DE1750662B2 - Verfahren zum herstellen eines becherfoermigen kolbens - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines becherfoermigen kolbensInfo
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Description
Die Windung betrifft ein Verfahren zum Herstellen c'nes becherförmigen Kolbens zur Verwendung in hydraulisch
betätigten Fahrzeugbremsen, wobei zunächst ein Rohling in die Gestalt eines Bechers mit einem Boden
und einer im wesentlichen hylindrischen Seitenwand kaltverformt wird und an seinem offenen Ep.de
eine Ringnut zur Aufnahme einer Dichtung eingearbeitet wird.
Derartige Kolben werden in Fahrzeugbremse!!, beispielsweise
in einer Scheibenbremse, eingesetzt. Das offene Ende des Kolbens sieht dabei aus dem zugehörigen
Zylinder vor und liegt an einer Bremsbacke an. Um die Bremse zu betätigen, wird der Boden des Kolbens
unter Druck in einer Bremsflüssigkeit gesetzt, so daß der Kolben nach außen fährt und die Bremsbacke an
die Bremsscheibe anlegt. Die ringförmige Dichtung, welche als flexible Dichtmanschettc ausgebildet sein
kann, dichtet an den offenen Enden Kolben und ZyMnder gegeneinander ab. Die Unterbringung der Dichtung
in der Ringnut ermöglicht dabei, daß der Kolben ganz in den Zylinder eingefahren werden kann, wodurch
Baulänge gespart wird.
Der bekannte Kolben (US-PS 32 45 500) ist kaltgcschmiedet
und die Ringnut ist durch spanabhebende Bearbeitung geschaffen, so daß der Kolben in dem die
Ringnui aufnehmenden Endabschnitt geringere Wand-Märke
als in seinen übrigen Teilen hat. Die Mindestwandstiirke
wird von den durch den Kolben zu iibertragenden Krallen bestimmt und darfauch im Bereich der
Ringnut nicht unterschritten werden. In den übrigen Wandteilen hut der Kolben folglich eine unnötig grölte
Wandstärke, was Wcrkstoffvcrgeiidiing umi übergroßes
Gewicht des Kolbens zur Folge hat.
Fs isi zur Herstellung von Kolben von Brennkraftmaschinen
bekannt (US-PS 18 54 455) durch Rollen eine dünnwandige Nut mit parallelen Seiienwänden in
den Umfang des Kolbens hineinzuverformen. Die Nut dient zur Aul nähme eines üblichen Kolbenringes. Der
bekannte Kolben ist sehr dünnwandig, so daß das Einbringen
einer Nut mit zwei parallelen .Seitenwänden
durch Rollen in einem Arbeitsgang inoHich ist. Problematisch
erscheint dabei allerdings die Beibehaltung ausreichender Wandstärke im Bereich der Nut.
Bei der Herstellung von nahtlosen Rohren ist bekannt
(GB-PS 5 29 120) einen Endabschnitt des zu fertigenden Rohres radial nach innen zu verformen. Abgesehen
von dem ganz anderen technischen Gebiet ist
das bekannte radiale Verformen nicht zur Schaffung einer für die Aufnahme einer Dichtung hinreichend
genau bemessenen Nut geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art zu schaffen, mi; dem ein Kolben für die Verwendung in Fahrzeugbremsen
einfacher und billiger herstellbar ist. wobei die Wandstärke im Bereich der Ringnut gleich bemessen
ist wie in den übrigen Wandbereichen des Kolbens.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Verfahren gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Seitenwand
am offenen Ende des Kolbens radial nach innen \erformt wird, cJaii der so erziehe Endubschniu kleineren
Durchmessers bis zur Bildung eines Kragens axial an gestaucht wird und daß der Kragen anschließend zn
einer zur Kolbenachse senkrecht liegenden Nuitlanke plangedreht wird.
Der Kolben nach der Erfindung kann einschließlich der radialen Verformung zum Bilden de: Gruiidlorm
der Ringnu; durch Kaltpressen hergestelli werden. Das
anschließende axiale Anstauchen und Abdrehen ist lediglich zur Bildung einer eindeutigen Bezugsl'läche lur
die Dichtung erforderlich, wobei die Wandstärke praktisch nicht geschwächt und nur Material von dem angestaikhten
Kragen weggenommen wird. Dies ermöglicht di'? Herstellung des Kolbens mit einer geringer:
Wandstärke auch in den von der Ringnui entfernten Wandbereichen.
Beim Kaltpressen bildet sich zwischen dem Boden und der Seitenwand des Kolbens eine Abrundung aus.
welche die Gesamtlänge des Kolbens, des zugehörigen Zylinders und des diesen aufnehmenden Bremsenieils
vergrößert, was wiederum zu einer Kostensteigeiung führt. Um die Gesamtlänge möglichst niedrig und jedenfalls
ebenso klein zu halten, wie bei dem eingangs genannten bekannten Kolben (US-PS 32 45 500) ist gemäß
einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, daß bei der radialen Verformung
des Endabschnitts der Kolben gleichzeitig axial gestaucht wird, so daß sich eine Verkleinerung des
Außenradius am Kolbenboden ergibt.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand schemaiischer
Zeichnungen näher erläutert.
F i g. 1 ist ein schemalischer Schnitt durch einen Teil
einer Scheibenbremse mit dem erlindungsgemaßen Kolben;
F i g. 2 bis 5 zeigen aufeinanderfolgende Schritte bei der Ausbildung des Kolbens;
F i g. 6 zeigt einen abgewandelten Kolben;
F i g. 7 bis 12 zeigen einige Möglichkeiten zum Umformen
eines becherförmigen Kolbens, der als Meiallpreßsukk
hergestellt ist.
Bei der in Fi g. 1 gezeigten .Scheibenbremse liegt ein
becherförmiger Kolben l.der in einem Bremszylinder 2 beweglich ist, an einer Slüt/plaite 3 an. welche zusammen
mit einem Bremsbelag 4 eine mit einer Bremsscheibe 6 zusammenwirkende Bremsbacke bildet.
An seinem äußeren Finde ist der Kolben mit einem
ringlörmigen Endabschnitt 7 ausgebildet, welcher den
inneren I Imfangsleil einer biegsamen ringförmigen Dichimanschetie 8 aufnimmt, deren Außenumfang am
/\ linder 2 befestigt ist.
Insoweit ist der Kolben I bekannt. Allerdings sind
gtie bekannten Kolben aus kaltgeschmiedeten Kohlin
fen hergestellt, in die die zurückgenommenen Abschnitte
durch Drehen eingearbeitet sind, so daß die Wandstärke um zurückgenommenen Teil wesentlich
geringer ist als die der restlichen zylindrischen Wand <ies Kolbens.
Gemäß der Erfindung wird der zurückgenommene Abschnitt jedoch dadurch geschaffen, daß der äußere
findbereich des Kolbens radial nach innen \ .-rlormt
Wird.
Verfahrensstufen eines Verfahrens /um erfindungsgemäßen Herstellen des Kolbens aus einem kreisförmigen
Blechrohling veranschaulichen die F i g. 2 bis 5.
Die Stufen der Formgebung sind der Reihe nach wie lolgi:
1) der Rohling wird in die Form eines einfachen Be-C^ers
mil flachem Kolbenboden 11 und zylindrischer Seitenwand 12 gezogen (F i g. 2):
2) der Becher wird so gepreüi. dalJ das Metal) um die
Öffnung des Bechers herum gestaucht wird, um einen zylindrischen Endabschniu 1.3 mit verringertem Innen-
und Außcndurchmcsser zu bilden, der mit dem Rest der
Wand 12 über eine sanft übergehende Schulter 14 in Verbindung steht. Vorzugsweise gleichzeitig wird die
Endwand 11 in die in F i g. 3 gezeigte gewölbte Gestalt
verformt:
3) in einer gesonderten Presse wird die Schulter 14 derart gestaucht, daß sich ein Kragen 14Λ mit einer aus
F i g. 4 hervorgehenden Uinterschneidung bildet.
4) die vorstehende Schulter 14.4 wird abgedreht, so daß ein scharfkantiger zurückgenommener Abschnitt 7
übrigbleibt, der eine ebene axiale Schulter besitzt (F i g. 5).
Durch das beschriebene Verfahren ehalt man einen Kolben mit im wesentlichen gleichbleibender Wandstärke,
wobei die Verteilung der Beanspruchung im wesentlichen gleichmäßig ist und es zu keiner nennenswerten
Metallvergeudung kommt. Die Wölbung des Kolbenbodens 11 bietet zusätzliche Steife, die Vorzugs-Vv
eise noch weiter dadurch geförder: wird, daß die Lange
des Kolbens höchstens so groß oder geringer gewählt wird als dessen Außendurchmesser, obwohl die
Länge den Außendurchmesser in manchen Fällen übersteigen kann und beispielsweise dem zweifachen
Durchmesser entsprechen könnte.
Die oben beschriebene zweite Stufe des Verfahrens kann mit einer in zwei Stufen arbeitenden Presse vorgenommen
werden, die einen in der Mitte angeordneten Stempel oder Dorn besitzt, welcher in den Becher
eingeführt wird, worauf ein äußerer Ring über das obere F.nde des Bechers heruntergebracht wird, um den
oberen Endbereich nach innen gegen den Stempel zu pressen. Die dritte Stufe kann in ähnlicher Weise
durchgeführt werden, wobei jedoch der äußere Ring einen axial vorstehenden Rind besitzt, der sich in die
Schuher eindrückt um den Krügen und die llintcischneidung
zu bilden.
Bei einem geringfügig abgewandelten Kolben gemäß F i g. b ist eine Ringnut 16 an der Verbindungsstelle
zwischen dem Endabschniu 13 und dem Rest tier Seitenwand durch Drehen eingearbeitet, weiche einen verdickten
Rand der Dichimanscheue 8 aufnehmen kann.
Eine wichtige und nützliche Foi (bildung des oben beschriebenen
Verfahrens besieht in der Verringerung des Aiißenradius R zwischen dem Kolbenbeden 11 und
der Seitenwand 12. die bei einem Vergleich der F i g. 2 und 3 ohne w eueres zu erkennen ist. Die Verringerung
des Außfiiradius R wird durch das /Mitbringen einer
axialen Druckbelastung beim Ausbilden des Endab schnittes 13 mit verringertem Durchmesser und bei
gleichzeitiger Wölbung des Kolbenbodens II bewirk;. Diese Verringerung des Aiißenradius R bei Kolben, die
als Meiallpreßsiücke hergestellt sind, isi \on besonderer
iicdcuiung bei Fü'irveugscheibenbrefü.se!!. bei Jenen
sie zu einer Einsparung von ungefähr 3.18 mm (1ZsZoII) in der Gesamtlänge (in Richtung senkrecht
zur Bremsscheibe) und einer entsprechenden Gewichtsersparnis
nicht nur des Kolbens sondern auch de1-Bremszylinderkörpers
und anderer zugehöriger Bauteile führen kann. Bei eier Massenfertigung \on Bremse!1
sind derartige Einsparungen von großer w inschaltiicher
Bedeutung.
Abgewandelte Verfahrensschritte zur Reduzierung des Aiißenradius R sind in den I7 i g. 7 bis 12 gezeigt, bei
denen ebenfalls eine axiale Druckbelasuing aul den becherförmigen
Kolben ausgeübt wird.
Gemäß F i g. 7 wird der den Außenradius Ii aulweisende
Kolben mit seinem offenen Ende nach außen weisend in eine Matrize 17 gepreßt, um die Verringerung
des Außenradius zu bewirken. Aul diese Weise werden der Außenradius und die Gesamtlänge verringert,
wie F i g. 8 zeigt. Gemäß Fig. 9 wird ein 111 der
Mitte angeordneter Stempel oder Dorn 18 verwendet. um auf den entsprechenden Innenradius einzuwirken.
Gemäß Fig. 10 wird der Kolben einer Druckbelastung
unterworfen, durch die der Kolbenboden längs eines ringförmigen Bereichs ausgeweitet wird; der
Formvorgang wird vervollständigt, indem der überschüssige
Werkstoff durch Drehen beseitigt wird, wie
durch die Linien M angedeutet.
Gemäß F i g. 11 wird der Axialdruck aufgebracht, um
den Kolbenboden 11 zu wölben, so daß in der Praxis längs eines ringlörmigen Bereichs in der Nähe ties Radius
eine Ausbuchtung geschaffen wird; dann wird der überschüssige Werkstoff entfernt, wie durch die Linie
Mangedeutet ist.
Fig. 12 veranschaulicht ein Verfahren mn einer
Kombination der an Hand Fig. 10 und 11 besehriebe
nen Verfahren ssen ritte.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen eines becherförmigen Kolbens zur Verwendung in hydraulisch beta-(igten
Fahrzeugbremsen, wobei zunächst ein Rohling in die Gestalt eines Bechers mit einem Boden
und einer im wesentlichen zylindrischen Seitenwand kaltverformt wird und an seinem offenen Ende eine
Ringnut zur Aufnahme einer Dichtung eingearbeilet wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenwand (12) am offenen linde des Kolbens
(1) radial nach innen verformt wird, daß der so erzielte Endabschnitt (13) kleineren Durchmessers bis
zur Bildung eines Kragens (14.4) axial angetaucht wird und daß der Kragen anschließend zn einer zur
Kolbenachse senkrecht liegenden Nutflanke (7) plangcdreht wird.
2. Verfahren nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet,
daß bei der radiaien Verformung des Endabschnitts (13) der Kolben (1) gleichzeitig axial gestaucht
wird, so daß sich eine Verkleinerung des Außenradius (R) am Kolbenboden (11) ergibt.
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