AT203514B - Verfahren zur Herstellung gerasterter Reliefdruckformen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung gerasterter Reliefdruckformen

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AT203514B
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gelatin
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AT267357A
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Ludwig Mayr
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Wolfgang Muth
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  • Photosensitive Polymer And Photoresist Processing (AREA)

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  Verfahren zur Herstellung gerasterter Reliefdruckformen 
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 betrifftDruckklischees gebraucht werden. 



    Bei der Herstellung von Reliefs für Druckklischees geht man häufig von photographisdhen  
Materialien aus, bei welchen der Bildaufbau dieses
Materials mach dem Entwickeln benutzt wird, um daraus auf Metallplatten und dergleichen das end-   gültige Druckklisohee anzufertigen.    



   Es sind auch schon Verfahren beschrieben worden, bei welchen der   Umweg   über ein metallisches Druckklischee oder eins Metallplatte, auf der das Klischee nach der Reliefbildung aufgebracht werden   musste, vermieden   wird, indem das gebildete Relief des benötigten Klischees direkt zum Drukken   benutzt   werden soll. 



   Bei den bekannt gewordenen Verfahren muss man nun unterscheiden zwischen solchen, bei denen das Quellvermögen belichteter und unbelichteter Gelatine zur Reliefbildung benutzt wird und solchen, bei dienen ein reiner Umkehrprozess angewandt wird, wobei letztere als Atzverfahren bezeichnet werden. 



   Bei einem Verfahren, das nach der zuerst erwäbuten Art arbeitet, wird die Reproduktion eines 
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 zeugte Gelatinebild wird nun auf einen stabilen Schichträgerabgequetscht. Hieraufwerdendie nicht belichteten Teile der Gelatine mit warmem Wasser her. ausgewaschen, das Substanzen enthält, die ein Quellen der Gelatine und weitere photographische Entwicklung verhindern, wodurch von Gelatine bedeckte und unbedeckte Stellen auf dem Schichtträger erzeugt werden. Die mit Gelatine bedeckten Stellen bilden dabei das Bild des Gegenstandes und werden mit Formaldehyd und Tanninsätregehärtet, undzurendgültigenReliefbildung mit Ammoniumchromat behandelt und mit-einem   @ärtharen Kunstharzüberzug überschichtet.   



   Nach einem   ändern.,   einem sogenannten Um-   kehrverfahren   oder Silberätzverfahren werden unter Verwendung ganz bestimmter Konzentrationen von organischen oder anorganischen Salzen und   Säuren das. bei der -Belichtung   und   ailschlie-   ssender Ebtwicklung in der photographischen Gelatine-Halogensilberschicht entstandene   ibi1danässige   
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 red'uwirksamenSchichtentfernt. 



   Da nach dem ersten Entwickeln noch unbelichtetes, unentwickeltes Halogensilber vorhanden ist, da nicht fixiert wurde, bleibt dieses zusammen mit der Gelatine als Bindemittel zurück. Bei Fortfüh- 'rung des   Uidhehrverfahrens   wird nun das in der Schicht verbliebene Halogensilber nachbelichtet und mittels Entwickler geschwärzt. Nach der Trocknung erhält man   ein flaches,   aus Silber   be.   stehendes Relief, das sich keinesfalls zum Verdrucken eignet, da im Höchstfall eine Relieftiefe von   10 u, entsteht.   
Eine weitere Form von Reliefherstellungsverfahren sind die sogenannten Chromgelatinereliefs liefernden Verfahren. 



   Es ist bekannt, dass mit Chromsalzen versetzte Gelatine oder Pigmentschichten lauf   Liahteinwir-   
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    t mittels warmemreliefs   direkt gedruckt werden. 



   Die Reliefbildung nach dem   erfindimgsgemässen   Verfahren vollzieht sich nun in   voHig verschiedener   Weise gegenüber den bisher geschilderten Methoden, die vor allem die Nachteile aufweisen, dass z. B. bei den Umkehrverfahren aus einem Positiv wiederum ein Positiv entsteht oder dass auf Metallplatten umgeätzt werden muss oder dass die erhaltenen Reliefs zu flach ausfallen und dass bei   der Verwendung von häntend winkenden Substanzen die vorhandene silberfreie Gelatine zur     Ausbildung   einer genügenden Aufstockung der 
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    - & en   Verfahren vor allem bei Strichklischees versagt, da bei dieser Art der Klischeebildung beson- 
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 vor-handen ist. 



   Durch die Erfindung werden diese Mängel be-   seitigt.   Obwohl fast ähnliche oder gleiche Chemi-   1, alien, wie bei   dem oben geschilderten Umkehrverfahren, Verwendung finden, ist der EfEekt, zumal nach der Entwicklung fixiert wird, ein ganz anderer. Grundsätzlich   wird beim'erfinduingsgemä-   ssen Verfahren weder'bildmässiges Silber noch silberfreie Gelatine in wesentlichen Mengen aus der Schicht herausgelöst oder ausgewaschen.

   Durch die Anwendung von anorganischen oder organischen Säuren und Salzen in Anwesenheit von   sauerstoff.     abspaltenden   Mitteln in ganz bestimmter Konzentration wird innerhalb einer photographischen Schicht bildmässiges, reduziertes Silber stabilisiert, dagegen die silberfreie Gelatine durch Quellerscheinungen in der Struktur so verändert, dass sie 
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    zur Aufstok-kung des bildmässigejä Silbers dienen   kann. 



   Erreicht wird dies dadurch, dass auf einen halogensilber- und gelatinehaltigen Film von einer Schichtstärke von vorzugsweise über   30 u ein   gerastertes Bild unter Zwischenschaltung eines photographischen Negativs   aufkoptert, entwickelt und   fixiert wird, worauf der Film in einem Reliefbad, bestehend aus Essigäure, Ferri- und/oder Ferrosulfat, Schwefelsäure, Wasser und Wasserstoffsuperoxyd behandelt und ohne Zwischenhärtung anschliessend getrocknet wird. 



   In einer besonderen Ausführungsform des er- 
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 einen Punktraster kopiertes Positiv   wills in   üblicher Weise entwickelt und   ausExiert. Es   entsteht dabei ein Negativ, das aus einem Schichtträger mit darauf befindlichem. Bild bestehend, aus Bildsilber und silberfreier, dazwischen gelagerter Gelatine, aufgebaut ist. Dieses   Negatifv wird nun-   mehr in das Reliefbad eingebracht, dessen   Zusam-   mensetzung beispielsweise weiter unten beschrieben wird. Nach Schwenken des Negatives im Re liefbad für vielleicht 10 Minuten, wobei sich die Zeit nach der Schichtdicke und den Towerten des Positives richtet, hat sich der erste Teil der Reliefbildung vollzogen.

   Die   Silberkomer   der photographischen Schicht sind dabei stabilisiert worden und die silberfreie Gelatine ist unter Flüssigkeitsaufnahme stark gequollen, wobei die zwi-   schen   den Rasterpunkten lagernde und gequollene   silberfreie   Gelatine aus der Ebene der Filmschicht heraustritt. Die Quellung kann verschieden stark sein und entspricht der Gelatinemasse zwischen   den verschieden grossen   und kleinen Rasterpunkten, die den   späteren   Druckelementen entsprechen. 



  Durch die richtige Einstellung des Reliefbades in Verbindung mit der Badtemperatur ist es erfin-   dungsigemäss   möglich, die   Quellung   der silberfreien Gelatine so zu leiten, dass die kleiner-en Druckelemente später nicht aus der Schichtebene   herausragen, sondern etwas unterhalb der Ebene zu liegen kommen und somit die bisher nötige, um-    ständliche, nachträgliche Zurichtung vor der Inbenutzungsnahme des Klischees letzhendlich schon bei der Herstellung des Klischees berücksichtigt wird. 



   Durch das erfindungsgemässe Verfahren ist es auch erstmalig ermöglicht worden, auf die Grösse der Druckelemente   Einfluss   zu nehmen und je nach der   gewünschten Grösse der späteren Druck-   elemente durch Zugabe der entsprechenden chemischen Verbindungen Kornvergrössenungen oder Komverkleinerungen vorzunehmen. Ist eine derartige Bildkorrektur erwünscht, so findet sie zweckmässiger Weise vor der Einbringung in das Reliefbad statt. 
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Alko-Warmluftzuentfernen. 



   Bei dieser Trocknung tritt nun der zweite Teil der Reliefbildung ein und es dürfte sich utn im wesentlichen physikalische   Vorgänge   handeln. Die stabilisiertenundnichtgequollenenRasterputikte 
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 weisengang wird auch nicht dadurch beeinträchtigt wer-   den, dass   die Masse der   sHhe1Jhaltigen   Gelatine   weitaus grösser   sein   kann,   als die der   silberfreian   Gelatine. Es kann nun bei der Trocknung beobach tet werden, dass die silberhaltigen Rasterpunkte sich im Verlauf   der Trocknung gewissermassen   nach oben, also von der Schichtebene fort, haben. 
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 wird'die gequol-die Rasterpunkte nach oben aus der ehemaligen Schichtebene heraus.

   Es vollzieht sich dabei eine beachtlicheAufstockungderspäterenDruckelemente, die bis zu 70% und mehr der ursprünglichen   Schichtdicke   betragen kann. Erreicht nun die Trocknung ihre Endphase, so beginnt die Gelatine zu erstarren.   Die-Kräfte   der Rasterpunkte reichen nicht mehr aus, weitere schon erstarrte Ge- 

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   latine an sich heranzuziehen. An Stelle der ursprünglichen siberfneien Gelatine befinden sich dort nunmehr Muldea. 



  Aus diesen Beobachtungen und Überlegungen ergibt sich sofort, dass die zur Herstellung des Filmes verwendete Gelatine der Schicht nicht zu stark gehärtet sein darf, da ja bei einer zu stark gehärteten Gelatine die eine Rolle spielenden Trocknumgsvorgänge wesentlich schneller verlau- fen, weil ja die Schicht von Haus aus nicht all- zuviel Wasser aufnehmen konnten. Damus ergibt sich aber, dass die silberlose Gelatine frühzeitig erstarrt und von den Rasterpunkten nur in ungenügendem Masse angezogen-werden kann. Als Folgeerscheinung ergeben sich dabei Reliefs mit Rachen Rasterelementen, ungenügender Aufstockung (Erhöhung) der Druckelemente, sowie ungenügende Mutdonjbildung. 



  Damit soll jedoch nicht gesagt sein, dass der verwendete Film zur Herstellung des Klischees nur ungehärtete Gelatine enthalten soll. Am besten ist eine oberflächliche Härtung der Gelatineschicht, so dass Reliefbadtemprerature und Troclanuingstemperatur ohne Abschmelzen vertmagen werden. Zu berücksichtigen ist ferner, dass bei der Herstellung von Strichklischees geringer gehärtete Filme verwendet werden sollen. Es ist dabei zu berücksich- tigen, dass die Zwisohenräume von Druckelement    
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 der Fall ist.

   Es müssen also die   si1be. rlhaltigen     Stniohelemente   weit mehr silberfreie Celatine an sich ziehen als die viel feiner und häufiger verteilten Rasterpunkte.   WiM dazu noch m' etracht ge-   zogen, dass bei Strichelementen ein Anziehen von silberfreierGelatinemeistensnurvonzweiSeiten aus geschehen kann, hingegen bei Punktraster in jedem Falle von vier Seiten, so erscheint es klar, dass bei Strichklischees während eer Relielbildung mehr silberfreie quellbane Gelating vonhanden sein muss, als dies bei   Pmnktmstem     nötig   ist. Bei der Anfertigung von Stichklischees soll man deshalb von weniger stark gehärteten Filmen oder von Filmen mit grösserer Schichtdicke ausgehen. 



   Um die Erfindung noch näher zu erläutern, sei folgendes Beispiel einer Zusammensetzung und Herstellung eines erfindungsgemässen Reliefbades gebracht :
Die Lösung wird bereitet aus :   10g Essigsäure   
90gNatriumsulfat. krist. 



   30gFerrisulfat. krist. in zirka 900 cm3 Wasser. 



  Nachdem alles in Lösung gegangen ist, wird filtriert und vorsichtig   50cm", konz. Schrwefelsäure   unter gutem Umrühren   hinzugefügt.   Sodann wird die Lösung gekühlt und mit 10 g Wasserstoffsuperoxyd versetzt. Am geeingnetsten hat sich dabei sogenanntes festes H2O2 gezeigt, das beispielsweise in Tablettenform im Handel ist und ein Anlagemngs- 
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 : von HNach Stehenlassen der Lösung über Nacht ist das Reliefbad zur   Behandlung   des photographischen Materials geeignet. 



   Das im Voranstehenden ausgeführte Beispiel soll die vorliegende Erfindung nur erläutern, jedoch in, keiner Weise beschränken. Es ist für den Fachmaon selbstverständlich, dass zahlreiche An- 
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 wendung von Ferrosalzen allem der Ersatz von NatriumsulfatdurchNatriumsulfit. Anderungen der   Temperatur und Badedauer   usw. möglich sind ; diese Kriterien richten sich natürlich nach den Eigenschaften des photographischen Materials wie Schichtdicke, Schwärzung u. dgl. 



   PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von gerasterten Reliefdruckformen, dadurchgekennzeichnet,dass auf   emen halogensitber-und gelatinhaltigen   Film   von einer Schichtstärke   von vorzugsweise über 30  ein gerastentes Bild unter   ZwTschenschaltung   eines   photographischen Nogatifves. aufkopiert, entwickelt    und fixiert wird, worauf der   Film   in, einem Reliefbad, bestehend aus Essigsäure, Ferni- und/der   'Fen'osulfat,   Schwefelsäure, Wasser und Wasserstoffsuperoxyd behandelt und ohne   Zwisohenhär-   tung   anschliessend   getrocknet wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Reliefbad Natriumsulfat oder NatriumsuJfit beigesetzt wird.
AT267357A 1956-05-11 1957-04-20 Verfahren zur Herstellung gerasterter Reliefdruckformen AT203514B (de)

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