-
-
Aufreißbares Dosenteil
-
Die Erfindung betrifft ein aufreißbares Dosenteil aus Blech mit -
einem Paar Ritzungen, die einen Aufreißstreifen seitlich begrenzen, - einer tasche,
die als gesondertes Blechteil an einem ihrer Enden in einer Schweißzone, die sich
mindestens annähernd über die gesamte Breite des Aufreißstreifens erstreckt, an
diesen angeschweißt ist, - und einer Startritzung, die sich zwischen der Schweißzone
und dem freien Ende der Lasche über den Aufreißstreifen erstreckt.
-
Bei einem bekannten Dosenteil (DE-C 1 017 042) ist die Lasche zusammen
mit einem im Ausgangszustand ebenen Blechzuschnitt in einem Stück ausgestanzt und
erstreckt sich in dessen Ebene über einen von zwei Längsrändern des Blechzuschnittes
hinaus. Zusammen mit den beiden Ritzungen, die den Aufreißstreifen seitlich begrenzen,
ist eine diese Ritzungen miteinander verbindende Startritzung in der Nähe des anderen
Längsrandes in den Blechzuschnitt eingestanzt. Der Blechzuschnitt wird dann derart
gerollt, daß die beiden Längsränder einander überlappen, und diese werden anschließend
miteinander zu einer Längsnaht
verschweißt, sodaß ein zylindrischer
Dosenrumpf entsteht. Aus diesem wird schließlich eine vollständige Dose hergestellt,
indem die beiden Stirnseiten des Dosenrumpfes durch Bördeln mit einem Deckel bzw.
einem Bcden verschlossen werden. Zum Aufreißen der Dose wird auf die Lasche ein
Schlüssel aufgesteckt, der am nächstgelegenen Bördelrand abgerollt wird.
-
Bei diesen bekannten Dosen gelingt es vorallem ungeübten Verbrauchern
nicht immer auf Anhieh den Aufreißstreifen in der gewünschten Weise vollständig
zu entfernen. Nicht selten reißt der Aufreißstreifen schon im Bereich der Längsränder
oder kurz dahinter ab, weil sich von der Lasche ausgehend konvergierende Risse bilden,
die sich zwischen den seitlichen Ritzungen treffen. Der Verbraucher ist dann gezwungen,
das Öffnen der Dose mit einem für diesen Zweck nicht vorgesehenen Werkzeug fortzusetzen,
wobei die Gefahr besteht, daß er sich an scharfen Blechrändern verletzt.
-
In der Absicht, den Aufreißvorgang sicherer zu gestalten, ist in einer
älteren Anmeldung (DE-35 16 388.7) ein aufreißbares Dosenteil der eingangs beschriebenen
Gattung vorgeschlagen worden, bei dem die Startritzung von einer Ritzungslinie gebildet
ist, die sich quer über den Aufreißstreifen erstreckt und gegebenenfalls um ein
kurzes Stück über jede der beiden den Aufreißstreifen seitlich begrenzenden Ritzungen
hinausreicht.
-
Dosenteile nach diesem nicht vcrveröffentlichten ältere Vorschlag
lassen sich einwandfrei aufreißen, wenn es gelungen ist, die Lasche beim Anschweißen
an den Aufreißstreifen derart genau anzuordnen, daß die Startritzung unmittelbar
neben der Schweiß zone liegt. Wenn jedoch infolge von Herstellungsungenauigkeiten
die Schweiß zone entweder einen zu großen Abstand von der Startritzung hat
oder
diese überdeckt, dann kann die Startritzung nicht oder nur in unvollkommener Weise
ihre Aufgabe erfüllen, beim Aufrollen der Lasche mittels eines Schlüssels den Aufreißstreifen
erst knicken und dann mehr oder weniger schnell auf der gesamten Breite zwischen
den ihn seitlich begrenzenden Ritzungen anreißen zu lassen. Herstellungsungenauigkeiten,
die eine den Aufreißvorgang erschwerende ungünstige Lage von Startritzung und Schweißzone
in Bezug zueinander zur Folge haben können, ergeben sich aus den Toleranzen beim
Einprägen der Startritzung, beim Sta-nzen und Handhaben der Lasche, sowie beim Schweißen
selbst.
-
Will man all diese Toleranzen so klein halten, daß sie sich auch bei
ungünstigem Zusammentreffen nicht nachteilig auf den Aufreißvorgang auswirken, dann
erfordert dies verhältnismäßig kostspielige Verfahren und Vorrichtungen zum Ausführen
der genannten Arbeitsgänge.
-
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein aufreißbares
Dosenteil der eingangs beschriebenen Gattung derart weiterzubilden, daß der Aufreißvorgang
auch durch verhältnismäßig große Herstellungsungenauigkeiten der beschriebenen Art
nicht merklich erschwert wird.
-
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Startritzung
sich nur in einem mittleren Bereich des Aufreißstreifens im wesentlichen quer zu
den seitlichen Ritzungen erstreckt und in die Nähe der beiden seitlichen Ritzungen
vom freien Ende der Lasche weg verläuft, und daß die Schweiß zone in der Nähe der
beiden seitlichen Ritzungen die Startritzung überdeckt.
-
Die Längen des im wesentlichen querverlaufenden Abschnitts und der
beiden im wesentlichen längsverlaufenden Abschnitte der Startritzung sowie der Abstand
ihres querverlaufenden Abschnitts von der Schweiß zone lassen sich aufgrund einfacher
Versuche derart auf die Blechdicke und
die sonstigen Eigenschaften des Dosenteils und der Lasche abstimmen
und von der Arbeitsgenauigkeit der zur Verfügung stehenden Fertigungseinrichtungen
abhängig machen, daB selbst bei ungünstigstem Zusammentreffen aller Toleranzen die
Schweißzone die beiden längsverlaufenden Abschnitte der Startritzung sicher überdeckt,
wobei die Schweißzone sich mit diesen längsverlaufenden Abschnitten überschneidet.
Der zwischen den Uberschneidungsbereichen liegende Teil der Startritzung läßt den
Aufreißstreifen gelenkartig nachgeben und dann anreißen, wenn die Lasche mit einem
Schlüssel aufgerollt wird Es ist vorteilhaft, wenn die Startritzung über zwei Drittel
bis vier Fünftel der Breite des Aufreißstreifens die Form eines querliegenden zum
freien Ende der Lasche konvexen Bogens hat.
-
Dabei kann die Startritzung sich, an den Bogen beiderseits anschließend,
im wesentlichen parallel zu den seitlichen Ritzungen erstrecken.
-
Die Startritzung kann kreisförmig oder oval oder an den Bogen beiderseits
anschließend trapezförmig in sich geschlossen sein.
-
Solche Startritzungen lassen sich mit einem Prägestempel erzeugen,
der beim Prägen axialsymmetrisch belastet wird und sich deshalb besonders genau
und nahezu verschleiB-frei führen läßt. Vor allem aber haben in sich geschlcssene
Ritzungen den Vorteil, daß sie besonders wenig dazu neigen, aufzubrechen und dadurch
das Dosenteil unbrauchbar zu machen, wenn dieses Biege- und/oder Dehnungsbelastungen
ausgesetzt wird. Biegebelastungen treten beispielsweise auf, wenn das Dosenteil
in Form eines ebenen Blechzuschnittes zu einem zylindrischen Dosenrumpf gerollt
wird. Darüberhinaus können erhöhte Biegebelastungen
auftreten" wenn
eine gefüllte Dose durch unachtsame Handhabung verformt wird. Dehnungsbelastungen,
die im Bereich der Startritzung kritisch werden können, treten vor allem dann auf,
wenn ein zunächst zylindrisch gerolltes Dosenteil zu einer quader- oder pyramidenstumpf-
oder kegelstumpf förmigen Zarge geweitet wird.
-
Eine weitere Alternative besteht darin, daß das Feld mehrere einander
kreuzende diagonale Ritzungen aufweist.
-
Gemäß einer weiteren älteren, nicht vorveröffentlichten Anmeldung
(DE-35 15 812.3) hat die Lasche eines aufreißbaren Dosenteils an ihrem angeschweißten
Ende eine Verdickung von der Form eines auf das freie Ende der Lasche gerichteten
Pfeils. In Verbindung mit einer solchen Gestaltung der Lasche läßt sich die vorliegende
Erfindung in besonders vorteilhafter Weise dadurch weiterbilden, daß die das vordere
Ende der pfeilförmigen Verdickung oder Ausprägung gegen die Startritzung um etwa
das Zwei-oder Dreifache der Blechdicke des Dosenteils zurückversetzt ist.
-
Ausführunasbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand schematischer
Zeichnungen mit weiteren Einzelleiten erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine Konservendose
in Schrägansicht zu Beginn des Aufreißens, Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt
aus Fig. 1, Fig. 3 einen Ausschnitt eines Dosenteils, auf das eine Lasche aufgeschweißt
wird, Fio. 4 die Ansicht der Lasche von unten in Richtung des Pfeils IV in Fig.
3 ung Fig. 5 eine vergrößerte Draufsicht des Dosenteils mit aufgeschweißter Lasche
und Fig. 6-8 verschiedene Varianten zu Fig. 5.
-
Das dargestellte Dosenteil 10 ist ein ursprünglich rechteckiger Blechzuschnitt
mit zwei Längsrändern 12 und 14.
-
Das Dosenteil 10 wird im Verlauf der Herstellung einer Konservendose
zu einer zylindrischen Zarge gerollt, wie mit einem Kreis in Fig. 1 angedeutet ist.
Anschließend werden die beiden Längsränder 12 und 14 miteinander verschweißt. Die
Schweißnaht kann eine Uberlappt-Quetschnaht sein oder, wie in Fig. 1 und 2 angedeutet,
eine Stln.pfnaht, die sich durch Laserschweißung herstellen läßt.
-
Das Dosenteil 10 hat ein Paar parallele Ritzungen 16, die rechtwinklig
zu den Längsrändern 12 und 14 eingeprägt sind und einen Aufreißstreifen 18 seitlich
begrenzen, der sich über den gesamten Umfang der fertigen Dose erstreckt. An den
Aufreißstreifen 18 ist eine Lasche 20 angeschweißt, auf die man gemäß Fig. 1 und
2 einen Schlüssel 22 aufstecken kann, um erst die Lasche 20 und anschließend den
gesamten Aufreißstreifen 18 aufzurollen.
-
Der Schlüssel 22 rollt dabei an einem von zwei Bördelrändern 24 entlang,
die das gemäß Fig. 1 quaderförmige Dosenteil mit je einem Deckel bzw. Boden 26 verbinden.
-
Der Aufreißstreifen 18 kann zwischen den beider. ihn seitlich begrenzenden
Ritzungen 16 und parallel zu diesen eine (Fig. 1 bis 3) oder zwei (Fig. 6 bis 8)
zusätzliche Längsritzungen aufweisen, die sich ebenfalls über den gesamten Umfang
der Dose erstrecken.
-
In dem Aufreißstreifen 18 ist ein eld 28 vor einer Startritzung 30
umgrenzt. Das Feld 28 ist in ausreichendem Abstand von beiden Längsrändern 12 und
14 angeordnet, um frei von jeglicher Gefügeveränderung des Blechs zu bleiben, die
bei Verschweißen der beiden Längsränder auftritt. Die Breite des Feldes 28 beträgt
bei den dargestellten bevorzugten Beispielen etwa drei Viertel der Breite des Aufreißstreifens
18. Die Startritzung 30 läßt
sich mit einem Prägestempel erzeugen,
vorzugsweise im ebenen Zustand des Dosenteils 10 nach dem Einprägen der Ritzungen
16.
-
Gemäß Fig. 1 bis 5 ist das Feld 28 oval und von der Startritzung 30
vollständig umschlossen; der Mittelpunkt des Feldes 28 liegt möglichst genau in
der Mitte zwischen den beiden seitlichen Ritzungen 16.
-
Das Feld 28 kann aber auch gemäß Fig. 7 oder 8 von einer anders gestalteten,
insbesondere kreisförmigen bzw. angenähert trapezförmigen Startritzung 30 umgrenzt
sein. Alle dargestellten Ausführungsformen ist gemeinsam, daß ein mittlerer vorderer
Abschnitt der Startritzung oder eine daran angelegte Tangente sich im rechten Winkel
zu den seitlichen Ritzungen 16 erstreckt und daß sich an diesen mittleren Abschnitt
seitliche Abschnitte der Startritzung anschließen, die sich, vorzugsweise parallel
zu den seitlichen Ritzungen 16, nach hinten erstrecken.
-
Die Lasche 20 hat ein zum Aufstecken des Schlüssels 22 bestimmtes
freies Ende 32, das sich leicht - beispielsweise mit einem Fingernagel - vor Dosenteil
1 wegbiegen läßt. Das andere Ende der Lasche 2G, das mit dem Dosenteil 10 verschweißt
wird, weist eine Verdickung 34 auf, die in den dargestellten Beispielen dadurch
entstanden ist, daß ein pfeilförmiger Endabschnitt beim Stanzen der Lasche 20 derart
nach außen umgeschlagen worden IStr daß seir: gemäß Fig. 3 bis 5 etwas abgestumpftes
Ende 36 nach vorne, zum freien Ende 32 der Lasche 20 gerichtet ist.
-
In die Unterseite der Lasche 20 ist eine Vertiefung 38 eingeprägt,
die ebenfalls pfeilförmig und auf das freie Ende 32 gerichtet, jedoch kleiner als
die Verdickung 34 ist. Die Vertiefung 38 ist in Richtung zum freien Ende 32
der
Lasche 20 hin durch eine in entsprechender Weise pfeilförmige Zone 40 begrenzt,
die eine gegenüber der übrigen Unterseite der Lasche leicht vorstehende waffelartige
Oberflächenstruktur aufweist.
-
Bei jeder der in Fig. 5 bis 8 dargestellten Ausgestaltungen des Feldes
28 wird die Lasche 20 beim Anschweißen an den Aufreißstreifen 18 so angeordnet,
daß ihr abgestumpftes Ende 36 vom mittleren vorderen Abschnitt der Startritzung
30 einen Abstand a in der Größenordnung des Zwei- bis Dreifachen der Blechdicke
des Dosenteils hat.
-
Beispielsweise ist bei einer Blechdicke des Dosenteils von 0,2 der
Abstand a = 0,5 mm. Das vordere Ende der Vertiefung 38 liegt über der Mitte des
Feldes 28.
-
Beim Schweißen entsteht unter dem Einfluß eines von Schweißelektroden
erzeugten Druckes zwischen der waffelartig strukturierten pfeilförmigen Zone 40
und dem Dosenteil ein besonders guter Stromübergang, sodaß eine Schweißzone 42 dort
entsteht, wo die pfeilförmige Zone 40 das Dosenteil überdeckt. Die Schweißzone 42
ist sor ebenfalls im wesentlichen pfeilförmig; sie erstreckt sich über das Feld
28 und auch geringfügig über die beiden den Aufreißstreifen 18 seitlich begrenzenden
Ritzunge mg hinaus. Bei einer Breite b des Aufreißstreifens 18 rr 6,0 mm kann die
Gesamtbreite c der Schweißzone 42 beispielsweise 7 mm betragen, sodaß die Schweißzone
sich um je 0,5 mm über die beiden seitlichen Ritzungen hinauserstreckt.