DE3716176A1 - Verfahren und vorrichtung zum umformen von hohlkoerpern sowie verwendung des verfahrens bzw. der vorrichtung und dosenkoerper - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum umformen von hohlkoerpern sowie verwendung des verfahrens bzw. der vorrichtung und dosenkoerperInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie
eine Vorrichtung zum Umformen eines bleibend verformbaren
Hohlkörpers, eine Verwendung des Verfahrens bzw. der Vor
richtung für die Expansion metallischer Hohlkörper sowie
einen hiernach hergestellten Dosenkörper.
Als Hohlkörper wird beispielsweise im folgenden von einem
metallischen, zylindrerförmigen Dosenkörper ausgegangen, wie
er bei der Dosenherstellung nach der Schweißung der Längs
schweißnaht vorliegt. Aus verschiedenen Gründen kann das
Bedürfnis bestehen, einen derartigen Hohlkörper-Rohling
weiter formverändernd zu bearbeiten. Einmal kann erwünscht
sein, ihn in eine von seiner Zylinderform abweichende,
beispielsweise eher quaderförmige oder prismenförmige
Form zu bringen, oder mit ringförmig umlaufenden Sicken
zu versehen. Zum anderen besteht das Bedürfnis, ausgehend
von einem solchen Rohling, dessen aufgespanntes Volumen
zu erhöhen, sei dies, um mit einer einzigen Rohlingher
stellungslinie mehrere Dosenvolumina abzudecken, sei dies
gleichzeitig auch, um dabei Wandungsmaterial einzusparen.
Für die Formänderungen derartiger Hohlkörper drängt sich
in bekannter Art und Weise eine Einwirkung mittels
mechanisch fester Matrizen/Stempel generell mittels mechanisch
fester Bearbeitungswerkzeuge auf, was jedoch in Anbetracht
der Hohlkörperform und deren Zugänglichkeit, insbesondere
bei ein- und/oder auskragender Formgebung aufwendig sein
kann. Zudem kann die Einwirkung auf den Hohlkörper mit
formfesten Werkzeugen eine gleichmäßige Beanspruchungsver
teilung am Hohlkörper oft nicht sichergestellt werden.
Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine
Formänderung eines Hohlkörpers wesentlich einfacher und
unter Sicherstellung einer gleichmäßigen Beanspruchung
von formzuverändernden Bereichen zu erzielen.
Dies wird beim Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
erreicht, daß eine formfeste Matrize mit der zu erzielenden
Form von außen oder innen in einen formzuverändernden
Bereich des Hohlkörpers gebracht wird und, als Stempel,
mit einem formstabilen Druckmedium auf der der Matrize
abgewandten Seite auf den Hohlkörperbereich gewirkt wird.
Als Druckmedium wird vorzugsweise ein weitgehend inkom
pressibles Medium verwendet, eine Flüssigkeit oder ein
visköses Medium.
Bevorzugterweise wird dabei als Druckmedium ein Öl ein
gesetzt. Insbesondere wird weiter vorgeschlagen, daß der
Hohlkörper in eine äußere Matrize gebracht wird und von
innen mit dem Druckmedium beaufschlagt wird. Dadurch er
geben sich vornehmlich Zugbeanspru
chungen in der Hohlkörperwandung, welche einfacher zu
beherrschen sind als Druckbeanspruchungen in der Hohl
körperwandung.
Um mit einem möglichst geringen Volumen an Druckmedium
arbeiten zu können, auch in Anbetracht dessen verblei
bender Kompressibilität, und um damit den Zeitaufwand
und die mechanische Arbeit zum Einbringen einer genü
genden Menge von Druckmedium zu reduzieren, wird weiter
vorgeschlagen, daß in den Hohlkörper erst ein Ver
drängungskörper eingebracht wird und das Druckmedium
in den Zwischenraum zwischen Verdrängungskörper und
Hohlkörper. Dabei ergibt sich eine optimale Kombina
tion, wenn als Verdrängungskörper der Stempel eines
vorgängig erfolgten Formänderungsschritts mit fester
Matrize und festem Stempel eingesetzt wird.
Ein Problem besteht nun im weiteren darin, daß im all
gemeinen bei der Formänderung von nachher als Behältnis
se einzusetzenden Hohlkörpern nicht ohne weiteres mit
einem beliebigen Druckmedium gearbeitet werden kann,
das wohl die Formveränderungsaufgabe optimal lösen
würde, aber Anlaß zu nachmaligen, allenfalls aufwen
digen Reinigungsprozeduren führen würde. Um dieses
Problem zu lösen und unabhängig von der nachmaligen
Anwendung eines so bearbeiteten Hohlkörpers mit einem
für den Formänderungsvorgang als optimal befundenen
Druckmedium arbeiten zu können, wird vorgeschlagen,
daß das Druckmedium von der Hohlkörperwandung mittels
einer formveränderlichen, vorzugsweise gummielastischen
Zwischenlage getrennt wird. Dadurch tritt das Druckmedium
mit der Hohlkörperwandung nicht in Kontakt. Trotzdem
sichert diese Zwischenlage, in der sich praktisch keine
Spannungen aufbauen, daß der Druck des Mediums sich
ungeschmälert auf die Hohlkörperwandung überträgt.
In gewissen Anwendungsfällen, wie beispielsweise bei der
Herstellung von Dosen aus Metall für korrosive Füllgüter,
wie beispielsweise in der Lebensmittelindustrie, ist es
üblich, die Innenwand zu beschichten. In diesen Fällen
wird vorgeschlagen, mit dem Druckmedium gleichzeitig den
Hohlkörper zu beschichten bzw. als Druckmedium ein Be
schichtungsmedium einzusetzen.
Zur Lösung der obengenannten Aufgabe zeichnet sich die er
findungsgemäße Vorrichtung dadurch aus, daß vorgesehen
sind:
- - eine der zu erzielenden Form entsprechende formfeste Matrize,
- - eine mit der Umgebung der Matrize verbindbare Zuführung für ein forminstabiles Druckmedium,
- - eine auf in die Umgebung der Matrize eingebrachtes Druckmedium wirkende Druckquelle.
Mit einer solchen Vorrichtung kann der Hohlkörper erst
in die Umgebung der Matrize eingebracht werden, darauf
wird über die mit der Umgebung der Matrize verbindbare
Zuführung ein forminstabiles Druckmedium eingebracht und
gleichzeitig oder danach unter Druck gesetzt. Dadurch
wird die Hohlkörperwandung an die Matrize gepreßt, wo
mit der Hohlkörper aufgrund der resultierenden plasti
schen Verformung, wenigstens weitgehend bleibend, der
Matrizenform entsprechend formverändert wird.
Insbesondere wenn auskragende Verformungen zu realisieren
sind, wird weiter vorgeschlagen, daß die Matrize minde
stens zweiteilig ist, um durch ihr Auftrennen den ver
formten Hohlkörper daraus zu entnehmen.
Als Druckquelle wird weiter vorgeschlagen, einen im Hohl
raum der Matrize verschieblichen Verdrängungskolben vor
zusehen, womit direkt im darin eingebrachten Druckmedium,
durch mechanische Kraftbeaufschlagung des Verdrängungs
kolbens, der nötige Formänderungsdruck erzeugt werden
kann. Zur Verringerung der notwendigen Druckmediumsmenge,
was sich auf den Arbeitstakt einer solchen Vorrichtung
positiv auswirkt, und allenfalls zur Positionierung, Fi
xierung und Abdichtung des Hohlraumes wird weiter vorge
schlagen, daß ein in den Hohlraum einbringbarer Verdrän
gungskörper vorgesehen ist. Dieser kann vorzugsweise der
Stempel einer Formänderungspresse sein, die vorgängig für
die Bearbeitung des Hohlkörpers eingesetzt wurde.
Um, wie bereits oben abgehandelt, zu verhindern, daß
das Druckmedium direkt mit der Wandung des Hohlkörpers
in Kontakt tritt, wird weiter vorgeschlagen, daß die
Matrize mittels einer dehnbaren Zwischenschicht vom
Druckmedium getrennt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung eignen sich insbesondere für eine Expansion
metallischer Hohlkörper, dabei insbesondere von zylindri
schen Hohlkörpern, wie von Dosenkörpern, dabei einer
seits für koaxiale Expansion derartiger zylindrischer
Dosenkörper - womit ihre Zylinderform bestehen bleibt
und ihr Aufnahmevolumen erhöht wird - oder für die Quer
schnittformänderung solcher Körper. So ist ein quader-
oder prismenförmiger Dosenkörper als solcher nur sehr
schwer mit bekannten Anlage zu schweißen, kann aber
mit dem genannten Verfahren bzw. der genannten Vorrich
tung nach dem Schweißvorgang ohne weiteres hergestellt
werden für in ihrem Erscheinungsbild völlig neuartige
Dosen.
Die Erfindung wird anschließend beispielsweise anhand
von Figuren erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 schematisch den Ablauf eines erfindungsgemäßen
Verfahrens mittels einer erfindungsgemäßen Vor
richtung,
Fig. 2 eine weitere Ausführungsvariante des erfindungs
gemäßen Verfahrens mittels einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung und eine resultierende
Form eines Hohlkörpers, wie eines metallischen
Dosenkörpers,
Fig. 3 schematisch die Aufsicht auf eine erfindungs
gemäße Vorrichtung mit unverformtem und dann
verformtem Hohlkörper,
Fig. 4 eine bevorzugte Ausführungsvariante einer er
findungsgemäßen Vorrichtung, die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren arbeitet, zur
koaxialen Expansion metallischer Dosenkörper
mit eingespanntem, noch nicht formverändertem
Dosenkörper,
Fig. 5 die Anordnung gemäß Fig. 4 nach Formverände
rung des Dosenkörpers,
Fig. 6 eine bekannte Preßvorrichtung,
Fig. 7 die Preßvorrichtung nach Fig. 6, ergänzt zu
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Gemäß Fig. 1a wird eine schematisch dargestellte
formfeste Matrize 1 mit Zylinderform ein formzuverän
dernder Hohlkörper 3, in diesem Fall ein einseitig ge
schlossener Zylinder, eingebracht. An den Hohlkörper 3
als Rohling soll im dargestellten Beispiel ein ringför
miger Kragen ausgebuchtet werden. Der Innenraum des
Hohlkörpers 3 wird mittels eines Verschluß- und Dich
tungselementes 5 verschlossen und dabei der Hohlkörper 3
in seinem offenen Bereich an der Matrize 1 fixiert. Durch
eine Zuführung 7, z. B. durch das Dichtungselement 5 hin
durch, wird ein Druckmedium D in den Hohlkörper 3 einge
bracht und anschließend mittels einer schematisch dar
gestellten Druckquelle 9 mit Druck p beaufschlagt. Damit
wird gemäß Fig. 1b der Hohlkörper 3 gleichmäßig druck
beaufschlagt, womit die Wandung des Hohlkörpers 3 nach
außen expandiert und plastisch verformt wird, so daß
nach Entfernen des Druckes p, dann des Dichtungselementes 5
und schließlich des einen Teils der mindestens zweiteilig
ausgebildeten Matrize 1, der Hohlkörper 3 mit angestrebter
Form wie mit dem Wulst 13 entsprechend der Wulstmatrize 11
entfernt werden kann.
In Fig. 2 ist schematisch eine Vorrichtung analog zu der
bisher beschriebenen dargestellt, jedoch für die Expan
sion zweiseitig offener Hohlkörper, wie von zylindrischen,
metallischen Dosenkörpern. Beim dargestellten Ausführungs
beispiel soll ein zylindrischer Hohlkörperrohling koaxial
expandiert werden. Hierzu umfaßt die Matrize 21 einen
prinzipiell zylinderförmigen Aufnahmeraum 23. Der Durch
messer dieses Aufnahmeraumes 23 ist in einem oberen und
in einem unteren Bereich mindestens genähert gleich dem
Außendurchmesser des formzuverändernden, zweiseitig
offenen, zylindrischen Hohlkörpers 25. Am einen Ende ist
die Matrize 21 geschlossen und trägt dort, koaxial zur
Anordnungsachse A, einen aufragenden scheibenförmigen
Halter 27, der zwischen sich und der Matrizenwandung
einen ringförmigen Spalt offenläßt. Der zylinderförmige
Hohlkörperrohling 25 wird, wie ausgezogen dargestellt, in
den Matrizenaufnahmeraum 23 eingeschoben, so daß sein
unterer Rand zwischen Halter 27 und Matrize 21 zu liegen
kommt. Nun wird ein Dichtungs- und Halterungselement 29
von oben in den Hohlkörper 25 eingeführt. Am Dichtungs
element 29 und am Halter 27 sind Mittel vorgesehen, um
einerseits den formzuverändernden Hohlkörper 25 im Ma
trizenaufnahmeraum 23 zu positionieren und um den Hohl
körperinnenraum nach außen abzudichten. Hierzu ist bei
spielsweise, und wie dargestellt, am Halter 27 und am
Dichtungselement 29 je eine radial dehnbare Dichtung 31
vorgesehen. Die Dichtungen 31, als Ringdichtungen, liegen
in ebenfalls ringförmigen Kammern 33, welche über schema
tisch dargestellte Verbindungen 35, 39 mit der Druck
quelle 37 kommunizieren. Durch die Druckmediumszuführung
39 bzw. die Verbindung 35 wird Druckmedium in das Innere
des Hohlkörpers 25, andererseits in die Ringkammern 33 ein
gebracht. Die gleichzeitige oder nachmalige Druckbeauf
schlagung mittels der Druckquelle 37 bewirkt, daß die
Dichtungen 31 radial an die entsprechenden Wandungsberei
che des Hohlkörpers 25 und letztere an die Matrizenwan
dung gepreßt werden und daß der Hohlkörper 25 von seiner
ausgezogen dargestellten Ursprungsform in die gestrichelt
dargestellte, expandierte Form gepreßt wird. Es resul
tiert beispielsweise ein wie in Fig. 2 rechts dargestell
ter expandierter Hohlkörper 25 e , der nun weiter verarbei
tet werden kann.
In Fig. 3 ist eine weitere Anwendung des gezeigten Ver
fahrens mit der prinzipiell gleichen Vorrichtung darge
stellt. In Aufsicht ist der Hohlraum 43 der Matrize 41
quaderförmig ausgebildet, womit ein Hohlkörper 45, ur
sprünglich zylindrisch, gemäß Fig. 3a, nach Druckbeauf
schlagung die in Fig. 3b dargestellte quaderförmige Form
einnimmt und sich dann wie in Fig. 3c dargestellt präsentiert.
Selbstverständlich läßt sich eine weite Palette weite
rer Formen, ausgehend vom Rohling, beispielsweise dem
zylindrischen Rohling 45 eines metallischen Dosenkörpers,
auf diese Art und Weise herstellen.
In den Fig. 4 und 5 ist eine bevorzugte erfindungsgemäße
Vorrichtung dargestellt zur koaxialen Expansion von me
tallischen Dosenkörperrohlingen.
Der Dosenkörperrohling 50 als Hohlkörper ist wie folgt
geformt: In seinem oberen Bereich ist er bezüglich der
Achse A stetig eingewölbt und bildet eine Dompartie 52
mit einer Öffnung 54. Der Rohlingswandung im Bereich der
Öffnung 54 ist nach innen eingekragt und bildet einen
Wulst 56 als Halterung für ein nachmals einzusetzendes
(nicht dargestelltes) Ventil.
Die Vorrichtung umfaßt eine untere Festklemm- und For
mungsanordnung 58 mit einem äußeren Ring 60 mit nach
oben eingewölbten Ringfläche 62. Über dem Ring 60 reitet
ein Klemm- und Formungsring 64, der in mindestens zwei
Segmenten radial zugeführt bzw. gelöst werden kann. Er
weist, geschlossen, einen etwas geringeren Durchmesser
seiner Öffnung auf als der Ring 60. Ein Gegenring 66
innerhalb des Ringes 60 weist eine stetig einwärts ge
wölbte Außenschulter 68 auf, die den Ring 60 nach oben
überragt. Koaxial ist ein ortsfester Verdrängungskörper
70 vorgesehen, dessen Kopfpartie 72 entsprechend der Dom
partie 52 des zu verformenden Rohlings 50 geformt ist.
Einerseits am stangenförmig hochragenden Verdrängungs
körper 70, anderseits in der Öffnung des Gegenringes 66
ist ein Verdrängungskolben 74 geführt, der entlang des
Verdrängungskörpers 70 dichtend auf- und abgleiten kann.
Hierzu ist er mit schematisch dargestellten Kolbenringen
76 einerseits am Verdrängungskörper 70, anderseits am
Gegenring 66 dichtend geführt. Die Matrize wird durch
eine Zylinderbüchse 78 sowie einen Abschlußteil 80 mit
weitgehend der Dompartie 52 des Rohlings 50 angepaßter
Form gebildet. Die Zylinderbüchse 78 und der Abschluß
teil 80 sind bevorzugterweise starr verbunden. Zwischen
den Ringen 62 und 60 ist eine über den Verdrängungskörper
70 gezogene gummielastische Haut 82 verankert. Zuerst wer
den die Büchse 78 mit Abschlußteil 80 und Ring 64 ent
fernt. Darauf wird der noch nicht verformte Rohling 50
über die überragende Schulter des Gegenringes 66 gestülpt.
Dann wird der segmentierte Ring 64 geschlossen und der
Rohling 50 zwischen Ring 64 und auf dem Ring 66 liegender
Haut 82 festgeklemmt, wobei eine ringförmige Einbuchtung
am Rohling 50 gebildet wird. Nun wird von oben die Matrize
80, 78 aufgebracht und, wie schematisch mit der Kraft F
dargestellt, nach unten verpreßt. Dabei nimmt der Roh
ling 50 die in Fig. 4 dargestellte Position ein. Seine
Dompartie 52 liegt satt zwischen Abschlußteil 80 und der
mit der Haut 82 überzogenen Kopfpartie 72 des Verdrän
gungskörpers 70. Nun wird durch eine hier nicht darge
stellte Zuführung der verbleibende Hohlraum 51 im Roh
ling 50 mit Öl als bevorzugtes Druckmedium gefüllt, und
es wird, beispielsweise hydraulisch, der Verdrängungskol
ben 74 in die in Fig. 5 dargestellte Position hochgefahren,
wodurch der Rohling 50 gemäß Fig. 4 in die Form 50 e gemäß
Fig. 5 expandiert wird. Daraufhin werden Abschluß
teil 80 und Zylinderbüchse 78 abgehoben, der Ring 64
geöffnet, womit der Rohling 50 e von seinem Sitz abgehoben
werden kann.
Die Haut 82 bildet einen flexiblen, dehnbaren Strumpf, um
zu verhindern, daß das Druckmedium mit der Innenwandung
des Hohlkörpers 50 bzw. 50 e in Berührung tritt. Für einen
Stahlrohling 50 mit einer Wandstärke von 0,15 mm, einer
Länge L = 75 mm sowie einem unverformten Durchmesser d = 45 mm
ergibt sich bei der in etwa im Maßstab 1 : 1 dargestell
ten Vorrichtung gemäß Fig. 4 und 5 eine auf den Verdrän
gungskolben 74 auszuübende Kraft F K = 15 × 103 kN. Es resul
tiert eine Volumenvergrößerung des Rohlings um Δ V ≈ 92 cm3
entsprechend einem Hub des Verdrängungskolbens 74 von der
Stellung gemäß Fig. 4 in diejenige gemäß Fig. 5 von 30 mm.
Dabei wird der Durchmesser des Rohlings 50 von 45 mm auf
49 mm erhöht. Es ergibt sich dabei, bezogen auf die ur
sprüngliche Oberfläche der Höhe L des Hohlkörpers bzw.
Dosenkörpers, eine Oberflächenvergrößerung von ca. 10%,
was einer ansehnlichen Einsparung an Wandungsmaterial
bei der Herstellung eines Dosenkörpers mit Durchmesser
49 mm gleichkommt.
Nun ist es aus der EP-A-84 901 522.7 desselben Anmelder,
veröffentlicht PCT/US 84/00 413, bekanntgeworden, die Dom
partie 52 eines Rohlings 50 wie folgt herzustellen:
Der Rohling mit vorerst nicht eingewölbter, gerader Zylin
derform wird über einen Dorn gelegt, dessen Kopf, wie der
Kopf 72 des Verdrängungskörpers 70, der schlußendlich
einzunehmenden Domform entspricht. Daraufhin wird von
oben in mehreren Arbeitsschritten eine Matrize abgesenkt
und die obere Randpartie des Rohlings in Schritten ent
lang des Dornkopfes eingezogen, bis er schließlich die
gewünschte Domform aufweist, unter Reduktion des Durch
messers der Rohlingsöffnung entsprechend Öffnung 54.
Nun wird eine außerordentlich vorteilhafte Kombination
dieser bekannten Einziehvorrichtung für die Dompartie 52
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung offenbart. Es wird
nämlich ohne weiteres ersichtlich, daß nun als Verdrän
gungskörper 70 direkt der vorgängig für das Einziehen der
Dompartie 52 eingesetzte Dorn verwendet werden kann und
daß somit die Matrize mit Kopfpartie 80 sowie Zylinder
büchse 78 direkt im letzten Arbeitsgang des vorbeschrie
benen Einziehverfahrens für die Dompartie 52 verwendet
wird oder in einem zusätzlichen Arbeitsschritt. Selbst
verständlich ist es ohne weiteres möglich, die Fixierung
des unteren Rohlingsendes anders auszubilden, als in den
Fig. 4 und 5 dargestellt, und an eine Vorrichtung zum
Einziehen der Dompartie 52, beispielsweise mit einem
Karussell, anzupassen. Wesentlich ist in diesem Fall,
daß an ein und derselben Herstellungsmaschine die Dom
partie 52 eingezogen und danach der Rohling 50, auf dem
einzigen Dorn verbleibend, expandiert wird.
In Fig. 6 ist eine Einziehvorrichtung gemäß der PCT/US 84/
00 413 dargestellt, womit ein Dosenkörper, wie auch immer
hergestellt, als Rohling 50 zur Formung einer Dompartie,
wie vorgängig beschrieben wurde, verformt wird. Diese Vor
richtung sei in ihren hier interessierenden wesentlichen
Elementen beschrieben, im Hinblick auf ihren Einsatz zur
Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Fig. 7.
Auf einem Sockel 91 ist ein aufragender Formstempel 93
angeordnet. Er ist zylinderförmig ausgebildet und weist
an einem Stempelkopf 95 eine Formfläche 96 auf, entspre
chend der zu fertigenden Dompartie 52 am strichpunktiert
dargestellten Dosenrohling 50. Letzterer wird, wie dar
gestellt, über den Formstempel 93 gelegt. Der Formstempel
ist im weiteren, wie schematisch angedeutet, mit einer
oder mehreren Zufuhrleitungen 97 für ein Druckmedium ver
sehen zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wie nachfolgend beschrieben werden wird. Die Zufuhrlei
tung 97 für das Druckmedium M mündet an der Oberfläche
des Formstempels 93 aus. Um auch hier allenfalls zu ver
hindern, daß Druckmedium mit der Doseninnenwand in Kon
takt tritt, kann eine gummielastische Haut an mechanisch
während des Dom-Formvorganges nicht beanspruchten Partien
des Stempels 93 vorgesehen sein, wie bei 94 dargestellt.
Der Formstempel weist im weiteren an seinem Kopf 95 eine
koaxiale kreisscheibenförmige Einnehmung 99 auf.
Das obere Werkzeug 100 zum Einziehen der Dompartie 52 am
Dosenrohling 50 wird beispielsweise mit einer herkömmli
chen Presse gegen den Formstempel 93 getrieben. Es um
faßt einen Formring 102 sowie einen zentralen Gegen
stempel 104, welcher federgespannt im Formring 102 axial
beweglich gleitet. Zwischen der Mantelfläche des Gegen
stempels 104 und der Innenringfläche des Formringes 102
wird eine kreisringförmige Aufnahmekammer 106 gebildet.
Zur Formung der Dompartie 52 sind mehrere Formringe 102
und Gegenstempel 104 vorgesehen, so daß die Dompartie 52
in Formungsschritten nach und nach eingezogen werden kann.
Bei einem ersten Arbeitsgang wird nach Auflegen des Roh
lings 50 auf den Formstempel 93 ein erster Formring/
Gegenstempel 102/104 gegen den Formstempel 93 abgesenkt,
mit einer ringförmigen Aufnahmekammer 106, deren Durch
messer geringfügig kleiner ist als der ursprüngliche Durch
messer des Rohlings 50. Dabei wird der obere Rand des
Rohlings 50 in die Aufnahmekammer 106 gepreßt und eine
erste Dompartieschulter an der Formfläche 96 des Kopfes
95 gebildet. In sich folgenden Arbeitsgängen werden nun,
wie erwähnt, unterschiedlich dimensionierte Formring/
Gegenstempel eingesetzt, bei denen sich die Aufnahmekam
mer 106 in ihrem Durchmesser mehr und mehr verkleinert,
womit nach und nach die Dompartie 52 eingezogen wird.
Wenn nun nach mehreren Arbeitsschritten der Einzieh
vorgang mit der Anordnung gemäß Fig. 6, wie erwähnt
Gegenstand der PCT/US 84/00 413 bzw. der EP-A-84 901 522.7,
beendet ist und die
Dompartie 52 geformt ist, wird nun mit dem oberen Werk
zeug 100 eine Matrize zur Ausführung des vorgängig be
schriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens über den mit
der Dompartie 52 versehenen Rohling 50 abgesenkt. Das
obere Werkzeug 100 umfaßt nun eine Matrize 108, mit
einer Zylinderbüchse 110, welche in vorgesehenem Abstand
entlang des noch nicht expandierten, in Fig. 7 nicht dar
gestellten, Rohlings abgesenkt wird. Im Bereich der Dom
partie 52 liegt die Matrize satt auf der vorgängig ge
formten Dompartie 52 an, oder es kann dabei der letzte
Formungsschritt bzw. Einziehschritt der Dompartie erfol
gen. Nun wird über die Zufuhrleitung 97 Druckmedium durch
den Formstempel 93 zwischen dessen Mantelfläche und die
Innenfläche des noch nicht expandierten Rohlings 50 ge
preßt und letzterer in die in Fig. 7 dargestellte Form
gebracht, entsprechend dem nun expandierten Rohling 50.
In Fig. 7 ist wiederum bei 94 die gummielastische Schutz
haut dargestellt. Nach Beendigung dieses Arbeitsschrit
tes wird der Rohling 50 e der Vorrichtung entnommen, um
weiterbearbeitet zu werden. Auf diese Art und Weise wird
an einer einzigen Vorrichtung erst die Dompartie eingezo
gen und dann, am selben Formstempel 93, nun als Verdrän
gungskörper wirkend, der Rohling 50 durch Druckmedium
beaufschlagung in seine expandierte Form 50 e gebracht.
Claims (19)
1. Verfahren zum Umformen eines bleibend verformbaren
Hohlkörpers, dadurch gekennzeichnet, daß eine formfeste
Matrize mit der zu erzielenden Form von außen oder
innen in den umzuformenden Bereich des Hohlkörpers
gebracht wird, und mit einem als Stempel wirkenden,
forminstabilen Druckmedium auf der der Matrize
abgewandten Seite auf den Hohlkörperbereich gewirkt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Druckmedium ein Öl eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Hohlkörper in eine äußere Matrize
gebracht wird und von innen mit dem Druckmedium
beaufschlagt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Hohlkörper erst ein
Verdrängungskörper und das Druckmedium in den Zwischen
raum zwischen Verdrängungskörper und Hohlkörper
eingebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Druckmedium von der Hohlkörper
wandung mittels einer formveränderlichen, vorzugsweise
gummielastischen Zwischenlage getrennt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß mit dem Druckmedium gleichzeitig
der Hohlkörper mit einer Beschichtung versehen
wird.
7. Vorrichtung zum Umformen eines bleibend verform
baren Hohlkörpers, dadurch gekennzeichnet, daß
vorgesehen sind:
- - eine der zu erzielenden Form entsprechende formfeste Matrize (1; 21; 78; 80; 108),
- - eine mit der Umgebung der Matrize verbindbare Zu führung (7; 39; 97) für ein forminstabiles Druck medium (D; M),
- - eine auf in die Umgebung der Matrize eingebrachtes Druckmedium wirkende Druckquelle (9; 37; 74; 98).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Matrize einen Hohlraum (23) umfaßt und
Zuführung und Druckquelle in den Hohlraum wirken.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Matrize (1; 21; 64; 78; 80)
zum Entfernen des Hohlkörpers mindestens zweiteilig
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckquelle einen Verdränger
kolben (74) umfaßt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß ein in den Hohlraum
einbringbarer Verdrängerkörper (70; 93) vorgesehen
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Matrize mittels
einer dehnbaren Zwischenschicht (82; 94) vom Druck
medium getrennt ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Matrize als Hohlraum
ausgebildet ist und Klemm- und Dichtungsorgane
vorgesehen sind, um einen in den Hohlraum einge
brachten formzuverändernden Hohlkörper in der Matrize
einerseits zu fixieren und andererseits dessen
Innenraum mit dem Druckmedium zu beaufschlagen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß sie Teil einer Einziehvor
richtung ist, mit der mechanisch ein Abschlußbereich
(52) eines Hohlkörpers domförmig (52) eingezogen und
gegebenenfalls gebördelt (56) wird.
15. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 6 oder der Vorrichtung nach einem der Ansprüche
7 bis 14 für die Expansion metallischer Hohlkörper.
16. Verwendung nach Anspruch 15 für die Expansion zy
lindrischer Hohlkörper, z. B. Dosenkörper.
17. Verwendung nach Anspruch 15 oder 16 für die koaxiale
Expansion von Dosenkörpern zur Erhöhung ihres Aufnahmevo
lumens.
18. Verwendung nach einem der Ansprüche 14 bis 17 für
die Änderung der Querschnittsform von Dosenkörpern.
19. Dosenkörper, hergestellt nach dem Verfahren gemäß ei
nem der Ansprüche 1 bis 7 oder mittels einer Vor
richtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß er eine Querschnittskontur
im wesentlichen in Form eines Vieleckes, z. B. eines
Drei-, Viereckes od. dgl. aufweist.
Priority Applications (1)
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DE19873716176 DE3716176A1 (de) | 1987-05-14 | 1987-05-14 | Verfahren und vorrichtung zum umformen von hohlkoerpern sowie verwendung des verfahrens bzw. der vorrichtung und dosenkoerper |
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