DE358165C

DE358165C - Verfahren zur Herstellung von Gelatinereliefbildern

Info

Publication number: DE358165C
Application number: DEK65117D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1917-11-29
Filing date: 1917-11-30
Publication date: 1922-09-04

Description

Verfahren zur Herstellung von Gelatinereliefbildern. In den Patentschriften 309193 und 310037 ist ein Verfahren beschrieben, nach welchem durch Entwicklung eines Silberbildes in einer Halogensilbergelatineschicht mit sulfitfreiem Brenzkatechin ein Gelatinerelief hergestellt werden kann. Es hat sich nun herausgestellt, daß man durch Zusatz geringer Mengen von Sulfit zum Brenzkatechinentwickler die Gradation des Gelatinereliefs ungefähr in dem gleichen Sinn verändern kann, wie die Gradation des Bromsilberbildes beeinflußt wird durch Zusatz von Bromkalium zum Entwickler.
Anderseits. wird durch diesen Zusatz die Löslichkeit solcher Gelatineschichten im warmen Wasser gefördert, die an und für sich eine geringe Härtung besitzen.
Ganz besonders gilt dies für den Fall der beschriebenen Negativ- oder Positivbildumkehrung.
In Eders Lehrbuch der Photographie ist bereits erwähnt, daß der Zusatz von Sulfit bei einigen Entwicklern, besonders Hydrochinon, der Entstehung eines Reliefs entgegenwirkt.
Abgesehen .davon, daß .die Einwirkung von Sulfit auf Brenzkatechin in bezug auf Reliefbildung noch nicht bekannt war, handelt es sich um Duellreliefs.
Nach der Erfindung soll aber der Zusatz geringer Mengen Sulfit zum Brenzkatechinentwickler in bestimmten Fällen, bei schwerer löslicher Gelatine und besonders bei der Bildumkehrung, erst die Herstellung von Auswaschreliefs ermöglichen.
Mit einer solchen Bildumkehrung lassen sich außer der schon beschriebenen Art der Herstellung von Hochdruckformen aus Metall auch solche aus Zelluloid herstellen. Man trägt zu diesem Zweck eine Halogensilbergelatineschicht auf Zelluloid auf, nimmt darauf eine Linienzeichnung auf, entwickelt mit einem nichtgerbenden Entwickler, belichtet das unreduzierte Halogensilber und entwickelt dieses mit dem gerbenden Brenzkatechinentwickler, worauf das zuerst entwickelte Silbergelatinebild mit warmem Wasser fortgewaschen wird.
Das entstandene Gelatinerelief allein wird in den meisten Fällen nicht die genügende Höhe zum Druck haben, es dient aber als Deckschicht für Lösungsmittel des Zelluloids.
Die Löslichkeit der Unterlage kann erhöht werden, wenn man dem Zelluloid als Füllmaterial Metallbronze oder kohlensauren Kalk und dem Lösungsmittel für Zelluloid Eisenchlorid oder organische Säuren zusetzt. Mit Hilfe dieser Lösungsmittel kann das Relief ohne Schwierigkeit bis zur Druckfähigkeit erhöht werden.
Anstatt der Belichtung in der Kamera kann die Belichtung auch unter einem Negativ vorgenommen werden, das aber seitenverkehrt sein muß. In diesem Fall wird gleich die erste Entwicklung mit dem gerbenden Brenzkatechinentwickler vorgenommen.
Wird.ein' in einer der beschriebenen Weisen hergestelltes'Relief in ein plastisches Material, wie durch Wärme erweichtes Zelluloid oder Hartgummi, abgepreßt, so kann man eine solche Form für den Woodburydruck benutzen.
Hat man in das Gelatinerelief einen Raster hineinkopiert, so kann die gewonnene Form auch zur Herstellung von Tiefdrucken benutzt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Gelatinereliefbildern aus Halogensilbergelatineschichten mit Hilfe eines photographischen Entwicklers nach Patent 309193, gekennzeichnet dadurch, daß ein Brenzkatechinentwickler benutzt wird, .der bis zur Hälfte seines Gewichtes Sulfit enthält.