DE3601837A1 - Schienenfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Schienenfahrzeug mit einem Rahmen für um senkrechte Fahrwerksachsen schwenkbare Fahrwerke mit Rädern, die auf nebeneinander angeordneten Schienen fahren.

Bei einem Schienenfahrzeug dieser Art nach der DE-PS 32 38 402 wird ein ungleicher Schienenabstand durch Querverschiebung eines Fahrwer­ kes auf einer Verschiebeachse ausgeglichen, obwohl zum Befahren von Schienenbögen an den Endes des Fahrzeuges Drehschemel vorhanden sind, an denen die Fahrwerke zum Ausgleich von ungenau verlegten Schienen­ trägern und Ausbauverformungen auch über Längsachsen pendelnd an­ geordnet sind. Die auf beiden Seiten des Drehschemels angeordneten schwingenartigen Längsträger haben vorne und hinten um senkrechte Achsen schwenkbare Laufkatzen, die wegen der Doppelanordnung aufwen­ dig sind. Das Fahrzeug ist für Bergwerke vorgesehen, in denen die Schienen oft trotz großer Sorgfalt nur ungenau verlegt werden können. Dieses vorbekannte Fahrwerk hat zehn senkrechte Achsen, sechs Längs­ achsen, zwei Querverschiebeachsen und drei querliegende Pendelachsen. Die vielen Gelenke des Fahrwerkes führen in vielen Fällen zur unnö­ tigen Verteuerung des Fahrwerkes und wegen der vielen Schwenkbewe­ gungen auch zu einem unruhigen Fahrverhalten.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, mit geringem Aufwand einen ruhi­ gen Lauf eines Schienenfahrzeuges auch im Kurvenbereich zu erreichen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Vorder- und Hinterräder einer Fahrzeugseite über um senkrechte Achsen schwenkbare Schemel an dem Rahmen gelagert sind. Diese am Rahmen gelagerten, nach vorne und/oder hinten gerichteten Schemel gleich auf geraden Strecken et­ waige Abstandsunterschiede zwischen den Schienen aus und ersparen für Kurvenfahrt die sonst erforderlichen Drehschemel durch Verwendung von nur insgesamt sechs senkrechten Achsen mit vier Laufrädern, die in vielen Fällen für die gewünschte Belastung ausreichend sind und pendelnde Lagerung von Schwingen und Drehschemel ersetzen.

Weitere Merkmale der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entneh­ men.

Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und im folgenden erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein Schienenfahrzeug in der Seitenansicht,

Fig. 2 eine Stirnansicht von Fig. 1,

Fig. 3 eine Draufsicht auf Fig. 1,

Fig. 4 schematisch die Schwenkbewegung der Schemel bei Kurven­ fahrt, bei nach innen gerichtetem Schemel,

Fig. 5 einen Rahmen des Fahrwerkes in der Seitenansicht,

Fig. 6 eine Draufsicht auf Fig. 5,

Fig. 7 einen Schemel in der Seitenansicht in größerem Maßstab,

Fig. 8 eine Draufsicht auf Fig. 7.

Auf nebeneinander angeordneten Schienen 1 einer Hängebahnanlage fah­ ren von Motoren 2 angetriebene Räder 3 von Fahrwerken 4, die von Führungsrollen 5 an den Schienen 1 geführt sind. Beim Ausführungs­ beispiel nach den Fig. 1 bis 3 sind die Fahrwerke 4 auf der in Fahrtrichtung rechten Seite an senkrechten Fahrwerksachsen 6 an einem Rahmen-Längsträger 7 gelagert und die Fahrwerke 4 der in Fahrtrich­ tung linken Seite sind mit ihren Fahrwerksachsen 6 an Schemeln 8 ge­ lagert, die über senkrechte Achsen 9 am Rahmen-Längsträger 7 ange­ lenkt sind. Die schwenkbaren Schemel sind beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 bis 8 auf der rechten Seite am Rahmen-Längsträger 7 gelagert, wobei der vordere Schemel nach vorne und der hintere Schemel nach hinten gerichtet ist.

In Fig. 4 ist an zwei Ausführungsbeispielen dargestellt, daß die schwenkbaren Schemel auf der rechten oder linken Seite angeordnet sein können. Wenn der Rahmen einen zentralen Längsträger 7 a und an seinen Enden Querträger 10 a hat, kann auch der vordere Schemel 8 und hintere Schemel 8 a von Querträgern 10 a nach innen gerichtet sein. Es kommt bei den Schemeln lediglich darauf an, daß die in Kurven bei gleichem Schienenabstand erforderlichen vergrößerten Radabstände ausgeglichen werden. Dieser Ausgleich ist immer erforderlich, wenn das Fahrwerk nicht die bei Schienenfahrzeugen sonst üblichen teuren Drehgestelle hat.

Die Querträger 10 des Rahmens 7 tragen beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 eine von einem Motor 21 bewegbare Scherenhubvor­ richtung 11 mit spreizbaren Lastaufnahmebügeln 12 zum Halten einer Karosserie.

Die Fig. 7 und 8 zeigen die Lagerung des Schemels 8 über die Achse 9 in Bohrungen 13 a an Lagerplatten 13 sowie deren Befestigung mittels Schrauben 14 an dem Längsträger 7. In die Lagerplatten 13 sind Wälz­ lager 15 für die Achse 9 eingelassen. Die Fahrwerksachse 6 ist durch Bohrungen 8 b des Schemels 8 gesteckt und mit diesem verschweißt. Ein unterer Führungsring 4 a des Fahrwerkes 4 greift unter einen Bund 16 einer Hülse 17; Bund 16 und Hülse 17 sind gemeinsam über einen Stift 18 auf der Fahrwerksachse 6 befestigt. Oberhalb und unterhalb der Hülse 17 sind Wälzlager 19 für die drehbare Lagerung des Fahrwerkes 4 vorhanden.

Die Steuerung der Fahrmotoren erfolgt über einen Steuerschrank 20.

Claims (6)

1. Schienenfahrzeug mit einem Rahmen für um senkrechte Fahrwerksachsen schwenkbare Fahrwerke mit Rädern, die auf nebeneinander angeordneten Schienen fahren, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorder- und Hinterräder (3) einer Fahrzeugseite über um senkrechte Achsen (9) schwenkbare Schemel (8) an dem Rahmen (7, 10) gelagert sind.

2. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schemel (8) nach vorne und/oder hinten gerichtet sind.

3. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Räder (3) von einem Fahrmotor (2) antreibbar sind.

4. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrwerke (4) vor- und hinter den Rädern (3) an den Seiten der Schiene (1) anliegende Führungsrollen (5) haben.

5. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Rahmen-Längsträger (7) an seinen Enden auf der Ober- und Unterseite über den Enden vorstehende Lagerplatten (13) haben, die mit Bohrungen (13 a) für die Achsen (9) versehen sind.

6. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Achsen (9) gegenüberliegenden Enden der Schemel (8) und die Enden des den Schemel gegenüberliegenden Längsträgers (7) eine senkrechte Fahrwerksachse (6) mit einer axial unverschiebbaren Hülse (17) und einem Bund (16) tragen, unter den ein Führungsring (4 a) des Fahrwerkes (4) greift.