Kurbelarm zu befestigen.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, diese bekannte Abziehvorrichtung
so zu verbessern, daß der Klingenhalter bei der Hin-und Herbewegung des Schlittens
derart gesteuert wird, daß nacheinander alle vier Schneideflächen der Klinge, d.
h. beide Schneiden geschliffen bzw. abgezogen werden, ein Wenden # das Klingenhalters
von Hand also nicht mehr erforderlich ist.
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Es sind nun auch Abziehvorrichtungen bekannt, bei welchen durch Hin-
und#Herbeivegung des den Klingenhalter tragenden Schlittens nacheinander alle vier
Schneideflächen der Klinge abgezogen werden. Der Klingenhalter wird bei diesen bekannten
Einrichtungen an dem einen Hubende selbsttätig um i8o° gewendet, um die zweite Schneide
in Arbeitsstellung zu bringen, während er am anderen Hubende derart gewendet wird,
daß die andere Fläche der beim voraufgegangenen Hub nur an .einer Schneidefläche
abgezogene Schneide an dem Schleifstein o. dgl. zur Anlage kommt. Die Erfindung
besteht gegenüber dem Bekannten in der besonderen Einrichtung zum Steuern des Klingenhalters
beim Hubwechsel des den Schleifkörper tragenden Schlittens.
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Um das selbsttätige Wenden der Klinge um i8o° zu ermöglichen, ist
der der Feder zum Angriff dienende Kurbelarm des Klingenhalters als Doppelkurbel
nach Art einer Kulisse ausgebildet, in welcher der den Kulissenstein tragende Angriffspunkt
der Feder aus der Stellung der einen Kurbel in die der anderen gleiten und damit
die Schneidenwechseldrehung bewirken kann. Die diese Verschiebung des Angriffspunktes
ermöglichende Drehung der Kulisse in der bezüglichen Endlage um einen solchen Winkel,
daß das bisherige, den Kurbelzapfen bildende Kulissenende nach der der Feder abgewendeten
Kreishälfte der Kreisdrehung gelangt, wird dabei durch entsprechende Erhöhung des
an diesem Hubende zur Wirkung kommenden Anschlages für die Haltersteuerarme erreicht.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i einen Längsschnitt nach Linie A-A der Abb.
2, Abb. z eine Draufsicht, Abb. 3 einen Querschnitt nach Linie B-B der Abb. 2, Abb.
q. einen Querschnitt nach Linie C-C der Abb. 2, Abb. 5 einen Längsschnitt mit Stellung
des Schlittens in der rechten Endlage.
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Auf der hölzernen Grundplatte a ist ein fester Metallrahmen b befestigt,
dessen hochstehende Seitenwände c die aus Schlitzen d bestehenden Lagerstellen für
den Klingenhalter f enthalten und durch Stege g gegeneinander versteift sind. Auf
dem festen Rahmen b ist ein mit Handgriff i versehener Schlitten h längsverschiebbar
geführt. Der Schlitten trägt lose in einer Vertiefung den stabförrnigen Schleifkörper
h, der nach Bedarf mit seiner einen, mit Leder überzogenen Seite oder mit seiner
anderen Steinseite dem Klingenhalter zugewendet werden kann. Die zu schärfende Klinge
in ist in üblicher Weise auf dem Klingenhalter f auswechselbar befestigt. An dein
einen Ende des Klingenhalters ist außerhalb der Rahmenseitenwand eine Doppelkurbel
Q befestigt, die nach Art einer Kulisse einen Längsschlitz o enthält. In diesen
Schlitz greift ein am freien Ende einer Zugfeder q befestigter Haken
r ein. Das andere Federende ist am Gestell b befestigt. Der Haken r hat bei
Drehung der Doppelkurbel P das Bestreben, sich in das eine oder andere Schlitzende
einzulegen. Die Kurbel p ist so an der Klingenhalterwelle befestigt, daß der Schlitz
o rechtwinklig oder nahezu rechtwinklig zur Klingenebene verläuft. Das hat zur Folge,
daß die an dem Kurbelarm mittels des Hakens r angreifende Feder
q die Klinge in eine aufrechte Stellung zu drehen und darin zu halten sucht.
Das ist aber nur in den Endlagen des Schlittens lz, d. h. dann möglich, wenn die
Klinge nicht auf dein Schleifstein aufliegt. Beim Schleifgang wird die Klingenschneide
von der Feder in entsprechender Schräglage mit sanftem Druck auf die Oberfläche
des Schleifsteins niedergedrückt. Die Angriffsstelle der Feder q soll nun gemäß
der Erfindung nach jedesmaligem Hin- und Hergang des Schlittens 1a durch Gleiten
des Hakens r von dem einen Ende des Schlitzes o nach dem anderen verlegt werden,
um eine vollständige Wendung der Klinge zu bewirken.
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Zu diesem Zweck sind die beiden am Schlitten angeordneten Anschläge
u, v und die mit diesen zusammenwirkenden Steuerarme w, x am Klingenhalter,
welche in bekannter Weise dazu dienen, den Klingenhalhalter aus der senkrechten
Endlage in die erforderliche Schräglage beim Schleifgang überzuführen, gemäß der
Erfindung so ausgebildet, daß der eine Anschlag u etwas höher als der andere Anschlag
v ist. Dabei sind die Steuerarme w, x etwas gegen die Klingenebene, und zwar nach
entgegengesetzten Seiten versetzt. Das hat zur Folge, daß der Klingenhalter jedesmal,
wenn der Schlitten h seine rechte Endlage erreicht hat (Abb. i und 5), durch den
höheren Anschlag u über die wagerechte Lage hinaus gedreht wird.
Dabei
gleitet der Haken r der Feder q aus dem jeweils oberen in das untere
Ende des Kurbellängsschlitzes o. Der Klingenhalter wird dadurch so weit gewendet,
daß der vorher nach unten gerichtete Steuerarm, z. B. a" Jetzt nach oben gerichtet
ist und für den nächsten Hub des Schlittens die andere Schneide der Klinge in Arbeitsstellung
gelangt. Am anderen Hubende, an dem der niedrige Anschlag v zur Wirkung gelangt,
findet dagegen eine Verschiebung des Hakens r im Schlitze o nicht statt. Der Klingenhalter
schwingt nach Passieren des Nockens v unter der Wirkung der Feder q in seine senkrechte
Stellung, so daß bei Umkehr der Bewegungsrichtung des Schlittens die andere Schneidefläche
der gleichen Schneide an den Schleifstein zur Anlage kommt.
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Die Wirkungsweise ist zusammenhängend folgende: Es sei angenommen,
daß der Schlitten h in Richtung des in Abb. i gezeichneten Pfeiles bewegt wird.
Hierbei wird die eine Schneidefläche der dem Steuerarm w benachbarten Schneide der
Klinge abgezogen. Am Ende des Schlittenhubes trifft der hohe Anschlag u auf den
Steuerarm w des Klingenhalters, wodurch dieser über die wagerechte Lage hinaus gedreht
wird und der Haken r der Feder q in dem Schlitz o von einem Ende der
Doppelkurbel zum anderen gleitet. Dadurch wird der Klingenhalter in der bereits
geschilderten Weise gewendet, d. h., es ist nunmehr an Stelle der dem Steuerarm
w benachbarten Schneide die dem Arm x benachbarte Schneide nach abwärts gerichtet.
Bei der Umkehr der Bewegungsrichtung des Schlittens gleitet der Arm x über den Anschlag
Da dieser Arm aber 'hinter der Klingenebene liegt, wird der Klingenhalter diesmal
nicht über die wagerechte Lage hinausgedreht, sondern nur so weit schräg gestellt,
daß die dem Stein zugekehrte Schneidefläche der Schneide sich auf die Oberfläche
des Steines auflegt, wenn der Arm x den Anschlag 2-c verlassen hat. Die Klinge hat
dann eine Drehung um i8o° erfahren, d. h., es wird nunmehr die eine Schneidefläche
der dem Arm x benachbarten Schneidekante abgezogen. Am Ende dieses Schlittenhubes
in Richtung des in Abb. 5 gezeichneten Pfeiles wird die Klinge durch das Zusammenwirken
des Armes x mit dem Anschlag v vom Stein abgehoben und der Klingenhalter unter dein
Einfluß der Feder q in die aufrechte Stellung geschwungen, sobald der Arm den -Anschlag
verlassen hat. Es ist nunmehr die andere Schneidefläche der dem Arm x benachbarten
Schneide dem Stein zugekehrt. Bei Umkehr der Bewegungsrichtung wird der Klingenhalter
durch den Anschlag z, wieder soweit schräg gestellt, daß die andere Schneidefläche
derselben Klingenschneide sich auf den Stein auflegen kann. An diesem Hubende findet
also nur eine Wendung der Klinge um etwa 6o° statt, d. h., es werden nicht die Schneiden,
sondern die Schneideflächen einer und derselben Schneide gewechselt. Am Ende des
nunmehr wieder in Richtung des Pfeiles (Abb. i) stattfindenden Schlittenhubes wird
der Klingenhalter erneut um i8o° gewendet, d. h., es findet wieder ein Wechsel der
Schneiden statt, so daß bei zweimaligem Hin- und Hergang des Schlittens nachei:pander
- sämtliche vier Schneideflächen der Klinge abgezogen werden.
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Um die dem Handgriff i zugekehrte Hälfte des Schlittens vorteilhaft
auszufüllen, ist hier ein Behälter y mit einem Schiebedeckel z lose eingesetzt,
der zur Aufbewahrung von Klingen dienen soll, beim Schleifen aber herausgenommen
werden kann.